Wenn man das eine Element (x+y)*(x-y) betrachtet und das andere x^2-y^2,
und dann beispielsweise die Zeichenanzahl in dem Ausdruck zählt.
(x+y)*(x-y) hat 4 Klammern, 3 Operatorzeichen und vier Buchstaben,
insgesamt 11 Zeichen.
x^2-y^2 hat auch drei Operatorzeichen, aber nur zwei Buchstaben und
keine Klammern, insgesamt 7 Zeichen.
Die beiden Elemente sind nicht gleich, und darum kommt die Anzahl 2 heraus.
Der Anwendungsfall, der mich zm Posten gebracht hat, war Folgender.
Ich habe die OEIS-Folge
https://oeis.org/A352969 betrachtet, die zur Zahl
a(0) = 1 rekursiv die Zahlen
a(1) = 2,
a(2) = 4,
a(3) = 11,
und weiter 52, 678, ... hinzufügt, indem von der einelementigen
Startmenge S(0) = {1} aus weitere Mengen S(n) gebildet und gezählt
werden. Die Folgemenge S(n) zu S(n-1) besteht aus allen Zahlen x + y und
x * y, die sich mit x und y aus S(n-1) bilden lassen.
Nach S(0) = {1} kommt also S(1) = {1+1,1*1} = {2,1} mit Anzahl a(1) = 2.
Dann folgt die Menge S(2) = {2+2,2*2,2+1,2*1,1+1,1*1} = {4,4,3,2,2,1} =
{1,2,3,4} mit Anzahl a(2) = 4.
Wie man sieht, hat S(2) formal 6 Elemente, aber wegen des doppelten
Vorkommens von 4 und 2 dann doch nur 4 Elemente. Das macht ja den Reiz
dieser OEIS-Folge aus: dass die Mengen nicht das kombinatorische Maximum
haben, sondern dass identische Elemente zu kleineren Anzahlen führen.
Es liegt nahe, statt mit S(0) = {1} mit T(0) = {x} zu starten und zu
schauen, was für Identitäten in den mit T(1) = {x+x,x*x} beginnenden
Mengen auftauchen. Die zugehörige Zahlenfolge gibt es inzwischen auch im
OEIS als
https://oeis.org/A353535: 1, 2, 6, 38, 1078, 749674, ...
Hier ist a(2) = 6 das kombinatorische Maximum, aber bereits a(3) = 38
liegt um 4 unter dem kombinatorischen Maximum 42.
Die Zahlen wurden natürlich nicht von Hand gerechnet, sondern per
Programm. Dabei muss das Programm wissen, wann Polynome gleich sind.
Mit Maple beispielsweise geht das in die Hosen: Maple gibt die Anzahl
nops({ (x+y)*(x-y), x^2-y^2 }) als ... 2 an!
Erst wenn man es bittet, die Ausdrücke auszuklammern, ergibt sich 1,
weil es dann in der Lage ist, die Polynome als gleich zu erkennen.
Gruß,
RR