Am 01.12.2022 um 15:48 schrieb Klaus Pommerening:
> Alfred Flaßhaar sucht Schranken für Nullstellen:
>
(...)
Danke für die Hinweise. Die Herleitung der quadratischen Gleichung,
deren Nullstellen die Grenzen sind, mit Hilfe Lagrange-Ansatz ist als
Extremwertaufgabe unter Nebenbedingungen klar. Es ist aber eben nur eine
notwendige Bedingung und erscheint mir recht willkürlich/künstlich.
Warum werden bei Gleichheit aller Nullstellen im Extremfall nicht
weitere der elementarsymmetrischen Polynome höheren Grades auch genutzt?
Und so einigermaß scharf ist die Einschränkung des Nullstellenintervalls
auch nicht, wie Beispielrechnungen zeigen.
Zum Hintergrund meiner Frage:
Zur Zeit interessiere ich mich für etwas Mathematikgeschichte und stieß
in einem Buch von Franz Lemmermeyer auf ein Polynom vom Grad 45. Es
wurde zur Nullstellenbestimmung in provokanter Weise anno 1594 von Aaron
van Roomen zur Nullsstellensuche konstruiert. F. Vieta hat angeblich
nach scharfem Hinsehen die Nullstellen schnell ermittelt.
Um wenigstens andeutungsweise ein Bauchgefühl für solche zielführenden
Denkweisen zu erlangen, habe ich nach Kontrolle der Polynomkoeffizienten
in verschiedenen Quellen einfach brutal gerechnet. Ein enges Intervall
für die Nullstellen wurde offensichtlich. Und da ich während des
Studiums mehr Interesse an Funktionalanalysis und weniger an Numerik
hatte, entstand Nachholebedarf. Mein Ziel ist es aber, die
Polynomkoeffizienten nachzuvollziehen. Anscheinend hängt das mit der
Summenentwicklung u. a. von sin(45*x) in Potenzen ausschließlich von
sin(x) zusammen. So ein Additionstheorem kenne ich nicht und im
Ryshik/Gradstein steht auch nur ein Produkt, an dem sich Mathcad bei der
Summenentwicklung die Zähne ausbeißt.
Viele Grüße, Alfred