Re: GEDCOM: Mindestdaten

[Chr. Maercker]

Martin Τrautmann wrote:
> kennt jemand eine Übersicht, welche Daten zwingend in einer GEDCOM-Datei
> auftauchen sollen?

Dazu müsste ich auch erst meine gesammelten Dokus wälzen. An sich müssen
Name + evtl. Vorname für den Datensatz einer Person reichen, mehr ist ja
oft gar nicht bekannt.

> https://de.wikipedia.org/wiki/GEDCOM nennt nur einfache Beispiele.

> Ich pflege meine Stammbaum-Daten aktuell in einer relationalen Datenbank
> (FileMaker Pro) und erzeuge mir die GEDCOM-Daten selbst.

Vorschlag:
Installiere Dir zum Test einfache Freeware, z.B. Ahnenblatt, am besten
Portable Version. Trag dort nur einen einzigen Namen ein und exportiere
das Ergebnis in eine GEDCOM-Datei. Versuche danach, sie in eine andere
Datenbank zu importieren. Wenn das funzt, hast Du eine brauchbare Vorlage.

> Wenn ich diese Info einem GEDCOM Validator vowarf, dann bekam ich zuerst
> einfach nur die Aussage: no valid GEDCOM file
>
> siehe z.B.
> http://ged-inline.elasticbeanstalk.com/validate

> Aber was zwingend drin stehen muss, das verrät der Validator nicht.
> Sehe ich im Standard nach (5.5), dann verlangen die erstaunlich viel
> Header-Info, die ich aktuell für völlig unnötig halte, aber natürlich
> dummy-mäßig einschieben kann.
>
> Aktuell komme ich mit den ersten Zeilen
> schon mal weiter:
>
> 0 HEAD
> 1 CHAR UTF-8
>
> Aber manche Programme, die ich gerade ausprobiere, beschweren sich noch
> immer über fehlende Daten, oft anber ohne zu verraten, welche.

Sieht aus, als würden sie den Header bemäkeln. Der könnte zusätzliche
Einträge benötigen, je nachdem wie komplex die exportierten Daten sind.
--


CU Chr. Maercker.

[Chr. Maercker]

Martin Τrautmann wrote:
>> Danke, das habe ich bereits probiert. Ja, das ist "brauchbar" - aber es
>> enthält massenhaft Infos, von denen ich behaupte, sie wären nicht als
>> Mindestdaten erforderlich.

"Mimimum Requirements" werden verschiedene Programme in der Tat
unterschiedlich auslegen, das kennen wir ja. Solange es nur die
DB-Header betrifft und nicht jeden einzelnen Datensatz, könnte ich aber
damit leben.

> Root Magic ist einfach nur eine grausam schlechte Portierung von Win auf
> Mac. AQ sieht man den Windows-Ursprung auch mehr als deutlich an. Das
> Programm ist zwar etwas besser, hängt sich aber permanent auf.
>
> GEDCOM Export dort scheidet also leider aus...
>
> Ancestral Quest liefet beim Export ein _MARNM, akzeptiert das aber beim
> Import selbst nicht. Sehr sonderbar...

Dass Datenbanken ihre eigenen Exportfiles nicht als Import akzeptieren,
habe ich schon in ganz anderen Zusammenhängen erlebt.
--


CU Chr. Maercker.

[Stefan Mettenbrink]

Am 10.05.19 um 08:53 schrieb Martin Τrautmann:
> Stimmt - und gerade in Genealogiebereich wird wohl beliebig laienhaft
> gebastelt, auch am GEDCOM selbst.

Inzwischen ist es deutlich besser geworden!
Die Programmierer deutscher Programme haben sich in einer Mailingliste
zusmmengetan und dort hat man sich gemeinsam auf eine einheitliche
Interpreatation der Gedcomdoku geeinigt. Dadurch ist der Austausch der
wesentlichen Daten üblicherweise problemfrei.

Was nach Gedcomstandard für eine Gedcomdatei mindestens erforderlich
ist, steht natürlich in der Doku. Die oben erwähnten Programmierer haben
sichauf Gedcom 5.5.1 geeinigt (obwohl draft und nicht verabschiedet).
Unter anderem wegen UTF-8. Das ist erst dort hinzugekommen. Erkennen
kann man die erforderlichen Zeilen daran, dass die Kennzeichen (Tags) in
fett geschrieben sind und am Ende der Zeile (in geschweiften Klammen)
die Angaben 1:1 steht. Das bedeutet, dass das Kennzeichen mindestens
einmal vorkommen muss und höchstens einmal vorkommen muss.

Für den Header sind folgende Zeilen zwingend (ich beziehe mich in dieser
News auf GEdcom 5.51):
0 HEAD
1 SOUR Programmname
1 SUBM @SUBMITTER@
1 GEDC
2 VERS 5.5.1
2 FORM LINEAGE-LINKED
1 CHAR UTF-8


Dann ist natürlich auch der Submitter-Record (auf den @SUBMITTER@
verweist) erforderlich:
0 @SUBMITTER@ SUBM
1 NAME Alois Ahnenforscher

Dann kommen die Personendaten, also sinnvollerweise ein INDI-Record.
Laut Doku sehe ich da kein zingend vorgeschriebenes Kennzeichen.
Sinnvoll ist zumindest ein Name und ein Ereignis, das die Geburt angibt:

0 INDI @I1@
1 NAME Max/Muster/
1 BIRT Y

Dann fehlt nur noch das Ende der GGEDCOM-Datei:
0 TRLR

Zusammen also:
0 HEAD
1 SOUR Programmname
1 SUBM @SUBMITTER@
1 GEDC
2 VERS 5.5.1
2 FORM LINEAGE-LINKED
1 CHAR UTF-8
0 @SUBMITTER@ SUBM
1 NAME Alois Ahnenforscher
0 INDI @I1@
1 NAME Max/Muster/
1 BIRT Y
0 TRLR

Schau Dir mal mein Programm ShowMeGedcom an:
http://www.familienbande-genealogie.de/tool.html

Das bietet auch einen Validator an. Ich bin gerade dabei, eine
vollständige Strukturanalyse hinzuzufügen. Auf Wunsch kannst Du einen
Zwischenstand bekommen.

Interessante Seiten zu Gedcom:
https://www.tamurajones.net/standards.xhtml

https://jfcardinal.github.io/GEDCOM-5.5.2/gedcom-5.5.2.html (Gedcom
5.5.2 ist es von John Cardinal genannt worden)

http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:GEDCOM-Tag (die Seite beruht auf
der Arbeit der erwähnten Mailingliste).

Gruß, Stefan Mettenbrink.