Carlo XYZ schrieb:
> Sowieso rate ich zur sparsamen Verwendung von Wörtern wie
> "hinreichend", "notwendig ", "Rückrichtung", "Hinrichtung".
"Hinrichtung" gefällt mir nicht. Mir ist kein Fall von "Hinrichtung"
bekannt, der nicht mit unguten Umständen verknüpft wäre.
> Speziell zu vermeiden in Beweisankündigungen; dort ist mir
> (=>) und (<=) allemal lieber als "Notwendigkeit"
Ich war gestern in der Situation, jemandem, der mit dem
Textsatzprogramm LaTeX eine geisteswissenschaftliche
Arbeit schreiben soll, und der in diesem Zusammenhang in LaTeX
einen Algorithmus implementieren wollte, der Elemente einer
cvs-Datenbank automatisiert auf bestimmte Weise in Tabellen
einträgt, in Worten zu erklären, warum die Makros, die er selbst
zusammengebastelt hat, nicht die Tabellen liefern, die er haben
will bzw welcher "Denkfehler" dazu geführt hat, dass er einen
anderen Algorithmus implementiert hat als er hätte implementieren
müssen.
> bzw. - ja,
> was eigentlich im Deutschen? (Im Englischen "sufficiency".)
Ich tendiere dazu, das Verb "hinreichen" zu substantivieren:
Das Hinreichen einer Bedingung wird bei Kant ab und zu umschrieben,
indem er verlautbart, dass derjenige Umstand, den man auch als das
Erfülltsein der hinreichenden Bedingung beschreiben könnte, "ein
genügsamer Grund" sei.
Je nach Kontext und Humor
- in Anlehnung an "Handreichung" vielleicht "Hinreichung".
- in Anlehnung an "Erreichbarkeit" vielleicht "Hinreichbarkeit".
- in Anlehnung an "Schönheit" vielleicht "Hinreichheit".
- in Anlehnung an "Anrüchigkeit" vielleicht "Hinreichigkeit".
- in Anlehnung an "Reichtum" vielleicht "Hinreichtum". (Auf korrekte Betonung des "ei" ist zu achten!)
Ulrich