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Umkehrabbildung zu NxN->N

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Till Meyer

unread,
Nov 10, 2002, 6:16:37 PM11/10/02
to
Hallo!
Ich suche die Umkehrfunktion zu einer Funktion, die 2-Tupel aus natürlichen
Zahlen auf natürliche Zahlen abbildet.
Geht das überhaupt? Oder geht das nur nicht in meinen Kopf rein?
Die Funktion bildet folgendermaßen ab: (k,l)->k(2l+1)-1
Viele Grüße,
Till


Martin Fuchs

unread,
Nov 10, 2002, 6:39:41 PM11/10/02
to

f (5,1) = 5 * (2*1 + 1) - 1 = 15 - 1 = 14
und
f (1,7) = 1 * (2*7 + 1) - 1 = 15 - 1 = 14
=> f ist nicht injektiv

Bei Dir müssen die natürlichen Zahlen der 1 beginnen, sonst würde
f(0,0) nicht nach |N abbilden).
Dann wäre der kleinste Funktionswert f(1,1) = 2, also ist f auch nicht
surjektiv


=> f ist nicht bijektiv, es kann daher keine Umkehrabbildung
existieren.

mf

Simon Barner

unread,
Nov 10, 2002, 7:09:06 PM11/10/02
to
Hallo Till,

Daß es mit Deiner Funktion nicht geht, hat Dir ja schon Martin gezeigt.
Es gibt aber durchaus eine Funktion, mit der das geht, und das ist die - in
dieser NG von mir bereits mehrfach zitierte - Kantor'sche Diagonalnummerierung:

b
| a-->
| | 0 1 2 3
--+-------------
0 | 0 1 3 6
1 | 2 4 7
2 | 5 8
2 | 9

Viele Grüsse,
Simon

Brian M. Scott

unread,
Nov 10, 2002, 7:44:01 PM11/10/02
to
On Mon, 11 Nov 2002 01:09:06 +0100, Simon Barner
<bar...@in.tum.de> wrote:

>Hallo Till,

>> Ich suche die Umkehrfunktion zu einer Funktion, die 2-Tupel aus natürlichen
>> Zahlen auf natürliche Zahlen abbildet.
>> Geht das überhaupt? Oder geht das nur nicht in meinen Kopf rein?
>> Die Funktion bildet folgendermaßen ab: (k,l)->k(2l+1)-1

>Daß es mit Deiner Funktion nicht geht, hat Dir ja schon Martin gezeigt.
>Es gibt aber durchaus eine Funktion, mit der das geht, und das ist die - in
>dieser NG von mir bereits mehrfach zitierte - Kantor'sche Diagonalnummerierung:

Wie z.B. f(m,n) = (m+n)(m+n+1)/2 + n.

[...]

Brian

Till Meyer

unread,
Nov 10, 2002, 8:15:26 PM11/10/02
to
Und wie sieht's aus mit
(k,l)->2^k * (2l+1)-1 ?


Martin Fuchs

unread,
Nov 11, 2002, 9:37:33 AM11/11/02
to
> Und wie sieht's aus mit
> (k,l)->2^k * (2l+1)-1 ?

Die ist bijektiv, besitzt also eine Umkehrfunktion.
(Man muss ein bisschen überlegen, um zu sehen, dass sie injektiv und
surjektiv ist)

Ob Du die aber auch explizit angeben kannst ... ?
(scheint mir im Moment nicht so, ich lasse mich aber gern belehren)


mf

Peter Luschny

unread,
Nov 11, 2002, 11:27:54 AM11/11/02
to
"Simon Barner" schrieb:

> dieser NG von mir bereits mehrfach zitierte - Kantor'sche Diagonalnummerierung:

Meinst du Georg Ferdinand Ludwig Philipp Cantor?
http://www-gap.dcs.st-and.ac.uk/~history/Mathematicians/Cantor.html

Gruss Peter

Hermann Kremer

unread,
Nov 11, 2002, 2:01:34 PM11/11/02
to
Peter Luschny schrieb in Nachricht ...


Falls nicht, gäbe es noch den
Moritz Benedikt Cantor
http://www-gap.dcs.st-and.ac.uk/~history/Mathematicians/Cantor_Moritz.html
(mit obigem weder verwandt noch verschwägert)
und den
Leonid Witaljewitsch Kantorowitsch
http://www-gap.dcs.st-and.ac.uk/~history/Mathematicians/Kantorovich.html

Gruß
Hermann
--

>Gruss Peter
>


Brian M. Scott

unread,
Nov 11, 2002, 3:26:59 PM11/11/02
to

f(n) = max{k <= n : 2^k | n+1}
g(n) = (n/2^f(n) - 1)/2
n |--> (f(n), g(n))

Explizit, sogar primitiv rekursiv, wenn auch ein bisschen
hässlich.

Brian

Martin Fuchs

unread,
Nov 11, 2002, 4:43:55 PM11/11/02
to
> f(n) = max{k <= n : 2^k | n+1}
> g(n) = (n/2^f(n) - 1)/2
> n |--> (f(n), g(n))

beeindruckend.

Kannst Du mal ein paar Tips zu Deinem Lösungsweg geben ?

mf


Brian M. Scott

unread,
Nov 11, 2002, 8:07:07 PM11/11/02
to
On Mon, 11 Nov 2002 22:43:55 +0100, "Martin Fuchs"
<martin...@gmx.net> wrote:

>> f(n) = max{k <= n : 2^k | n+1}
>> g(n) = (n/2^f(n) - 1)/2

Korrektur: g(n) = ((n+1)/2^(f(n) - 1)/2

>> n |--> (f(n), g(n))

>beeindruckend.

>Kannst Du mal ein paar Tips zu Deinem Lösungsweg geben ?

Wir hatten die Funktion (k,l)->2^k * (2l+1)-1. '-1' ist eine
kleine Belästigung, also fort mit ihm: lieber betrachte ich die
Funktion h(k,l) = 2^k * (2l + 1).

Jede natürliche Zahl n lässt sich eindeutig in zwei Faktoren
zerlegen, wodurch die eine eine Potenz von 2, die andere ungerade
ist. Diese Zerlegung gibt die Umkehrfunktion zu h; ich habe sie
nur beschrieben.

Brian

Brian M. Scott

unread,
Nov 12, 2002, 10:53:27 AM11/12/02
to
On Tue, 12 Nov 2002 01:07:07 GMT, b.s...@csuohio.edu (Brian M.
Scott) wrote:

>On Mon, 11 Nov 2002 22:43:55 +0100, "Martin Fuchs"
><martin...@gmx.net> wrote:

>>> f(n) = max{k <= n : 2^k | n+1}
>>> g(n) = (n/2^f(n) - 1)/2

>Korrektur: g(n) = ((n+1)/2^(f(n) - 1)/2

Argh! g(n) = ((n+1)/2^f(n) - 1)/2

[...]

Brian

helen...@googlemail.com

unread,
Apr 21, 2015, 10:05:14 AM4/21/15
to
Genau wie Till, suche ich die Umkehrfunktion für meine
f:(x,y) := (x+y)(x+y+1)/2+x Funktion f: NxN->N
Man muss die Bijektivität und die Bijektion g:NxNxN->N

LG Helena

Carlos Naplos

unread,
Apr 21, 2015, 11:17:12 AM4/21/15
to
Hallo Helena

helen...@googlemail.com schrieb am 21.04.2015 um 16:05:

> Genau wie Till, suche ich die Umkehrfunktion für meine
> f:(x,y) := (x+y)(x+y+1)/2+x Funktion f: NxN->N

Auch zu dieser Funktion gibt es keine Umkehrfunktion, weil sie nicht
injektiv ist. Denn z.B. f(0,0) = f(0,-1).

Für eine potentielle Umkehrfunktion f° von f müsste gelten:
f°(f(x,y)) = (x,y)
Dann wäre aber (0,0) = f°(f(0,0)) = f°(f(0,-1)) = (0,-1), ein Widerspruch.

> Man muss die Bijektivität und die Bijektion g:NxNxN->N

Huch?

lg
CN

Detlef Müller

unread,
Apr 21, 2015, 12:00:20 PM4/21/15
to
On 21.04.2015 16:05, helen...@googlemail.com wrote:
> Am Montag, 11. November 2002 01:11:19 UTC+1 schrieb Simon Barner:
[...]
>> b
>> | a-->
>> | | 0 1 2 3
>> --+-------------
>> 0 | 0 1 3 6
>> 1 | 2 4 7
>> 2 | 5 8
>> 2 | 9
>>
>> Viele Grüsse,
>> Simon
>
> Genau wie Till, suche ich die Umkehrfunktion für meine
> f:(x,y) := (x+y)(x+y+1)/2+x Funktion f: NxN->N

Die Formel entspricht wohl der abgebildeten Aufzählung
(glaube ich mal).

> Man muss die Bijektivität und die Bijektion g:NxNxN->N
>
Was muß man die?
Zeigen? Finden?
Mal sehen.

Surjektiv ist f ja nach dem Diagonal-Argument oben.

Nun kann man entweder versuchen, noch Injektivität zu
zeigen, oder eine Umkehrabbildung zu finden.

Sei also n aus N gegeben.

Da die Folge k*(k+1)/2 mit k aus N (immer mit 0) streng
monoton gegen unendlich wächst, gibt es ein eindeutiges
k=h(n) mit

(0) k*(k+1)/2 <= n < (k+1)*(k+1)+1)/2.

Wir setzen

(1) x_n := n - k*(k+1)/2,

dies ist eine natürliche Zahl >= 0 wegen (0).

soll

n = k*(k+1)/2 + x = (x+y)(x+y+1)/2 +x

gelten, folgt

k*(k+1) = (x+y)(x+y+1) =>

(2) k^2+k = (x+y)^2 + (x+y).

Für t>=0 ist die Funktion t ---> t^2 + t injektiv.

Damit folgt aus (2) notwendig y = k - x

Umgekehrt rechnet man damit sofort mit y_n := k - x_n
sofort
f(x_n,y_n) = (x_n+y_n)(x_n+y_n+1)/2 + x_n
= k*(k+1)/2 + n - k*(k+1)/2
= n
nach.

Fehlt noch zu überlegen, daß y_n >= 0 gilt.
Wir setzen also ein:

y_n = k - x_n = k - (n - k*(k+1)/2)
> k - ((k+1)*(k+2)/2- k*(k+1)/2) (wegen (0))
= k - (k+1)(k+2-k)/2 = k - (k+1) = -1

aus y_n > -1 folgt aber, da y_n ganzzahlig ist y_n >= 0,
fertig.

Die Umkehrabbildung lautet also mit obigen Bezeichnungen

f^(-1): N --> N, n ---> (x_n, y_n).

Gruß,
Detlef

> LG Helena
>


--
Dr. Detlef Müller,
http://www.mathe-doktor.de oder http://mathe-doktor.de

Detlef Müller

unread,
Apr 21, 2015, 12:02:43 PM4/21/15
to
On 21.04.2015 17:17, Carlos Naplos wrote:
> Hallo Helena
>
> helen...@googlemail.com schrieb am 21.04.2015 um 16:05:
>
>> Genau wie Till, suche ich die Umkehrfunktion für meine
>> f:(x,y) := (x+y)(x+y+1)/2+x Funktion f: NxN->N
>
> Auch zu dieser Funktion gibt es keine Umkehrfunktion, weil sie nicht
> injektiv ist. Denn z.B. f(0,0) = f(0,-1).
>

Achtung: Der Definitionsbereich ist NxN, nicht ZxZ,
also liegt (0,-1) nicht im Definitionsbereich!

Gruß,
Detlef

helen...@googlemail.com

unread,
Apr 21, 2015, 12:32:06 PM4/21/15
to
Genau Aufgabenstellung lautet:
Beweisen Sie,dass f eine Bijektion zwischen N x N und N ist, des Weiteren geben sie eine Bijektion g: N x N x N -> N an ( natürlich mit Beweis).

Bemerkung: Veranschaulichen Sie sich die Umkehrung von f (Stichwort:Cantor´sches Diagonalverfahren)


PS: Ich verstehe dieses Verfahren immer noch nicht :-( Mord an IT Studenten

Detlef Müller

unread,
Apr 21, 2015, 2:02:03 PM4/21/15
to
On 21.04.2015 18:32, helen...@googlemail.com wrote:
> Am Dienstag, 21. April 2015 18:00:20 UTC+2 schrieb Detlef Müller:

>>> f:(x,y) := (x+y)(x+y+1)/2+x Funktion f: NxN->N
...
>> Die Umkehrabbildung lautet also mit obigen Bezeichnungen
>>
>> f^(-1): N --> N, n ---> (x_n, y_n).
>>

...

> Genau Aufgabenstellung lautet: Beweisen Sie,dass f eine Bijektion
> zwischen N x N und N ist,
>

Dazu musst Du nun noch mal genau nachlesen, was eine Bijektion
ist. Das wird Dir hier keiner abnehmen.
Damit im Hinterkopf kannst Du noch einmal überlegen, was hier
eigentlich gezeigt werden muss.

In N x N liegen Paare (x,y) natürlichere Zahlen, denen f dann
eine einzelne natürliche Zahl n=f(x,y) zuordnet.

Zu zeigen ist im Wesentlichen, dass jede Natürliche Zahl n als Bild von
einem Paar (x,y) auftaucht (Surjektivität) und umgekehrt, daß man bei
Kenntnis von n das Paar (x,y) mit n=f(x,y) rekonstruieren kann
("Injektivität": es gibt _nicht_ mehr als ein Urbild von n).

Alternativ kann man sich eine Umkehrabbildung g überlegen, also
g: N --> N x N mit f(g(n))=n und g(f(x,y))=(x,y).
Vermutlich habt Ihr darüber auch Vorlesungsaufzeichnungen.

Hier habe ich zu einem n ein eindeutiges k gefunden, daraus
ein eindeutiges natürliches x bestimmt und dann überlegt, warum
auch das y eindeutig durch f(x,y)=n fest gelegt ist.
Ich denke, das ist technisch die Hauptarbeit an der
Aufgabe. Beide Alternativen, Bijektivität zu zeigen sollten
imo hiermit möglich sein. Wie schwer ein exakter Beweis der
Surjektivität von f wird, weiß ich allerdings nicht (*).

Das nun abgabereif aufbereiten solltest Du schon
selbst.

> des Weiteren geben sie eine Bijektion g: N
> x N x N -> N an ( natürlich mit Beweis).
>
Der Teil ist ja dann geschenkt, der Tipp
N x N x N = (N x N) x N
sollte helfen.

Gruß,
Detlef

(*) Am Bildchen ist es ja klar: x+y ist die Schräge, in der das
Paar (x,y) liegt (Schrägen von links oben gezählt) ... die
Anzahl D der Paare in allen Schrägen davor plus x ergibt also
genau die Nummerierung von (x,y), wenn man die Elemente in
den Schrägen immer von links unten nach rechts oben
durch zählt.
Das D ist dabei 0+1+2+...+(x+y-1) und lässt sich auch geschlossen
darstellen ...

| 0 1 2 3 x
--+-------------
0 | 0 2 5 9 ?
1 | 1 4 8 ?
2 | 3 7 12 <--- auf der Schräge wurde von 10 um x=2 weiter gezählt
3 | 6 11
y | 10
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