versuche verzweifelt für folgende Denkaufgabe eine Gleichung zu erstellen:
Im Zoogeschäft kostet 1 Hund = 10 Euro, 1 Katze = 3 Euro, 1 Maus = 0.50
Euro.
Ich muss den Laden mit 100 Tieren verlassen (dabei muss(!) von jedem Tier
mind. eins dabei sein) und muss genau 100 Euro ausgeben.
Wäre lieb mir einen Ansatzpunkt zu geben.
Thx,
Peter
Woran verzweifelst Du? Du hast 2 Vorgaben: eine fuer den Gesamtpreis
und eine fuer die Gesamtzahl der Tiere. Liegt also nahe, dass Du
2 Gleichungen aufstellen sollst: Summe der Tiere gleich 100 und
Gesamtpreis gleich 100. Jetzt musst Du Dir noch ueberlegen, warum
Du nicht unendlich viele, sondern nur wenige bzw. eine Loesung haben
kannst.
Schoene Gruesse,
Dietmar
Hallo Peter,
folgende zwei Gleichungen muessen beide erfuellt sein
a= Anzahl Hunde
b= Anzahl Katzen
c= Anzahl Maeuse
a+b+c = 100 ( genau 100 Tiere kaufen)
10 * a + 3 * b + 0.5 * c = 100 ( genau 100 Euros verschwenden)
Dies ist ein sogenanntes lineares Gleichungssystem. Das kannst Du
loesen, hat jedoch einen freien Parameter,
da Du drei Variablen aber nur zwei Gleichungen hast.
Da Du die Tiere leider nicht zerhacken kannst, muessen a, b und c
natuerliche Zahlen sein.
Das schraenkt die Loesungsmenge weiter ein. Damit solltest Du eine
(die?) Loesung finden koennen.
Gruss Stefan
Hallo,
man übelegt sich recht leicht diese Bedingungen:
1 <= a < 10 ; (100 - 3 - 0,5)/10
1 <= b < 30 ; (100 - 10 - 0,5)/3
1 <= c < 174 ; (100 - 10 - 3)/0,5
Also nur Mut, mit maximal 9 * 29 * 173 Versuchen kann man
alle Lösungen finden die es gibt. ;-)
Aber das war die brute force Version, bei weniger brutalem
Vorgehen reichen auch nur 9 Versuche.
Bye
Bye
> Hallo NG,
>
> versuche verzweifelt für folgende Denkaufgabe eine Gleichung zu erstellen:
>
> Im Zoogeschäft kostet 1 Hund = 10 Euro, 1 Katze = 3 Euro, 1 Maus = 0.50
> Euro.
> Ich muss den Laden mit 100 Tieren verlassen (dabei muss(!) von jedem Tier
> mind. eins dabei sein) und muss genau 100 Euro ausgeben.
x... Anzahl Hunde
y...Anzahl Katzen
z... Anzahl Maeuse
Wieviel kosten dann alle?
Gleichung 1.. das muss 100 sein
Wieviele Tiere hast Du insgesamt?
Gleichung 2... das muss 100 sein
Von jedem Tier mindestens ein:
3 Ungleichungen
x,y,z ganzzahlig, also 2 diophantische Gleichungen in 3 Unbekannten.
> Wäre lieb mir einen Ansatzpunkt zu geben.
Reicht das?
Das geht auch noch viel leichter. Durchschnittspreis 1 Euro. Den
kann man halten, wenn man jeden Hund mit 20 Mäusen ausgleicht, jede
Katze mit 6 Mäusen. Fangen wir vor dem Ausgleich mit 200 Mäusen an,
ist die Gesamtzahl 100 = 200-a*19-b*5, also 100 = a*19+b*5.
Es ist sofort a=5 klar, und damit b=1. Auch a=0, b=20 wäre eine
Lösung, wenn man auf Hunde auch ganz verzichten dürfte.
--
David Kastrup, Kriemhildstr. 15, 44793 Bochum
Email: David....@t-online.de
> Hallo NG,
>
> versuche verzweifelt für folgende Denkaufgabe eine Gleichung zu erstellen:
>
> Im Zoogeschäft kostet 1 Hund = 10 Euro, 1 Katze = 3 Euro, 1 Maus = 0.50
> Euro.
> Ich muss den Laden mit 100 Tieren verlassen (dabei muss(!) von jedem Tier
> mind. eins dabei sein) und muss genau 100 Euro ausgeben.
1 Hund kaufen : 10 Euro
3 Katze kaufen : 9 Euro
162 Mäuse für 81 Euro kaufen.
68 Mäuse den Katzen zu fressen geben, rausgehen.
*scnr*
--
MFG, Till
PGP-Key @
http://home.arcor.de/abi03sgo/pgp/Till_Potinius_gpg_key.asc
Diophantisch heißen Gleichungen, bei denen (im Vergleich zur 'normalen
Rechnung') ‚eine Gleichung fehlt', aber die Zusatz-Bedingung 'nur
ganzzahlige Lösungen sind sinnvoll, evtl. auch nur positive' einen präzisen
Überblick über die Lösungen ermöglicht.
Ein Rechenweg dazu:
Beispiel 53x + 19y = 17 ==> y = (-53x+17)/19 = -2x+(-15x+17)/19: es muß
also -15x+17 ein Vielfaches von 19 sein:
-15x + 17 = 19a (wobei a ganz ist) -15x + 17 = 19a ==> x = (-19a+17)/15
= -a+1+(2-4a)/15; es muß also 2-4a ein Vielfaches sein von 15:
2 - 4a = 15b ==> a = (2-15b)/4 = -3b+(2-3b)/4 ==>
2 - 3b = 4c ==> b = (-4c+2)/3 = -c+(-c+2)/3 ==> c = 2-3d
Wenn man diesen Ausdruck für c in die b-Gleichung einsetzt erhält man b
= -2+3d+(-2+3d+2)/3 = -2+4d
Weiter eingesetzt in die vorigen Gleichungen:
a = ..... = 8-15d; y = ...... = 26-53d; x = .... = 19d-9; eine Lösung
fertig.
Weitere erhält man leicht aus: wenn x0, y0 eine Lösung von ax+by=c ist, dann
ist auch x0+i*b, y0-i*a Lösung für bel. i.
Oft enthält die Aufgabenstellung Beschränkungen über die Lösung; etwa 'alle
Ergebnisse positiv' oder 'alle Ergebnisse unter 1000'
Hoffentlich ohne Rechenfehler
Ein zweites Verfahren, das 'etwas theoretischer' ist, erfordert mehr
gedanklichen Aufwand: Es basiert auf dem 'erweiterten Euklidischen
Algorithmus':
Wenn man den 'größten gemeinsamen Teiler' t von zwei Zahlen a und b
bestimmen soll und die Primfaktorzerlegung von a und b kennt, ist das eine
leichte Aufgabe, die wohl jeder als Vorbereitung für's Bruchrechnen kennen
lernt: Produkt aller p, die in a und b vorkommen mit der jeweils kleinsten
vorkommenden Hochzahl.
a=2^3*3^5*5^1*7^2*11^1, b=2^4*3^2*5^2*7^1*13^1 t=2^3*3^2*5^1*7^1
Tatsächlich ist das Bestimmen der Primfaktorzerlegung einer großen Zahl eine
ungeheuer schwere (d.h. zeitraubende) Aufgabe; viele der modernen
Verschlüsselungsverfahren beruhen darauf, daß sie so schwer ist.
Es ist also nützlich, ein Verfahren zu haben, den g.g.T. zu bestimmen, ohne
die Primfaktorzerlegung zu kennen. Ein solches Verfahren geht auf EUKLID
zurück. (Lästig ist beim Hinschreiben, daß man an eine Veränderliche nicht
einfach eine Nummer anhängen kann; ich benutze als Ausweg a_b-1 für ein a,
an das die Nummer (Index) b-1 anzuhängen ist.
Gesucht der gr. gem Teiler von a und b, wobei a>b sein soll.
Ausgang ist die Division mit Rest a : b = n_1 Rest r_1
Anders geschrieben auch a = b * n_1 + r_1; dabei ist r_1<b (***)
Weiter b = r_1* n_2 + r_2; r_2<r_1 (**)
r_1 = r_2* n_3 + r_3 r_3<r_2 (*)
Die r werden also dauernd kleiner; irgendwann muß r=0 erscheinen; das soll
(um einfacher schreiben zu können) bei r_5=0 geschehen; da steht also als
letzte Zeile
r_3 = r_4*n_5 + 0; also ist r_4 ein Teiler von r3
Darüber steht r_2 = r_3*n_4 + r_4; da bereits bekannt ist, daß
r_4 Teiler ist von r_3, folgt hier, daß r_4 auch r_2 teilt.
Da r_4 Teiler ist von r_2 und r_3, steht in (*), daß r_4 auch Teiler ist von
r_1.
Da r_4 Teiler ist von r_1 und r_2, steht in (**), daß r_4 auch Teiler ist
von b; schließlich folgt entsprechend aus (***), daß r_4 auch Teiler ist von
a, d.h. gemeinsamer Teiler von a und b ist.
Damit ist gezeigt, daá r_4 gemeinsamer Teiler von a und b ist; erster Teil
erledigt
Jeder gemeinsame Teiler t von a und b teilt wegen (***) auch r_1, also wegen
(**) auch r2, ...also wegen der letzten Zeile auch r_4. Das geht eber nur,
wenn r_4 der größte gem. Teiler ist.
zweiter Teil erledigt
Wegen der lästigen Schreiberei erläutere ich die Fortsetzung an einem
Beispiel:
Gesucht der g.g.T. von 29 und 11. Es ist zu rechnen
29=2*11+7
11=1*7+4
7=1*4+3
4=1*3+1
3=3*1+0 ==> 1 ist der g.g.T
Wegen der vorletzten Zeile ist 1 = 4-1*3;
die 3 kann durch 7-1*4 (3. Zeile) ersetzt werden; also wird 1 = 4-1*(7-1*4)
= 2*4 - 7
die 4 kann durch 11-1*7 (2. Zeile) ersetzt werden; also wird 1 =
2*(11-1*7)-7 = 2*11-3*7
die 7 kann durch 29-2*11 (1. Zeile) ersetzt werden; also wird 1 =
2*11-3*(29-2*11) = -3*29+8*11
Allgemein bedeutet das (was ich geschrieben habe, ist ein typisches
Beispiel, aber kein Beweis): der größte gemeinsame Teiler t von a und b kann
als 'Linear-kombination' t = n_1*a + n_2*b von a und b geschrieben werden.
Diese Aussage nennt man auch den 'erweiterten euklidischen Algorithmus'.
Daraus läßt sich ein Lösungsverfahren für 'diophantische' Gleichungen
entwickeln:
Sucht man eine Lösung von 29*x + 11*y = 6, so kann man nach obigem Verfahren
1 aus 29 und 11 zusammensetzen; nach Multipl. mit 6 hat man die gewünschte
erste Lösung für die diophantische Gleichung.
Man kann aber auch einsehen, daß es diophantische Gln. gibt, die keine
Lösung haben: 6*x + 21*y = 7. Einfach argumentiert: die linke Seite ist
immer durch 3 teilbar, die rechte nicht. Etwas theoretischer: den g.g.T. von
6 und 21, nämlich 3, kann man als Linearkombination von 6 und 21 schreiben;
aber das reicht nicht, da 7 kein Vielfaches von 3 ist.
Die weiteren Lösungen erhält man wie oben.
Zusammensetzen der Hilfen sollte(!) zum Ziel führen.
mfG A. Lobner
Deine (erste, naheliegendste) Lösung hab ich auch, allerdings einen anderen
Ansatz:
(I) 10a + 3b + 0.5c = 100
(II) a + b + c = 100
werden wir diese Dezimalzahl erst mal los...
(I*) 20a + 6b + c = 200
(II) a + b + c = 100
erste von zweiter Gleichung subtrahieren...
(I*) 20a + 6b + c = 200
(I*-II) 19a + 5b = 100
damit "sieht man" a = 5 und b = 1.
Für c ergibt sich aus (I) dann 94. (50 + 3 + 47 = 100)
Andreas