Am 13.10.23 um 10:28 schrieb Wolfgang Schreiber:
> Im Labor- und Prüfstandbetrieb zuhause funktioniert das einwandfrei,
> aber im Flugzeug hängt sich das Teil bisweilen auf. Nicht immer, auch
> nicht immer öfter, aber immer wieder. Nur ein harter Reboot hilft.
Wackelkontakt?
EMV?
> Ich führe das auf eine instabile Stromversorgung zurück, das etwas
> "stoppelige" 12V-Bordnetz eines Tragschraubers würde ich mir nicht mit
> dem Oszi anschauen wollen. Im Einsatz ist ein einfacher
> "Zigarettenanzünder-USB-Adapter" aus dem 1€-Shop.
Kann der genug Strom für Lastspitzen vom Raspi (welches Modell)?
> Vielleicht genügt für meine Zwecke schon ein dicker Kondensator, wie
> müsste der verschaltet werden?
Der muss vor allem elektrisch gut mit dem Raspi verbunden sein.
Allerdings mögen USB-Netzteile dicke Kondensatoren nicht unbedingt, denn
bei USB ist das nicht zulässig; es würde die Kontakte bei Hot-Plug
verbrutzeln und könnte zu Spannungseinbrüchen im Host führen. Das
Netzteil könnte den Kondensator daher als Kurzschluss fehlinterpretieren
und abschalten.
Möglicherweise ist aber auch der mickrige USB-Stecker bei Vibrationen
das Problem. Die neueren Raspis kann man auch über die 5V-Pins des
GPIO-Pfostensteckers versorgen. Das ist weniger vibrationsanfällig.
> Gibt's sowas? Oder gibt es 12V-USB-Adapter, die gemäß Spezifikation(!)
> nicht nur als Ladegerät, sondern gerade auch als stabile(!)
Die USB Spezifikation fordert keine sonderlich stabile Versorgungsspannung.
> Stromversorgung taugen, ergo mit eingebauter Pufferung?
Und eine Pufferung braucht es dafür schon mal gar nicht.
Aber USB und 2,4A passt sowieso nicht gut zusammen. Wobei die meisten
Raspis sich mit deutlich weniger begnügen, wenn man nicht gerade eine
Externe USB-Platte o.ä. dran hängt. Selbst der Pi4 hier braucht selten
mehr als 1A.
Aber falls es nicht die Sache mit dem Wackelkontakt/Vibrationen ist,
habe ich ehrlich gesagt Zweifel, ob wirklich die Stromversorgung das
Problem ist. Die Raspis brauchen die 5V eigentlich für nichts. Die haben
alle nochmal einen geregelten Spannungswandler drauf. Bei den alten ist
das einfach ein Längsregler, bei den neueren ist ein Schaltregler drauf.
Beiden gemein ist, dass ihnen die genaue Spannung einigermaßen egal ist.
Die laufen auch mit 4V.
Ich würde eher nochmal eine Blick auf eingekoppelte Transienten werfen.
Vor allem, falls irgendwelche Ports belegt sind, können ggf. hässliche
Ausgleichsströme durch die Masseleitungen fließen, und übelste Störungen
einkoppeln. Das sollte man tunlichst lassen.
Auch elektromagnetische Störungen wären denkbar. Wenn Leitungen mit
starken Stromspitzen in der Nähe vorbei laufen, könnte es direkt
Probleme geben.
Marcel