Am 22.12.23 um 20:46 schrieb Marte Schwarz:
> Hi Marcel,
>>> oder noch weniger. Wenn es nicht auf einen Großbildschirm gehen muss.
>>> Wenn es keine USB3 Kamera ist, vergiss schnell, alles, was mehr als
>>> VGA hat.
>> Jede 1,50€ Webcam schafft einen H.264 2k-Stream durch USB2 durch.
>
> Ich lege ein Faktor 10 drauf und bitte um eine Quelle. Dieses Teil will
> ich mir gerne kaufen. H.264 bekommst Du in dieser Preisklasse sicher
> nie. Ich hab deutlich teureres probiert und nicht taugliches gefunden.
Hier liegt so ein Ding. Da steht nicht viel drauf, eigentlich gar
nichts. Hat die Firma damals besorgt, wegen Corona-Homeoffice. Die waren
angeblich von Amazon, sicherlich China-Ware.
Ich habe nur die USB-ID: 05a3:9331 ARC International Camera
Unkomprimiert geht nur 5fps - logisch bei USB2. Aber mit H.264 geht 30p.
ioctl: VIDIOC_ENUM_FMT
Type: Video Capture
[0]: 'MJPG' (Motion-JPEG, compressed)
Size: Discrete 1920x1080
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 1280x960
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 1280x720
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 800x600
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 640x480
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 640x360
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
[1]: 'YUYV' (YUYV 4:2:2)
Size: Discrete 1920x1080
Interval: Discrete 0.200s (5.000 fps)
Size: Discrete 1280x960
Interval: Discrete 0.200s (5.000 fps)
Size: Discrete 1280x720
Interval: Discrete 0.200s (5.000 fps)
Size: Discrete 800x600
Interval: Discrete 0.100s (10.000 fps)
Size: Discrete 640x480
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 640x360
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
[2]: 'H264' (H.264, compressed)
Size: Discrete 1920x1080
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 1280x960
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 1280x720
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 800x600
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 640x480
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Size: Discrete 640x360
Interval: Discrete 0.033s (30.000 fps)
Tauglich ist aber relativ. Es wirkt schon als wäre der Chip 2k und nicht
hochskaliert. Aber die Verzerrungen des festen Weitwinkels verdienen
durchaus eine eigene Casting-Show. Ich habe faktisch immer nochmal on
the fly transkodiert und dabei das Bild beschnitten. Das hat auch den
Upstream geschont.
Der abgedeckte Helligkeitsbereich war hingegen recht brauchbar. Es
dauert zwar eine halbe Sekunde, bis das Auto-Gain reagiert, aber dann
kommt selbst ohne Raumbeleuchtung in der Dämmerung noch etwas halbwegs
brauchbares heraus. Die Kamera bietet noch ein paar Controls zum
beeinflussen des Bildes vor der Kompression. AFAIR hatte ich die
Farbsättigung immer ein wenig reduziert.
Aber worauf ich hinaus wollte: Kamerachips mit 2k H.264 sind sehr
billig. Und 30fps reicht normalerweise auch für ein Mikroskop. Auch
Artefakte bei schnellen Bewegungen sind da kein Problem.
Teuer ist alles, was davor sitzt, wenn es ordentlich werden soll.
>> ist noch mindestens ein Faktor 10 Luft. Selbst die großzügigen
>> Bitraten der Öffentlich-Rechtlichen HD-Sender über DVB-S2 begnügen
>> sich mit ca. 10 MBit/s.
>
> Da ist aber deutlich mehr Rechenpower zum Codieren dahinter
Das stimmt wohl.
Aber ein Raspberry Pi Model 1 schafft es eben auch - und zwar nebenbei.
Und das Wort "Rechenleistung" kannte der Pi 1 noch nicht. ;-)
Die Qualität des VideoCore IV Encoders war allerdings auch kein
Highlight. Das geht mit heutiger Hardware (auch embedded) besser.
>> USB2 schafft praktisch mehr als das 20-fache.
>
> Soweit zur Theorie.
In der Theorie wäre es das 40-fache. ;-)
>> Kann passieren. Aber da mittlerweile selbst die billigen
>> USB-Kamera-Module einigermaßen brauchbare Bilder liefern, stehen die
>> Chancen nicht schlecht.
>
> Nenn mir eine gute, ich hab an USB keine Taugliche gefunden.
Gut für was? Gute Optik kannst bei all den Billigdingern vergessen.
Besseres bekommt man da eher bei den Sport- bzw. Actiooncams, natürlich
dann auch spritzwasserfest und für deutlich mehr Geld.
Ansonsten kann man viele (alte) Digicams auch in einem Videomodus
betreiben. 2k H.264 schafft unsere alte Lumix FZ48 AFAIR auch noch. Da
ist die Optik um Größenordnungen besser.
> In
> Mobiltelefonen siehts anders aus. Da gehen die Daten aber auch nie über
> USB. Der krasse Gegensatz sind Läptops, da sind die meisten Webcams via
> USB angeschlossen und fast immer echt Käse.
Die in meinem HP ist schon _deutlich_ besser, als das externe
Billigteil. Auflösung ist AFAIK auch nur 2k, aber die Optik verzerrt
kaum. Ich vermute allerdings, das wird on the fly raus gerechnet, aber
das machen die Handys auch nicht anders.
Die Kameras am Lenovo habe ich ehrlich gesagt noch nicht näher
untersucht. Wunder erwarte ich da allerdings eher nicht.
>>> Mindestens ehrliches USB3.
>> Unnütz, s.o.
>
> Da kannst Du mir viel Theorie bringen. Die Praxis sind JPG-Komprimierte
> Videostreams mit schlechter bis furchtbarer Komression, weil
> Rechnerleistung zum Komprimieren in den USB-Cam Mangelware ist.
Ja, im MJPEG-Mode kommt wirklich schlechte Qualität. Mann muss auf H.264
achten.
Aber wenn du jetzt auf USB3 pochst, muss der Hersteller notgedrungen
mehr für den USB-Controller hinlegen. Das ist gleichbedeutend mit
weniger für den Rest. Schon aus solchen Gründen, würde ich das nicht
fordern. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Kosten für eine
lückenlose Übertragung eines unkomprimierten Videostreams wesentlich
höher sind als ein H.264 Hardware-Encoder. Das galt selbst vor 25 Jahren
schon so ähnlich, wo niemand auf einem PC freiwillig mit unkomprimierten
PAL-Videostreams hantierte. Und damals waren die MPEG-2 Encoder noch
richtig teuer.
>> Ich habe hier eine USB2-Kamera, die macht bis zu 2k@30p als H.264. Die
>> hat vor 4 Jahren schon nur 1,50€ gekostet.
>
> Mach bitte Butter bei de Fische. Solche will ich haben, gleich mehrfach,
> wenn sie gut sind.
Wie gesagt, die ist nicht gut. Nur ihre Elektronik ist brauchbar. Die
Optik nicht.
OK, man könnte mit ffmpeg und einem Entzerrungsfilter nachlegen. Das
würde vmtl. sogar ein einigermaßen brauchbares Bild liefern, aber
natürlich geht das auf Kosten der Auflösung.
Marcel