Fritz Feldhase schrieb:
> On Saturday, July 1, 2023 at 10:30:35 PM UTC+2, Dieter Heidorn wrote:
>> Ganzhinterseher schrieb:
>>> Der Schnitt über unendliche Endsegmente ist unendlich. Aber das ist ja auch unbestritten,
>>> weil es nur endlich viele unendliche Endsegmente geben kann: 1, 2, 3, ..., n, |, n+1, n+2, ...
>> Dazu ist einiges zu sagen. Zunächst sollen die im folgenden verwendeten
>> Konventionen zusammengestellt werden.
>>
>> ------------------------------------------------------------------------
>>
>> Die hier verwendete Menge der natürlichen Zahlen enthält nicht die Null:
>>
>> ℕ = {1, 2, 3, ...}
>>
>> Zu jedem n∈ℕ werden folgende Teilmengen von ℕ definiert:
>>
>> * das Anfangssegment A(n) = {m ∈ ℕ | m < n}
>>
>> also:
>>
>> A(1) = {}, A(2) = {1}, A(3) = {1,2}, ...
>>
>> * das Endsegment E(n) = {m ∈ ℕ | m >= n}
>>
>> also:
>>
>> E(1) = {1,2,3,...}, E(2) = {2,3,...}, ...
>>
>> Es gibt also unendlich viele Anfangssegmente und unendlich viele
>> Endsegmente.
>>
>> Für alle n∈ℕ gilt:
>>
>> A(n) ⋂ E(n) = {}
>>
>> A(n) ⋃ E(n) = ℕ
>>
>> A(n) = ℕ\E(n) = E(n)^c
>>
>> E(n) = ℕ\A(n) = A(n)^c
>>
>> |A(n)| = n-1
>>
>> |E(n)| = |ℕ\A(n)| = ℵo
>>
>> Anfangssegmente sind also endlich und Endsegmente sind unendlich.
>>
>> ------------------------------------------------------------------------
>>
>> In WMs "1, 2, 3, ..., n, |, n+1, n+2, ..." sollte der Trenner besser
>> eine Stelle weiter links stehen, dann erkennt man:
>>
>> ℕ = {1, 2, 3, ..., n-1, | n, n+1, n+2, ... }
>>
>> = A(n) ⋃ E(n).
>>
>> Da E(n) = A(n)^c ist, lässt sich für den Schnitt über alle Endsegmente
>> auch schreiben:
>>
>> SCHNITT_(n∈ℕ) E(n) = SCHNITT_(n∈ℕ) A(n)^c
>>
>> Die rechte Seite lässt sich nach de-Morgan umformen:
>>
>> SCHNITT_(n∈ℕ) A(n)^c = ( VEREINIGUNG_(n∈ℕ) A(n) )^c
>>
>> Die Vereinigung aller Anfangssegmente ergibt ℕ, die rechte Seite ist
>> also
>>
>> ( VEREINIGUNG_(n∈ℕ) A(n) )^c = ℕ^c
>>
>> Das Komplement von ℕ in ℕ ist die leere Menge. Somit folgt:
>>
>> SCHNITT_(n∈ℕ) E(n) = {}.
>> ------------------------
>>
>> Die zweite de-Morgansche Regel lässt sich natürlich auch anwenden:
>>
>> (SCHNITT_(n e IN) E(n))^c = VEREINIGUNG_(n e IN) E(n)^c
>>
>> (SCHNITT_(n e IN) E(n))^c = VEREINIGUNG_(n e IN) A(n)
>>
>> IN \ (SCHNITT_(n e IN) E(n)) = IN
>>
>> ==> (SCHNITT_(n e IN) E(n)) = {}
>> ----------------------------
>>
>>> für jede nicht dunkle Zahl ist auch der Schnitt nicht leer
>>
>> Da es in der Mathematik keine dunklen Zahlen gibt, ist diese Bemerkung
>> bedeutungslos.
>
> Alles sehr schön zusammengefasst. (Man kann also die Sachverhalte bezüglich der Endsegmente auf Sachverhalte bezüglich der ["einfacheren", weil endlichen] Anfangsabschnitte "zurückführen".)
>
> Allerdings hat die Darstellung einen "Schwachpunkt".
>
> Ein zentraler Punkt der Herleitung ist: "Die Vereinigung aller Anfangssegmente ergibt ℕ."
>
> FÜR UNS ist das eine triviale Selbstverständlichkeit. (Etwas, was kaum offensichtlicher sein kann. Zumal An e IN: {n} c A(n+1) ist und U_(n e IN} {n} OFFENSICHTLICH gleich IN ist, usw.)
>
> Leider hat WM in der Vergangenheit auch schon U_(n e IN) A(n) = IN bestritten!
>
Danke für den Hinweis. Mir sind seine diesbezüglichen Arbeiten bekannt, z.B.
https://www.hs-augsburg.de/~mueckenh/Transfinity/Material/Dark%20Numbers.pdf
Sein dortiger "Nachweis der Existenz dunkler Zahlen" beruht auf dem
simplen Fehler, nicht zu berücksichtigen, dass jedes Anfangssegment A(n)
der natürlichen Zahlen als Teilmenge in allen seinen Nachfolgern
enthalten ist:
A(1) ⊂ A(2) ⊂ A(3) ⊂ A(4) ⊂ ...
Das "Entfernen" von einem oder mehreren Ensegmenten in
A(1) ⋃ A(2) ⋃ A(3) ⋃ A(4) ⋃ ... = ℕ
führt daher nicht zu dem von ihm "entdeckten" Widerspruch {} = ℕ, den
er durch die Einführung "dunkler Zahlen" beheben zu müssen glaubt.
> Seine "Probleme mit der Mengenlehre" sind nicht "mathematischer Natur".
ACK.
Dieter Heidorn