Der Glaube an Maxwells Theorie (war: ... an die Quantenmechanik)

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Wolfgang G. G.

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Jul 19, 2001, 1:19:31 PM7/19/01
to
Gregor Scholten in Xns90E2B4B504CE7sm...@134.91.1.40 :

> Für einen Strom, der innerhalb von 10 Nanosekunden so riesengroß wird,
> daß sich in diesen 10 Nanosekunden auf der Kugel eine Ladung von 10
> Coulomb bildet, ergibt daraus ein elektrisches Feld, das genau so
> riesengroß ist wie von dir gefordert.

Wer glaubt, wird selig.

> Die Gleichung
>
> A(x,t) = int d^3 x' j(x',t-|x-x'|)/|x-x'|
>
> ergibt sich direkt daraus, daß man die Maxwell-Gleichungen löst.

Obwohl ich die Gleichung nicht interpretieren kann (Biot-Savart mit
Retardierung?), wäre ich mir da nicht so sicher. Hast du Angst, diese
x-mal präsentierte Gleichung zu entformalisieren (konkretisieren)?

> Und was die Empirie betrifft: ich bezweifle sehr, daß im Experiment
> bereits gelungen ist, eine Kugel innerhalb von 10 Nanosekunden auf
> 10 Coulomb aufzuladen. Jedenfalls bei einer Kugel, die über einen
> 1 km langen Draht mit einer anderen Kugel verbunden ist.

Die 10 Nanosekunden und die 10 Coulomb hast du ins Spiel gebracht,
nachdem du erkannt hast, dass du die Maxwellsche Theorie nur noch
mit Induktion (d.h. mit Stromstärkenänderungen) retten kannst. Ich
sprach von 800 bzw. 900 Nanosekunden kontinuierlicher Aufladung (und
dachte an eine wesentlich kleinere Gesamtladung).

Auch hast du übersehen, dass der Strom innerhalb dieser 10 ns nicht
nur auf einen Maximalwert anwächst, sondern von diesem Maximalwert
wieder auf Null zurückgeht, was zu einem durch Induktion verursachten
elektrischen Feld in derselben Grössenordnung, aber in die entgegen-
gesetzte Richtung führt. Und das Flussintegral über die 300 m von der
Kugel entfernte Oberfläche betrachten wir ja 890 ns nach dem Ende
des 10 Nanosekunden dauernden Stromflusses (d.h. wenn das sich mit c
ausbreitende Feld 270 m weit gekommen ist).

Zudem bleibt das Problem, dass ein elektrisches Feld das nur in einem
sich mit c ausbreitenden Bereich real existiert, notwendigerweise
Divergenzladungen nach sich zieht (oder besser: vor sich herschiebt).

Kugel Kugel Punkt P
o o .
<-----------1000m-----------><--270m-->

900 ns nach Beginn der positiven Aufladung der rechten Kugel kann
rechts von Punkt P noch kein elektrisches Feld vorhanden sein.
Links von P gibt es jedoch ein elektrisches Feld. Zu behaupten, dass
dies keine Senke für positive Ladung und somit nicht-reale negative
Divergenzladung darstellt, ist nichts anderes als den Gauss'schen
Integralsatz für ungültig zu erklären.

>> Das elektrische Feld E der mit 10 Coulomb geladenen Kugel im
>> Abstand r:
>>
>> E = 10 Coulomb / (4*pi*r^2 * epsilon)
>>
>> Der Fluss über eine geschlossene Oberfläche um die Kugel:
>>
>> Fluss = 10 Coulomb / epsilon
>>
>> Das gleichverteilte elektrische Feld in der Umgebung U(P) mit
>> 3 m Radius, wenn der gesamte Fluss nur von dieser Umgebung
>> herrühren kann:
>>
>> E = 10 Coulomb / (pi*(3m)^2 * espilon) = 4 * 10^10 Newton/Coulomb
>> = 4 * 10^10 Volt/Meter
>>
>> Wenn das Feld in U(P) nicht gleichverteilt ist, dann muss das
>> elektrische Feld an manchen Stellen sogar noch grösser sein.
>
> das hast du richtig erkannt.

Das heisst, in einem Leiter neben der 1000 m lange Spannungsquelle
könnten wir eine Spannung von mehr als 4*10^13 Volt induzieren.
Und die Selbstinduktionsspannung müsste dann wohl auch in dieser
Grössenordnung liegen. Was das bedeutet, sollte wohl klar sein.

Wenn wir die durchschnittliche Stromstärke von 10^9 Ampère auf
1 Ampère senken und somit in 10 ns nur eine Ladung 10 Nanocoulomb
erreichen, müsste das elektrische Feld in der Umgebung des Leiters
immer noch mehr als 40 Volt/Meter betragen!

Man kann es drehen und wenden wie man will, die Maxwellsche Theorie
ist logisch-mathematisch unhaltbar.


Es grüsst,
Wolfgang Gottfried G.


Der Neubeginn der Physik in der Tradition Keplers:
http://members.lol.li/twostone/index2.html


Gregor Scholten

unread,
Jul 19, 2001, 2:20:46 PM7/19/01
to
"Wolfgang G. G." <z...@z.lol.li> wrote in
news:9j750t$br9$1...@newsreaderm1.core.theplanet.net:

>> Für einen Strom, der innerhalb von 10 Nanosekunden so riesengroß wird,
>> daß sich in diesen 10 Nanosekunden auf der Kugel eine Ladung von 10
>> Coulomb bildet, ergibt daraus ein elektrisches Feld, das genau so
>> riesengroß ist wie von dir gefordert.
>
> Wer glaubt, wird selig.

und wer rechnen kann erst recht.


>> Die Gleichung
>>
>> A(x,t) = int d^3 x' j(x',t-|x-x'|)/|x-x'|
>>
>> ergibt sich direkt daraus, daß man die Maxwell-Gleichungen löst.
>
> Obwohl ich die Gleichung nicht interpretieren kann

soso, du hast also von Elektrodynamik keine Ahnung.
Dieser Verdacht ist mir allerdings auch schon gekommen.
Fassen wir also zusammen: du behauptest die Inkonsistenz einer Theorie, von
der du nichtmal die fundamentalsten Gleichungen interpretieren kannst.


> (Biot-Savart mit
> Retardierung?),

Lösung der Maxwell-Gleichungen.


> wäre ich mir da nicht so sicher.

dann solltest du vielleicht mal nachrechnen.
Oder die Logik anwenden:
Die Gleichung ist Lösung der Maxwell-Gleichungen, daraus folgt, daß sie mit
diesen übereinstimmt.


> Hast du Angst, diese
> x-mal präsentierte Gleichung zu entformalisieren (konkretisieren)?

nö, aber warum sollte ich das tun?
Da du ja so groß tönst, daß du genau weißt, daß die Maxwellsche Theorie in
sich widersprüchlich ist, kann ich ja voraussetzen, daß du die Maxwellsche
Theorie so gut kennst, daß du mit der besagten Gleichung vertraut bist.

Deine Frage verwirrt mich deswegen ein wenig: sie klingt ja fast wie eine
Aufforderung. Aber eine solche Aufforderung von deiner Seite würde nur dann
einen Sinn machen, wenn du die besagte Gleichung nicht oder nur schlecht
kennst. Wenn dem aber so wäre, dann würdest du über die Maxwellsche Theorie
viel zu wenig wissen, um ihre Konsistenz beurteilen zu können.
Also was soll die Frage?


>> Und was die Empirie betrifft: ich bezweifle sehr, daß im Experiment
>> bereits gelungen ist, eine Kugel innerhalb von 10 Nanosekunden auf
>> 10 Coulomb aufzuladen. Jedenfalls bei einer Kugel, die über einen 1 km
>> langen Draht mit einer anderen Kugel verbunden ist.
>
> Die 10 Nanosekunden und die 10 Coulomb hast du ins Spiel gebracht,
> nachdem du erkannt hast, dass du die Maxwellsche Theorie nur noch
> mit Induktion (d.h. mit Stromstärkenänderungen) retten kannst. Ich
> sprach von 800 bzw. 900 Nanosekunden kontinuierlicher Aufladung (und
> dachte an eine wesentlich kleinere Gesamtladung).

und nach 800 ns Aufladungszeit (=Stromflußzeit) hat die Umgebung U(P) einen
Radius von 240 m, ist also schon ähnlich groß wie das betrachtete
Raumvolumen V mit einem Radius von 300 m. Um dann den erforderlichen
elektrischen Fluß in U(P) zu gewährleisten, reicht schon eine deutlich
kleinere Feldstärke aus.

> Auch hast du übersehen, dass der Strom innerhalb dieser 10 ns nicht
> nur auf einen Maximalwert anwächst, sondern von diesem Maximalwert
> wieder auf Null zurückgeht,

nö, tut er nicht.
Es sei denn, die Aufladung der Kugeln hört in den 10 ns wieder auf.
Aber das haben wir ja nicht angenommen.


> was zu einem durch Induktion verursachten
> elektrischen Feld in derselben Grössenordnung, aber in die entgegen-
> gesetzte Richtung führt.

wenn die Aufladung nach 10 ns aufhört, ja.
Aber dann sind ja immer noch die Ströme in den Punkten P', P'', P''',...
da, die ja mit einer bestimmten Retardierung ebenfalls ein elektrisches
Feld in U(P) erzeugen. Die Summe all dieser Felder in U(P) ist nach den 10
ns dann gerade so groß, daß der elektrische Fluß durch U(P) gleich dem Fluß
ist, der durch die Ladung erzeugt wird, die sich in den 10 ns auf der Kugel
angesammelt hat.


> Zudem bleibt das Problem, dass ein elektrisches Feld das nur in einem
> sich mit c ausbreitenden Bereich real existiert, notwendigerweise
> Divergenzladungen nach sich zieht

nein, dieses Problem besteht ja eben nicht.
Denn wir haben ja nicht nur in einem sich mit c ausbreitenden Bereich ein
elektrisches Feld.
Ein elektrisches Feld ist entlang des gesamten Drahtes vorhanden, von der
einen Kugel bis zur anderen. Schließlich haben wir ja im gesamten Draht
eine Stromflußänderung dI/dt, die ein elektrisches Feld erzeugt.


> 900 ns nach Beginn der positiven Aufladung der rechten Kugel kann
> rechts von Punkt P noch kein elektrisches Feld vorhanden sein.

doch, nämlich das Feld, das durch die Selbstinduktion erzeugt wird.


> Links von P gibt es jedoch ein elektrisches Feld.

und wegen der Selbstinduktion auch rechts von P.


>>> Das gleichverteilte elektrische Feld in der Umgebung U(P) mit
>>> 3 m Radius, wenn der gesamte Fluss nur von dieser Umgebung
>>> herrühren kann:
>>>
>>> E = 10 Coulomb / (pi*(3m)^2 * espilon) = 4 * 10^10 Newton/Coulomb
>>> = 4 * 10^10 Volt/Meter
>>>
>>> Wenn das Feld in U(P) nicht gleichverteilt ist, dann muss das
>>> elektrische Feld an manchen Stellen sogar noch grösser sein.
>>
>> das hast du richtig erkannt.
>
> Das heisst, in einem Leiter neben der 1000 m lange Spannungsquelle
> könnten wir eine Spannung von mehr als 4*10^13 Volt induzieren.

jo.


> Und die Selbstinduktionsspannung müsste dann wohl auch in dieser
> Grössenordnung liegen.

jo.


> Was das bedeutet, sollte wohl klar sein.

jo. Und zwar bedeutet es, daß die Maxwell-Gleichungen richtig sind.


> Wenn wir die durchschnittliche Stromstärke von 10^9 Ampère auf
> 1 Ampère senken und somit in 10 ns nur eine Ladung 10 Nanocoulomb
> erreichen, müsste das elektrische Feld in der Umgebung des Leiters
> immer noch mehr als 40 Volt/Meter betragen!

jo.


> Man kann es drehen und wenden wie man will, die Maxwellsche Theorie
> ist logisch-mathematisch unhaltbar.

soso, weil du unfähig bist, dir vorzustellen, daß durch Selbstinduktion
eine elektrische Feldstärke von 40 V/m erzeugt werden kann, ist die
Maxwellsche Theorie also logisch-mathematisch unhaltbar.
D.h. du weißt überhaupt nicht, was Logik ist, und was Mathematik ist,
sondern denkst fälschlicherweise, beides sei das, was du dir vorzustellen
vermagst, oder vorzustellen vermögen willst.

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