Quelle: "Einfuehrung in die Sprengchemie", Unterrichtsmaterial ziviler
Sprengunternehmen zur Berufsbildung angehender Sprengmeister.
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Einfuehrung in die Sprengchemie
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Definitionen und Erlaeuterungen
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Definition der Begriffe Explosion und explosionsfaehiger Stoff
Unter Explosion versteht man im weitesten Sinne jede physikalische oder
chemische Zustandsaenderung von Stoffen, die unter ploetzlicher
Arbeitsleistung vor sich geht. Im engeren Sinne sind die Explosionen
Vorgaenge, die in einer auf dem Ausdehnungsbestrebe n von Gasen und Daempfen
beruhenden, ploetzlich verlaufenden Kraftaeusserung bestehen, gleichgueltig, ob
die Gase bereits vor der Explosion vorhanden waren oder erst bei ihr
gebildet wurden (Dampfkesselexplosionen oder Zerknall von Stahlflaschen mit
komprimierten Gasen).
Im engsten Sinne ist die Explosion eine sehr rasch verlaufende Umsetzung
eines chemisch einheitlichen Stoffes oder Stoffgemisches (explosionsfaehiger
Stoff), bei dem erhebliche Gas- und Waermemengen entwickelt werden.
Um einheitliche Bezeichnungen fuer die verschiedenen Arten von
explosionsfaehigen Stoffen, vor allem in Gesetzen und Verordnugen zu haben,
hat die Bundesanstalt fuer Materialpruefung eine neue Einteilung und amtliche
Bezeichnung aller explosionsfaehigen Stoffe zusammengestellt.
Chemie der explosionsfaehigen Stoffe
Alle explosionsfaehigen Stoffe sind chemische Verbindungen oder
Stoffgemische, die sich in sich selbst oder miteinander umlagern koennen
unter Freiwerden von Waerme und Gasen. Von besonderer Wichtigkeit ist fuer
die Bildung explosionsfaehiger Stoffe Sauerstoff, der an Stickstoff (z.B.
in Nitraten mit organischem oder anorganischem Kation, in Form einer
organisch gebundenen Nitrogruppe) oder an Chlor (als Chlorat bzw.
Perchlorat) gebunden ist. Die meisten Explosivstoffe sind auf die Oxidation
von Kohlenstoff
und Wasserstoff abgestellt, weshalb man Stickstoff, Chlor und Sauerstoff
als die wichtigsten Elemente der Sprengstoffchemie bezeichen kann.
Sprengstoffe
Die wichtigsten Sprengstoffe sind die Salpetersaeureester mehrwertiger
Alkohole. Diese sind teils fluessig, teils fest und ihr explosiver Zerfall
erfolgt wegen der hohen freiwerdenden Energie mit einer Geschwindigkeit bis
zu 8000m/s.
Die wichtigsten Vertreter dieser Klasse sind Glycoldinitrat (Nitroglycol),
Glyzerinnitrat (Nitroglyzerin) und Pentacrythrittetranitrat (Nitropenta).
Der Zerfall des Nitroglyzerins erfolgt durch mechanische Einwirkung oder
durch Sprengkapselzuendung nach der Gleichung:
4 * (C3H5(ONO2)3 -> 12 CO2 + 10 H2O + 6 N2 + O2 (1)
wobei je kg Sprengstoff 6222 Joule und 715 l Gas frei werden.
Eine andere Sprengstoffklasse sind die aromatischen Nitrokoerper mit
mehreren Nitrogruppen je Benzolring. Typische Vertreter sind Pikrinsaeure
und Trinitrotoluol.
Waehrend Nitroglyzerin mehr Sauerstoff im Molekuel enthaelt als zur voelligen
Verbrennung des Kohlenstoffs und Wasserstoffs benoetigt wird, genuegt der
Sauerstoffgehalt der Nitrokoerper bei weitem nicht zur voelligen Oxidation von
Kohlenstoff und Wasserstoff. Diese Stoffe haben eine negative Stoffbilanz
und verhalten sich bei der durch kraeftige Initialzuendung ausgeloesten
Detonation dennoch wie brisante Explosivstoffe, wobei eine allgemein gueltige
Umsetzungsformel nicht angegeben werden kann. Die entstehenden Endprodukte
der Umsetzung sind vielmehr von der Ladedichte und der Art des Einschlusses
der Sprengstoffe abhaengig, so dass Kohlensaeure und Kohlenmonoxid neben
Wasserstoff und freiem Kohlenstoff (Russ) auftreten koennen.
Die Moeglichkeiten des an Stickstoff gebundenen Sauerstoffs, explosive
Systeme zu liefern, sind mit der seit Jahrhunderten bekannten Verarbeitung
des Salpeters mit Holzkohle und Schwefel zu Schiesspulver oder Sprengpulver
und der Bindung von Estern, wie z.B. Nitroglyzerin, oder Nitrokoerpern wie
z.B. Pikrinsaeure, nicht erschoepft.
[Herstellungsverfahren fuer Nitroglyzerin geloescht]
Grenzen der praktischen Anwendung
Von den zahlreichen explosionsfaehigen Stoffen sind nur solche fuer den
praktischen Gebrauch geeignet, die eine ausreichende, aber nicht zu grosse
Detonationssensibilitaet besitzen. Labile Stoffe, die bei der leisesten
Reibung (Jodstickstoff) oder Beruehrung mit oxidablen Substanzen detonieren
(Chlorstickstoff), sind nicht verwendbar. Aehnliches trifft fuer zahlreiche
hochendotherme Stofe zu. Jede uebermaessige Empfindlichkeit gegen mechanische
Beanspruchung und geringe chemische Bestaendigkeit gegen maessige Erwaermung
schliesst eine praktische Anwendung als Sprengmittel aus oder beschraenkt die
Anwendung auf Sonderzwecke in kleinen Mengen. Bleiazid z.B. laesst sich nur
als Zuendmittel (Initialsprengstoff) in Sprengkapseln in feinster Kristall-
form verwenden, groessere Kristalle explodieren bereits beim Zerbrechen.
Andererseits muss die Detonation mit einfach anzuwendenden Mitteln sicher
ausloesbar sein, um ein an sich explosives System als Sprengmittel anwenden
zu koennen.
Ammonsalpeter z.B. ist ein Explosivstoff, der unter Einschluss durch eine
sogenannte Zuendladung aus einem anderen Sprengstoff zu einer exposiven
Zersetzung unter beachtlicher Arbeitsleistung gebracht werden kann. Mit
einer einfachen Sprengkapsel verpufft er nur teilweise und kann deshalb
nicht in Patronenform verwendet werden. Sprengstoffe fuer Bohrloch-
sprengungen muessen so detonationsfaehig sein, da sie in den ueblichen
Papierpatronen, in Reihe ausgelegt und am Ende mit einer Sprengkapsel
initiiert, durchdetonieren. Es gibt jedoch, besonders fuer die militaerische
Anwendung auch Sprengladungen, die durch ihre besondere physikalische
Beschaffenheit (hohe Dichte durch Kompression oder Erstarrenlassen aus dem
Schmelzfluss) nur in starkem Einschluss mit starker Zuendladung, aber nicht
direkt durch eine Sprengkapsel, zur Detonation gebracht werden koennen.
Verbrennung, Explosion und Detonation
Die Umsetzung der Explosivstoffe kann nach zwei grundsaetzlich verschiedenen
Arten erfolgen. Die erste Art ist die Verbrennung, die mit geringer, mit
Druck und Temperatur ansteigender Geschwindigkeit von Schicht zu Schicht
unter typischer Flammenbildung vordringt. Erfolgt die Verbrennung eines
Explosivstoffes in einem geschlossenen Raum, so entstehen hohe Druecke, die
unter ploetzlicher Arbeitsleistung die einengenden Wandungen zertruemmern -
Explosion.
Die zweite Art der Umsetzung ist die Detonation, die mit hoher
Geschwindigkeit verlaeuft.
Bei Glycoldinitrat ist unter Normalbedingungen die Verbrennungs-
geschwindingkeit 0.3mm/sec; die Verbrennung verlaeuft unvollstaendig nach der
Gleichung:
C2H4(ONO2)2 = 2NO + 1.7CO + 1.7H20 + 0.3CO2 + 0.3H2 (2)
(delta H = -1927 J/g)
Die Detonation verlaeuft mit der hohen Geschwindigkeit von 8000 m/s im
wesentlichen bis zu den Endprodukten nach der Gleichung:
C2H4(ONO2)2 = 2CO2 + 2H20 + N2
(delta H = -6704 J/g) (3)
Der Unterschied in der Umsetzung ist nicht nur energetisch wichtig. Bei
Sprengungen unter Tage muss die Detonation einwandfrei ausgeloest werden, da
nur die Endprodukte nach Gleichung (3) praktisch frei von giftigen Gasen
sind. Beim Schuss hingegen findet Verbrennung der rauchlosen Pulver nach
Gleichung (2) statt.
Berechnet man die Leistung fuer beide Umsetzungsarten auf eine
Nitroglycolsaeure von jeweils 1cm2-Querschnitt, so erhaelt man 8.8W/cm2 und
8.2.108W/cm2 (Dichte 1.5g/cm3). Schon dieses Leistungsverhaeltnis macht
deutlich, dass die Detonation nicht als beschleunigte Verbrennung gedeutet
werden kann. Die Detonation ist vielmehr ein hydrodynamischer Stossvorgang,
gekoppelt mit einer chemischen Umsetzung. Die chemische Umsetzung haelt
hierbei den Stossvorgang energetisch aufrecht; der Stossvorgang wiederum
treibt di e rasche und vollstaendige Umsetzung voran.
Man unterscheidet die Geschwindigkeit, mit welcher der Vorgang
fortschreitet (Vb = Verbrennunggeschwidigkeit; Vd = Detonations-
geschwindigkeit) und die Geschwindigkeit der Materie, hier der Schwaden
analog Wb und Wd, die Ladedichte des Sprengstoffs Delta , die Dichte des
Schwaden Rho b und Rho d, den Druck im Explosivstoff Pa, den Druck bei
Verbrennung Pb und den Druck bei Detonation Pd.
Bei der Detonation stossen die hocherhitzten, verdichteten, chemisch aktiven
Schwaden mit grosser Geschwindigkeit (ueber 1000m/s) und hohem Druck (etwa 105
bar) auf die anstehende Sprengstoffschicht und treiben die Reaktion bis zum
fast voelligen Ablauf in kuerzester Zeit. Stoesst nun die Detonation mit die
ser Wucht auf die einschliessende Materie (z.B. Gestein), so zermalmt sie
die ersten Schichten, zerruettet das Gefuege der Weiteren und treibt Spalt-
risse noch weiter vor (brisante Wirkung). Nach Ablauf der Detonation stehen
die heissen Schwaden unter hohem Druck im Sprengraum, expandieren in die
gebildeten Risse, wobei sie das Gestein auseinanderbrechen und -werfen
(treibende Wirkung). Auch in der Art der Ausloesung bestehen Unterschiede
zwischen Verbrennung und Detonation. Die Verbrennung wird vornehmlich
durch thermische Einwirkung, die Detonation mehr durch Schlag- und
Stossvorgaenge ausgeloest. In der Praxis wird die Verbrennung der Schiessmittel
durch die Stichflamme eines Zuendhuetchens, die Detonation der Sp rengstoffe
durch den Initialstoss einer Sprengkapsel bewirkt. Bei der Ausloesung der
Sprengstoffumsetzung durch Schlag und Reibung wird die Energie in einzelnen
Stellen (hot spots) akkumuliert, in denen die Umsetzung einsetzt [3]. Eine
Verbrennung kann bei Steigerung von Temperatur und Druck ploetzlich in eine
Detonation umschlagen. Bei dem festen Initialstoff Bleiazid setzt die
anfaengliche, verbrennungsartige Umsetzung an einigen Stellen der Kristall-
oberflaeche ein.
Von diesen Stellen brechen die frei werdenden Gase als gerichtete Gasstroeme
mit wachsender Heftigkeit aus; sie stossen in den Kristallzwischenraeumen
aufeinander, bis an irgendeiner Stelle die Summe solcher Gaszusammenstoesse
zur Ausloesung des Detonationsstosses ausreicht.
Bei dem fluessigen Nitroglycol dringt die Verbrennung bis etwa 10°C
unterhalb des Siedepunktes schichtweise langsam vor. Kurz vor erreichen der
Siedetemperatur setzt unter dem Einfluss der Strahlungswaerme ein Sieden in
den der Umsetzung benachbarten Schichten ein. Die Verbrennung springt auf
die Dampfblasen ueber und wird unter Steigerung der Geschwindigkeit (auf 10 -
50 mm/s) turbulent. Wird das Nitroglycol von aussen her durch die ganze
Masse zum Sieden gebracht, so schlaegt die turbulente Verbrennung in eine
Detonation um.
Trotz der extremen Stossdruecke und der hohen inneren Energie in der
Detonationszone behaelt die Detonation fester oder fluessiger Sprengstoffe den
Charakter der heterogenen Reaktion infolge der kurzen Umsetzungszeit oder
der geringen Dicke der Detonationszone. Die Detonation setzt vornehmlich
nur an den freien Oberflaechen ein. Die nach hydrodynamischen, thermo-
dynamischen Grundsaetzen moegliche maximale und charakteristische Detonations-
geschwindigkeit (die obere Detonationsgeschwindigkeit) stellt sich nur dann
ein, wenn die Groesse der freien Oberflaeche ausreicht, um die voellige
Umsetzung des Sprengstoffes in der Detonationszone sicherzustellen.
Ausserdem duerfen Energieverluste den Vorgang hoechstens in den Randpartien
beeinflussen. Sind diese Bedingungen nicht erfuellt, so faellt die Geschwin-
digkeit ab. Sie kann z.B. bei Sprenggelatine von 8000m/s auf 1500m/s
zurueckgehen.
Weiter ist diese untere Detonationsgeschwindigkeit ebenfalls
charakteristisch fuer den Sprengstoff. Werden die Bedingungen noch
unguenstiger, so setzt die Detomation aus (Totlaufen) oder geht in eine mehr
oder weniger heftige Verbrennung ueber (Auskochen).
Auch das Anlaufen einer durch Initialimpuls mit niedriger Geschwindigkeit
eingeleiteten Detonation zur maximalen Geschwindigkeit ist von der inneren
Oberflaeche abhaengig.Bei fluessigen oder plastischen Sprengstoffen uebernehmen
die Oberflaechen der eingeschlossenen Mikro-Gasblasen die Rolle der freien
Kristalloberflaeche, wozu noch die Zuendung durch nahezu adiabatische
Verdichtung und oertlich starke Stoesse beim Zusammenschlagen (Kollaps) dieser
Gasblaeschen hinzukommt (hot spots). Sowohl die Geschwindigkeit, der Druck,
die Schwadendichte und die Schwadengeschwindigkeit der maximalen Detonation,
als auch die entsprechenden Groessen bei der unteren Detonations-
geschwindigkeit sind neuerdings fuer alle Sprengstoffe berechenbar geworden.
Selbst fuer die technischen Sprengstoffgemische lassen sich diese Daten nach
der hydro-thermodynamischen Theorie unter Heranziehung geeigneter
Zustandsgleichungen fuer die extremen Druecke und Temperaturen und der
quantenstatistisch berechneten Molwaermen und Gleichgewichte ermitteln . Als
Unterlagen sind die Zusammensetzung, Bildungswaerme und Ladedichte des
entsprechenden Sprengstoffes erforderlich [6,63]. Durch Gegeneinanderlaufen
kraeftiger Detonationsstoesse erhielt Muraour [49,50] aussergewoehnliche Licht-,
Waerme- und Stosseffekte. Laesst man durch besondere Ausgestaltung der Ladung
(Hohlladungen) die Schwaden so ausstossen, dass sie sich zu einem kraeftigen
Strahl vereinigen, so tritt eine Steigerung der Durchschlagskraft ein.
Durch Einlage guenstig geformter Metallbleche in passend ausgesparten
Ladungen wird ein Stoss aus Metallteilen und Schwaden erzielt, der
militaerisch zum Durchschlagen von Panzerungen, zivil zum Durchtrennen von
Eisenkonstruktionen Verwendung findet.
Systematische Uebersicht ueber die praktischen Spreng- und Schiessmittel
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Schwarzpulver
Schwarzpulver ist das aelteste Spreng- und Schiessmittel und wurde in Europa
Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts bekannt (Berthold Schwarz
und Roger Bacon). Es beherrschte 500 Jahre lang allein die Schiess- und
Sprengtechnik, bis es gegen das Jahr 1865 mit der Erfindung des
Nitroglyzerins und der Erfindung des Dynamits (Alfred Nobel) durch die viel
wirksameren sog. brisanten Sprengstoffe zum groessten Teil ersetzt wurde.
Typische Zusammensetzung: 75% Kalisalpeter, 10% Schwefel und 15% Holzkohle.
Salpetersaeure-Ester
- Sprengoele:
Zu dieser Gruppe gehoeren Nitroglyzerin (Glyzerinnitrat), frueher als Nobels
Sprengoel bezeichnet, und seine Homologen und Verwandten Nitroglycol
(Ethylenglycoldinitrat) und Diglycoldinitrat (im rauchschwachen Pulver).
Dinitroglyzerin (Glyzerindinitrat), Dinitrochlorhydrin und Tetranitro-
diglyzerin gelangten nur voruebergehend zur Anwendung, bis diese Sprengoele
durch das wirksamere Nitroglycol ersetzt wurden.
- Nitrocellulose, Nitrostaerke und Nitrozucker:
Nitrocellulose wird in Form von Schiessbaumwolle als militaerisches Spreng-
mittel in Form von Kollodiumwolle zur Gelatinierung der Sprengoele und
Herstellung der gelatinoesen Sprengstoffe verwendet. Beide Formen liegen im
rauchschwachen Pulver vor. Nitrostaerke wird nur in wenigen Laendern als
Sprengstoff oder Sprengstoffbestandteil verwendet. Nitrozucker ist
zeitweise in den USA als Streckmittel fuer Nitroglyzerin und Nitromilchzucker
in Feuerwerkssaetzen angewandt worden.
- Kristallisierte Salpetersaeureester:
Nitropentaerhydrit (Pentaerhydrittetranitrat) wird zur Herstellung von
Sprengkapseln, detonierenden Zuendschnueren, in gewissen Dynamiten zur
Erhoehung der Sensibilitaet und gepresst fuer militaerische Sonderzwecke
verwendet.
Nitromannit (Mannithexanitrat) wird in Amerika als Sprengkapselfuellung
verwendet.
Nitroverbindungen
- Aromatische Nitroverbindungen:
Die aromatischen Nitrokoerper, Pikrinsaeure (Trinitrophenol), Dinitrobenzol,
Trinitrotoluol, in gewissem Umfang voruebergehend auch Trinitrochlorbenzol
und Hexanitrodiphenylamin, dienen vorwiegend als Fuellmittel fuer Bomben und
Granaten. Trinitrobenzol konnte sich wegen seiner unwirtschaftlichen
Gewinnung praktisch keinen Eingang verschaffen. Trinitronaphtalin wurde im
ersten Weltkrieg verwendet.
An die speziefisch militaerischen Sprengstoffe zum Fuellen von Granaten usw.
(auch Fuellmittel genannt) werden ganz besondere Anforderungen gestellt.
Unbegrenzte chemische Stabilitaet, weitgehende Unempfindlichkeit gegen
Feuchtigkeit und eine ausgepraegte Schock- und Beschusssicherheit sind
Bedingung. (Aus diesem Grund ist z.B. Dynamit kein militaerischer bzw.
ueberhaupt frontfaehiger Sprengstoff). Auf der anderen Seite spielen fuer
militaerische Fuellmittel chemische Anforderungen, wie sie an Bergbau-
sprengstoffe fuer den Gebrauch unter Tage gestellt werden (vollkommene
Verbrennung zu CO2 und H2O, keine Bildung giftiger oder brennbarer
Explosionsprodukte), keine Rolle. Die aromatischen Nitrokoerper entwickeln
meist erhebliche Mengen unvollstaendig oxidierter Explosionsprodukte und
sind daher ohne Sauerstofftraeger nur fuer militaerische Zwecke verwendbar.
Trinitrophenylmethylnitramin (Tetryl) hat als Zuendladung und als Spreng-
kapselfuellung Bedeutung. Als Bestandteil gewerblicher, meist pulverfoermiger
Sprengmittel kommen vorwiegend Trinitrotoluol und Dinitrotoluol in Betracht,
in manchen Laendern, z.B. Frankreich, auch die Nitronaphtaline.
Aliphatische Nitroverbindungen:
Von den zahlreichen anwendungsfaehigen aliphatischen Nitrokoerpern haben
Hexogen (Cyclotrimethyltrinitramin) fuer militaerische Sonderzwecke und
Nitroguanidin als Bestandteil von Sprengladungen und rauchschwachen Pulvern
praktische Bedeutung.
Dynamite
- Pulverfoermige sog. Mischdynamite:
Gur-Dynamit, bestehend aus 75% Nitroglyzerin, aufgesaugt von 25% Kieselgur
(Diatomeenerde), ist die aelteste Form der Verwendung des Sprengoels in
festem, pulverfoermigen Zustand. Heute hat es keine Bedeutung mehr.
Mischdynamite oder "straight-dynamites" sind pulverfoermige Gemische von
Nitroglyzerin mit vorwiegend Salpeter und Holzmehl, z.B. von 40% Sprengoel,
42% Natronsalpeter, 17% Holzmehl und 1% Kreidepulver. Dieser Sprengstofftyp
wird nur noch in geringem Umfang in den USA hergestellt.
- Gelatinoese Sprengstoffe:
Sprenggelatine, bestehend aus 92 - 93% Sprengoel, gelatiniert mit 6 - 7%
Kollodiumwolle, ist der staerkste, praktisch angewandte Sprengstoff.
Gelatine-Dynamite bestehen aus 20 - 80% mit Kollodiumwolle gelatiniertem
Sprengoel und 20 - 80% sog. Zumischpulvern (Natronsalpeter, Ammonsalpeter,
Holzmehl und Nitrokoerper).
Nitroglyzerin kann in diesen Sprengstoffen ganz oder teilweise durch das
gleichwertige Nitroglycol ersetzt werden. Bei 25 - 30% Nitroglycol im
Sprengoel werden die Sprengstoffe ungefrierbar, d.h. sie erstarren nicht bei
Wintertemperaturen.
Dynamitaehnliche, gelatinoese Spengstoffe von hoher Handhabungssicherheit
sind auf Basis von 20 - 40% gelatiniertem Nitroglycol mit aromatischen
Nitrokoerpern und Ammonsalpeter aufgebaut und ebenfalls ungefrierbar (frueher
GelatineDonarite, heute Ammon-Gelite genannt).
Pulverfoermige gewerbliche Sprengstoffe
- Basis Ammonsalpeter:
Dieser Typus stellt ein pulverfoermiges Gemisch aus Ammonsalpeter als
Hauptbestandteil mit Kohlenstofftraegern, wie aromatische Nitrokoerper und
Holzmehl, dar. Auch Metallpulver, wie Aluminiumpulver und 4 - 6%
Nitroglyzerin koennen zugemischt werden und ergeben die Ammonite bzw.
Donarite.
- Basis Kalksalpeter:
Die Calcinite enthalten als Sauerstofftraeger vollstaendig entwaessertes
Calciumnitrat, evtl. mit Ammonsalpeter vermischt. Sie werden heute nicht
mehr hergestellt.
- Basis Kalium- oder Natriumchlorat:
Die Chlorate werden mit Nitrokoerpern, Oelen, Paraffin und Holzmehl versetzt
(Chloratite).
- Basis Perchlorat:
Ammonium-, Kalium- oder Natriumperchlorate wurden mit Nitrokoerpern, Oelen,
Paraffin und Holzmehl, auch mit Amonsalpeter gemischt (Perchloratite). Sie
werden heute nicht mehr hergestellt.
Wettersprengstoffe (Schlagwettersichere und kohlenstaubsichere Sprengstoffe)
Die oben beschriebenen gelatinoesen und pulverfoermigen Sprengstofftypen
koennen unter wesentlicher Herabminderung ihrer Gesamtenergie, Brisanz und
Explosionstemperatur durch Zusatz inerter Salze, z.B. Alkalichloride,
wettersicher gemacht werden. Bei einem anderen Typ von Wettersprengstoffen
wird Natrium- oder Kaliumnitrat und Ammoniumchlorid im molekularen
Verhaeltnis in Mischung mit Nitroglyzerin verwendet. Diese Sprengstoffe
haben den Vorteil, dass sich das Alkalichlorid erst waehrend der Detonation
bildet. Hierdurch ist es moeglich, Sprengstoffe mit besonders hoher
Schlagwettersicherheit bei guter Sprengleistung herzustellen.
Sprengstoffgemische auf Basis von fluessigem Sauerstoff
Diese Gemische erhaelt man durch Traenken von brennbaren Stoffen wie
Holzmehl, Russ, Torfmehl und Korkmehl mit fluessigem Sauerstoff (Oxyliquite).
Initialsprengstoffe und Zuendstoffe
Unter Initialsprengstoffen versteht man Koerper, die schonin kleinsten
Mengen durch Flamme (z.B. Zuendstrahl einer Pulverzuendschnur) oder
Bolzenschlag in Detonation uebergehen und diese auf andere Sprengstoffe
uebertragen. Die wichtigsten Vertreter sind Bleiazid, Knallqucksilber und
Azodinitrophenol. Zuendstoffe geben beim Schlag mit einem Bolzen eine
kraeftige Flamme (Zuendstrahl), die zum Entzuenden von Schiessmitteln dient.
Praktische Bedeutung haben Tetrazen und Knallquecksilbergemische.
Rauschschwache Pulver
Die sog. rauchlosen, besser rauchschwachen Schiesspulver (Treibmittel)
stellen energiereiche Stoffe dar. Sie bestehen aus Nitrocellulose, die
allein oder im Gemisch mit Sprengoel und anderen Stoffen in eine schwer
detonationsfaehige, hornartige Form gebracht werden. Sie brennen beim
Gebrauch im Gewehr oder Geschuetzrohr rasch ab, detonieren aber nicht.
Rezepturen diverser Explosivstoffe
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[Aus oben genannten Gruenden geloescht]
Sorry, ich kann's nicht lassen...
c> 4 * (C3H5(ONO2)3 -> 12 CO2 + 10 H2O + 6 N2 + O2 (1)
Da fehlt was... Mindestens 6 O2 auf der linken Seite! Und dann lass mal das
eine O2 rechts weg und links sind's nur noch 5 O2!
Jaja, Stoechiometrie! Plus, Minus und Malnehmen... Nicht ganz einfach :->
Gruss,
__
|_
| RANK
## CrossPoint v3.02 ##
--
[standard disclaimer] In addition I would like to speak to my lawyer......
Deutsches Grundgesetz Artikel 22 : "Die Bundesflagge ist Schwarz-Rot-Gold"
German Constitution Article 22 : "The German Flag is Black-Red-Gold"
sws%bfxps...@germany.eu.net s...@battelle.de
It's not a trick, it's a .sig
> War das loeschen der Rezepte jetzt Zensur ?
Ja, und zwar aus ganz persoenlichen Gruenden :) Die Wirkungsweise
reicht doch aus, oder?
Man muss nicht gleich Muttis Kueche in die Luft jagen, wenn man
Tuluol-Oel mit Batteriesaeure dreifach nitiriert und so zum Tri-Nitro-Tuluol
werden laesst, sprich Sprengoel oder Nitrogylcerin.
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Christian Julius (Germany)
email: c...@ing.ruhr.de
"Photon Torpedoes, Captain? Sorry, they don't come in 'till Tuesday..."