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Aber bleifrei bitte...

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Johannes Koehler

unread,
Nov 25, 2021, 12:12:00 PM11/25/21
to
Much valued amateurs!

Frage... Der Gesundheits Schutz von Tüftlern, Bastlern, Hackern
und anderen Autodidakten.

Wenn man im Bereich Technik oder Mechanik eine Ausbildung oder
ein Studium macht, kommt man zwangsläufig mit gesundheitschädlichen
Stoffen und Arbeitsmethoden in Kontakt.

Auf dem offiziellen Bildungsweg d.h. im Ausbildungsbetrieb oder den
Universitäten (o.ä.) werden durch das Lehrpersonal ein entsprechendes
Schutzverhalten gezeigt und Maßnahmen aus dem späterem Arbeitsleben,
dem sog. "Standart", gelehrt: Dinge wie Absauganlagen, Luftfilter und
Atemschutzmasken sind dazu ein Beispiel...

Wenn man nun zu diesen Menschen die Ihre Freizeit auch gerne mit
Technik und Mechanik, sozusagen zu den "hackenden" Hobbyisten,
gehört, gerät man oft in diese Situation. Man tut Dinge in den eigenen
Vier-Wänden die man dort "eigentlich eher" nicht tun sollte. Eben zum
Schutze der Gesundheit. Beispiel wäre das Soldering...
Wenn man im Rahmen von einem Studium oder dem Internet mit den magischen
Möglichkeiten von Arduino&Co zusammenfindet, gerät man schnell in die
Versuchung in seiner Einzimmerwohnung den Lötdraht bei 200° ausdampfen zu
lassen, um dann die Nacht über die Schwermetalle durch die Lunge zu filtern.

kurzer Review... Bis vor 10 Jahren war ich noch Raucher. Da hab
ich mir die Frage beim Arbeiten mit Lösungsmitteln, Klebstoffen oder
dem Lötdraht eh nie gestellt. "Meine Lunge ist doch geteert".
(Hacker Joke: auf englisch heißt der Teer, tar. Heißt das das im tarfile
was eingeteert ist :))

Inzwischen bin ich Sportler und spüre das ziemlich deutlich wenn meine
Lunge sich gerade wieder genesen muss. Beispiel.: Hab mir ein Rennrad gebaut,
die Salestores der Internetshops verramschen da gerade ja die Profimechanik
von 2005. Da muss man hin und wieder bei der Pflege und Instandsetzung
Lösungsmittel als Ölreiniger verwenden. Wenn man täglich Ausdauersport an
der frischen Luft macht (z.B. Jogging) braucht man lockere zwei Tage bis sich
die Lunge wieder "normal" anfühlt nachdem man eine Stunde in einem
Kellerraum (mit Abzug!) an der Wanne die Ritzel geputzt hat.

Elektrohändler wie Reichelt weisen einen zwar auf die Gesundheitsgefahr
beim Löten hin stehen aber natürlich hinter den Hobbyelektrikern.

Frage oder Anmerkung... Wie reagiert die Wirtschaft in Form von Gremien und
Lobbys eigentlich darauf das es Menschen gibt die nicht innerhalb von
Universitäten oder Wirtschaftunternehmen zu dem allgemeinen Wissen
beitragen oder beitragen wollen,

Die dann auch nicht "gesundheitsgeschützt" tüfteln, basteln oder
dem hackertrend nacheifern wollen, sondern die die dann mit den Mitteln der
"Freiheit der Wissenschaft" in der eigenen Einzimmerwohung löten
muss, als Student oder Jobber.

Gurus der Computerszene propagieren das ein echter Programmierer Hacker
auch zuhause programmieren soll. (Linux etc.) Was ist mit dem ganzen
Elektrosmog wenn man in einer Einzimmerwohnung die Computer laufen
lässt und nachts dann schlafen geht?

Egal... Ich bin eher passiv und gehöre nicht zu dennen die Sagen
alles muss anders sein (wie die Radikale und ihre Revolution) sondern zu
dennen die die Möglichkeiten nutzen die sie haben und bekommen.

Aber... Wenn man sich momentan mal anschaut was für ein Finanzvolumen für
Coronapolitik und Maßnahmen aktiviert wird, und dann davor in einer Stadt
im 20ten Jahrhundert die Finanzmacht Technik, Mechanik und
Wirtschaft nur den Gesellschaftsteil aus Universität und
Arbeit im Blick hat und gesundheitlich unterstützt, ohne die
90% der anderen auch zu Bedenken, finde ich das überdenkenswert.

Mit 20ten Jahrhundert ist gemeint das die Technik und Mechanik
viele Menschen fasziniert (siehe Smartphone) und es da einfach
andere Wege geben sollte seinen Wissendrang oder Forschungslust
auszuleben ohne sich dabei seine Gesundheit kaputt zu machen.
Nicht jeder besteht an den Universitäten oder dem Arbeitsmarkt.

Und... Kunst und Sport haben es schon seit tausend Jahren gezeigt
das Talente verkannt werden können. Das ich nicht modern!

- kefko




















































Marco Moock

unread,
Nov 25, 2021, 1:43:15 PM11/25/21
to
Am Thu, 25 Nov 2021 17:11:59 -0000 (UTC)
schrieb Johannes Koehler <j...@johannes-koehler.de>:

> Frage... Der Gesundheits Schutz von Tüftlern, Bastlern, Hackern
> und anderen Autodidakten.
>
> Wenn man im Bereich Technik oder Mechanik eine Ausbildung oder
> ein Studium macht, kommt man zwangsläufig mit gesundheitschädlichen
> Stoffen und Arbeitsmethoden in Kontakt.
So wie täglich im Leben. Putzmittel, Öl, Lösungsmittel, Abfall, ...
> Auf dem offiziellen Bildungsweg d.h. im Ausbildungsbetrieb oder den
> Universitäten (o.ä.) werden durch das Lehrpersonal ein entsprechendes
> Schutzverhalten gezeigt und Maßnahmen aus dem späterem Arbeitsleben,
> dem sog. "Standart", gelehrt: Dinge wie Absauganlagen, Luftfilter und
> Atemschutzmasken sind dazu ein Beispiel...
Weil die dazu gesetzlich gezwungen werden.
> Wenn man nun zu diesen Menschen die Ihre Freizeit auch gerne mit
> Technik und Mechanik, sozusagen zu den "hackenden" Hobbyisten,
> gehört, gerät man oft in diese Situation. Man tut Dinge in den eigenen
> Vier-Wänden die man dort "eigentlich eher" nicht tun sollte. Eben zum
> Schutze der Gesundheit. Beispiel wäre das Soldering...
> Wenn man im Rahmen von einem Studium oder dem Internet mit den
> magischen Möglichkeiten von Arduino&Co zusammenfindet, gerät man
> schnell in die Versuchung in seiner Einzimmerwohnung den Lötdraht bei
> 200° ausdampfen zu lassen, um dann die Nacht über die Schwermetalle
> durch die Lunge zu filtern.
War lange Zeit völlig normal, hat keinen gestört und mir ist auch nicht
bekannt, dass Hobbybastler überdurchschnittlich früh sterben.
> kurzer Review... Bis vor 10 Jahren war ich noch Raucher. Da hab
> ich mir die Frage beim Arbeiten mit Lösungsmitteln, Klebstoffen oder
> dem Lötdraht eh nie gestellt. "Meine Lunge ist doch geteert".
> (Hacker Joke: auf englisch heißt der Teer, tar. Heißt das das im
> tarfile was eingeteert ist :))
Und genau da ist der Punkt: Wenn man seine Lunge eh mit Feinstaub
vollmüllt, wird das Bisschen vom Löten den Bock auch nicht mehr fett
machen.

> Elektrohändler wie Reichelt weisen einen zwar auf die
> Gesundheitsgefahr beim Löten hin stehen aber natürlich hinter den
> Hobbyelektrikern.
Wahrscheinlich müssen die das tun, damit sich später keiner beschweren
kann, er sei davon krank geworden und habe es nicht gewusst.
> Frage oder Anmerkung... Wie reagiert die Wirtschaft in Form von
> Gremien und Lobbys eigentlich darauf das es Menschen gibt die nicht
> innerhalb von Universitäten oder Wirtschaftunternehmen zu dem
> allgemeinen Wissen beitragen oder beitragen wollen,
>
> Die dann auch nicht "gesundheitsgeschützt" tüfteln, basteln oder
> dem hackertrend nacheifern wollen, sondern die die dann mit den
> Mitteln der "Freiheit der Wissenschaft" in der eigenen
> Einzimmerwohung löten muss, als Student oder Jobber.
Gar nicht, ist ein Privatproblem, wenn es zum Problem wird. Solange
Lötzinn verkauft werden darf und es Käufer gibt, wird es verkauft
werden. Bleihaltiges Lötsinn ist einfach besser und daher noch immer
begehrt.

Ole Jansen

unread,
Nov 26, 2021, 1:40:18 AM11/26/21
to
Am 25.11.2021 um 23:30 schrieb Martin Gerdes:
> Marco Moock <mo...@posteo.de> schrieb:

>>> Bis vor 10 Jahren war ich noch Raucher. Da hab ich mir die Frage
>>> beim Arbeiten mit Lösungsmitteln, Klebstoffen oder dem Lötdraht
>>> eh nie gestellt.

>>> Wie reagiert die Wirtschaft in Form von Gremien und Lobbys eigentlich darauf ...

Pragmatisch. Lobbyisten haben kein Problem den Wunsch nach ROHS
incl. bleifreies Löten für z.B. Avionik mit Umweltschutz zu begründen
selbst wenn Flugzeuge weiter mit Bleibenzin fliegen...

>> Bleihaltiges Lötzinn ist einfach besser und daher noch immer begehrt.

Zum Lochrastern gibt es immer noch nichts Besseres ;-)

> Auf jeden Fall ist bleihaltiges Lötzinn in Hobby-Lötbuden erheblich
> ungefährlicher als bleihaltige Munition an Western-Filmsets.

Alternativ kann z.B. lebensmittelechtes Zinn zum Einsatz kommen.
Trotzdem sind und bleiben Körpertreffer ungesund!

O.J.

(Der sich gerade die Elektronik von einem Messgerät mit
mehreren Pfund Blei im Strahlengang nach u.A. ROHS, REACH,
Compliance ... es ist alles so sinnlos geworden.)

Johannes Koehler

unread,
Nov 26, 2021, 3:15:25 AM11/26/21
to
On 2021-11-25, Marco Moock <mo...@posteo.de> wrote:
>> Schutze der Gesundheit. Beispiel wäre das Soldering...
>> Wenn man im Rahmen von einem Studium oder dem Internet mit den
>> magischen Möglichkeiten von Arduino&Co zusammenfindet, gerät man
>> schnell in die Versuchung in seiner Einzimmerwohnung den Lötdraht bei
>> 200° ausdampfen zu lassen, um dann die Nacht über die Schwermetalle
>> durch die Lunge zu filtern.
> War lange Zeit völlig normal, hat keinen gestört und mir ist auch nicht
> bekannt, dass Hobbybastler überdurchschnittlich früh sterben.

Seit ich durch viel Sport ein Gefühl für meine Lunge entwickelt hab
spüre ich deutlicher wenn etwas meine Lunge belastet.

Lötzinn gehört da wie die Universalverdünnung zu den gefühlt agressiven
Stoffen. Also... Etwas was nicht ins Studentenzimmer sollte wenn
man dort schläft...

- kefko

onlinefloh

unread,
Nov 26, 2021, 5:00:04 AM11/26/21
to
Ich wage zu behaupten: sehr wahrscheinlich ist es nicht das Lötzinn, das
deine Lunge belastet, sondern das Flussmittel und seine thermisch
zersetzten Bestandteile. Das heißt, eine bleifreies (und auch sonst von
möglicherweise bedenklichen Legierungsbestandteilen freies) Lötzinn
dürfte auf dich genauso belastend wirken, wenn dasselbe Flussmittel drin
ist...

Was nicht heißen soll, daß ich es für empfehlenswert hielte, auf dem
Kopfkissen zu löten. Und da beziehe ich mich noch nichteinmal auf die
möglichen Brandflecken im Bezug...
Und ja, auch beim Löten ist gelegentliches Lüften eine naheliegende
Maßnahme.

Gruß,
Florian

Manuel Reimer

unread,
Nov 26, 2021, 8:40:53 AM11/26/21
to
On 25.11.21 18:11, Johannes Koehler wrote:
> TLDR

Man bekommt heute bei den "gängigen" Versendern sowieso nur noch
"bleifrei". Dazu kommt das das "Einatmen von Blei" eigentlich nie das
Problem war. Das Lötzinn schmilzt aber verdampft nicht. Was da dampft
ist das Flussmittel.

Was potentiell gesundheitsgefährlich ist, ist dann auch dieser
Flussmitteldampf. Zumindest ich habe schon länger privat eine
Absauganlage die direkt an der Spitze absaugt. War nicht mal sehr teuer.
Vakuumpumpe gibt's "Made in China" in schönem Blechgehäuse und mein
Filter ist ein großes Gurkenglas. Im Glas habe ich einen "doppelten
Boden" aus Streckmetall. Darauf eine Lage Aktivkohle-Flies und darauf
dann eine ganze Packung Aktivkohle aus dem Baumarkt. Oben auf nochmal
Flies. Die Pumpe zieht unter dem doppelten Boden ein Vakuum und zieht so
Gase von oben durch die Kohle nach unten. Idee ist das kleine angesaugte
"Teile" dann oben im Glas rausgenommen werden können ohne das man alles
ausleeren muss.

Gruß

Manuel

Johannes Koehler

unread,
Nov 26, 2021, 11:27:00 AM11/26/21
to
On 2021-11-25, Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
> Und nun bist Du vom Saulus zum Paulus geworden, und das dann (wie
> üblich) mit großer Vehemenz.

Was heißt das? Hatte nie Latein.

>>> Wie reagiert die Wirtschaft in Form von Gremien und Lobbys eigentlich
>>> darauf ...
>
>> Gar nicht, ist ein Privatproblem
>> Bleihaltiges Lötzinn ist einfach besser und daher noch immer begehrt.
>
> Auf jeden Fall ist bleihaltiges Lötzinn in Hobby-Lötbuden erheblich
> ungefährlicher als bleihaltige Munition an Western-Filmsets.

Nein, lustig ist es nicht. Bleihaltiger Rauch ist bläulich und
definitiv aggressiv auf die Lungebläschen...

- kefko

Toni-Ketzer

unread,
Nov 26, 2021, 3:36:13 PM11/26/21
to
Am 25.11.21 um 18:11 schrieb Johannes Koehler:
> Much valued amateurs!
>
> Frage... Der Gesundheits Schutz von Tüftlern, Bastlern, Hackern
> und anderen Autodidakten.

(....)

In Deutschland, geschweige "Brussel-EG" gibt es kein vergleichbares
Silicon-Vally. Anstelle dessen gibt es Antifa, DieGrünen, SPD, UNION
oder vergleichbar wie FDP, sprich: "Blockpartei". Mit denen ist noch nie
ein Problem gelöst worden, waren stets politisch gewollt wesentlicher
Teil wachsender Probleme. Die Ursache ist der sozialistische Gier nach
dem Vermögen der "wert und werkschaffenden Mitbürger". Wenn die solche
Leute überhaupt etwas wollen, dann ist es bereits außerordentlich, es
sind keine Genossen. Also: Wer im Einzimmerwohnraum etwa lötet, dort
besteht erhöhte Brandgefahr. Also muß der Nutzer des Wohnraum erst ein
Antrag stellen, erklären was er, wozu mit welchen Ziel und Zweck, was
sein Bestreben ist, dieses schriftlich in dreifacher Ausgabe zum
Ausdruck bringen. Ein Teil geht ans Ordnungsamt, eine weitere Ausgabe an
die Polizeibehörde, eine weitere an die örtliche Feuerwehr oder
Katastrophenschutz. Ferner könnte die Haftpflichtversicherung,
Feuerversicherung und Krankenkasse jegliche Haftung ablehnen.

Marte Schwarz

unread,
Nov 27, 2021, 5:29:04 AM11/27/21
to
Hi Johannes,

> Seit ich durch viel Sport ein Gefühl für meine Lunge entwickelt hab
> spüre ich deutlicher wenn etwas meine Lunge belastet.

Ich glaube eher weniger, dass Du dieses Gefühl für die Lunge hast,
vielmehr auf den Fittneszustand Deines Körpers, Der ist deutlich
komplexer in seinem Zusammenspiel, als viele wahrhaben wollen. Nicht
zuletzt dadurch erkennbar, wenn ein paar Moleküle den ganzen Körper
ausschalten können.

> Lötzinn gehört da wie die Universalverdünnung zu den gefühlt agressiven
> Stoffen.

Vom Lötzinn wahrscheinlich eher das Flußmittel. Ja, seit bleifrei geht
das gute alte Kolophonium nicht mehr so gut und noclean ist heute
Pflicht. Dass das bedeutet, dass alles abdampfen muss, liegt auf der
Hand. Und wenn es nicht mehr auf der Lötstelle ist, ist es schließlich
nicht mehr da ;-)

Also... Etwas was nicht ins Studentenzimmer sollte wenn
> man dort schläft...

Lötdampfabsaugung rulez. Als ich studiert hatte und in meinem
Schlafzimmer auch gelernt und gebastelt hatte, hat man das eben am
offenen Fenster gemacht, bzw danach intensiv gelüftet. Ich hab den
Effekt nicht bemerkt, trotz oder wegen gut 3 Stunden Leistungssport am
Tag 5 mal die Woche...

Marte

Arno Welzel

unread,
Nov 28, 2021, 11:58:09 AM11/28/21
to
Johannes Koehler:

[...]
> Wenn man nun zu diesen Menschen die Ihre Freizeit auch gerne mit
> Technik und Mechanik, sozusagen zu den "hackenden" Hobbyisten,
> gehört, gerät man oft in diese Situation. Man tut Dinge in den eigenen
> Vier-Wänden die man dort "eigentlich eher" nicht tun sollte. Eben zum
> Schutze der Gesundheit. Beispiel wäre das Soldering...
> Wenn man im Rahmen von einem Studium oder dem Internet mit den magischen
> Möglichkeiten von Arduino&Co zusammenfindet, gerät man schnell in die
> Versuchung in seiner Einzimmerwohnung den Lötdraht bei 200° ausdampfen zu
> lassen, um dann die Nacht über die Schwermetalle durch die Lunge zu filtern.

Welche Schwermetalle? Es geht um das Flußmittel - das ist auch bei
bleifreiem Lötzinn vorhanden. Genau deshalb werden Absauvorrichtungen
mit Filtern empfohlen. Das kann auch was kleines mit Akku sein:

<https://www.ehajo.de/bausaetze/bedrahtet/172/fumetractor-intelligente-loetdampfabsaugung?number=200.075>

[...]
> Elektrohändler wie Reichelt weisen einen zwar auf die Gesundheitsgefahr
> beim Löten hin stehen aber natürlich hinter den Hobbyelektrikern.

Wie meinst Du "stehen aber natürlich hinter den Hobbyelektrikern"? Dass
sie eine Absaugvorrichtung für überflüssig halten oder bleihaltiges
Lötzinn bevorzugen? Wie gesagt - ob bleihaltig oder nicht spielt bzgl.
Schädlichkeit beim eigentlichen Lötvorgang keine große Rolle. Es geht um
das Blei, was dann später bei der Entsorgung der Geräte behandelt werden
muss.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Johannes Koehler

unread,
Nov 28, 2021, 1:18:36 PM11/28/21
to
On 2021-11-28, Arno Welzel <use...@arnowelzel.de> wrote:
>> Elektrohändler wie Reichelt weisen einen zwar auf die Gesundheitsgefahr
>> beim Löten hin stehen aber natürlich hinter den Hobbyelektrikern.
>
> Wie meinst Du "stehen aber natürlich hinter den Hobbyelektrikern"? Dass

Würden sich nicht hinter eine Politik stellen die vor dem Löten als
etwas gesundheitsschädliches abrät... Wie zum Beispiel die Zahnärzte
beim Almagam. Sondern eher die Raucherpolitik, gesundheitsschädlich
aber vertretbar.

Ich persönlich nehm auch Almagam Füllungen, einfach auch weil sie
kostenfrei sind und lange halten. Bin sozusagen eher ein "Kumpel"
Typ :) Für das Löten in Räumen in denen ich auch schlafe und wohne,
hab ich mich aber dagegen entschieden. Aber seit ich in einem
Neubau wohne gibts im Kellerabteil auch eine Abzugsanlage. Die
dürfe für das Löthobby ausreichen. Wenn man natürlich täglich
in der Arbeit mit dem Löten zu tun hat dürfte das dann ähnlich
sein wie die Ärzte bei der Coronabehandlung. Voll vermumt im Atomphysiker
Stil ;)

- kefko

Rolf Bombach

unread,
Dec 5, 2021, 5:47:20 PM12/5/21
to
Johannes Koehler schrieb:
......

> .... Für das Löten in Räumen in denen ich auch schlafe und wohne,
> hab ich mich aber dagegen entschieden.

Ah, jetzt kapiere ich. Im vorherigen Posting las ich noch "Lötzinn",
was ja auch alle ältere Jubelelektronik umfasst hätte. Radiowecker
und was weiss ich noch.

> Aber seit ich in einem
> Neubau wohne gibts im Kellerabteil auch eine Abzugsanlage. Die
> dürfe für das Löthobby ausreichen. Wenn man natürlich täglich
> in der Arbeit mit dem Löten zu tun hat dürfte das dann ähnlich
> sein wie die Ärzte bei der Coronabehandlung. Voll vermumt im Atomphysiker
> Stil ;)

Atomphysiker messen den Lamb-Shift im Wasserstoff mittels Doppler-
freier level-crossing Laserspektroskopie und dergleichen. Oder wenden
optische Pinzetten am einzelnen Quecksilberatom an, was wohl mengen-
mässig unterhalb der Grenzwerte liegen dürfte.
Die laufen nicht in Schutzanzügen rum.

--
mfg Rolf Bombach

Johannes Koehler

unread,
Dec 7, 2021, 7:29:46 AM12/7/21
to
On 2021-12-05, Rolf Bombach <rolfnosp...@invalid.invalid> wrote:
> Die laufen nicht in Schutzanzügen rum.

Hatte Filme über Tschernobyl und Hiroshima in Erinnerung.
Aber diese "voll vermummten Menschen in Schutzanzügen" gibt es auch
bei den Ärzten (siehe Ebola Pandemie und den Film Outbreak).

Wobei aber... Das Wort "vermummt" ist auch schlecht gewählt, hört man es doch
öfters in den Medien im Zusammenhang mit der "Verschleierung" bei den Muslimen.

Naja... Was ich meinte, solange keine Strahlung da ist braucht man
denke ich auch keine Schutzanzug.

- kefko

Axel Berger

unread,
Dec 7, 2021, 7:37:20 AM12/7/21
to
Johannes Koehler wrote:
> Was ich meinte, solange keine Strahlung da ist braucht man
> denke ich auch keine Schutzanzug.

Vorsicht, hier bitte terminologisch sauber. Schutzkleidung hilft gegen
Strahlung[1] gar nicht, aber gut gegen Kontamination. Beides sind
verschiedene Dinge. Insbesondere hört die Strahlung, wenn Du Dich vom
Ort entfernst, sofort auf, eine inkorporierte Kontamination beginnt dann
aber erst zu wirken und tut das ggf. über Jahrzehnte.

[1] Na gut, Alpha. Die ist von außen kommend aber ohnehin harmlos. Beta
bei dickerem Schutz vielleicht auch, aber Bleipanzer gegen Gamma fallen
in üblicher Terminologie nicht mehr unter Schutzkleidung.


--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --

Johannes Koehler

unread,
Dec 7, 2021, 8:56:11 AM12/7/21
to
On 2021-12-07, Axel Berger <Sp...@Berger-Odenthal.De> wrote:
> Johannes Koehler wrote:
>> Was ich meinte, solange keine Strahlung da ist braucht man
>> denke ich auch keine Schutzanzug.
>
> Vorsicht, hier bitte terminologisch sauber. Schutzkleidung hilft gegen
> Strahlung[1] gar nicht, aber gut gegen Kontamination. Beides sind
> verschiedene Dinge. Insbesondere hört die Strahlung, wenn Du Dich vom
> Ort entfernst, sofort auf, eine inkorporierte Kontamination beginnt dann
> aber erst zu wirken und tut das ggf. über Jahrzehnte.
>
> [1] Na gut, Alpha. Die ist von außen kommend aber ohnehin harmlos. Beta
> bei dickerem Schutz vielleicht auch, aber Bleipanzer gegen Gamma fallen
> in üblicher Terminologie nicht mehr unter Schutzkleidung.

terminologisch sauber ist nicht mehr zeitgemäß... Hab in der Gastronomie
"gejobt". Vor 20 Jahren mussten man da korrekt nach der Hygienschulung
terminieren (bei Putzmittel und so...). Inzwischen ist das anders. Da gilt
eher das "Grüne" Prinzip. Hauptsache man denkt man macht es richtig oder
so, und hat einen Namen der das dann rechtfertigt "Who ist who"... Normen
sind da dann zweitrangig, und dann fallen auch die Begriffskataloge weg. Ist
eine eindeutig "Hollywood" geprägte Mentalität die sich da in allen
gesellschaftsbereichen durchsetzen will. Denke die Physik wird da dann
wahrscheinlich Bleipanzer im Denken aufbauen müssen. Bitte aber nicht
in Wirklichkeit. Holloywood sind ja Künstler und keine privaten
Militärs oder so :) Privat, weil ich vor 10 Jahren im Spiegel gelesen hab
das Atomwaffen Angelegenheit von privat finanzierten Militärs sind. Aber
eigentlich natürlich politisches Instrument der ersten Welt... Sozusagen
um weg von der Verschwörungstheorie zu kommen. Bin sozusagen leichtgläubig.
Ich erzähl immer das was ich mal gelesen oder gehört hab, manchmal dann neu
kombiniert. Das neue Lebens und Denkensprinzip der Medienwelt kommt bestimmt
auch noch in der Physik an, wenn auch verspätet. Physik ist ja zum Glück
europäisches Kulturerbe :) Hatte mit Filmkünstlern zu schaffen. Daher
Erfahrungswerte ohne physikalische Präzession aber messbar...

- kefko


Rolf Bombach

unread,
Dec 12, 2021, 12:33:21 PM12/12/21
to
Johannes Koehler schrieb:
Die Anzüge helfen gegen Kontamination. Das ist die einzige wirklich
Gefahr. Direktstrahlung, die den Körper erreichen könnte, wird durch
das Dosisleistungswarngerät angezeigt (akustisch). Zusammen mit der
vorher definierten Einsatzzeit (meist durch die Druckluftflaschen
ohnehin bestimmt) ergibt sich die Begrenzung auf die Einsatzdosis.
Gibt das Gerät Dauerton, geht man sofort zurück, bis wieder
Intervallton kommt¹. Dann bleibt man unter der Einsatzdosis. Theoretisch.
Klar, es gibt bizarre Situationen, in denen das zu langsam ist,
aber dann müsste schon extreme Unkenntnis des Ortes und der
Situation vorliegen. Das hat man nicht mal bei Reaktorunfall².

Das tückische an der Kontamination ist, dass sie oft mit einfachen
Mitteln nicht nachgewiesen werden kann. Man braucht da grossflächige
Sonden für Alphateilchen. Wir hatten da die seltsamsten Diskussionen
bei einer Veranstaltung "wie gehe ich mit Containern aus Fukushima um".
Da grassierte auch die Meinung, mal rasch einen €49.99-Geigerzähler
von Conrad um die Ecke halten und OK wenns nicht klickt.
Die (Radio-)Toxizität der Kontamination ist das gefährliche, nicht
deren Direktstrahlung. Auf der Haut gleich im Körper, würde ich
stets als Normalfall einrechnen. Grossflächige Gasmasken nützen vorallem
dadurch, dass man sich nicht ins Gesicht fassen kann.

¹ BTDT, zum Glück nicht in Tschernobyl.
² Unfall. Unglücke passieren, Unfälle werden gemacht.

--
mfg Rolf Bombach

Johannes Koehler

unread,
Dec 12, 2021, 2:28:13 PM12/12/21
to
On 2021-12-12, Rolf Bombach <rolfnosp...@invalid.invalid> wrote:
> Die Anzüge helfen gegen Kontamination. Das ist die einzige wirklich
> Gefahr. Direktstrahlung, die den Körper erreichen könnte, wird durch
> das Dosisleistungswarngerät angezeigt (akustisch). Zusammen mit der
> [...]

Ich hab - wie gesagt - dokumentarische und fiktive Filme über atomare
Verseuchungen und Unfälle gesehen. In einem dokumentarischen Film,
bin mir nicht mehr sicher aber glaube es war Tschernobyl, oder noch
etwas historisch vor Tschernobyl (der Film hatte Super 8 Farben...),
sind die Rettungskräfte nur mit einer Bleischürze wie man es
vom Röntgen in der Klinik kennt, zwischen den Trümmern gestanden und
haben gearbeitet, zur Eindämmung... Einige haben dafür danach durch
Krankheit ihr Leben lassen müssen.

Eine (?fragwürdige) Idee: Wenn man im deutschen Schulsystem
in Geschichte und Religion mit dem Holocaust konfrontiert wird und die
Gedenkstätten besucht, muss man als Schüler auch die verschiedenen Eindrücke
der fotografischen Dokumentation und die textliche Berichterstattung der
Zeitzeugen psychisch verarbeiten. Ich vermute das ist aus psychologischer und
pädagogischer Sicht der Lehrer dazu gedacht vorbeugend zu erziehen.

... Warum führt man Gedenkstätten oder Dokumentationszentren
nicht auch über solche Unglücke ein?

Vielleicht würde sich dann eine "Radikalisierung", wie zum Beispiel der
Atomkraftgegner und ihrer politischen Kraft die sich in unserer
Gesellschaft verfestigt hat, bzw jetzt auch durch die von der Corona
Pandemie radikalisierte, auch nicht so zuspitzen: Nach dem politischen
Aushangs Prinzip "alle Kernkraftwerke müssen weg". Es ist zwar richtig
das man eher weniger Kernkraft nutzen sollte aber "die Dinger"
sind halt schon da :) Diese Mentalität ist dann eher aus der
vorbeugenden Erziehung in der Schule. Also, keine von 0 auf
100 Schritte, sondern akzeptieren das sich unser Menschsein nur
langsam ändert. Sozusagen den reflektierten (mit emotionalen Abstand)
Blick auf unsere Fähigkeit als Menschen zu versagen zu lernen, und
sich nicht durch den Instinkt radikalisieren lassen. Das war zumindest
die erzieherische Message unsere Auseinandersetzung mit dem Holocaust.

- kefko

Rolf Bombach

unread,
Jan 7, 2022, 4:26:44 PM1/7/22
to
Johannes Koehler schrieb:
>
> Ich hab - wie gesagt - dokumentarische und fiktive Filme über atomare
> Verseuchungen und Unfälle gesehen.

Verstrahlung heisst das Wort. Verseuchung ist Corona und so.

> In einem dokumentarischen Film,
> bin mir nicht mehr sicher aber glaube es war Tschernobyl, oder noch
> etwas historisch vor Tschernobyl (der Film hatte Super 8 Farben...),
> sind die Rettungskräfte nur mit einer Bleischürze wie man es
> vom Röntgen in der Klinik kennt, zwischen den Trümmern gestanden und
> haben gearbeitet, zur Eindämmung... Einige haben dafür danach durch
> Krankheit ihr Leben lassen müssen.

Ja. Diese Leute wurden "verheizt". Jede Weltmacht geht über Leichen,
vorallem auch eigene. "Es müssen Opfer gebracht werden", natürlich
nicht eigene. Priorität hatte Vertuschung.

Die Bleischürze wird kaum mehr als 2 mm effektive Bleidicke bieten,
und das auch nur von vorn. Das hilft genau gar nichts.
Blei ist ein schweres Element (z=82) und es hat eine hohe Dichte.
Bis ca. 25 keV ist der Abschwächkoeffizient 500 oder höher. Da geht
nichts durch. Aber für Kernstrahlung oberhalb 500 keV wird
der Koeffizient kleiner 1 (und der bezieht sich auf 1 cm), damit
ist die Schürze praktisch durchsichtig. Ich gehe davon aus, dass
sie durch ihr Gewicht mehr geschadet als genutzt hat.

Bei diesen Energien hilft eigentlich nur das Kilogramm, da der Photo-
effekt sehr klein wird und die Abschwächung fast nur noch durch
die Comptonstreuung erfolgt. Siehe auch abgebrannte Brennelemente
im Abklingbecken.

> Vielleicht würde sich dann eine "Radikalisierung", wie zum Beispiel der
> Atomkraftgegner und ihrer politischen Kraft die sich in unserer
> Gesellschaft verfestigt hat, bzw jetzt auch durch die von der Corona
> Pandemie radikalisierte, auch nicht so zuspitzen: Nach dem politischen
> Aushangs Prinzip "alle Kernkraftwerke müssen weg". Es ist zwar richtig
> das man eher weniger Kernkraft nutzen sollte aber "die Dinger"
> sind halt schon da :) Diese Mentalität ist dann eher aus der
> vorbeugenden Erziehung in der Schule. Also, keine von 0 auf
> 100 Schritte, sondern akzeptieren das sich unser Menschsein nur
> langsam ändert. Sozusagen den reflektierten (mit emotionalen Abstand)
> Blick auf unsere Fähigkeit als Menschen zu versagen zu lernen, und
> sich nicht durch den Instinkt radikalisieren lassen. Das war zumindest
> die erzieherische Message unsere Auseinandersetzung mit dem Holocaust.

Der Mensch reagiert nicht rational. 36 Zeppelintote waren das Ende
der Luftschiffe. Zig Tausend Tote bei Flugzeugabstürzen sind allenfalls
kurzfristig ein Thema. Strassenverkehrstote scheinen unabwendbares
Schicksal zu sein; Sicherheitsverbesserungen stossen oft auf Ablehnung.
Mehrere Tausend Kernkrafttote reichen hingegen für Abschalten der AKW,
je nach Land jedenfalls. Und das noch vor den Kohlekraftwerken, welche
da ganz andere Bilanzen haben. Mutmasslich über 20 Mio Covid-Tote
reichen auch nicht aus, um beträchtliche Teile der Bevölkerung zu
umsichtigen Verhalten zu animieren, vorsichtig ausgedrückt.

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mfg Rolf Bombach
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