On Wednesday, August 10, 2022 at 11:53:17 PM UTC+2, JVR wrote:
> In meinem Beispiel gibt es 2n Knoten und 2^n Pfade. Da kann man nichts dagegen machen.
Ja, das ist auch mein Lieblingsbeispiel, um mir selbst klar zu machen, dass die Pfade "etwas Abstraktes" sind.
Also wenn man sich einen Garten mit dieser Struktur vorstellt, wo es 2n "Knoten" (Verzweigungsstellen) gibt, so mag dieser Garten inklusive der "Knoten" ja vielleicht eine "materielle Realität" besitzen (zumindest kann man ihn sehen, und auf die Knoten zeigen etc.) aber die 2^n Wege ... die sind etwas "immaterielles". (Sofern ich nicht zu deren "Sichtbarmachung" Ariadnefäden durch den Garten laufen lasse...)
Wobei ich diesen Graphen gerne noch mit einem Wurzelknoten (ganz zu Beginn) und - sofern er endlich ist - einem Endknoten (ganz am Ende) versehe. Zumindest eine WURZEL sollte er m. E. haben, damit sich das mehr mit Mückes binärem Baum der Struktur
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"deckt".
Dieser Graph hat "im unendlichen Fall" einiges mit Mückes unendlichem binären Baum gemein. Insbesondere laufen durch jeden Knoten überabzählbar viele Pfade.
Überhaupt entspricht jeder Pfad in diesem (unendlichen) Graphen einem (unendlichen) Pfad in Mückes Baum und umgekehrt.
Wenn also dieser "kondensierte Baum" (mit abzählbar unendlich vielen Knoten) überabzählbar viele Pfade hat (was man sich leicht "vorstellen" kann), dann natürlich auch Mückes Baum bei dem die Pfade nie in einem Knoten zusammenlaufen, weil sich die Anzahl der Knoten auf jeder "Ebene" des Baums entsprechend vergrößert.
Man kann sich sogar noch ein wenig anders "klar machen", dass abzählbar unendlich viele Knoten "ausreichen", um überabzählbar viele Pfade zu "generieren".
Man stelle sich einfach ein "Gitter" von "potentiellen" Knoten vor, das abzählbar unendlich breit und abzählbar unendlich hoch ist:
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x x x x x x x ...
x x x x x x x ...
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Klarerweise sind das abzählbar unendlich viele "potentielle" Knoten.
Nun "betten wir in dieses Gitter" einen binären Baum a la Mückenheim ein:
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o o x x x x x ...
o o o o x x x ...
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Dieser besitzt natürlich (wie wir wissen) abzählbar unendlich viele Pfade. Aber es ist nun SONNENKLAR, dass dafür offenbar auch abzählbar unendlich viele Knoten "ausreichen". Mückenheims idiotische Überlegung mit der er zeigen will, dass es in einem binären Baum nicht wesentlich mehr Pfade gibt (bzw. geben kann) als Knoten, verliert hier jede "Überzeugungskraft": Die (überabzählbar unendlich vielen) Pfade "schlängeln" sich einfach durch ein "Knotengitter", das aus abzählbar unendlich vielen "potentiellen" Knoten besteht. Der eigentliche Baum besteht dann sogar aus "weniger" Knoten (also aus einer echten Teilmenge der Knotenmenge des Knotengitters).
Mücke "extrapoliert" immerzu "mathematische Verhältnisse", die im endlichen bestehen/greifen, "auf den unendlichen Fall". Er begreift einfach nicht, dass das nicht zulässig ist. Auf DIESE Weise kann man das Unendliche NICHT "erfassen" und ihm schon gar nicht "mathematisch" gerecht werden.