In Lexika wurde ich nicht fündig, meine Mathematik-Kollegen wussten auch
nichts darüber.
Vielleicht liest ja hier ein sachkundiger Mensch mit, der es mir (und
damit meinen SchülerInnen) erklären kann.
Thomas Nolte
Gymnasium Adolfinum Moers
--
E-Post: in...@t-nolte.de
Leitseite: http://www.t-nolte.de
Siehe z.B.:
http://members.aol.com/jeff570/mathsym.html
Nach dieser Quelle wurde das Symbol von John
Wallis (1616-1703) im Jahr 1655 in "De sectio-
nibus conicis" ("Ueber Kegelschnitte") einge-
fuehrt. Erklaert wird das Symbol als herge-
leitet entweder aus dem roemischen Symbol fuer
1000 oder aus dem kleinen griechischen Omega.
--
Martin Schlottmann
>Siehe z.B.:
>http://members.aol.com/jeff570/mathsym.html
>
>Nach dieser Quelle wurde das Symbol von John
>Wallis (1616-1703) im Jahr 1655 in "De sectio-
>nibus conicis" ("Ueber Kegelschnitte") einge-
>fuehrt. Erklaert wird das Symbol als herge-
>leitet entweder aus dem roemischen Symbol fuer
>1000
M? Nicht wirklich ueberzeugend.
>oder aus dem kleinen griechischen Omega.
Das macht Sinn. Eine gewisse Aehnlichkeit hat es und es steht auch
fuer die kleinste Unendlichkeit.
pi
--
One of the three most powerful tools in mathematics is abuse of notation.
(Gerald Sacks)
"Boris 'pi' Piwinger" <3....@logic.univie.ac.at>
>>oder aus dem kleinen griechischen Omega.
>Das macht Sinn. Eine gewisse Aehnlichkeit hat es
>und es steht auch fuer die kleinste Unendlichkeit.
das ist dann doch eher das hebräische aleph, oder?
Gruß
Stephan
>>>oder aus dem kleinen griechischen Omega.
>
>>Das macht Sinn. Eine gewisse Aehnlichkeit hat es
>>und es steht auch fuer die kleinste Unendlichkeit.
>
>das ist dann doch eher das hebräische aleph, oder?
Nein. Alephs gibt es viele, Aleph_0 ist gleich omega.
> >oder aus dem kleinen griechischen Omega.
>
> Das macht Sinn. Eine gewisse Aehnlichkeit hat es und es steht auch
> fuer die kleinste Unendlichkeit.
Aber das oo ist doch wesentlich älter, oder irre ich mich?
Ich glaube, es gibt eine Version des roemischen
Symbols fuer 1000, wo die beiden Seitenstriche
nach innen gekruemmt sind.
--
Martin Schlottmann
> Martin Schlottmann <martin.sc...@uni-tuebingen.de> wrote:
>
> >Siehe z.B.:
> >http://members.aol.com/jeff570/mathsym.html
> >
> >Nach dieser Quelle wurde das Symbol von John
> >Wallis (1616-1703) im Jahr 1655 in "De sectio-
> >nibus conicis" ("Ueber Kegelschnitte") einge-
> >fuehrt. Erklaert wird das Symbol als herge-
> >leitet entweder aus dem roemischen Symbol fuer
> >1000
>
> M? Nicht wirklich ueberzeugend.
Sez who?
" Menninger's "Number Words and Number Symbols" says it is
derived from the original form of the Roman Numeral M for 1000,
which was an Etruscan letter whose sides were curved - let me
try to draw it as well as I can:
_ _
( | ) " [John Conway]
http://fire1b.math.utk.edu/hypermail/historia/0007.html
> >oder aus dem kleinen griechischen Omega.
>
> Das macht Sinn. Eine gewisse Aehnlichkeit hat es und es steht auch
> fuer die kleinste Unendlichkeit.
Seit 1655? Das schlaegt selbst Goethes Blick ueber den
Bonner Bahnhof.
franz
> > >Nach dieser Quelle wurde das Symbol von John
> > >Wallis (1616-1703) im Jahr 1655 in "De sectio-
> > >nibus conicis" ("Ueber Kegelschnitte") einge-
> > >fuehrt. Erklaert wird das Symbol als herge-
> > >leitet entweder aus dem roemischen Symbol fuer
> > >1000
> Ich glaube, es gibt eine Version des roemischen
> Symbols fuer 1000, wo die beiden Seitenstriche
> nach innen gekruemmt sind.
Dieser Hinweis war nicht schlecht.
In dem DDR-Werk "Lexikon der Mathematik" fand ich den Hinweis, dass die
römische Zahl 1000 nicht nur als M, sondern als CIO dargestellt wurde.
Das kommt bei enger Schreibweise dem Unendlichkeitszeichen schon sehr
nahe.
Aber die Erklärung der liegenden 8 als Endlosschleife fand ich auch
einleuchtend.
Danke für Eure reichhaltigen Bemerkungen.
Thomas Nolte
> Martin Schlottmann <martin.sc...@uni-tuebingen.de> schrieb in im
> Newsbeitrag: 3881FDBE...@uni-tuebingen.de...
>> Ich glaube, es gibt eine Version des roemischen
>> Symbols fuer 1000, wo die beiden Seitenstriche
>> nach innen gekruemmt sind.
> Dieser Hinweis war nicht schlecht.
> In dem DDR-Werk "Lexikon der Mathematik" fand ich den Hinweis, dass die
> römische Zahl 1000 nicht nur als M, sondern als CIO dargestellt wurde.
Genauer gesagt muß statt des "O" ein spiegelbildliches "C" stehen.
--
Markus Redeker | c...@ibp.de Hamburg, Germany
> In dem DDR-Werk "Lexikon der Mathematik" fand ich den Hinweis, dass die
> römische Zahl 1000 nicht nur als M, sondern als CIO dargestellt wurde.
Unter welchem Stichwort?
Gruß
Torsten
> Ich glaube, es gibt eine Version des roemischen
> Symbols fuer 1000, wo die beiden Seitenstriche
> nach innen gekruemmt sind.
Ich habe mal ein wenig geblättert.
In George Ifrahs "Universalgeschichte der Zahlen"
(Campus Verlag, 2. Aufl. 1991, ISBN 3-593-34192-1)
heißt es auf Seite 163:
| Bereits Mommsen (1840) und Hübner (1885) haben
| erkannt, daß L, C, D und M nicht die ursprünglichen
| Zeichen für 50, 100, 500 und 1.000 sind, sondern
| späte Abwandlungen erheblich älterer Ziffern.
|
| Zur Zeit der Republik verwendeten die Römer für
| die Zahl 1.000 folgende Zeichen:
Es folgt eine Tabelle mit 24(!) mehr oder weniger
verschiedenen Symbolen, die ich hier natürlich
schlecht wiedergeben kann.
Einige will ich mal verbal beschreiben:
- Kreis, vertikal durchgestrichen (großes Phi)
- großes Psi, vertikal gespiegelt (Mistgabel)
- DD, wobei das 1. D horizontal gespiegelt ist
- CIC, das letzte C horizontal gespiegelt
- wie obige Mistgabel, aber Halbkreis nach oben
geöffnet (Anker)
- großes Psi (Mistgabel mit Spitzen nach oben)
- 3 vertikale Striche nebeneinander:
kurz - lang - kurz (unten bündig)
- liegende 8(!!)
- liegendes S
- breites x, Eckpunkte vertikal verbunden
(liegende Sanduhr)
Weiter heißt es:
| Diese verschiedenen Zeichen, die in der Folge
| durch den Buchstaben M ersetzt wurden, sind
| lediglich unterschiedliche Schreibweisen der
| Ziffer [],
wobei an der Stelle [] ein großes Phi steht.
Fazit: Es ist alles weit komplizierter, als es
heute oft dargestellt wird.
Daß das heutige Zeichen für Unendlich damit zu
tun haben könnte, dazu schreibt Ifrah zwar nichts
(zumindest habe ich nichts gefunden); ich halte
es angesichts der Vielfalt der Symbole für 1000
und ihrer mehr oder weniger offensichtlichen
Ähnlichkeit mit der liegenden Acht aber für sehr
plausibel.
Übrigens ist das Zeichen D (früher oftmals noch
horizontal durchgestrichen) für 500 nach Ifrah
als "halbiertes" ursprüngliches Zeichen für 1000
anzusehen.
Gruß
Torsten
>> In dem DDR-Werk "Lexikon der Mathematik"
Berichtigung: "_Handbuch_ der Mathematik",
Buch und Zeit Verlagsges. Köln, Lizenzausgabe von Walter Gellert,
Leipzig 1972
>> fand ich den Hinweis, dass die römische Zahl 1000 nicht nur
>> als M, sondern als CIO dargestellt wurde.
> Unter welchem Stichwort?
Elementarmathematik: "Die natürlichen Zahlen", S. 21 oben