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Strompreise?

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Kay Martinen

unread,
Apr 27, 2022, 5:10:02 PM4/27/22
to
Hallo

ist das jetzt eigentlich der neue Normalfall mit Strompreisen von um die
50ct/kWh oder mehr? Die Spanne geht jetzt offenbar von 45 bis zu 58ct je
Kilowattstunde.

Ich hätte nie gedacht das der Grundversorgungstarif mal der günstigste
sein würde aber so sieht's offenbar aktuell aus.

Dankschreiben dafür müssen wohl letztlich an Herrn W. Putin, Zar zu
Moskau adressiert werden. Und/oder an alle die bei der Preistreiberei
auch noch mit machen (müssen)?

Bye/
/Kay

--
"Kann ein Wurstbrot die Welt retten?" :-)

Axel Berger

unread,
Apr 27, 2022, 5:42:26 PM4/27/22
to
Kay Martinen wrote:
> Dankschreiben dafür müssen wohl letztlich an Herrn W. Putin,

Nein, aber unsere Berufspolitik und deren getreue Staatsmedien möchten
gern, daß Du das glaubst. Das ging alles schon spätestens im Dezember
los und wurde weit früher erwartet.


--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --

Andreas Neumann

unread,
Apr 28, 2022, 4:44:58 PM4/28/22
to
Kay Martinen wrote:

> ist das jetzt eigentlich der neue Normalfall mit Strompreisen von um die
> 50ct/kWh oder mehr? Die Spanne geht jetzt offenbar von 45 bis zu 58ct je
> Kilowattstunde.

Nein.

> Ich hätte nie gedacht das der Grundversorgungstarif mal der günstigste
> sein würde aber so sieht's offenbar aktuell aus.

Ja.

> Dankschreiben dafür müssen wohl letztlich an Herrn W. Putin,

Der heißt nicht Herr, der heißt Kriegsverbrecher.

> Und/oder an alle die bei der Preistreiberei auch noch mit machen

Langsam, ganz langsam lichtet sich der Nebel bei Dir. Du kommst schon noch
dahinter.



Marte Schwarz

unread,
Apr 29, 2022, 3:41:17 AM4/29/22
to
Hallo Axel,
>> Dankschreiben dafür müssen wohl letztlich an Herrn W. Putin,
>
> Nein, aber unsere Berufspolitik und deren getreue Staatsmedien möchten
> gern, daß Du das glaubst. Das ging alles schon spätestens im Dezember
> los und wurde weit früher erwartet.

Es gibt Leute, für die hat der Ukrainekonflikt nicht Ende Februar 2022
begonnen, sondern ein laaaaanges Vorspiel gehabt. Irgendwann im letzten
Quartal 2021 haben es die Marktteilnehmer erahnt, dass da mehr im Busch
sitzt und die Spirale präventiv in Gang gedreht.
Es ist doch ziemlich unübersehbar, dass die Waffe der Abhängigkeit von
russischen Energielieferungen gezielt ausgespielt wurde. Die Russen
haben Europa lange Zeit mit billiger Energie angefixt, ganz ungeniert
Gasspeicher aufgekauft... Und uns über viele Jahre billiges Öl und Gas
geliefert und so die Weltmarktpreise lange niedrig gehalten. Das ist
jetzt für viele ziemlich überraschend zu Ende gegangen. Putin hat seine
Goldlager für voll genug erachtet, um nun sein Spiel zu spielen.

Schau mer mal... An den Finanzmärkten sieht man das ganze anscheinend
als eher vorübergehenden Effekt an.

Marte

Kay Martinen

unread,
Apr 29, 2022, 9:00:02 AM4/29/22
to
Am 28.04.22 um 22:45 schrieb Andreas Neumann:
> Kay Martinen wrote:
>
>> ist das jetzt eigentlich der neue Normalfall mit Strompreisen von um die
>> 50ct/kWh oder mehr? Die Spanne geht jetzt offenbar von 45 bis zu 58ct je
>> Kilowattstunde.
>
> Nein.

Sondern?


>> Dankschreiben dafür müssen wohl letztlich an Herrn W. Putin,
>
> Der heißt nicht Herr, der heißt Kriegsverbrecher.

Wenn schon dann Spezialoperationsverbrecher. Immer freundlich bleiben.
Auch wenn es danach aussieht als würde er die Dritte
Weltspezialoperation an zünden. Wer hätt's gedacht... nach D. Trump!

O-Nena: "99 Kriegsminister, Streichholz und Benzinkanister"

>> Und/oder an alle die bei der Preistreiberei auch noch mit machen
>
> Langsam, ganz langsam lichtet sich der Nebel bei Dir. Du kommst schon noch
> dahinter.

Jeder macht mal Fehler. So auch du. :-)

Heinrich Pfeifer

unread,
Apr 29, 2022, 10:38:18 AM4/29/22
to
Am 27.04.2022 um 23:06 schrieb Kay Martinen:
> Hallo
>
> ist das jetzt eigentlich der neue Normalfall mit Strompreisen von um die
> 50ct/kWh oder mehr? Die Spanne geht jetzt offenbar von 45 bis zu 58ct je
> Kilowattstunde.

Bin kein Schnäppchenjäger, sondern langjähriger Stromkunde von EWS
Schönau. Seit Januar zahle ich 30,5 Ct/kWh brutto.


--
Heinrich
mail: new<at>pfei.eu

Axel Berger

unread,
Apr 29, 2022, 10:52:45 AM4/29/22
to
Heinrich Pfeifer wrote:
> Bin kein Schnäppchenjäger, sondern langjähriger Stromkunde von EWS
> Schönau. Seit Januar zahle ich 30,5 Ct/kWh brutto.

Mein Regionalversorger, die Rheinenergie, hat zu meiner Überraaschung
jetzt schon im zweiten Jahr zum ersten April nicht erhöht. Damit zahle
ich bis April 2023 knapp 29 Ct/kWh.

Siegfrid Breuer

unread,
Apr 29, 2022, 12:23:23 PM4/29/22
to
martin...@gmx.de (Martin Gerdes) schrieb:

> daß das Leerlaufenlassen der deutschen Gasspeicher
> der Kriegsvorbereitung diente.

Das zweifellos, nur hatte nicht Putin die leerlaufen lassen, neech?

--
> (PATSCH-an-die-Stirn-klatsch) - richtig, das hatte ich glatt vergessen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
[Ottmar Ohlemacher in <1osceep3uovn$.16sdnon3...@40tude.net>]
-> das Wahrheitsministerium raet: <http://www.hinterfotz.de/boese.html> <-
und immer nur ARD+ZDF gucken: <https://www.youtube.com/watch?v=W2l2kNQhtlQ>

Siegfrid Breuer

unread,
Apr 29, 2022, 12:23:23 PM4/29/22
to
Sp...@Berger-Odenthal.De (Axel Berger) schrieb:

> Mein Regionalversorger, die Rheinenergie, hat zu meiner Überraaschung
> jetzt schon im zweiten Jahr zum ersten April nicht erhöht.

Stimmt. Letztes Jahr wars zum ersten Juni. Von 25,819ct auf 28,144ct.

Siegfrid Breuer

unread,
Apr 29, 2022, 12:23:23 PM4/29/22
to
an5...@sedo.com (Andreas Neumann) schrieb:

>> Dankschreiben dafür müssen wohl letztlich an Herrn W. Putin,
>
> Der heißt nicht Herr, der heißt Kriegsverbrecher.

Soll sich aber bitte hinten anstellen:

<https://sun9-52.userapi.com/sun9-57/impf/CvhwWeqv6I9A7JRJx8upbVpPioMfSffiD0fc_w/5arIz6vBI5Q.jpg?size=748x1080&quality=95&sign=b11c844956509df027f23552e6f35fe0&type=album>

Axel Berger

unread,
Apr 29, 2022, 12:36:12 PM4/29/22
to
Siegfrid Breuer wrote:
> Stimmt. Letztes Jahr wars zum ersten Juni. Von 25,819ct auf 28,144ct.

Dann hast Du einen anderen -- günstigeren -- Tarif als ich. Bei mir kam
genau diese Änderung 14 Monate vorher zum April 2020. Im April 2019 von
24.7 auf 25.8 und die 24.7 galten seit dem Einzig im April 2016.

Aber jetzt soll ich nach dem Willen der selbsternannten
"Verbraucherschützer" die nachweislich von den Schnäppchenjägern
verursachten Zusatzkosten mitbezahlen, die sehenden Auges und
wissentlich bei reinen Briefkastenfirmen gekauft und mich jahrzehntelang
hochmütig als Dummkopf verhöhnt haben. Deren arroganten Hohn hanbe ich
hingenommen, aber über die Geldforderungen derselben Leute bin ich echt
sauer.

Andreas Neumann

unread,
Apr 29, 2022, 1:48:20 PM4/29/22
to
Kay Martinen wrote:

> Am 28.04.22 um 22:45 schrieb Andreas Neumann:
>> Kay Martinen wrote:
>>
>>> ist das jetzt eigentlich der neue Normalfall mit Strompreisen von um die
>>> 50ct/kWh oder mehr? Die Spanne geht jetzt offenbar von 45 bis zu 58ct je
>>> Kilowattstunde.
>>
>> Nein.
>
> Sondern?

Ich bin derzeit in der unglücklichen Lage, einen neuen Vertrag zu brauchen,
da ich demnächst umziehe und mich mein bisheriger Versorger entgegen
telefonischer Zusicherung den Vertrag nicht mitnehmen lässt. Also machte
ich mich auf die "übliche" Suche per Portal. Die angezeigten Preise
bewegten sich ab ca. 40ct/kWh, allerdings nach oben offen. Die nach oben
offenen Solchen wird wohl kein mental gesunder Mensch in Erwägung ziehen,
ich sehe das eher als Hinweis des Versorgers im Sinne von "belästige mich
nicht, und wenn doch musst du eben massiv blechen".
Ich habe dann zum Vergleich den Tarif des Grundversorgers gesucht und den
dann schließlich gebucht. 32ct/kWh und ca. 90€ Grundgebühr p.a. Teurer als
bisher, aber noch ok.
Oder anders gesagt: Die üblichen Vergleichsportale sind in der aktuellen
Situation unbrauchbar.
Also nein, 50ct/kWh sind nicht der neue Normalfall.

> Wenn schon dann Spezialoperationsverbrecher.

Ah, die Propaganda funktioniert also auch bei Dir.

Axel Berger

unread,
Apr 29, 2022, 2:52:37 PM4/29/22
to
Andreas Neumann wrote:
> Die üblichen Vergleichsportale sind in der aktuellen
> Situation unbrauchbar.

Du kannst und solltest aber Deinen Regionalversorger fragen, ob und
welche andreren Taife er neben der Grundversorgung anbietet. Meinen
Tarif gibt es neu wohl nicht mehr, aber die neuen, die behaupten ihren
Strom emissionsfrei allein aus warmen Politikerworten zu erzeugen, sind
so teuer auch nicht.

Na ja, der Versorger ist eine Ausgliederung der RWE und die
Braunkohlekraftwerke hier vor der Tür laufen noch zuverlässig.

Andreas Neumann

unread,
Apr 29, 2022, 2:59:57 PM4/29/22
to
Axel Berger wrote:

> Andreas Neumann wrote:
>> Die üblichen Vergleichsportale sind in der aktuellen
>> Situation unbrauchbar.
>
> Du kannst und solltest aber Deinen Regionalversorger fragen, ob und
> welche andreren Taife er neben der Grundversorgung anbietet.

Das war ein Vertipper meinerseits. Ich meinte den Netzbetreiber und
Regionalversorger. Der gebuchte Tarif ist nicht die Grundversorgung.

Axel Berger

unread,
Apr 29, 2022, 4:28:20 PM4/29/22
to
Andreas Neumann wrote:
> Das war ein Vertipper meinerseits. Ich meinte den Netzbetreiber und
> Regionalversorger. Der gebuchte Tarif ist nicht die Grundversorgung.

Das freut mich für Dich. Ich hatte befürchtet, daß neben den Abzockern,
denen ich die hohen Preise gönne, auch ehrliche Umzieher wie Du gebissen
werden.

Alle die, die jetzt wegen Zweiklassentarifen rummaulen, sollten lieber
fragen, warum kostenverursachende Wechsler jedes Mal im ersten Jahr
Rabatte bekammen, von denen ich als Dauerkunde nie etwas sah. Wer damals
nie etwas gesagt hat, der soll jetzt verdammt seine heuchlerische Klappe
halten. Zudem werden diese "Verbraucherschützer" auch noch aus meinen
Steuern alimentiert und nennen sich "gemeinnützig". Bah, Humbug!

Marte Schwarz

unread,
Apr 30, 2022, 9:49:29 AM4/30/22
to
Hi Andreas,

>> Wenn schon dann Spezialoperationsverbrecher.
>
> Ah, die Propaganda funktioniert also auch bei Dir.

Dann erklär mir mal, was Putins Truppen seit 2014 in der Ukraine wollen.
Jetzt komm mir bitte nicht mit 'nem Genozid an unschuldigen
russischfreundlichen Ukrainern.

Marte

Wilhelm Ernst

unread,
Apr 30, 2022, 2:11:00 PM4/30/22
to
Am Fri, 29 Apr 2022 18:37:50 +0200hat Axel Berger
<Sp...@Berger-Odenthal.De> geäußert:

>Siegfrid Breuer wrote:
>> Stimmt. Letztes Jahr wars zum ersten Juni. Von 25,819ct auf 28,144ct.
>
>Dann hast Du einen anderen -- günstigeren -- Tarif als ich. Bei mir kam
>genau diese Änderung 14 Monate vorher zum April 2020. Im April 2019 von
>24.7 auf 25.8 und die 24.7 galten seit dem Einzig im April 2016.
>
>Aber jetzt soll ich nach dem Willen der selbsternannten
>"Verbraucherschützer" die nachweislich von den Schnäppchenjägern
>verursachten Zusatzkosten mitbezahlen, die sehenden Auges und
>wissentlich bei reinen Briefkastenfirmen gekauft und mich jahrzehntelang
>hochmütig als Dummkopf verhöhnt haben. Deren arroganten Hohn hanbe ich
>hingenommen, aber über die Geldforderungen derselben Leute bin ich echt
>sauer.

Ja, das ist genauso, wie mit der privaten Krankenversicherung. Jung &
ledig = PKV, verheiratet mit Kindern - rasch in die GKV...
Das Leben in der Marktwirtschaft ist halt ungerecht. Gewinne
privatisieren, Risiken & Verluste trägt dann die "Solidar"Gemeinschaft
(ohne Selbständige & Beamte :-))
Willi
--
Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig.
Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr
aufzufinden.
Bertolt Brecht

- https://gutezitate.com/zitat/225968

Axel Berger

unread,
May 1, 2022, 4:40:22 AM5/1/22
to
Martin Gerdes wrote:
> Wenn beim nächsten Supermarkt eine Ware, die Du brauchst, aus
> irgendwelchen Gründen, die Dich als Kunden eigentlich nicht kümmern
> müssen, billiger angeboten wird als sonst

Es ist der Regionalversorger, der alle Anlieger eines Stadtteils mit
Strom versorgt, und es ist der Regionalversorger, der Wartungspersonal
vorhält und bei jeder Störung zu jeder Uhrzeit und bei jedem Wetter
seinen Reparaturtrupp losschickt.

Es ist mir völlig egal, wenn jemand bei einem anderen kaufen möchte.
Dann sollte er sich bei Problemen aber gefälligst auch bei seinem
eigenen Anbieter beschweren und nicht Leistungen schmarotzen, die andere
bezahlt haben. Mit dem Kauf im Supermarkt ist das nicht vergleichbar,
mit dem Kauf einer Ware nur im Garantie- und Gewährleistungsfall.

> dann greifst Du zu. Ob das nun schlau ist oder ob es dumm ist,

Bei manchen Angeboten und Anbietern weiß ich vorher, daß ich im Fall
eines defekten Montagsgerätes halt Pech hatte. In manchen Fällen und für
manche Waren nehme ich das hin, wenn die Ersparnis groß genug war. Ich
gehe aber nicht mit dem "gebraucht von Privat vielleicht defekt" oder
"Restposten ungeprüft und ohne Gewährleistung" zum Händler und verlange
eine Garantiereparatur.

Kay Martinen

unread,
May 1, 2022, 5:50:02 AM5/1/22
to
Am 29.04.22 um 16:54 schrieb Axel Berger:
> Heinrich Pfeifer wrote:
>> Bin kein Schnäppchenjäger, sondern langjähriger Stromkunde von EWS
>> Schönau. Seit Januar zahle ich 30,5 Ct/kWh brutto.
>
> Mein Regionalversorger, die Rheinenergie, hat zu meiner Überraaschung
> jetzt schon im zweiten Jahr zum ersten April nicht erhöht. Damit zahle
> ich bis April 2023 knapp 29 Ct/kWh.

Dann seid ihr die Glücklichen. Der Grundtarif der e.On hier ist um
einige Cent teurer.

Rolf Bombach

unread,
May 1, 2022, 6:45:21 AM5/1/22
to
Martin Gerdes schrieb:
>
> Optionen kosten Geld, und in volatilen Zeiten wie jetzt werden die halt

Holy shit. Jetzt sind sogar die Zeiten volatil.

--
mfg Rolf Bombach

Siegfrid Breuer

unread,
May 1, 2022, 2:29:43 PM5/1/22
to
martin...@gmx.de (Martin Gerdes) schrieb:

>> Holy shit. Jetzt sind sogar die Zeiten volatil.
>
> Ja. Für einfache Gemüter kann man statt "volatil" auch "wechselhaft"
> sagen.

<https://debeste.de/upload/44714ef6419cb7fb2ff2746e0a573899.jpg>

--
> Danke - es tut gut wenigstens von einigen verstanden zu werden -
> kommt man sich wenigstens nicht gar so bloede vor <g>
[Ottmar Ohlemacher in <c1576t83qg61gmg92...@4ax.com>]

Axel Berger

unread,
May 1, 2022, 6:35:10 PM5/1/22
to
Martin Gerdes wrote:
> > Mit dem Kauf im Supermarkt ist das nicht vergleichbar
> Ich sehe das gegenteilig.

> Mag schon sein. Strom und Gas sind aber kein "Gerät", was kaputtgehen
> könnte, wofür ich eine Gewährleistung bräuchte.

Eben. Strom und Gas sind kein Gerät, das man einmal kauft und bezahlt,
sondern eine dauerhafte Dienstleistung. Wenn Du unbedingt fachfremd
vergleichen willst, dann eher mit einer Versicherung. Da ist auch die
billigste die beste -- bis der Vericherungsfall einmal eintritt. Und
dann passiert genau dasselbe wie jetzt an der Ahr. Da hat die Regierung
zugesgt, aus Steuergeld die Unversicherten den Versicherten
gleichzustellen. Nicht eine kleine Hilfe für absoute Notlagen, sondern
ganz und völlig gleich.

Da sollen sich die Leute mit Versicherung jetzt nicht verarscht fühlen?

Marc Haber

unread,
May 2, 2022, 1:44:02 AM5/2/22
to
Axel Berger <Sp...@Berger-Odenthal.De> wrote:
>Martin Gerdes wrote:
>> Wenn beim nächsten Supermarkt eine Ware, die Du brauchst, aus
>> irgendwelchen Gründen, die Dich als Kunden eigentlich nicht kümmern
>> müssen, billiger angeboten wird als sonst
>
>Es ist der Regionalversorger, der alle Anlieger eines Stadtteils mit
>Strom versorgt, und es ist der Regionalversorger, der Wartungspersonal
>vorhält und bei jeder Störung zu jeder Uhrzeit und bei jedem Wetter
>seinen Reparaturtrupp losschickt.
>
>Es ist mir völlig egal, wenn jemand bei einem anderen kaufen möchte.
>Dann sollte er sich bei Problemen aber gefälligst auch bei seinem
>eigenen Anbieter beschweren und nicht Leistungen schmarotzen, die andere
>bezahlt haben. Mit dem Kauf im Supermarkt ist das nicht vergleichbar,
>mit dem Kauf einer Ware nur im Garantie- und Gewährleistungsfall.

Du bist Dir bewusst dass ein nicht unerheblicher Teil des Geldes, das
der Kunde eines anderen Versorgers an diesen bezahlt, als Netzgebühr
an den Regionalversorger zurückgeht und dieser davon ganz gut leben
kann?

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Marte Schwarz

unread,
May 2, 2022, 7:50:25 AM5/2/22
to
Hi Axel,

> Wenn Du unbedingt fachfremd
> vergleichen willst, dann eher mit einer Versicherung. Da ist auch die
> billigste die beste -- bis der Vericherungsfall einmal eintritt. Und
> dann passiert genau dasselbe wie jetzt an der Ahr. Da hat die Regierung
> zugesgt, aus Steuergeld die Unversicherten den Versicherten
> gleichzustellen. Nicht eine kleine Hilfe für absoute Notlagen, sondern
> ganz und völlig gleich.
>
> Da sollen sich die Leute mit Versicherung jetzt nicht verarscht fühlen?

Fast. Das Problem ist vielmehr das privatisierte Versicherungswesen, mit
der Tendenz, dass man sich als Anbieter die Sahnestückchen herauspicken
darf und den Rest einfach unversorgt lässt. Ich hab Beziehungen in den
Markt und auch schon von Maklerbetreuern den Spruch gehört: "Diesen
Kunden wollen Sie, wollen wir, gar nicht haben." Dabei wollte der Kunde
nicht mehr und nicht weniger, als das Kleingedruckte verstehen. Es ging
hier sogar explizit um den Hochwasserschutz, genauer gesagt um die
Thematik der Rückstauklappe. Das war noch nicht mal in einem
Risikogebiet. Der Kunde wollte nur genau wissen, was das geschriebene
konkret aussage.

Da stehst Du ganz schnell ohne da. Bei Berufsunfähigkeit und ähnlichem
ist das unwesentlich anders.

Marte

Axel Berger

unread,
May 2, 2022, 9:50:55 AM5/2/22
to
Marte Schwarz wrote:
> mit der Tendenz, dass man sich als Anbieter die Sahnestückchen
> herauspicken darf und den Rest einfach unversorgt lässt.

Unbestritten das gibt es auch. Hier ging es imho aber vor allem darum,
daß eine Hochwasserversicherung in einem Flußtal mit bekanntem
Überschwemmungsrisko nun einmal teurer ist als oben auf dem Berg. Das
wollten manche sparen. Kann man machen, oft genug geht es viele
Jahrzehnte gut. Aber die anderen, die lange Jahre hohe Prämien gezahlt
haben, als die Gearschten dastehen zu lassen, indem man ihnen auch nicht
den kleinsten Vorteil davon beläßt, ist in meinen Augen typisch für ein
großes Problem dieser Gesellschaft.

Freiheit schließt die Freiheit ein, Fehler zu machen, und Fehler haben
Folgen. Die Alternative ist Unfreiheit. Manche mögen das für besser
halten, unsere Gesetze nicht. Und staatlicher Gesetzesbruch definiert
einen Unrechtsstaat.

Kay Martinen

unread,
May 3, 2022, 9:40:02 AM5/3/22
to
Am 01.05.22 um 18:13 schrieb Martin Gerdes:
> Rolf Bombach <rolfnosp...@invalid.invalid> schrieb:
>
>>> Optionen kosten Geld, und in volatilen Zeiten wie jetzt werden die halt
>
>> Holy shit. Jetzt sind sogar die Zeiten volatil.

:-) Waren sie das nicht schon *immer*?

> Ja. Für einfache Gemüter kann man statt "volatil" auch "wechselhaft"
> sagen.
>

Jetzt sind schon wieder etliche Sekunden vergangen, von dem Moment als
ich anfing dies zu schreiben bis zum Absenden. Das ist echt Volatil...

und wir reden noch nicht mal über Gravitationswellen die die ablaufende
Zeit dehnen oder komprimieren könnten. Was natürlich niemand; außer den
Meßgeräten dazu; bemerken würde. Das würde ich als Wechselhaft bezeichnen.

Merke: Never Run a changing System! ;-)

Marte Schwarz

unread,
May 4, 2022, 3:06:04 AM5/4/22
to
Hi Axel,
>> mit der Tendenz, dass man sich als Anbieter die Sahnestückchen
>> herauspicken darf und den Rest einfach unversorgt lässt.

> Unbestritten das gibt es auch. Hier ging es imho aber vor allem darum,
> daß eine Hochwasserversicherung in einem Flußtal mit bekanntem
> Überschwemmungsrisko nun einmal teurer ist als oben auf dem Berg. Das
> wollten manche sparen.

Manche würden das noch nicht mal sparen wollen, aber sie müssen, weil
sie die Versicherung nicht bekommen, selbst wenn sie wollten.

> Jahrzehnte gut. Aber die anderen, die lange Jahre hohe Prämien gezahlt
> haben, als die Gearschten dastehen zu lassen, indem man ihnen auch nicht

In solchen völlig unvorhersehbaren Fällen müssen in erster Linie
"schnelle!" Entscheidungen her. Die müssen nicht durchdacht, und
durchgerechnet sein, die müssen in erster Linie Entschlusskraft und
Entscheidungsstärke zeigen.

> Freiheit schließt die Freiheit ein, Fehler zu machen, und Fehler haben
> Folgen. Die Alternative ist Unfreiheit. Manche mögen das für besser
> halten, unsere Gesetze nicht. Und staatlicher Gesetzesbruch definiert
> einen Unrechtsstaat.

Harter Tobak...

Marte

Siegfrid Breuer

unread,
May 4, 2022, 7:47:39 AM5/4/22
to
marte....@gmx.de (Marte Schwarz) schrieb:

> In solchen völlig unvorhersehbaren Fällen müssen in erster Linie
> "schnelle!" Entscheidungen her. Die müssen nicht durchdacht, und
> durchgerechnet sein, die müssen in erster Linie Entschlusskraft und
> Entscheidungsstärke zeigen.

<https://debeste.de/upload/7ca3400e6fd2f151ba05e69b8dc693395478.jpg>

--
> Wenn man bloed im Kopf ist, dann ist alles egal.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
[weissagt Ottmar Ohlemacher 2008 das Motto der Mehrheit der Buerger in
<http://al.howardknight.net/?&MSGI=%3C1aoyopdvid5p3$.f0d0xr5u941l$.dlg@40tude.net%3E>]

Rolf Bombach

unread,
May 4, 2022, 8:11:04 AM5/4/22
to
Marte Schwarz schrieb:
> Hi Axel,
>>> mit der Tendenz, dass man sich als Anbieter die Sahnestückchen
>>> herauspicken darf und den Rest einfach unversorgt lässt.
>
>> Unbestritten das gibt es auch. Hier ging es imho aber vor allem darum,
>> daß eine Hochwasserversicherung in einem Flußtal mit bekanntem
>> Überschwemmungsrisko nun einmal teurer ist als oben auf dem Berg. Das
>> wollten manche sparen.
>
> Manche würden das noch nicht mal sparen wollen, aber sie müssen, weil sie die Versicherung nicht bekommen, selbst wenn sie wollten.

Strukturmangel.
In der Schweiz herrscht in fast allen Kantonen eine Pflicht zur Gebäudeversicherung;
die meisten Kantone bieten dabei eine kantonale öffentlich-rechtliche Versicherungs-
gesellschaft an. Die Versicherung erfolgt normalerweise zum Neuwert.

--
mfg Rolf Bombach

Marte Schwarz

unread,
May 4, 2022, 3:06:51 PM5/4/22
to
Hallo Rolf,

>> Manche würden das noch nicht mal sparen wollen, aber sie müssen, weil
>> sie die Versicherung nicht bekommen, selbst wenn sie wollten.
>
> Strukturmangel.
> In der Schweiz herrscht in fast allen Kantonen eine Pflicht zur
> Gebäudeversicherung; die meisten Kantone bieten dabei eine kantonale öffentlich-rechtliche
> Versicherungsgesellschaft an. Die Versicherung erfolgt normalerweise zum Neuwert.

Wie regeln das die Kantone ohne örVG? Oder sind das diejenigen, die
ohnehin kein Hochwasser kennen?

Marte

Rolf Bombach

unread,
May 4, 2022, 3:50:54 PM5/4/22
to
Marte Schwarz schrieb:
Man versichert bei "normalen" Versicherungsgesellschaften, die sind "privat"
und gehören nicht dem Staat. Möglicherweise habe ich deine Frage nicht verstanden
und/oder in DE lauten die Bezeichnungen anders. CH, AT und DE unterscheiden sich
durch die gleiche Sprache, sagt der Volksmund.

https://www.e-broker.ch/privatkunden/gebaeude/kantonale-gebaeudeversicherung/

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
May 4, 2022, 4:04:06 PM5/4/22
to
Marte Schwarz schrieb:

> Es ist doch ziemlich unübersehbar, dass die Waffe der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen gezielt ausgespielt wurde. Die Russen haben Europa lange Zeit mit billiger Energie angefixt, ganz
> ungeniert Gasspeicher aufgekauft... Und uns über viele Jahre billiges Öl und Gas geliefert und so die Weltmarktpreise lange niedrig gehalten. Das ist jetzt für viele ziemlich überraschend zu Ende
> gegangen.

Das ist so. Allerdings wurden mit unseren Wirtschaftsparteien willige
Helfer gefunden. Und die haben das noch als Sieg verkündet: Dank uns
ist jetzt Gas billig (und das wurde dann noch als Öko deklariert).

Woher der Wahn kommt, begrenzte Ressourcen wären dazu da, aufgebraucht
zu werden, werde ich nie kapieren. Und dann noch möglichst billig?
"Argument" ist, teilweise getarnt, irgendwann ist eh alle.

Gas wurde massiv in Hausheizungen/Warmwasserbereitung eingesetzt.
Die Industrie hat auf Gas umgestellt, etwa zur Wasserstoffproduktion.
Früher hatte man Wasserstoff mit Strom hergestellt, aber Gas war
vermeintlich billiger. Dafür wurde der Ausbau der EE gebremst.

Möge doch BASF einige Quadratkilometer PV hinstellen. Ohnehin wird
ja angeblich händeringend nach Abnehmern des angeblich überschüssigen
Sonnenstroms gesucht.

Ich sehe das so: Die Preise der fossilen Energieträger bewegen sich
in die Richtung, wo sie auch hingehören. Teuerungs- und Kaufkraft-bereinigt
ist Benzin nicht wirklich teurer geworden. Aber die libertären Minimal-
staatler rufen schon wieder nach der Nanny. Das sind dann meist auch
die mit dem 12 Liter Stadtverbrauch-SUFF.

--
mfg Rolf Bombach

Marte Schwarz

unread,
May 5, 2022, 8:51:37 AM5/5/22
to
Hi Rolf,

>> Wie regeln das die Kantone ohne örVG? Oder sind das diejenigen, die
>> ohnehin kein Hochwasser kennen?
>
> Man versichert bei "normalen" Versicherungsgesellschaften, die sind
> "privat" und gehören nicht dem Staat.

Solange die einen Kontrahierungszwang haben und einigermaßen regulierte
Preise, ist dagegen wenig einzuwenden. Was mich nervt, ist die
Rosinenpickerei. Das hat dann mit Versicherung im Sinne des Gemeinwesens
nichts mehr zu tun.

Marte

Axel Berger

unread,
May 5, 2022, 9:04:35 AM5/5/22
to
Marte Schwarz wrote:
> Was mich nervt, ist die Rosinenpickerei.

Was heißt Rosinenpickerei? Die Prämie soll das Risiko widerspiegeln und
darüber eine kleinen Geinn für die Gesellschaft abwerfen. Das gilt für
jeden Einzelfall und ist mit Einheitspreisen für alle nicht machbar.
Wenn ich vorher weiß, daß eine Kundenuntergruppe im Mittel und auf
mittlere Sich eine andere subventionieren wird, und wenn ich vorher
weiß, welche Kunden das jeweils sind, dann ist das keine Versicherung
sondern Ausplündern der Ehrlichen durch die Rücksichtslosen.

Im Mittel ist eine Versicherung für jeden ein Zuschußgeschäft. Wer
begründet erwartet, aus einem Versicherungsvertrag auf Dauer Gewinn zu
ziehen, ist kein Versicherungsnehmer sondern ein Betrüger. Mit solchen
möchte ich nie zusammen versichert sein.

Marte Schwarz

unread,
May 7, 2022, 5:55:59 AM5/7/22
to
Hallo Axel,

> Was heißt Rosinenpickerei? Die Prämie soll das Risiko widerspiegeln und
> darüber eine kleinen Geinn für die Gesellschaft abwerfen.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Die Praxis sieht aber oft so aus, dass
die Kalkulation der geringen Risiken bewusst angehoben wird (die merken
das nicht) und die Preise für die höheren Risiken nicht zählen, weil
denen verkauft man lieber nichts. Solange kein Kontrahierungszwang
besteht, lässt man von denen lieber die Finger. Bei BU-Versicherungen
macht man das durch abstruse Ausschlüsse oder individuelle saftige
Risikozuschläge. Das habe ich selbst erlebt. Bei Gebäudeversicherungen
macht man das, indem man das Teil einfach nie gegenzeichnet, auch schon
erlebt. Ich hab Wochen gebraucht, um einem Bekannten zu seiner
Gebäudeversicherung zu verhelfen und mir von mehreren Maklerbetreuern
anhören müssen, dass ich diesen Kunden nicht bedienen solle. Dabei
wollte der lediglich von mir und den Maklern, die er vor mir schon
vergrault hatte, erklärt bekommen, was die eine oder andere Formulierung
in den Versicherungsbedingungen denn im Klartext bedeuten. Und nein: Es
blieben zum Schluss immer noch berechtigte Fragen übrig :-( Der Gute hat
es nur gewagt, das Kleingedruckte nicht nur zu lesen, sondern er wollte
es auch verstehen. Ich fand das gut, alle anderen nicht! Ich hab als
sein Makler den großen Vorteil, dass ich nicht von Provisionen leben
muss. Ich hab sogar eine Marktanbindung gefunden, die mich seit >20
Jahren behält, ohne dass ich Mindestumsatz machen müsste. Das gibts in D
sehr wahrscheinlich nur einmal, zumindest nicht oft.

> Das gilt für
> jeden Einzelfall und ist mit Einheitspreisen für alle nicht machbar.

Wieso auch nicht? Das wird bei sehr vielen Versicherungen genau so gemacht.

> Wenn ich vorher weiß, daß eine Kundenuntergruppe im Mittel und auf
> mittlere Sich eine andere subventionieren wird,

Das ist das Wesen einer Versicherung.

> Im Mittel ist eine Versicherung für jeden ein Zuschußgeschäft. Wer
> begründet erwartet, aus einem Versicherungsvertrag auf Dauer Gewinn zu
> ziehen, ist kein Versicherungsnehmer sondern ein Betrüger.

Nee, das sind die Versicherer. OK, die kann man auch manchmal als
Betrüger ansehen ;-)

> Mit solchen möchte ich nie zusammen versichert sein.

Na denn: Kündigen.
Ich halt mich daran: Versicher nur das, was entweder Pflicht ist oder im
Schadensfall wirklich existenziell wird. Vom Rest lass die Finger.

Marte

Axel Berger

unread,
May 7, 2022, 8:09:14 AM5/7/22
to
Marte Schwarz wrote:
> Ich halt mich daran: Versicher nur das, was entweder Pflicht ist oder im
> Schadensfall wirklich existenziell wird. Vom Rest lass die Finger.

Genau das hat mir mein Vater genau so beigebracht. Vor allem halte man
sich von den Bereichen fern, in denen die Versicherer nach internen
Schätzungen die Hälfte oder wenigstens große Teile ihres Umsatzes mit
Betrug machen wie Hausrat und Kasko. In solche Gemeinschaftskassen will
ich nie einzahlen müssen.

Alexander Schreiber

unread,
May 8, 2022, 11:08:04 AM5/8/22
to
Rolf Bombach <rolfnosp...@invalid.invalid> wrote:
> Marte Schwarz schrieb:
>
>> Es ist doch ziemlich unübersehbar, dass die Waffe der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen gezielt ausgespielt wurde. Die Russen haben Europa lange Zeit mit billiger Energie angefixt, ganz
>> ungeniert Gasspeicher aufgekauft... Und uns über viele Jahre billiges Öl und Gas geliefert und so die Weltmarktpreise lange niedrig gehalten. Das ist jetzt für viele ziemlich überraschend zu Ende
>> gegangen.
>
> Das ist so. Allerdings wurden mit unseren Wirtschaftsparteien willige
> Helfer gefunden. Und die haben das noch als Sieg verkündet: Dank uns
> ist jetzt Gas billig (und das wurde dann noch als Öko deklariert).
>
> Woher der Wahn kommt, begrenzte Ressourcen wären dazu da, aufgebraucht
> zu werden, werde ich nie kapieren. Und dann noch möglichst billig?
> "Argument" ist, teilweise getarnt, irgendwann ist eh alle.

Begrenzte Resourcen + billig = schneller alle. Aber Mathematik ist
schwer.

> Gas wurde massiv in Hausheizungen/Warmwasserbereitung eingesetzt.
> Die Industrie hat auf Gas umgestellt, etwa zur Wasserstoffproduktion.
> Früher hatte man Wasserstoff mit Strom hergestellt, aber Gas war
> vermeintlich billiger. Dafür wurde der Ausbau der EE gebremst.

IIRC ist momentan die billigste Methode zur Wasserstoffherstellung
auf Basis von Erdgas - was das ganze "Wasserstoff als umweltfreundlicher
Treibstoff" Gelaber doch arg relativiert.

> Möge doch BASF einige Quadratkilometer PV hinstellen. Ohnehin wird
> ja angeblich händeringend nach Abnehmern des angeblich überschüssigen
> Sonnenstroms gesucht.

Es sind nicht zufällig die Betreiber der gasgefeuerten Kraftwerke die
sich über zuviel Solarstrom beschweren?

>
> Ich sehe das so: Die Preise der fossilen Energieträger bewegen sich
> in die Richtung, wo sie auch hingehören. Teuerungs- und Kaufkraft-bereinigt
> ist Benzin nicht wirklich teurer geworden. Aber die libertären Minimal-
> staatler rufen schon wieder nach der Nanny. Das sind dann meist auch
> die mit dem 12 Liter Stadtverbrauch-SUFF.

Die Popularität dieses Typs Fahrzeugs hat sich mir nie ganz erschlossen.
Hoher Schwerpunkt (== kippt wunderbar), Windwiderstand geringfügig unter
dem eines Ziegels, Geländetauglichkeit begrenzt auf die Rasenfläche im
Stadtpark, schwer, weniger internes Transportvolumen als man denkt und
dann auch noch massiver Verbrauch. Was soll das?

Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison

Alexander Schreiber

unread,
May 8, 2022, 12:08:03 PM5/8/22
to
Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:
> Marte Schwarz <marte....@gmx.de> schrieb:
>
>>>> Dankschreiben dafür müssen wohl letztlich an Herrn W. Putin
> [geschickt werden]
>
>>> Nein, aber unsere Berufspolitik und deren getreue Staatsmedien möchten
>>> gern, daß Du das glaubst. Das ging alles schon spätestens im Dezember
>>> los und wurde weit früher erwartet.
>
>> Es gibt Leute, für die hat der Ukrainekonflikt nicht Ende Februar 2022
>> begonnen, sondern ein laaaaanges Vorspiel gehabt. Irgendwann im letzten
>> Quartal 2021 haben es die Marktteilnehmer erahnt, dass da mehr im Busch
>> sitzt und die Spirale präventiv in Gang gedreht.
>
> Eigentlich ist das ja kein elektrotechnisches Problem.
>
> Commodities allgemein werden a) an einer entsprechenden Börse gehandelt
> b) neben der betreffenden Börse direkt zwischen Lieferanten und
> Großabnehmern gehandelt.
>
> Im Interesse der Planungssicherheit beider Seiten wird der Grundbedarf
> normalerweise nach Verfahren b) ver- und gekauft. Am sog. "Spotmarkt"
> wird mengenmäßig nur ein kleiner Teil gehandelt. Entsprechend volatil
> sind die Preise dort. Ist die Nachfrage größer als das Angebot, schießen
> die Preise über, ist das Angebot größer als die Nachfrage, fallen die
> Preise ins Bodenlose.
>
> Mengenmäßig viel mehr wird außerhalb der Börse gehandelt.
>
> Als Spekulant mag man darauf bauen, daß man am Spotmarkt weniger bezahlt
> als mit eigenen Lieferverträgen. Das hat jahrelang gut funktioniert --
> auch zum Vorteil mancher Kunden. Im letzten Herbst wurde das Angebot
> zärtlich verknappt, der Spotmarktpreis stieg stark. Dickschiffe (wie
> z.B. den hiesigen Stadtwerken) hat das wenig tangiert, Discounter, die
> primär von Arbitrage profitiert hatten, hat das das Geschäftsmodell
> zerhagelt, nicht nur in Deutschland übrigens, sondern auch in anderen
> europäischen Ländern.
>
>> Es ist doch ziemlich unübersehbar, dass die Waffe der Abhängigkeit von
>> russischen Energielieferungen gezielt ausgespielt wurde.
>
> Klar.
>
>> Die Russen haben Europa lange Zeit mit billiger Energie angefixt,
>
> Das würde ich noch nicht einmal so sagen.
>
>> ganz ungeniert Gasspeicher aufgekauft...
>
> Das wohl, und eine passive Bundesregierung hat das zugelassen.
>
>> Und uns über viele Jahre billiges Öl und Gas geliefert und so die
>> Weltmarktpreise lange niedrig gehalten.
>
> So einfach ist es nicht.
>
>> Das ist jetzt für viele ziemlich überraschend zu Ende gegangen. Putin
>> hat seine Goldlager für voll genug erachtet, um nun sein Spiel zu spielen.
>
> Ja.
>
>> Schau mer mal... An den Finanzmärkten sieht man das ganze anscheinend
>> als eher vorübergehenden Effekt an.
>
> Das kann nicht anders als vorübergehend sein. Weder die Welt, noch
> Rußland können langfristig ohne einander auskommen. Westeuropa in erster
> Linie braucht russische Rohstoffe (die unterschiedlich schwer zu
> transportieren sind). Rußland braucht westliches Know-How.

Russland braucht nicht nur westliches Know-How, die brauchen vor allem
auch westliche Technik, Komponenten usw. Die erst Sanktionsrunde von
2014 hat bei Uralvagonzavod die Panzerproduktion deutlich verlangsamt.
Die zweite Sanktionsrunde jetzt hat sie komplett gestoppt.

Gibt ein lustiges Video auf YouTube wo Ukrainer eine "100% in Russland
gefertigte" Orlan-Drone auseinandernehmen. Das einzig russische daran
ist der Treibstofftank (umfunktionierte PET-Wasserflasche). Die Kameras
sind von Canon (EOS 800) und Honda (Wärmebildkamera), der Motor kommt
aus Japan und auf der ganzen Elektronik ist nicht ein kyrillischer
Buchstabe zu finden.

Selbst die ein Russland entworfenen Elbrus-Prozessoren werden (ok, wurden,
die Lieferung sind jetzt gestoppt) von TSMC gefertigt. Wobei die wohl
eh nicht viel taugen: Die IT-Abteilung von Sberbank hat die Elbrus-
basierten Server nach Tests als "komplett untauglich für unsere
Zwecke" abgewiesen.

> Die Russen haben beispielsweise aktuell eine Menge geleaste Flugzeuge
> konfisziert. Die werden nicht lang fliegen können, weil sie ständig
> gewartet werden müssen, sprich: Verschleißteile ausgetauscht werden
> müssen. Und wenn diese Verschleißteile als Ersatzteile nicht zur
> Verfügung stehen, fliegt der ganze Flieger nicht.

Diese geklauten Flugzeuge werden vermutlich noch eine Weile in
Abstufungen betriebstauglich sein:
- Wartung und Verbrauchsmaterialersatz nach hinten schieben
- einen Teil der Flotte als Ersatzmaterialspender stilllegen
- mit improvisierten Massnahmen eine stetig schwindende
Anzahl halbwegs betriebstauglich (für russische Werte davon) halten

aber aus westlicher Sicht sind diese Flugzeuge bereits abgeschrieben
als permanent fluguntauglich. Aus offensichtlichen Gründen wird kein
westlicher Flughafen die landen lassen (ausser vielleicht als "Notlandung,
Abflug später in Teilen per LKW") und keine westliche Flugzeug-
wartungsfirma wird die Dinger anfassen - allenfalls zum Auseinanderbauen
zwecks Metall-Recycling.

> Es mag schon sein, daß sich die Russen den Chinesen an den Hals werfen.
> So einfach ist das aber auch nicht, man sollte sich nicht der Illusion
> hingeben, daß Xi Jinping den Bruder-Autokraten Wolodja mit offenen Armen
> empfängt. Die Chinesen machen normalerweise primär das, was ihnen selber
> nutzt. Unangemessene Wohltätigkeit braucht man von ihnen nicht zu
> erwarten, schon garnicht ohne passende Gegenleistung. Dazu sind die
> Chinesen viel zu sehr Handelsleute (bis hinauf in die obersten Chargen).

Und die meisten chinesischen Firmen werden sich dreimal überlegen ob
der russische Markt den Verlust des Westens als Absatzmarkt aufwiegt.

Man liest sich,
alex.

Arno Welzel

unread,
May 8, 2022, 12:44:53 PM5/8/22
to
Kay Martinen:

> Hallo
>
> ist das jetzt eigentlich der neue Normalfall mit Strompreisen von um die
> 50ct/kWh oder mehr? Die Spanne geht jetzt offenbar von 45 bis zu 58ct je
> Kilowattstunde.

Ich zahle aktuell 31 ct/kWh - ja, *nach* der Erhöhung durch den
Anbieter. Allerdings bin ich da auch schon 6 Jahre Kunde. Als Neukunde
bekommt man den Preis nicht.

--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de

Axel Berger

unread,
May 8, 2022, 4:12:52 PM5/8/22
to
Alexander Schreiber wrote:
> Die Popularität dieses Typs Fahrzeugs

Es ist der ihnen anhaftende Ruf des hohen Verbrauches. Stichworte sind
Statussymbol und conspicuous consumption.

Pitchen4

unread,
May 9, 2022, 7:53:58 AM5/9/22
to

Pitchen4

unread,
May 9, 2022, 7:55:35 AM5/9/22
to
Axel Berger schrieb am Sonntag, 8. Mai 2022 um 22:12:52 UTC+2:

Axel Berger

unread,
May 9, 2022, 9:20:19 AM5/9/22
to
Pitchen4 wrote:
> Axel Berger schrieb am Sonntag, 8. Mai 2022 um 22:12:52 UTC+2:

Tat er, stimmt. Und?

Rolf Bombach

unread,
May 10, 2022, 2:39:31 PM5/10/22
to
Axel Berger schrieb:
> Alexander Schreiber wrote:
>> Die Popularität dieses Typs Fahrzeugs
>
> Es ist der ihnen anhaftende Ruf des hohen Verbrauches. Stichworte sind
> Statussymbol und conspicuous consumption.

Richtig. Ich meinte eher "grosse Statussymbole". Was halt in der Schweiz
so rumfährt. Bis Anfang Jahr waren Fahrzeuge mit geringer Marktdurchdringung
(oder so ähnlich) von der CO2-Steuer bei Einfuhr des Fahrzeugs ausgenommen.

Das betraf, zufälligerweise, etwa LandRover und Jaguar.

Unter SUV läuft hier so was wie Mercedes G, E und GLxyz (hauptsächlich AMG,
darunter geht nicht bei den balkanesischen Budenaufstellern), BMW X6 und
dergleichen. Also so ab 250g/km, eher 280. Schon ein lausiger Audi
säuft > 12 l/100 km im Katalog.
Die Maseratidichte steigt zusehends (z.B 363 g/km).

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
May 10, 2022, 2:41:35 PM5/10/22
to
Axel Berger schrieb:
>
> Genau das hat mir mein Vater genau so beigebracht. Vor allem halte man
> sich von den Bereichen fern, in denen die Versicherer nach internen
> Schätzungen die Hälfte oder wenigstens große Teile ihres Umsatzes mit
> Betrug machen wie Hausrat und Kasko. In solche Gemeinschaftskassen will
> ich nie einzahlen müssen.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Autoindustrie nicht unfroh
über diese Versicherungen sind. Vorsichtig ausgedrückt.

--
mfg Rolf Bombach

Axel Berger

unread,
May 10, 2022, 4:20:51 PM5/10/22
to
Rolf Bombach wrote:
> Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Autoindustrie nicht unfroh
> über diese Versicherungen sind. Vorsichtig ausgedrückt.

Das bezweifle ich nicht, die haben Fachleute und wissen sich
abzusichern. Die ausgeplünderten Nettozahler sind die Ehrlichen, die
sich wie und warum auch immer haben einreden lassen, man müsse sowas
haben.

Alexander Schreiber

unread,
May 11, 2022, 9:08:04 AM5/11/22
to
Axel Berger <Sp...@Berger-Odenthal.De> wrote:
> Alexander Schreiber wrote:
>> Die Popularität dieses Typs Fahrzeugs
>
> Es ist der ihnen anhaftende Ruf des hohen Verbrauches. Stichworte sind
> Statussymbol und conspicuous consumption.

Ja nun, wer halt unbedingt ein Statussymbol braucht und mit conspicuous
consumption Leute beeindrucken will die man weder kennt noch mag ist
schon arm dran. Nicht meine Linie.

Mein Auto habe ich u.a. nach Sicherheit und Nützlichkeit ausgesucht,
da fielen die SUV gleich aus der Auswahl raus.

Axel Berger

unread,
May 11, 2022, 3:46:14 PM5/11/22
to
Alexander Schreiber wrote:
> Nicht meine Linie.

Mag sein, aber nach Dir hat keiner gefragt (nach mir auch nicht).

Die Frage war, warum gerade diese Fahrzeugklasse so stark zunimmt und so
beliebt ist. Das obige war meine Antwort. Sie kann falsch sein, aber mir
scheint sie die plausibelste.
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