ich habe folgende Frage, die ich öfters diskutiere: in unserem Haus wird
eine PEG nach Verabreichung der Sondenkost mit Tee gespült. Verschiedene
andere Einrichtungen, u.a. Pflegeheime, schaffe dieses jetzt ab.
Wie ist der Stand bei Euch und was ist sinnvoll? Ich bin im Moment der
Meinung, nach dem hochkalorischen aber klebrigen Zeugs solle gespült
werden.
Danke für Diskussion
CU
Frank
die Sinnhaftigkeit möchte ich mal in Zweifel stellen.
Mal abgesehen davon, daß Sondenkost als *stehendes Gewässer* gerne und
schnell verkeimt, verklebt und verstopft über kurz oder lang die
Ernährungssonde bzw. die PEG-Anlage.
Wobei sich bei mir die Frage anschließt, wie lange die durchschnittliche
Liegedauer der Sonden dort ist und warum sie dann gewechselt werden müssen.
Wir spülen auf unserer Intensiv nach Sondenkost ebenfalls mit Tee nach -
wobei dies anscheinend auch nicht mehr der Weisheit letzter Schluß zu sein
scheint, das sich in der Trockensubstanz von Tees Schimmelsporen und Pilze
in Form von pathogen Keimen nachweisen lassen und im Rahmen eines schlechten
AZ Darmmykosen schließlich auslösen können. Den Artikel hatte ich erst
kürzlich wieder in der Hand und - wen wunderts ? - find ihn natürlich jetzt
gerade nicht.
Bei Interesse intensiviere ich die Suche aber noch einmal.
Viele Grüße,
Christian.
---
Website : http://www.pflegeboard.de - Diskusionforum für Pflege
eMail : chri...@pflegeboard.de
> [Artikel über Schimmelsporen und Pilze in Tees]
> Bei Interesse intensiviere ich die Suche aber noch einmal.
Intensiviere bitte!
Gruß, Walle
--
[ http://walle.net ]
Gruß,
Christian
"Walle" <new...@walle.net> schrieb im Newsbeitrag
news:Xns91627FE903...@walle.net...
Frank Miener schrieb in Nachricht <20011123...@mis.configured.host>...
>...in unserem Haus wird eine PEG nach Verabreichung der Sondenkost mit Tee gespült.
Verschiedene
>andere Einrichtungen, u.a. Pflegeheime, schaffe dieses jetzt ab.
das spülen allgemein oder das spülen mit tee?
bei http://groups.google.com nach peg tee verkeimung suchen ist eine diskussion vom
oktober 2000
mfg bernhard
ich meine sowohl als auch. Obwohl generelles Spülen wohl außer Frage
steht.
CU
Frank
>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ursprüngliche Nachricht <<<<<<<<<<<<<<<<<<
Am 23.11.2001, 17:02:09, schrieb "bernhard" <bernhar...@nexgo.de> zum
Thema Re: PEG und Tee:
>ich meine sowohl als auch. Obwohl generelles Spülen wohl außer Frage
>steht.
spülen auf jeden fall! in unserer klinik spülen wir mit kohlesäurearmen mineralwasser und
auch für die flüssigkeitszufuhr benutzen wir mitlerweile kohlesäurearmes mineralwasser
anstelle von tee, wegen der verkeimung.
und auch zur mundpflege benutzen wir mineralwasser, da normaler tee bei uns nicht mehr
benutzt werden darf, wir könnten zwar für die mundplfege medizinischer tee benutzen (in
apotheke erhältlich), diesen müssten wir sobald wie möglich verbrauchen, aber mach mal mit
kochendem tee mundplfege.
mfg bernhard
>ich habe folgende Frage, die ich öfters diskutiere: in unserem Haus wird
>eine PEG nach Verabreichung der Sondenkost mit Tee gespült. Verschiedene
>andere Einrichtungen, u.a. Pflegeheime, schaffe dieses jetzt ab.
Hallo
Bei uns ist der Tee zum spülen der PEG abgeschafft worden. Wir spülen
mit abgekochtem Wasser durch. Genauso bekommen die Patienten zu ihrer
Sondenkost auch nur abgekochtes Wasser und keinen Tee. Warum wird
überhaupt Tee gegeben? Es geht doch rein um die Gabe von Flüssigkeit,
und da reicht Wasser doch vollkommen aus oder? Tee ist nur Wasser das
mit Geschmack angereichert wurde. Aber der Patient der über ein PEG
ernährt wird hat im Magen ja wohl kaum noch was von dem Geschmack.
Anders ist es wenn es um zB Blasen und Nierentee´s usw. geht, wenn ein
bestimmter Wirkstoff im Tee ist dann sollte er ruhig weiter gegeben
werden.
Gruß Silke
>
> Frank Miener schrieb in Nachricht <20011124...@mis.configured.host>...
>
>
> und auch zur mundpflege benutzen wir mineralwasser, da normaler tee bei uns nicht mehr
> benutzt werden darf,
Hallo Frank ( und alle andere),
die Argumente klingen plausibel, aber gibt es irgentwelche Beweise für die
Ablehnung von
Tee(PEG und Mundpflege). Habt ihr Literatur in der dies beschrieben wird?.
Worauf berufen
sich die Einrichtungen , die die Verwendung von Tee ablehnen? Ich will dem
insgesamt nicht
widersprechen, da mir selbst keine entsprechenden Beweise vorliegen. Hat jemand
untersucht
welche Teesorte unter welchen Bedingungen verkeimt? Mit den Argumenten die hier
gebracht wurden
kann ich in meiner Einrichtung nicht kommen: hier wird ein Beweis für diese
Behauptungen verlangt.
Es hört sich z.B. plausibel an, dass Tee nicht zu lange stehen soll (vor 20
Jahren war es mit auch
plausibel, dass Eisen und Fönen einen Dekubitus verhindern helfen), aber stimmt
es? Kann man
Sondennahrung mit Tee vergleichen. Ich persönlich trinke gern alten Tee (20
Stunden oder so).
Sicherlich bin ich gesund und vertrage eher eine Verkeimung, es würde mich
dennoch interessieren,
ob schon jemand Tee " bebrütet" hat, bzw. ob Keimwachstum bei verschiedenen
Tees unterschiedlich ist.
In der Diskussion im Oktober 2000 zu diesem Thema blieb auch auf der Ebene der
Vermutungen und annahmen.
Ich wäre dankbar für fundierte Quellen.
Gruß Ralf
--
Posted from hermes.salvator-kh.de [212.111.232.66]
via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
Hallo Ralf,
die kannst du dir selber raussuchen: Medline machts möglich.
(Ich war grade mal so'n bisschen in Medline unterwegs...)
Mouth care und tea eingeben, ergibt null Treffer.
Gastrostomy und irrigation eingeben, ergibt ebenfalls null Treffer.
Satz mit X: War wohl nix.
Grüße, Karl
> Hallo Ralf,
> die kannst du dir selber raussuchen: Medline machts möglich.
> (Ich war grade mal so'n bisschen in Medline unterwegs...)
> Mouth care und tea eingeben, ergibt null Treffer.
> Gastrostomy und irrigation eingeben, ergibt ebenfalls null Treffer.
> Satz mit X: War wohl nix.
Hallo Karl,
das ist ja das Problem, ich habe selbst gesucht mit dem gleichen Ergebnis -
nix.
Deshalb auch die Frage an alle die entsprechende Behauptungen aufstellen.
Woher habt ihr eure Kenntnisse?
> Hallo
>
> Bei uns ist der Tee zum spülen der PEG abgeschafft worden. ...Warum wird
> überhaupt Tee gegeben? ...Tee ist nur Wasser das
> mit Geschmack angereichert wurde.
Hallo Silke,
Tee als Wasser mit Geschmack zu bezeichnen, kann evtl. auf die Art der
Zubereitung
hinweisen ;))
Sicherlich wird die Wirkung von Tee gerade von der Schulmedizin teilweise
heruntergespielt. Aber hst Du noch nie bei Magenbeschwerden einen Kamillentee
genossen? ( Einen echten , keinen Teebeutel) Hast Du noch nie Patienten erlebt
, die
bei Hagebuttentee Sodbrennen bekommen haben? Ich denke Tee insgesamt ist etwas
mehr als "Wasser mit Geschmack". Sicherlich gebe ich dir Recht, sollte allein
gespült
werden müßte Wasser auch ausreichen. Aber warum abgekocht ???? Worauf begründet
sich
das?? Ich kenne die Argumente ( Keimbelastung etc.), aber auch hier die Frage :
Derjenige der dies anordnet muß sein Wissen irgentwo herhaben. Theoretisch
müßte man allen
Patienten steriles Essen und Trinken geben, zumindest nach der Argumentation
Tee/
Wasser sei keimbelastet.
Stimmt: 'tea AND tube' findet immerhin 28 Treffer, die aber leider für
unser Problem irrelevant sind. Meistens wird nur die Wirksamkeit von den
im Tee enthaltenen Wirkstoffen untersucht, was eine Begründung pro Tee
wäre: den Darm zu beruhigen oder mit Grünem Tee Karzinomen vorzubeugen.
Dann ist der Tee aber eher als Arzneimittel zu sehen...
Auf der anderen Seite: wer würde für solch aufwändige Forschung Geld
bezahlen? Wenn theoretisch kein Vorteil bei der Spülung mit/Gabe von Tee
läge, aber ein theoretisches Risiko der Verkeimung, würde doch auf der
Hand liegen, den Tee durch warmes Wasser zu ersetzen, oder?
Gero
--
====================================================================
Nur einen Klick entfernt: \|/ Evidence-based Nursing,
http://www.pflegeforschung.de (o o) Links, Glossar, Literatur
============================ooO==(_)==Ooo====== ... und mehr ... ===
Da ich diesen Stein ja angestoßen hab bin ich hinter dem Verursacher her wie
der Teufel hinter der armen Seele. Der Beitrag stammte seinerzeit von einem
Kollegen in der FWB, der bei uns einen seiner Intensiveinsätze machte.
Ich hab ihm jetzt eine Nachricht an der Arbeitsstelle zukommen lassen, in
der Hoffnung er meldet sich in den nächsten Tagen. Sobald ich den Beitrag
dann in Händen habe, tippe ich ihn Wort für Wort hier ab :)
Aber vielleicht schon mal vorab:
In diesem Artikel ging es nicht um die Verkeimung von Wasser - nicht das wir
uns falsch verstehen.
Grundsätzlich ging es um den Tee an sich, der Keime beinhaltet.
Je nach Sauberkeit - die medizinischen Tees wurden bereits angesprochen -
ist das sehr unterschiedlich. Es sei jedoch ein offenes Geheimnis, daß sich
in minderwertigen Teesorten - besonders genannt die allseits (weil ja soo
praktischen) Teebeutel-Tee´s - Kot (bereits mit der Lupe) , Pilze, Bakterien
und andere anorganische Substanzen in den geraspelten Tee-Substanzen
nachweisen lassen.
Auch wenn ich das Original nicht vorliegen habe, macht das mehr als
nachdenklich:
----- Original Message -----
From: "Gero Langer" <Ne...@Pflegeforschung.de>
Newsgroups: de.sci.medizin.pflege
Sent: Thursday, November 29, 2001 1:28 PM
Subject: Re: PEG und Tee
> Auf der anderen Seite: wer würde für solch aufwändige Forschung Geld
> bezahlen? Wenn theoretisch kein Vorteil bei der Spülung mit/Gabe von Tee
> läge, aber ein theoretisches Risiko der Verkeimung, würde doch auf der
> Hand liegen, den Tee durch warmes Wasser zu ersetzen, oder?
Jetzt wo Du das so sagst... es LIEGT auf der Hand und damit sollte deine
Forderung eine Selbstverständlichkeit sein, Gero. Hab ich noch gar nicht so
betrachtet.
Evidence Based Nursing via Negativschablone - das das auch geht... :)
Viele Grüße,
Christian.
---
Website : http://www.pflegeboard.de
eMail : chri...@pflegeboard.de
Christian Kröhl <chri...@pflegeboard.de>:
> Grundsätzlich ging es um den Tee an sich, der Keime beinhaltet.
Kann hier jemand russisch? ;o)
| Gig Sanit 1984 Aug;(8):80-1
| [Hygienic evaluation of tea-bag paper.]
| [Article in Russian]
| Chudisnkaia TA, Shubenkin NG, Kotomina ME, Basova NK, Zhukova VV.
| PMID: 6489789 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Oder japanisch?
| Kamikura M.
| [Hygienic chemical aspects of tea-bag].
| Eisei Shikenjo Hokoku. 1972;90:126-8. Japanese. No abstract available.
| PMID: 4677251 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Die einzigen zwei relevanten Treffer auf der Suche nach 'tea bag'...
Erschreckend, daß so eine riesige Datenbank wie Medline nicht mehr
hergibt über ein Thema, das so viele Menschen seit Ewigkeiten betrifft.
Vielleicht fehlen mir aber auch nur die richtigen Fachtermini. *seufz*
> Auf der anderen Seite: wer würde für solch aufwändige Forschung Geld
> bezahlen? Wenn theoretisch kein Vorteil bei der Spülung mit/Gabe von Tee
> läge, aber ein theoretisches Risiko der Verkeimung, würde doch auf der
> Hand liegen, den Tee durch warmes Wasser zu ersetzen, oder?
Hallo Gero,
die Frage mag hier am Beispiel Tee/PEG gestellt sein, ich denke sie muß
dennoch generell betrachtet werden. Sicher man kann warmes Wasser,
sterilisiertes Wasser etc. auch nehmen.
Andererseits kann auch dieses verunreinigt sein (Wasserleitungen, bzw.
technische Herstellung der sterilen Lösung) Wenn ich so argumentiere kann
ich von keiner Sicherheit ausgehen. Wenn ich in diesem Fall von Tee spreche
, gehe ich vorab von einer Qualität aus , die der deutschen
Lebensmittelverordnung entspricht. Ich behaupte (unbewiesen) , dass wenn
Verschmutzungen von Spüllösungen eintreten, dann durch unhygienisches
Arbeiten vom Personal ( z.B. fehlende Händedesinfektion). Welcher Aspekt mir
aber wichtiger erscheint: Gehen wir wirklich von der angenommenen
Verschmutzung des Tee aus, dann darf dieser auch oral nicht verabreicht
werden. Treten Infektionen durch Spülungen der PEG- Sonde auf, so müssen
diese auch durch Trinken eintreten. Ein Patient mit PEG hat nicht
zwangsläufig eine kritische Abwehrlage, andersherum auch ohne PEG kann ich
eine kritische Abwehrlage haben. Alle gesunden Menschen kommen sicherlich
auch mit Kot-Resten im Tee klar.
Ich frage hier nicht nach Untersuchungen, um auf Tee als Spüllösung zu
beharren, sondern weil ich weitergehende Konsequenzen ziehen müßte, könnten
diese Behauptungen bestätigt werden. Dann wäre allerdings die Untersuchung
von Tee angezeigt.(Und die Anzeige beim Gesundheitsamt bei Verkeimung)
; )) - Andererseits wird Tee niemals so mit Keimen besetzt sein, wie die
Hände von Pflege/ bzw. Therapeutischen Personal.(Reine persönliche
Erfahrung)
Für mich bleibt ein Fazit: Solange nichts anderes bewiesen ist, werde ich
weiter Tee in PEG geben. Im übrigen wurde eines in dieser Diskussion nicht
erwähnt: Der Patient sollte, zumindest kleinste Mengen der verabreichten
Lösung/Nahrung auch in den Mund bekommen - die Menschen die ich
kennengelernt habe empfanden z.B. Kamillentee im Mund als äußerst angenehm-
ich bezweifele ob dies auch bei warmen Wasser der Fall wäre!
Gruß Ralf
Gruß Ralf
Ralf Tomaschek <RT...@t-online.de>:
> Nur was interessieren mich Untersuchungen in Rußland?
Kontext-unabhängige Interventionen (z.B. Lagerung, Verbandtechnik,
Aufklärungsgespräch, Atemübungen usw.) sind sicherlich übertragbar (und
damit interessant); Teebeutel in Rußland vor 17 Jahren vielleicht
weniger. ;o)
Ralf Tomaschek <RT...@t-online.de>:
> "Gero Langer" <Ne...@Pflegeforschung.de> schrieb im Newsbeitrag
>
>> Auf der anderen Seite: wer würde für solch aufwändige Forschung Geld
>> bezahlen? Wenn theoretisch kein Vorteil bei der Spülung mit/Gabe von
>> Tee läge, aber ein theoretisches Risiko der Verkeimung, würde doch
>> auf der Hand liegen, den Tee durch warmes Wasser zu ersetzen, oder?
>
> Sicher man kann warmes Wasser, sterilisiertes Wasser etc. auch
> nehmen. Andererseits kann auch dieses verunreinigt sein
> (Wasserleitungen, bzw. technische Herstellung der sterilen Lösung)
Wenn ich von Wasser aus der Wasserleitung ausgehe -- es muß sicherlich
nicht steril sein -- dann gilt die einfache Überlegung: Wasser ist
weniger keimbelastet als das gleiche Wasser mit Tee. Es sei denn, der Tee
an sich wirkt desinfizierend. ;o)
> Welcher Aspekt mir aber wichtiger erscheint: Gehen wir wirklich von
> der angenommenen Verschmutzung des Tee aus, dann darf dieser auch
> oral nicht verabreicht werden. Treten Infektionen durch Spülungen der
> PEG- Sonde auf, so müssen diese auch durch Trinken eintreten.
Wenn ein (älterer) Patient Tee trinkt, dann sicherlich (leider) nicht
mehr als ein paar Tassen am Tag; durch die Sondenernährung wird aber die
Flüssigkeitszufuhr künstlich (weil sinnvoll) erhöht, und er bekommt weit
mehr als einen Liter Tee/Tag.
> Ein Patient mit PEG hat nicht zwangsläufig eine kritische Abwehrlage,
> andersherum auch ohne PEG kann ich eine kritische Abwehrlage haben.
> Alle gesunden Menschen kommen sicherlich auch mit Kot-Resten im Tee
> klar.
Muß ich es aber provozieren, dem Patienten evtl. verkeimten Tee zu geben,
obwohl Wasser (von der Logik her) per se unbedenklicher ist?
> Andererseits wird Tee niemals so mit Keimen besetzt sein, wie die
> Hände von Pflege/ bzw. Therapeutischen Personal.(Reine persönliche
> Erfahrung)
Ich hörte eher von Pilzsporen im Schwarztee. Abgesehen davon: wenn Du
nicht mit den Händen Essen reichst oder mit den Fingern den Tee/die
Sondenkost umrührst, gelangen die Keime von den Händen des Personals doch
nur schwerlich direkt in die Nahrung, oder? :o)
Außerdem haben die Keime beim Tee durch die Temperatur und das Stehen
bessere Wachstumsbedingungen.
> Für mich bleibt ein Fazit: Solange nichts anderes bewiesen ist, werde
> ich weiter Tee in PEG geben.
Ich habe schon nebenan bei den Medizinern nach Belegen gefragt, harre
aber noch einer Antwort. Ich werde, durch Logik gestützt, nur noch Wasser
nehmen.
Wenn es keine Studien gibt, müssen halt die Experten ran, und das sind in
diesem Falle Ernährungswissenschaftler und Hygieniker. Vielleicht hat
jemand so einen greifbar?
> Der Patient sollte, zumindest kleinste Mengen der verabreichten
> Lösung/Nahrung auch in den Mund bekommen - die Menschen die ich
> kennengelernt habe empfanden z.B. Kamillentee im Mund als äußerst
> angenehm- ich bezweifele ob dies auch bei warmen Wasser der Fall
> wäre!
Stimmt, ein wichtiger Aspekt.
Trotzdem: Tee für die Mundpflege und warmes Wasser für die Sonde scheinen
in meinen Augen sinnvoll.
Viele Grüße,
> Ich hörte eher von Pilzsporen im Schwarztee. Abgesehen davon: wenn Du
> nicht mit den Händen Essen reichst oder mit den Fingern den Tee/die
> Sondenkost umrührst, gelangen die Keime von den Händen des Personals doch
> nur schwerlich direkt in die Nahrung, oder? :o)
> Außerdem haben die Keime beim Tee durch die Temperatur und das Stehen
> bessere Wachstumsbedingungen.
In Tee ist, wie in vielen anderen Nahrungsmitteln, ein Haufen igitt-igitt
drin. Normalerweise schadet das gar nicht. Schaut mal in Stiftung Warentest
und Ökotest rein, da findet man so was. Da möchte man gar nichts mehr essen
oder trinken.
Wenn wir von Keimen reden, muss klar sein, dass wir pathogene Keime meinen,
alle normalen Haut- und Darmkeime etc. sind unbedenklich. Gegen frischen Tee
ist in der Regel nichts einzuwenden. Tee stunden- oder tagelang stehen zu
lassen, ist sowieso eine Unsitte.
Bei immunsuprimierten Personen ist das was anderes. Aber da gelten in
vielerlei Hinsicht andere Gesetze.
Karl
"Frank Miener" <Frank...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:20011123...@mis.configured.host...
Hallo Leute,
Vielleicht:
Bouakline A, Lacroix C, Roux N, Gangneux JP, Derouin F.
Fungal Contamination of Food in Hematology Units
Journal of Clinical Microbiology, November 2000,
p. 4272-4273, Vol. 38, No. 11
Interessierten sende ich den Artikel gerne zu (PDF-Format, 49 KB)
Befasst sich mit der Pilzsporenbelastung von Nahrungsmitteln,
insbesondere _Tee_ aber mit Bezug auf immunsupprimierte Patienten. Also
Vorsicht mit Rückschlüssen auf PEG-Ernährung in der Pflege !
Viele Grüße
Bernd
> Bouakline A, Lacroix C, Roux N, Gangneux JP, Derouin F.
> Fungal Contamination of Food in Hematology Units
> Journal of Clinical Microbiology, November 2000,
> p. 4272-4273, Vol. 38, No. 11
>
> Interessierten sende ich den Artikel gerne zu (PDF-Format, 49 KB)
>
> Befasst sich mit der Pilzsporenbelastung von Nahrungsmitteln,
> insbesondere _Tee_ aber mit Bezug auf immunsupprimierte Patienten. Also
> Vorsicht mit Rückschlüssen auf PEG-Ernährung in der Pflege !
In der Onkologie ist das tatsächlich ein Problem. Mykosen bei Leukozytopenie
sind ein ernst zu nehmendes Problem.
Die Leute kriegen zur Prävention Umkehrisolation und speziell zubereitete
Nahrung.
Karl
habe an fresenius kabi gemailt www.enterale-ernaehrung.de
habe ein artikell bekommen
untersuchungen zur mikrobiellen kontamination von flüssigkeiten, die über den hydrobag
appliziert werden
bernhard <bernhar...@nexgo.de>:
> habe an fresenius kabi gemailt www.enterale-ernaehrung.de habe ein
> artikell bekommen untersuchungen zur mikrobiellen kontamination von
> flüssigkeiten, die über den hydrobag appliziert werden
Könntest Du mir den Artikel bitte an Ge...@Pflegeforschung.de mailen oder
die Quelle genau benennen? Vielen Dank!
>> habe an fresenius kabi gemailt www.enterale-ernaehrung.de habe
>> ein artikell bekommen untersuchungen zur mikrobiellen
>> kontamination von flüssigkeiten, die über den hydrobag
>> appliziert werden
>
> Könntest Du mir den Artikel bitte an Ge...@Pflegeforschung.de
> mailen oder die Quelle genau benennen?
Oder hier posten? Oder mir auch zukommen lassen?
Dazu hatte ich vor ein paar Tagen noch das hier gefunden (alle aus Halle
bitte Augen zu ;o):
-------8<--------schnippel--------------------
Can J Infect Control 1993 Summer;8(2):41-3
Frequency of changing enteral alimentation bags and tubing, and adverse
clinical outcomes in patients in a long term care facility.
Graham S, McIntyre M, Chicoine J, Gerard B, Laughren R, Cowley G,
Morrison J, Aoki FY, Nicolle LE.
Enteral alimentation, given via nasogastric or gastrostomy tubes, is a
well established practice to provide nutrition for patients with
significant neurological injury. The frequency with which enteral feeding
bags and tubes require change and potential adverse effects associated
with bacterial contamination of tube feeds remain controversial. The
authors studied different times between enteral feeding bag and tube
changes, and the effect on adverse clinical outcomes in residents of a
long term care facility. In the first study, residents were randomized to
24 h (n = 2), 48 h (n = 3) or 72 h (n = 6) tube feeding and bag changes
with clinical status monitored in a standardized fashion for six months.
In the second study, patients were randomized to 24 h (n = 6) or 72 h (n
= 6) changes. Patient-days of follow-up were 382, 574 and 1000 for the
three arms of the first study period and 556 and 496 for the two arms of
the second study. No differences in potential clinical adverse events--
including fever, gastrointestinal symptoms or pneumonia--were observed
with different durations of tubing change. This study suggests it is
appropriate to change alimentation tube and feeding bags every 72 h
(rather than every 24 h). The less frequent changes will decrease supply
costs and free nursing time for other activities.
Publication Types:
Clinical Trial
Randomized Controlled Trial
PMID: 8400342 [PubMed - indexed for MEDLINE]
---------------schnappel-------->8------------
Sicherlich sind die 11(!) Teilnehmer suboptimal...
bei all den Anfragen - könntest Du ihn mir bitte auch schicken? Ich stell
ihn dann zum Download ins Netz und poste die Adresse hier. Ist vielleicht
einfacher für alle :)
Gruß,
Christan.
---
Website : http://www.pflegeboard.de
eMail : chri...@pflegeboard.de
"bernhard" <bernhar...@nexgo.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3c07f...@news.arcor-ip.de...
Wie versprochen habe ich ihn soeben auf dem pflegeboard-Server zum Download
bereitgelegt.
Download-URL: http://www.pflegeboard.de/download/pruefb_d.zip
Dateigröße: 71.057 kb, Dateiformat: Word-Dokument
Virengeprüft mit: AntiVirus Toolkit Pro - Norton AntiVirus 2001 - The
Cleaner
Die jeweiligen Copyrights der Artikel-Autoren sind zu beachten.
Viele Grüße,
Christian.
Karl Reif <karl...@t-online.de>:
> Wenn wir von Keimen reden, muss klar sein, dass wir pathogene Keime
> meinen, alle normalen Haut- und Darmkeime etc. sind unbedenklich.
ACK.
> Gegen frischen Tee ist in der Regel nichts einzuwenden. Tee stunden-
> oder tagelang stehen zu lassen, ist sowieso eine Unsitte.
Wie willst Du Tee in der ambulanten Pflege sonst über Sonde geben?
Morgens (oder am Vorabend) kochen und dann mindestens 30 Minuten abkühlen
lassen -- dann bist Du idR aber schon beim nächsten Patienten. Nein,
nicht jeder Patient mit Sondenkost hat Angehörige greifbar.
In der Untersuchung von Bernhard kam heraus:
----schnipp-----
Die jetzigen Untersuchungen haben ergeben, dass der Keimgehalt des
Mineralwassers bei Verwendung des HydroBags über mehrere Tage noch am 4.
Tag deutlich unterhalb des FDA-Richtwertes für enterale Nahrungen liegt.
Damit kann die Anwendungsdauer des HydroBags bei ausschließlicher
Verwendung von Wasser auf 3 bis max. 4 Tage ausgedehnt werden.
Die Untersuchungen zeigen außerdem, dass die Verwendung von Tee zu einem
extrem schnellen Anwachsen des Keimgehaltes führen kann, der auch durch
das Aufbrühen mit kochendem Wasser nicht genügend gemindert wird. Da bei
Tee im Gegensatz zu Mineral- und Leitungswasser keine so strengen
rechtlichen Bestimmungen vorliegen, besteht hier eine gewisse
Unsicherheit über ein mögliches Anwachsen der Keime bei der Verwendung
des HydroBags über mehrere Tage.
4.3 Empfehlungen
Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse können wir dem Anwender folgende
Empfehlungen geben:
1. Bei Anwendungsdauer des HydroBags von 3, maximal 4 Tagen
ausschließlich Wasser - Mineralwasser oder Leitungswasser - zur
Flüssigkeitsbilanzierung verwenden.
2. Tee vermeiden! Wird er dennoch verabreicht, den HydroBag maximal 24
Stunden verwenden!
---schnapp----
Na, wenn das nichts ist! :o)
Bis denne,
> Interessierten sende ich den Artikel gerne zu (PDF-Format, 49 KB)
Ja bitte zusenden
CU
Frank
Hallo Katja,
auch hier stellen sich Fragen: Welcher Tee verursacht dies - Schwarzer Tee,
Hagebuttentee, Kamillentee etc. Du schreibst teilweise- tritt es also nicht
immer auf, nicht bei allen Sonden ? Was sagt der Hersteller dazu? Habt ihr
dies aufgrund eigener Beobachtungen festgestellt? Haben andere dies auch
festgestellt. Könnten andere Faktoren schuld daran sein. Wie sehen stark
angegriffene Sonden aus - lösen sie sich auf? Verfärben sie sich. Trat dies
auch bei Sonden anderer Hersteller her. Sind die Sonden aus reinem Silikon
oder aus einem Gemisch?
Ich will nur damit zeigen, dass einfach viele Fragen hinter einer Behauptung
stehen können. Mir sind derart endgültige, nicht belegte Darstellungen, auch
wenn sie von euren Ärzten kommen(oder gerade deswegen), kein Beleg für die
Richtigkeit. Ich denke an dieser Stelle sollten diejenigen die derartige
Erscheinungen an Sonden feststellen weiter tätig werden, zumindestens
Stellungnahmen von Herstellerfirmen etc. Ich denke auch ihr werdet seit
Jahrzehnten Tee in Sonden gegeben haben, warum tritt dies zum jetzigen
Zeitpunkt auf? Versteh mich recht, ich bezweifele die Beobachtung nicht, nur
die rigorosen Schlußfolgerungen.
Gruß Ralf
prinzipiell ist nichts gegen Tee zu sagen - solange es sich nicht um
Früchtetee handelt - ebenso gegen säurehaltige Säfte, da die Gefahr der
ausflockung besteht.
Hoffe es hilft ein klein wenig weiter
Gruß Söhnker