Am 21.09.2021 um 12:42 schrieb Joachim Zink:
> Rainer Rosenthal schrieb am Montag, 20. September 2021 um 23:00:08 UTC+2:
> ...
>> Ich bin eher geometrisch geschult und sehe ein Quadrat ABCD in der Ebene
>> mit AB = CD = a und AD = BC = b,
>
> das ist kein Quadrat, sondern ein Rechteck.
>
Jawollo, danke.
Ich möchte gerne eine kurze Version der Lösung präsentieren, die sich
mir nach einem längeren Versuch der Systematisierung aufgedrängt hat.
Vorab aber erst noch einmal die schöne Aufgabe:
# Ein Quader hat als Grundfläche ein Rechteck
# mit den Seiten a=26 und b=24.
# Wie muss die Höhe h des Quaders gewählt werden,
# wenn 2 Raumdiagonalen des Quaders senkrecht
# aufeinander stehen sollen?
# Berechnen Sie zwei mögliche Werte für h!
Gerne wiederhole ich die relevanten Feststellungen F1 und F2:
F1: Schneiden sich Raumdiagonalen, sind sie Diagonalen eines Rechtecks.
F2: Ein Rechteck mit senkrecht stehenden Diagonalen ist ein Quadrat.
Jetzt zum im Titel spaßeshalber genannten "Käse":
Ich stelle mir den Quader mit Grundfläche a x b und Höhe h als ein Stück
Käse vor, das von oben durch einen diagonalen senkrechten Schnitt in
zwei "Käse-Prismen" zerteilt wird. Die Schnittfläche soll ein Quadrat
sein. Also muss die Diagonale gleich der Höhe sein, m.a.W.
a^2 + b^2 = h^2. (1)
Das gibt schon mal die erste Lösung h = Wurzel(1252) ~ 35,4.
Und jetzt stellen wir den Käseklotz auf die Grundfläche b x h, so dass
er Höhe a hat. Und dann zerschneiden wir ihn in der gleichen Weise.
Da wir nur die Streckennamen a, b, h zyklisch vertauscht haben, lautet
die Quadrat-Bedingung jetzt:
b^2 + h^2 = a^2. (2)
Das gibt dann die zweite Lösung h = Wurzel(a^2-b^2) = 10.
Und schließlich stellen wir den Klotz auf die Grundfläche h x a, so dass
er die Höhe b hat. Die Quadratbedingung ist nun äquivalent zu
h^2 + a^2 = b^2. (3)
Für die gegebenen Werte a > b gibt es dazu keine Lösung.
Ich glaube, dass ich diese Version in der Kürze der Klausurzeit
zumindest hätte aufschreiben können. Um darauf zu kommen, es so einfach
präsentieren zu können, habe ich offensichtlich wesentlich länger
gebraucht. Aber erstens bin ich zufrieden damit, einen Haufen
vollgekritzelter Zettel wegwerfen zu können, und zweitens haftet der
Aufgabe nun nichts mehr von einem Tückenheim an, und ich wage es, einem
Mitdiskutanten zu widersprechen, der schrieb:
# M. E. WIRKLICH "gemein" wäre wohl die Formulierung
# "Berechnen Sie alle möglichen Werte für h!"
Herzlich grüßend,
Rainer Rosenthal
r.ros...@web.de