Ralf Kiefer schrieb:
> Hallo,
>
> zu meinen "Spielchen" mit Haushaltsgeräten gibt's einen weiteren, mir
> bisher nicht gekannten Effekt. Der betrifft einen rund 30Jahre alten
> Tiefkühlschrank.
>
> Im Normalfall nimmt der sich 130W direkt nach Einschalten des
> Kompressors. Nach wenigen Minuten läuft der mit rund 120W. Wenn ich dem
> Kompressor im laufenden Betrieb die Spannung nehme, z.B. kurzer
> Stromausfall, dann zieht der nach Spannungsrückkehr zwischen 850 und
> 900W, und der Kompressor läuft nicht wieder an. Warte ich ein paar
> Minuten (Abkühlpause?), dann springt mit Wiederkehr der Spannung der
> Kompressor ganz normal mit 130/120W an.
>
> 850W Verbrauch ohne mechanische Leistung, d.h. diese Leistung muß in
> Wärme umgesetzt werden. Für mich klingt das "ungesund".
Ist es auch. Diese älteren Motoren sind Einphasen-Induktionsmotoren.
Zu sagen, solche Motoren hätten kein Drehfeld, stimmt nur netto
bei Drehzahl Null. Zumindest virtuell haben sie ein rechts- und
ein linkslaufendes Drehfeld. Das mit der besseren Impedanzanpassung
gewinnt. Die baut sich mit der Drehzahl auf.
Das Drehfeld zum Start kommt von einer Startwicklung; die Phasenverschiebung
respektive Phasen-nicht-Verschiebung kommt daher, dass die Wicklung aus we-
nigen Windungen aus dünnem Draht besteht. Da ist dann R gross gegen 2 pi f L.
Der stehende Rotor wird durch den Strom detektiert. Der Strom geht
durch ein Stromrelais, welches dann die Hilfswicklung zuschaltet.
Daher auch der enorme Startstrom; der ist grösstenteils ohmsche
Heizung. Ja, ungesund.
Solche Motoren ausserhalb eines Carters/halbhermetischen Kurbelgehäuses
haben Fliehkraftschalter. US/Britischer Mist an Vakuumpumpen und
dergleichen.
Da der Motor anfangs nicht dreht, kurze oder lange Pause ist da egal,
springt das Startrelais auf jeden Fall an. Nach längerer Pause halt
nur sehr kurz.
Die Leistungsaufnahme nach einer "normalen" Pause kann merkwürdige
Schwankungen aufweisen, je nachdem sich die Druckverhältnisse
aufbauen.
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mfg Rolf Bombach