Joachim Zink schrieb:
> Ausgangspunkt ist die Analyse von Wetterdaten.
> Die Stadt Karlsruhe hat im Mittel 139 Regentage pro Jahr.
> Vereinfacht angenommen, jeder Tag des Jahres habe die gleiche
> Wahrscheinlichkeit p = 139/365 ein Regentag zu sein - wie groß
> ist die Wahrscheinlichkeit, dass es an
> fünf >> aufeinanderfolgenden << Tagen oder
> noch mehr aufeinanderfolgenden Tagen regnet?
Nicht trivial.
Ich hatte ein ähnliches Beispiel vor einigen Wochen hier untersucht; s.u.
> Würde die Frage einfach lauten:
> Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es an fünf oder mehr Tagen
> des Jahres in Karlsruhe regnet, wäre man mit der Binomialverteilung
> rasch am Ziel.
Ja. Hier würde sich die Fragestellung auf die Zufallsvariable
X = "Anzahl der Regentage"
beziehen.
> Die Wahrscheinlichkeit dafür ist praktisch 1, d.h. es
> ist nahezu sicher, dass es in Karlsruhe an fünf oder mehr Tagen des
> Jahres regnet.
Ja.
> Verzwickt wird es, wenn man die Eingangsfrage stellt:
> Wie wahrscheinlich ist es, dass es an fünf >> aufeinanderfolgenden <<
>
> Tagen regnet?
Wie schon oben geschrieben: Das ist nicht ganz trivial.
Das Problem ist, daß es *nicht* um die *Anzahl* der Tage geht, an denen
es regnet; sondern diese Tage sollen zudem in einer bestimmten
Konfiguration auftreten.
Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Tag, ein Regentag zu sein,
1/2 wäre, wird es kompliziert.
[...]
> Wie kann ich das Eingangsproblem, Wahrscheinlichkeit für 5
> aufeinanderfolgernde Regentage oder mehr, am besten angehen?
Siehe dazu das Thema
"Kombinatorik, Münzwurf: Anzahl Möglichkeiten für k-mal Zahl nacheinander",
das ich vor einigen Wochen hier dazu gestartet hatte:
<
https://de.sci.mathematik.narkive.com/3pysKyui/kombinatorik-munzwurf-anzahl-moglichkeiten-fur-k-mal-zahl-nacheinander>
bzw.
<
https://groups.google.com/g/de.sci.mathematik/c/6_3q2e0LEq0>.
Relativ weit "unten" im Thread stehen auch diverse Formeln, die
allerdings nur für den Fall p=1/2 direkt weiterhelfen würden.
Bei "meinem" Thema ging es zwar "nur" um die Anzahl der Möglichkeiten, k
Treffer (z.B. 'Zahl' beim Münzwurf, oder 'Regentag' in deinem Beispiel)
nacheinander(!) zu haben.
(Wobei BTW auch erlaubt wäre, daß mehrmals (mindestens) k Regentage
nacheinander auftreten.)
Allerdings kann man daraus prinzipiell die Wahrscheinlichkeit für
"mindestens einmal k Regentage hintereinander"
ausrechnen - allerdings leider nur, wenn p = 1/2 ist:
Einfach die Anzahl der Möglichkeiten durch 2^365 teilen. Das geht, weil
im Fall p=1/2 das Ganze nicht nur als BERNOULLI-Versuch, sondern auch
als LAPLACE-Versuch aufgefaßt werden kann.
> Gibt es irgendeine, das Problem erleichternde kombinatorische
> Konfiguration, die ich übersehe?
Vermutlich (leider) nicht(?).
Ich hatte damals noch die Idee, ob/daß man den Fall p!=1/2 vielleicht
irgendwie auf den Fall p=1/2 zurückführen kann, aber hatte das dann aus
den Augen verloren bzw. mich nicht weiter darum gekümmert.
--
> Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)