Hi Martin,
>>> Hier im Haus lag eine Schwerkraftzirkulation vor; die
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>>> Warmwasserleitungen sind sämtlich unisoliert
>
>> Das sollte nur bei der Rückleitung so sein.
>
> Wieso? Warmwasserleitungen gehören generell isoliert.
Eine Schwerkraftzirkulation funktioniert dadurch, dass die
Rücklaufleitung kälter gehalten wird, als die Steigleitung.
>>> und so verbaut, daß man sie nicht nachträglich isolieren kann.
>> Klar, unter Putz, versteht sich.
> In meinem Fall nicht, vom Keller zum Bad im ersten Stock verlaufen die
> Rohre auf Putz in einem Kabelkanal. Den könnte man im Erdgeschoß öffnen,
> müßte dann aber neu tapezieren.
Die Kosten hättest Du schon lange raus. Wobei der Kabelkanal selbst zu
wenig Platz für eine sinnvolle Isolation haben dürfte und dann muss man
doch mit größerem Aufwand dran.
> Im Badezimmer ist der Kanal überfliest.
Das war bei mir auch das Problem, daher die Bedarfssteuerung. Der Effekt
ist spürbar, mit einem Einsatz < 100 €.
>>> Ich habe die Zirkulationsleitung abgeklemmt,
> An der einen Seite bin ich drangekommen, und die tote Leitung nehme ich
> hin.
Das würde ich wirklich nicht freiwillig machen. Vor solchen
Stagnationsleitungen wurde ich von mehreren Fachleuten explizit gewarnt.
Mein Installateur wollte mir auch eine Satagnationsleitung von nur 2 m
Länge im Kaltwasserbereich aus der Wand hauen. Das hab ich dann aber
doch gelassen. Das ist nur ein Stück, das nach dem Gartenwasseranschluß
im Gebäude liegend noch kommt, also ohnehin nie zur Trinkwassergewinnung
beiträgt, sondern nur zur Gartenwässerung im Freien und mit kaltem
Wasser. Dieses Gesundheitsrisiko trage ich sehenden Auges gerne. Die
Wahrscheinlichkeit, dass da eine eventuelle Verkeimung die fast 10 m
zurück ins Trinkwassernetz wandere, halte ich für extrem unwahrschenlich.
>>> Leider habe ich vergessen, bei gleicher
>>> Gelegenheit in den Warmwasserzulauf einen Thermosiphon einzubauen.
>> Dann hilft nur eine möglichst gute Isolation der Leitungen, die aus dem
>> Speicher heraus führen,
> Leider hülfe das nicht. Die Mikrozirkulation unterbindet das nicht.
Wieso nicht? Wenn das Wasser nicht sehr abkühlt, kann es im Speicher
auch nicht tief fallen.
>>> Die Mikrozirkulation ist deutlich fühlbar.
>> Wie muss man sich das praktisch vorstellen?
> Diese Graphik
>
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermosiphon-Konvektionssperre#/media/Datei:Thermosiphon_Konvektionsbremse.svg
Soweit zur Theorie. Und nun die spürbare Praxis?
> Das Warmwasserrohr verläßt den Brauchwasserspeicher nach oben. Dadurch
> steigt in ihm durch die geringere Dichte warmes Wasser nach oben. In der
> Steigleitung kühlt es ab, so daß es in einem Teil des Querschnitts
> zurückfließt. Du hast also innerhalb des einen Rohres eine Zirkulation.
Das müsste man dann am Temperaturverlauf feststellen können. Ich hab ein
Thermometer an der Ausflussleitung unterhalb der Isolation sitzen.
Selbst ohne Zirkulation sinkt da die Temperatur unwesentlich. Auch ohne
einen solchen Siphon.
> Die Zirkulation insgesamt abzuklemmen hat den Gasverbrauch fürs
> Brauchwasser mehr als halbiert (Rest etwa 5 kWh/d). So richtig groß ist
> das Sparpotential nun nicht mehr. Ich habe damals geschlafen, als ich
> die Zirkulation abgeklemmt habe. Ich hätte das damals gleich mitmachen
> sollen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei gut isolierter
Leitungsführung ein nennenswertes Problem ist. Das würde ich am
Temperaturverlauf am Auslauf feststellen können.
>> war das die einfache und wirksame Lösung. Ein Problem ist noch, dass
>> ich thermostatische Wasserhähne im Bad hab. Wenn die nicht ganz auf
>> Kaltanschlag stehen, dann wird sehr oft versehentlich ein Bedarf
> Ein Problem, das Du ohne Zirkulation nicht hättest.
Klar, aber das nehme ich in Kauf. Eine Stagnationsleitung im
Warmwasserbereich, dazu mit Ankopplung im Bad, würde ich nicht als
Alternative ansehen wollen.
Marte