Joachim Zink schrieb:
> Gegeben der positive Halbkreis von -r bis +r : y = sqrt(r^2 - x^2)
>
> Ich betrachte eine Stelle x im Intervall [-r, r].
> An dieser Stelle kann ich einen infinitesimalen "Ring" mit der
> Oberfläche dA = 2*Pi*f(x) erkennen, wobei f(x) gerade der Radius dieser
> kleinen Kreisscheibe ist.
> Wenn ich jetzt über x von -r bis +r integriere, müsste ich die Oberfläche
> der Kugel erhalten.
> Wieso ist diese Überlegung falsch?
>
Physikalisch gesprochen: y = f(x) steht für eine Länge, also kann
dA = 2 pi f(x)
keine Fläche sein.
Du musst zwei Stellen x_i und x_{i+1} mit den zugehörigen Ordinaten
y_i = f(x_i) und y_i+1 = f(x_{i+1}) betrachten. Das gesuchte Ober-
flächenelement entspricht dann dem Mantel des Kegelstumpfes, der bei
Drehung um die x-Achse entsteht. Dafür gilt:
delta A_i = pi * delta s_i * (y_i + y_{i+1})
= pi*sqrt[1 + (delta y_i/delta x_i)^2]*delta x_i*
(y_i + y_{i+1})
Für delta x_i --> 0 ergibt sich daraus:
dA = pi * sqrt(1 + y'^2)*y dx.
Die Ableitung von y = f(x) = sqrt(r^2 - x^2) ist:
y'(x) = -x/sqrt(r^2 - x^2)
Damit wird der Wurzelterm in dA:
sqrt(1 + y'^2) = sqrt[1 + x^2/(r^2 - x^2)]
= sqrt[r^2 / (r^2 - x^2)]
= r / sqrt(r^2 - x^2)
Multipliziert mit y = sqrt(r^2 - x^2) ergibt sich:
sqrt(1 + y'^2)*y = r
Oberfläche:
dA = pi * r dx
Integriert:
r
A = pi * Int r dx
-r
A = 2 pi r^2.
Dieter Heidorn