On Sunday, August 7, 2022 at 11:22:49 PM UTC+2, Stefan Schmitz wrote:
> Am 07.08.2022 um 22:17 schrieb Fritz Feldhase:
> >
> > Bezüglich der "Wirkung" der Vereinigungsoperation U, kann man die Betrachtung der Problematik extrem vereinfachen, wenn man sich folgendes klar macht: Wenn eine Menge z. B. wie folgt gegeben ist: "{{a1}, {b1, b_2}, {c1, c2, c3, ...}}", dann kann man die "Vereinigung" dieser Menge "graphisch" so "ermitteln", dass man im gegebenen "Mengenausdruck" einfach die "inneren Klammern" wegstreicht: U{{a1}, {b1, b_2}, {c1, c2, c3, ...}} = {a1, b1, b_2, c1, c2, c3, ...}.
> >
> > Ist also IN = {1, 2, 3, ...} = (nach von Neumann) = {{0}, {0, 1} {0, 1, 2}, ...}, dann ist UIN = U{{0}, {0, 1} {0, 1, 2}, ...} = {0, 0, 1, 0, 1, 2, ...} = {0, 1, 2, ...}.
> >
> Was wendest du denn da für einen Vereinigungsoperator an?
>
> Ich kenne bisher nur zwei Sorten,
> einmal den binären Operator {0}U{1}= {0,1}
> und zum anderen die Kurzschreibweise
> U_{1,..,n} A_i für A_1 U...U A_n.
Ja, das erklärt natürlich einiges. :-P
Ich verwende DEN Vereinigungsoperator, wie er "eigentlich" (üblicherweise) in der ZFC definiert ist.
Du findest ihn HIER unter "Vereinigungsmenge" beschrieben:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Menge_(Mathematik)#Vereinigung_(Vereinigungsmenge)
Die binäre Operation "u" wird üblicherweise dann so DEFINIERT:
A u B := U{A, B} .
Manchmal sieht man auch die Schreibweise
U_(A e S) A
statt/für US ,
Eine weitere Variante ist mit Index:
U_(i e I) A_i
(falls alle A_i mit i e I "miteinander vereinigt" werden sollen).
Für letzteres gibt es also die beiden Varianten:
U{A_i : i e I} bzw. U_(i e I) A_i
ja, sogar
oo
U A_i
n=1
in Anlehnung an "unendliche Summen" ist möglich, falls I = IN:
> Du definierst da anscheinend eine neue Vereinigung als unären Operator,
> wonach die Vereinigung einer Menge die Vereinigung ihrer Elemente ist.
Äh, ja, das macht man (üblicherweise) so im Kontext der axiomatischen Mengenlehre, z. B. ZFC.
Genau - der Operator (die Operation) U ist unär.
Überlege mal, wie man anders unendlich viele Mengen miteinander vereinigen können sollte... (Und das Wesentliche an der sog. Mengenlehre ist ja, dass es dabei insebsondere auch um UNENDLICHEN Mengen geht.)
Ein Ausdruck wie
"A_1 u A_2 u A_3 u ..."
mag zwar intuitiv/anschaulich verständlich sein, aber im Kontext der ZFC gibt es keine "unendlich langen" Ausdrücke. D. h. so etwas kann man nicht wirklich (für alle Terme mit i e IN) "ausformulieren" in ZFC.
Und
U_(i e {1,..,n}) A_i
würde auch scheiter, weil man hier wohl von n e IN ausgehen kann. :-P
U_(i e IN) A_i
scheint schon mehr Sinn zu machen - aber eben, WIE ist / wäre das dann DEFINIERT?
Siehe hierzu auch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Union_(set_theory)#Arbitrary_unions
> Ich dagegen verstehe UA als AUA...UA, und da kommt wieder A raus.
Ah, das erklärt WIRKLICH einiges. :-)
Ja, A u A... u A = A
Aber
A u B ... u Z = U{A, B, ..., Z}.
Und daher
A u A ... u A = U{A, A, ..., A} = U{A}.
Insbesondere ist also
U{A} = A.
Aber
UA ist nicht notwendigerweise = A. :-P
Gut, dass wir darüber geredet haben.