Ralf Goertz schrieb am Dienstag, 10. Mai 2022 um 16:03:56 UTC+2:
> Am Tue, 10 May 2022 05:44:35 -0700 (PDT)
> schrieb Ganzhinterseher <
askas...@gmail.com>:
>
> > Ralf Goertz schrieb am Dienstag, 10. Mai 2022 um 10:00:45 UTC+2:
> Genauso wie das schrittweise Abzählen der natürlichen Zahlen in jedem
> Schritt unendlich viele natürliche Zahlen unabgezählt lässt. Dass man
> daraus schließen könnte, dass es die identische Abbildung auf ℕ nicht
> gibt, ist hanebüchener Unsinn.
Es ist ein rationales und zutreffendes Argument im Gegensatz zu der Behauptung, dass das Unendliche vollendbar sei.
> Das muss doch sogar ein überzeugter
> Cantorleugner kapieren. Warum du dich unter diesen Umständen an der
> Bijektion zwischen ℕ und ℚ abbarbeitest, wenn doch schon das einfache
> zählen reicht, um deinen angeblichen Beweis anzubringen, wird auch dein
> Geheimnis bleiben.
Du hast den Witz noch nicht verstanden. Ich weiß, dass mein obiges Argument auf taube Ohren stößt, weil es althergebrachte Selbstverständlichkeiten verwirft. Deswegen benutze ich es nicht, sondern akzeptiere, was alle Mengenlehrer behaupten: Die Nummerierung aller positiven Brüche m/n durch die Indizes
k = (m + n - 1)(m + n - 2)/2 + m
mit dem Ergebnis
1/1, 1/2, 2/1, 1/3, 2/2, 3/1, 1/4, 2/3, 3/2, 4/1, 1/5, ... (*)
ist möglich. Das behauptest Du doch auch.
Schlüsselt man diese unendlich Folge auf (genau so wie es Cantor in der Folge (*) tut), so ergibt sich die unendliche Folge der Matrizen
1/1, 1/2, 1/3, 1/4, ...
2/1, 2/2, 2/3, 2/4, ...
3/1, 3/2, 3/3, 3/4, ...
4/1, 4/2, 4/3, 4/4, ...
5/1, 5/2, 5/3, 5/4, ...
...
1/1, 2/1, 1/3, 1/4, ... 1/1, 3/1, 1/3, 1/4, ... 1/1, 3/1, 4/1, 1/4, ... 1/1, 3/1, 4/1, 1/4, ...
1/2, 2/2, 2/3, 2/4, ... 1/2, 2/2, 2/3, 2/4, ... 1/2, 2/2, 2/3, 2/4, ... 1/2, 5/1, 2/3, 2/4, ...
3/1, 3/2, 3/3, 3/4, ... 2/1, 3/2, 3/3, 3/4, ... 2/1, 3/2, 3/3, 3/4, ... 2/1, 3/2, 3/3, 3/4, ...
4/1, 4/2, 4/3, 4/4, ... 4/1, 4/2, 4/3, 4/4, ... 1/3, 4/2, 4/3, 4/4, ... 1/3, 4/2, 4/3, 4/4, ...
5/1, 5/2, 5/3, 5/4, ... 5/1, 5/2, 5/3, 5/4, ... 5/1, 5/2, 5/3, 5/4, ... 2/2, 5/2, 5/3, 5/4, ...
... ... ... ...
und es wird in der Tat jeder Bruch der Cantorschen Folge (*) in die erste Spalte transferiert - jeder, von dem man es nachprüfen kann. Damit müsstest Du eigentlich zufrieden sein. Es wird doch genau Cantors Verfahren modelliert und Cantors Ergebnis erzielt. Und natürlich behauptet niemand, dass man alle Glieder der Folge (*) oder alle Matrizen hinschreiben könne. Man kann aber eine allgemeine Tatsache abstrahieren: Die Zahl der nicht indizierten Brüche bleibt konstant. Es wird schließlich nur ausgetauscht.
> Wahrscheinlich kannst du deine Fehlschlüsse dabei
> besser verstecken
Mein "Fehlschluss" besteht darin, dass ich bemerke, dass die Zahl der Brüche ohne Index konstant bleibt - wie weit man auch geht.
> und unbedarfte Mitmenschen leichter glauben machen, du
> wärst einer großen Verschwörung auf der Spur.
Nein, einem unglaublich großen Irrtum.
Gruß, WM