Uwe Borchert <
wetter...@yahoo.com> wrote:
> Am 30.09.23 um 15:15 schrieb Martin Klaiber:
>> Uwe Borchert <
wetter...@yahoo.com> wrote:
>>> Ich habe einen leicht erhöhten Blutdruck.
>> Wenn Du weißt, dass Du Bluthochdruck hast, warum unterstellst Du den
>> Ärzten dann, dass sie einen Bluthochdruckpatienten herbeimessen wollen?
> Weil bei der beobachteten Messweise zu hohe Werte raus kommen und
> dazu die Medizinmänninen sofort Blutdrucksenker verschreiben wollten.
> Nach den kritischen Ärzten ist da ein Blick auf die Ernährung und
> Lebensgewohnheiten der erste Schritt. Ach so ... mein Blutdruck ist
> nach den aktuellen Vorgaben irgendwas zwischen hochnormal und leicht
> erhöht, kann auch als altersgemäß normal aber nicht ideal betrachtet
> werden.
Das ist halt das Problem unserer kategorialen Klassifikationssysteme.
Obwohl der Blutdruck eine kontinuierliche Größe ist, gibt es bestimmte
Schwellenwerte, ab denen man Bluthochdruck hat. Das ist bei anderen
Erkrankungen auch so. Beispielsweise gilt (AFAIK) jemand mit einem IQ
bis 69 als geistig behindert, ab 70 nicht mehr. Natürlich macht dieser
eine Punkt im Alltag keinen großen Unterschied, und an einem anderen
Tag hätte die gleiche Person vielleicht einen Wert von 71 erreicht.
Aber unser Gesundheitssystem, so wie wir es haben, braucht eben
bestimmte Grenzwerte und Kategorien, um festzulegen, ob jemand krank
ist oder nicht und ob und welche Hilfe jemand erhält.
Meines Wissens ist es so, dass man mit einem in der Arztpraxis
gemessenen Blutdruck von >= 140/90 als Hochdruckpatient gilt und dann
fällt man eben in diese Kategorie. Dass das pauschal ist, und dass
Dich das vielleicht wurmt, verstehe ich. Andererseits bindet es die
Ärzte vermutlich auch an bestimmte Leitlinien, z.B. was das Verordnen
von Medikamenten betrifft. Dass Du keine Medikamente möchtest, können
sie ja nicht wissen, aber anbieten müssen sie sie vielleicht, oder
wollen sie vielleicht auch, weil sie von ihrer positiven Wirkung
überzeugt sind.
Das gibt es übrigens auch umgekehrt. Ich hatte vor Jahren einen sehr
niedrigen Vitamin-D3-Spiegel, das wurde bei einem Checkup entdeckt.
Der Spiegel war aber noch so hoch, dass er über dem Grenzwert lag, ab
dem der Arzt mir Vitamin D3 hätte verordnen dürfen. Er hätte es gerne
getan und ich hätte es gerne genommen. Aber er durfte es eben nicht.
Stattdessen musste ich mir das hochdosierte D3 selbst kaufen und das
war damals noch recht teuer.
Kurzum: Ich habe verstanden, dass Du keine Medikamente gegen Deinen
hohen Blutdruck nehmen möchtest. Was ich nicht verstehe ist, warum Du
so ein Drama darum machst und den Ärzten nicht einfach sagst, dass Du
keine Medikamente möchtest. Sie zwingen Dich doch nicht dazu, sie zu
nehmen, sie bieten sie Dir an, das ist alles.
Ich sehe das wie beim Einkauf. Wenn ich an der Fleischtheke Schinken
kaufe und der Verkäufer fragt mich, ob ich auch noch Salami möchte,
dann sage ich ja oder nein, aber ich vermute dahinter doch nicht gleich
eine Salami-Mafia-Verschwörung.
>>> Das ist eben falsch. 4 l entsprechen den Empfehlungen. Es ist ein
>>> Fehler weniger zu trinken.
>> Wer empfiehlt das? Ich kenne die Empfehlung von ca. 1,5 L/Tag.
> Das ist ziemlicher Unsinn und in den meisten Fällen, also ab über
> 45 kl Körpergewicht, gesundheitsschädlich, da viel zu gering. Du hast
> also Null Ahnung von Physiologie.
Das ist nicht meine Empfehlung, sondern z.B. die der DGE:
<
http://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/>
Wasserbilanz (ml/Tag) des Erwachsenen
Wasserzufuhr
Getränke 1440
Wasser in fester Nahrung 875
Oxidationswasser 335
Gesamtwasserzufuhr 2650
Wasserabgabe
Urin 1440
Stuhl 160
Haut 550
Lunge 500
Wasserabgabe 2650
oder der AOK:
<
https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/wie-viel-wasser-muessen-wir-am-tag-trinken/>
Gut zu wissen: Jeden Tag verliert der Körper eines Erwachsenen (zum
Beispiel über Harn, Atem und die Haut) ungefähr 2,5 Liter Wasser.
Diese Menge Flüssigkeit muss er wieder aufnehmen, damit er nicht
austrocknet und Schadstoffe ausscheiden kann. Etwa einen Liter
nimmt der Mensch über die Nahrung auf, die restlichen 1 bis 1,5 Liter
in der Regel in Form von Getränken.
oder der TK:
<
https://www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/trinken/wie-viel-wasser-soll-man-taeglich-trinken-2004796>
Apropos Mindestbedarf: Zwei bis drei Liter Flüssigkeit sollten
gesunde Erwachsene pro Tag zu sich nehmen. Als guter Richtwert
gelten 35 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht, bei Säuglingen
und Kindern ist es sogar noch etwas mehr.
Aber keine Sorge: Das muss man nicht alles trinken. Rund 300
Milliliter kann der Körper bei seinen Stoffwechselvorgängen
selbst herstellen, etwa einen Liter Wasser bekommt er über feste
Nahrung. Äpfel, Gemüse und Kartoffeln enthalten zum Beispiel circa
70 Prozent Wasser, Gurken sogar 95 Prozent. Die übrige
Flüssigkeitsmenge, also etwa 1,5 Liter, muss man über Getränke
aufnehmen.
Ob die alle auch null Ahnung von Physiologie haben, weiß ich nicht.
Falls Du nach meiner Empfehlung fragst: ich habe keine. Ich trinke nach
Durst und Gefühl und fahre damit gut. Meine Blut- und Nierenwerte sind
gut. Wie viel ich pro Tag trinke, weiß ich nicht. Ich schätze, dass es
ein bis zwei Liter sind. Vielleicht auch mehr, aber vier Liter sind es
definitiv nicht, außer auf einer Radtour, o.ä.
Hast Du vielleicht Diabetes? Dabei hat man ein erhöhtes Durstgefühl.
> Die offizielle Empfehlung
Welche offizielle Empfehlung meinst Du?
> liegt bei bis zu 35 ml/kg Körpergewicht für Sommerwetter AKA
> Klimakatatrophe.
Diese 35 ml/kg Körpergewicht gelten laut obigem TK-Link für die
gesamte Wasseraufnahme, einschließlich Nahrung.
>>> Die Messwerte wurden wir auch nicht genannt und ich musst spickeln.
>> Warum fragst Du die Ärzte oder Schwestern nicht nach den Werten? Die
>> sind doch nicht geheim und Du hast ein Recht darauf, zu erfahren, wie
>> es um Dich steht. Deswegen gehst Du doch zum Arzt.
> Da ich meine Werte schon vorab kannte bestand kein Interesse an den
> Messfehlern.
Dafür, dass Du kein Interesse an den Werten hast, machst Du aber einen
ziemlich Aufriss um sie, wenn ich das mal so sagen darf.
>> Kennst Du Hanlon's Razor?
>>
https://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2%80%99s_Razor
>> Neben Dummheit kann man auch Bequemlichkeit, Gedankenlosigkeit oder
>> Routine einsetzen. Nach meiner Beobachtung trifft das weit häufiger
>> zu als Böswilligkeit.
> Diese einfachen Gründe sind auf die Gehilfen anwendbar, aber nicht
> auf die Medizinmänninen.
Und warum nicht?
> Und diese hätten es merken müssen.
Was hätten sie merken müssen?
> Alleine die zu kurze Zeit für die eigentliche Messung ist eindeutig
Eben nicht, wie ich Dir anhand meiner Messreihen zeigte. Und dabei
waren die 50 Schritte, die ich vor den Messungen machte, schon recht
viel, vermutlich mehr als der durchschnittliche Weg in Arztpraxen vom
Wartezimmer zum Messplatz.
Wenn Dich die Messungen beim Arzt stören, dann bitte doch einfach
darum, dass erst nach fünf Minuten Wartezeit gemessen wird.
> und in der Kardiologie kam der sinkende Blutdruck auf dem Ergometer
> dazu.
Ja, aber Du hattest geschrieben, dass Dir auch der Kardiologe
blutdrucksenkende Medikamente empfohlen hatte. Also ist er wohl auch
der Meinung, dass Du Bluthochdruck hast.
Es könnte natürlich sein, dass das Alles eine große Lüge ist, alle
Ärzte böse sind und sich gegen Dich verschworen haben.
Es könnte aber auch sein, dass Du nunmal einfach Bluthochdruck hast
(wenn auch wenig) und die Ärzte Dir Blutdrucksenker empfehlen, weil
das ihrer Meinung nach sinnvoll ist. Hier:
<
https://www.hochdruckliga.de/nachricht/stellungnahme-zu-neuen-grenzwerten-amerikanischer-fachgesellschaften>
steht beispielsweise:
Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass das Risiko für kardiovaskuläre
Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung bereits ab Blutdruckwerten
von über 115/75 mm Hg, d.h. schon im noch normalen Blutdruckbereich
beginnend, exponentiell ansteigt (etwa Verdopplung pro 20 mm Hg
Anstieg des systolischen Blutdruckwertes).
Woher willst Du wissen, dass die Ärzte vor diesem Hintergrund nicht
Dein gesundheitliches Wohl im Blick haben, wenn sie Dir Blutdrucksenker
empfehlen? Ein exponentieller Anstieg ist kein Pappenstil. Du hättest
demnach jetzt schon mindestens ein verdoppeltes Risiko für Herzinfarkt
oder Schlaganfall.
Wenn Du die Medikamente nicht nehmen willst, dann sage es den Ärzten
doch einfach. Es zwingt Dich ja niemand dazu, sie zu nehmen. Aber das
sagte ich schon, wir drehen uns im Kreis...
Ich schlage daher ein EOD vor, ich denke es ist alles gesagt.
Gruß
Martin