Am 22.04.22 um 12:31 schrieb Udo:
> Die Methode von Ulrich (5) finde ich elegant, wenn auch rechentechnisch
> etwas aufwändiger.
Mein Rechengang ist nur eine Variation, den Hinweis von Alfred Flaßhaar
zu beherzigen:
Wenn man den Ausdruck
(x + sqrt(1 + x^2)) * (y + sqrt(1 + x^2))
betrachtet, fällt ja ins Auge: Wenn da statt des Koeffizienten
y der Koeffizient -x stehen würde, hätte man mit x=b und
sqrt(1 + x^2) = a einen Ausdruck der Form (b+a)*(-b+a), also
etwas, was nach der 3. binom. Formel a^2 - b^2 ergibt, wobei
man die Wurzel in dem Ausdruck, der a darstellt, los wird.
Also habe ich mir überlegt, wie man das wenigstens teilweise
hinbekommen könnte und bin dazu auf die Idee gekommen,
y=(x+y)-x zu setzen...
Elegant finde ich meine Rechengänge meistens nicht - ich bin
ja schon froh wenn sie korrekt sind. ;-)
> Danke nochmals an alle und zum Schluss noch eine kurze Frage:
> Natürlich sind solche "Rechenaufgaben" keine höhere Mathematik
In der heutigen Zeit brauchst Du Dir da wohl keine Sorgen machen:
Heutzutage wird alles, was nicht über eine App auf dem Smartphone
erledigt werden kann, oder was man selbst schwierig findet, als
höhere Mathematik empfunden.
Symptomatisch ist zB auch die Umbenennung des "Mangoldt-Knopp"
von "Einführung in die Höhere Mathematik" in "Höhere Mathematik",
ohne in den Nachdrucken mit dem umbenannten Titel am Inhalt
etwas zu ändern.
Ich habe auch schon Internetkorrespondenzen miterlebt, in denen
Leute Matheprobleme gelöst haben wollten, aber nicht, indem man
ihnen die Grundlagen und/oder ihre Irrtümer erklärt, sondern
ihnen sagt, mit was für einem Programm-Quelltext sie ihr
Computer-Algebra-System oder ihre Taschenrechner-App auf dem
Smartphone/Tablet-PC füttern sollen.
Je mehr ich über Mathematik lerne bzw aufschnappe bzw davon
mitbekomme, desto mehr halte ich mich für einen schlechten
Mathematiker/Rechner. Aber trotzdem versuchen viele Leute in
meiner Umgebung, mir den Nimbus eines Mathe-Nerds, der sich
auskenne, aufzudrücken, was mir überhaupt nicht gefällt, weil
die Leute nicht realisieren, dass sie damit nur ein "Unter den
Blinden ist der Einäugige König"-Szenarium aufbauen. Oder
anders ausgedrückt: Es ist Glorifikation der Defizite durch
solche, die noch defizitärer sind und es deshalb nicht
realisieren. Und das ist peinlich.
> und ich habe
> meist ein wenig ein mulmiges Gefühl, wenn ich so was relativ "einfaches" oder ein
[...]> elementargeometrisches Problem hier poste.
> Was sollte Eurer Meinung nach - von Hausaufgaben abgesehen - eher nicht
> gepostet werden?
Dieses Gefühl kenne ich.
Eine zeitlang habe ich immer zuerst auf schule.mathe gefragt und
nur dann hier gepostet wenn ich dort nicht weiterkam.
Für den Fall, dass Englisch kein Problem darstellt, kann ich die
Plattform Mathematics StackExchange, unter
<
https://math.stackexchange.com/>
empfehlen.
Dort steht ganz oben auf der Seite:
Mathematics Stack Exchange is a question and answer site for people
studying math _at any level_ and professionals in related fields.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich