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Ost-Transistor in STATRON Netzteil

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Sebastian Helbing

unread,
Aug 28, 2003, 1:12:16 PM8/28/03
to
Hallo Experten,

vor mir steht ein aelteres Statron Labornetzteil (TG30/1), dass nicht
mehr ganz seine Maximalspannung (30V) erreicht, sondern bei ca. 27V
stehen bleibt. Von einem netten Statron-Servicemenschen habe ich
inzwischen den Schaltplan des Geraetes bekommen (Falls er zufaellig
hier mitliest: Vielen Dank!) und konnte so den Trimmer identifizieren,
der dem Maximalwert festlegt ... nur leider ist der schon am
entsprechenden Anschlag bei 0 Ohm (am Sicherungslack erkennt man, dass
sich schon einmal jemand daran versucht hat). Wenn ich den Widerstand
in Serie zu dem Trimmer von 62K auf 56K verringere, passt es mit dem
Einstellbereich wieder, und ich komme auf die 30V ... nur irgendwie
halte ich diese Loesung eher fuer ein Herumdoktern an den Symtomen.

Also habe ich mir mal saemtliche Z-Dioden (9 Stueck vom Typ SZX18/xxV)
in dem Geraet vorgenommen und festgestellt, dass alle zwischen 0.4 bis
0.8 Volt zu hoch liegen (im Bereich von ca. 10% also) ... ist das noch
normal, oder koennen die Dinger irgendwie altern?

Jetzt aber endlich zum Subject: Man sieht deutlich, dass schon mal
jemand in dem Geraet geloetet hat, und dabei die 4 Transistoren der
beiden Differenzverstaerker ausgetauscht hat. Laut Plan sollen es SF215D
sein ... auf den eingebauten steht:

D-M
F 15

Das Gehause ist aehnlich TO92, nur die runde Seite etwas gekappt.
Koennte das der richtige sein? ... es sieht ja in etwa passend aus.

Im Netz habe ich zu SF215D ganze 8 Treffer gefunden, einer davon
(http://electroworld.narod.ru/kompt/tranzs.htm) legt nahe, dass ein
KT373A aequivalent sein koennte. Nach
http://hot.ee/royalclub/trans_andmed.htm entspricht der einem 2N3710.
Kann das jemand bestaetigen/entkraeften?

Vielen Dank an jeden, der bis hier durchgehalten hat!

Schoene Gruesse,
Sebastian

--
".NET ist das Asbest der Informationstechnik"
Craig Conway

Thilo Gläser

unread,
Aug 28, 2003, 5:51:57 PM8/28/03
to

Sebastian Helbing schrieb:


> vor mir steht ein aelteres Statron Labornetzteil (TG30/1), ...

> jemand in dem Geraet geloetet hat, und dabei die 4 Transistoren der

> Laut Plan sollen es SF215D
> sein ... auf den eingebauten steht:
>
> D-M
> F 15
>
> Das Gehause ist aehnlich TO92, nur die runde Seite etwas gekappt.

Hallo Sebastian,

mit der Beschriftung ist es der SF215D; bei den Miniplast-Transistoren
der DDR-Fertigung stand in der oberen Zeile der Typ, wobei das "S" für
Silizium und die Hunderterstelle des Types weggelassen wurden; in der 2.
Zeile kam die Kennung für die Stromverstärkungsklasse; hier "D" und ein
Kürzel für die Serie oder den Herstellungszeitraum - da bin ich mir
nicht sicher.

Die Stromverstärkungen waren für Si und Ge getrennt festgelegt:

Silizium:
A 18-35
B 28-71
C 56-140
D 112-280
E 224-560
F 450-1120

Germanium:
A 18-35
B 28-56
C 45-90
D 71-140
E 112-224
F gab's nicht

Viele Grüße
Thilo

Sebastian Helbing

unread,
Aug 28, 2003, 6:30:30 PM8/28/03
to
Hallo,

jetzt muss ich mir mal selber antworten, bzw. etwas nachschieben.

ich wrote:

> vor mir steht ein aelteres Statron Labornetzteil (TG30/1), dass nicht
> mehr ganz seine Maximalspannung (30V) erreicht, sondern bei ca. 27V
> stehen bleibt.

Ich habe den Kernteil der Schaltung jetzt mal in LTSpice simuliert ...
die Ausgangsspannung ist ziemlich unabhaengig von den Zenerspannungen
(abgesehen von der Referenz, die aber eher ein paar 1/10V zu hoch liegt).
Was aber einen grossen Einfluss hat sind die Transistoren, bzw deren
Ungleichheit, im Differenzverstaerker (wer haette es gedacht :-)


> Jetzt aber endlich zum Subject: Man sieht deutlich, dass schon mal
> jemand in dem Geraet geloetet hat, und dabei die 4 Transistoren der

> beiden Differenzverstaerker ausgetauscht hat. ...

... und wahrscheinlich dabei keine ordentlichen Paerchen erwischt hat.
Umso dringender also meine Frage, was man als Ersatz fuer einen SF215D
verwenden koennte. Ueber den schon erwaehnten 2N3710 bin ich auf den
BC547B gekommen ... von den Eckdaten scheint er nicht ganz verkehrt zu
sein. Wenn keine anderen Hinweise kommen, werde ich es wohl mal mit dem
probieren.

Sebastian Helbing

unread,
Aug 28, 2003, 6:39:22 PM8/28/03
to
Thilo Gl?ser <ut.gl...@t-online.de> wrote:
> mit der Beschriftung ist es der SF215D;
Ah gut zu wissen.

> [gute Erklaerung zu DDR Transistoren]
Vielen Dank ... wenn ich das recht sehe, liege ich ja dann mit meinem
BC547B (Stromverstaerkung 200-450) gar nicht so falsch ... Vce passt
auch!

Martin Lenz

unread,
Aug 29, 2003, 1:48:25 AM8/29/03
to
Sebastian Helbing schrieb:

>
>
> ... und wahrscheinlich dabei keine ordentlichen Paerchen erwischt hat.
> Umso dringender also meine Frage, was man als Ersatz fuer einen SF215D
> verwenden koennte. Ueber den schon erwaehnten 2N3710 bin ich auf den
> BC547B gekommen ... von den Eckdaten scheint er nicht ganz verkehrt zu
> sein. Wenn keine anderen Hinweise kommen, werde ich es wohl mal mit dem
> probieren.
>
Für diskrete Differenzverstärker sollte man am besten Doppeltransistoren
nehmen, ich verwende da gerne den BC847S (doppelter BC547), allerdings
ist der in einem winzigen SMD Gehäuse (SOT363, für die die es nicht
kennen: ca. 2/3 eines SOT23 aber dafür 6 Beine), das ist vielleicht
nicht jedermanns Sache. Keine Ahnung, ob es den auch in bedrahteter
Ausführung gibt.

Martin

Hans-Jürgen Schneider

unread,
Aug 29, 2003, 4:25:08 AM8/29/03
to
Sebastian Helbing schrieb:

> Also habe ich mir mal saemtliche Z-Dioden (9 Stueck vom Typ SZX18/xxV)
> in dem Geraet vorgenommen und festgestellt, dass alle zwischen 0.4 bis
> 0.8 Volt zu hoch liegen (im Bereich von ca. 10% also) ... ist das noch
> normal, oder koennen die Dinger irgendwie altern?


Hallo Sebastian,

leider ist die Z-Spannung stromabhängig. Bei SZX18 liegen 5 mA zugrunde.
Vielleicht hast Du mehr gehabt.

> Jetzt aber endlich zum Subject: Man sieht deutlich, dass schon mal

"Frische Transistoren": Wenn's auch nichts nützt, schaden wird's nicht.
Natürlich gehen hier irgendwelche Allerweltstypen wie z.B. BC546.

Das Problem liegt aber vermutlich wo anders. Vielleicht hat sich an der
Referenzspannung etwas geändert. Der Ladeelko könnte z.B. früher mal
eine Kapazität gewesen sein. Oder eine der Gleichrichterdioden spielt
nicht mehr mit. Auf jeden Fall sollten die Hilfsspannungen in Ordnung
sein. (Eine Reihenschaltung von Z-Dioden 6,8 und 8,2 ergibt 15 Volt,
erhöht die Verlustleistung und minimiert den TK.)
Vielleicht ist auch etwas an der Vorlast faul. Der Strom durch T7 sollte
bei Ua=30V etwa 10...15 mA betragen (W13).
Oder die Strombegrenzng sieht sich zum Eingreifen veranlaßt. Man kann
das durch Auftrennen von D9 oder der Basis von T10 abstellen.

Wenn alles in Ordnung scheint, dann mußt Du mit dem angepaßten W26 leben.
Bei Geräten bis Baujahr 1971 ist W26=47K.

MfG
hjs

Joerg Wunsch

unread,
Aug 29, 2003, 4:51:26 AM8/29/03
to
Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:

>Umso dringender also meine Frage, was man als Ersatz fuer einen
>SF215D verwenden koennte.

Absoluter Feld-, Wald- und Wiesentransistor. Das ,F' in der
Typenbezeichnung legt zwar eine HF-Fähigkeit nahe (so bis ca. 50 MHz
vielleicht, für VHF und UHF gab es bessere Transistoren), auf die
kommt es hier aber sicher wenig an, insofern wird der Ersatz durch den
BC547 OK sein. Möglicherweise hat man die bei Statron einfach gut
paarig ausgemessen seinerzeit, da Doppeltransistoren im RGW-Bereich
damals eher rar waren. Tesla (CSSR) hat paar produziert, aber aus
Beschaffungsgründen hat man sich in der DDR-Industrie lieber gern auf
DDR-Bauelemente verlassen. Das mit der Paarigkeit müßte dann aber
eigentlich im Schaltplan vermerkt sein (falls Du eine Kopie eines
originalen Plans hast).
--
J"org Wunsch Unix support engineer
joerg_...@interface-systems.de http://www.interface-systems.de/~j/

Udo Bertholdt

unread,
Aug 29, 2003, 2:02:00 PM8/29/03
to
j...@ida.interface-business.de meinte am 29.08.03:

> Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:

>> Umso dringender also meine Frage, was man als Ersatz fuer einen
>> SF215D verwenden koennte.

> Absoluter Feld-, Wald- und Wiesentransistor. Das ,F' in der
> Typenbezeichnung legt zwar eine HF-Fähigkeit nahe (so bis ca. 50 MHz
> vielleicht, für VHF und UHF gab es bessere Transistoren), auf die

Hier die Daten

Übergangsfrequenz: 100 MHz
Kollektorstrom max: 100 mA
Kollektor-Emitterspannung max: 15 V
Emitter-Basisspannung max: 5 V
Kollektor-Basisspannung max: 20 V
Verlustleistung: 200 mW

aus "Transistor-Vergleichsliste". Als Vergleichstypen sind dort z.B.
angegeben: 2SC460 und BF185

MfG
Udo
--
* UseNet ** GerNet ** Z-/T-Netz ** Fido ** CyberNet ** DOMINO * Leipziger *
*> Elektron BBS * ISDN/V.90 : 0341-4410686/4411747 * www.elektron-bbs.de <*
* The best pictures * ca. 35000 Bilder ** mehr als 16 Gb Download-Angebot *

Sebastian Helbing

unread,
Aug 29, 2003, 2:44:16 PM8/29/03
to
Martin Lenz <m.l...@kreuzgruber.com> wrote:
> Für diskrete Differenzverstärker sollte man am besten Doppeltransistoren
> nehmen, ...
Das ist sicher die Edelvariante ... trotzdem muss das Netzteil ja
irgendwann auch mit Einzeltransistoren funktioniert haben :-)

> ich verwende da gerne den BC847S (doppelter BC547), allerdings

> Keine Ahnung, ob es den auch in bedrahteter Ausführung gibt.

Hmm ... habe ich jetzt nicht danach gesucht. Ich habe jetzt einfach zwei
nach h_fe selektierte BC547B mit gleichem Datecode von einem
"Markenhersteller" (Philips) eingebaut. Die Schaltung funktioniert
immer noch ... aber mit dem gleichen Fehler: die max. Ausgangsspannung
wird nicht erreicht.

Schoene Gruesse und vielen Dank fuer die Antwort,

Sebastian Helbing

unread,
Aug 29, 2003, 2:49:10 PM8/29/03
to
Joerg Wunsch <j...@ida.interface-business.de> wrote:
> Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:
>>Umso dringender also meine Frage, was man als Ersatz fuer einen
>>SF215D verwenden koennte.
> Absoluter Feld-, Wald- und Wiesentransistor. ...
Gut ... jetzt sind zwei BC547B drin ... das Problem bleibt aber leider
bestehen.

> Das mit der Paarigkeit müßte dann aber eigentlich im Schaltplan
> vermerkt sein (falls Du eine Kopie eines originalen Plans hast).

Hmm ... wahrscheinlich schon, ich habe ihn direkt von einem
freundlichen Statron-Mitarbeiter bekommen. Sieht wie ein eingescanntes
Papierdokument aus. Bei den Transistoren der Diff.-Verstaerker ist
allerdings keine Anmerkung dabei. Scheint also nicht sooo kritisch zu
sein.

Schoen Gruesse und vielen Dank fuer die Antwort,

Sebastian Helbing

unread,
Aug 29, 2003, 3:18:39 PM8/29/03
to
Hans-Jürgen Schneider <ec...@hrz.tu-chemnitz.de> wrote:
> leider ist die Z-Spannung stromabhängig. Bei SZX18 liegen 5 mA zugrunde.
> Vielleicht hast Du mehr gehabt.
Bei der Stabilisierung der Hilfsspannung wohl schon (die liegen auch am
deutlichsten ueber ihrem Wert) ... das will die Schaltung aber so, da
der Strom von entsprechen beschalteten Stromquellen geliefert wird.
Durch die Diode zur Refernzspannungserzeugung fliessen knappe 6mA ...
also nicht weit weg von der Spec.

> "Frische Transistoren": Wenn's auch nichts nützt, schaden wird's nicht.
> Natürlich gehen hier irgendwelche Allerweltstypen wie z.B. BC546.

Es sind jetzt BC547B (gepaart nach h_fe) mit gleichem Datecode drin ...

> Das Problem liegt aber vermutlich wo anders.

... sieht so aus, denn die Ausgangsspannung ist immer noch zu niedrig.

> Vielleicht hat sich an der Referenzspannung etwas geändert.

Die ist eher ein paar Zehntelvolt zu hoch.

> Der Ladeelko könnte z.B. früher mal eine Kapazität gewesen sein.

Etwas Ripple ist schon da ... aber nicht zu dramatisch. Die Spannung an
Elko bleibt immer _deutlich_ ueber der max. Ausgangsspannung ... auch
unter Volllast. Alle anderen Elkos (Hilfsspannung) habe ich schon
erneuert.

> Oder eine der Gleichrichterdioden spielt nicht mehr mit.

Auch die sind noch OK ... die Ausgangsspannung ist ja auch sauber (auch
unter Last bei max. Strom/Spannung), nur kann man eben nicht die max.
Spannung von 30V einstellen.

> Auf jeden Fall sollten die Hilfsspannungen in Ordnung
> sein. (Eine Reihenschaltung von Z-Dioden 6,8 und 8,2 ergibt 15 Volt,

Hier liegen +16.3V und -16.4V vor ... ich denke, das ist im gruenen
Bereich ... zumal mir eine Spice-Simulation gezeigt hat, dass selbst
groessere Unterschiede zw. pos. und neg. Versorgungsspannung nur ganz
unwesentlich auf die Ausgangsspannung durchschlagen.

> Vielleicht ist auch etwas an der Vorlast faul. Der Strom durch T7 sollte
> bei Ua=30V etwa 10...15 mA betragen (W13).

Habe ich gerade gemessen ... an W55 (82Ohm) liegt ein knappes Volt an
... es fliessen also ca. 12mA.

> Oder die Strombegrenzng sieht sich zum Eingreifen veranlaßt. Man kann
> das durch Auftrennen von D9 oder der Basis von T10 abstellen.

Nein, die bleibt still bis sie berechtigterweise eingreifen darf ...
auch bei Maximalspannung (derzeit 27V) kann ich ein volles Ampere
ziehen. man sieht auch sehr schoen (hochohmiger Tastkopf) an den
Katoden von D8/9 oder an der Spannung ueber den jeweiligen Dioden (0.5V
Durchlass oder deutlich negativ), welcher Regler (Strom oder Spannung)
sich gerade um die Endstufe kuemmert.

> Wenn alles in Ordnung scheint, dann mußt Du mit dem angepaßten W26 leben.

Sieht ganz so aus ... aber jetzt wo ich wirklich keinen anderen Fehler
gefunden habe, ist meine Hemmschwelle dazu deutlich gesunken :-)

> Bei Geräten bis Baujahr 1971 ist W26=47K.

Ich weiss das Baujahr leider nicht ... ich habe jetzt einfach auf der
Platinenrueckseite einen 470K-Widerstand parallel zu W26 geloetet, das
ergibt ca. 55K. Das Geraet laeuft damit schon eine Stunde ohne zu
stinken und zu rauchen ... ich glaube, ich kann es so wieder
zuschrauben.


Schoene Gruesse und vielen Dank fuer die vielen Vorschlaege,
Ciao Sebastian

Sebastian Helbing

unread,
Aug 29, 2003, 3:26:31 PM8/29/03
to
Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:
> [eine lange Geschichte von einem Netzteil, das nicht so will wie es
> soll]

Erst einmal vielen Dank an alle, die mir mit Rat und Tat zur Seite
gestanden sind. In meinen Antworten zu den entprechenden Postings bin
ich ausfuehrlicher auf die Vorschlaege eingegangen.

Nur soviel an diese Stelle: nachdem ich keinen anderen Fehler gefunden
habe, habe ich doch W26 auf 55K verringert und die max.
Ausgangsspannung auf 30V justiert. Das Geraet lauft damit jetzt schon
eine gute Stunde unter Last problemlos. Was mir nur noch aufgefallen
ist: Als Laengstransistoren (2 parallel) sind KU605 statt wie im
Schaltplan vorgesehen KU607 verbaut.

Sebastian Helbing

unread,
Aug 29, 2003, 3:40:27 PM8/29/03
to
Udo Bertholdt <u...@elektron-bbs.de> wrote:
> [SF215D]
> Hier die Daten
Danke sehr! Ich habe jetzt einen BC547B verwendet ...

> Übergangsfrequenz: 100 MHz
f_t = 300MHz

> Kollektorstrom max: 100 mA
I_cmax = 100mA

> Kollektor-Emitterspannung max: 15 V
U_cemax = 45V

> Emitter-Basisspannung max: 5 V
U_ebmax = 6V

> Kollektor-Basisspannung max: 20 V
U_cbmax = 50V

> Verlustleistung: 200 mW
P_totmax = 500mW

... fuer diesen Zweck scheint er also zu taugen, jedenfalls wenn er
sich an das Fairchild-Datenblatt haelt..

Joerg Wunsch

unread,
Aug 30, 2003, 7:23:24 AM8/30/03
to
Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:

>... Was mir nur noch aufgefallen


>ist: Als Laengstransistoren (2 parallel) sind KU605 statt wie im
>Schaltplan vorgesehen KU607 verbaut.

Diese beiden Typen sind sich sehr ähnlich. Möglicherweise wurde bei
Beschaffungsproblemen (war ja schließlich Import-Ware von Tesla) dann
der andere ggf. eingesetzt.

Spätere Versionen dürften stattdessen KDxxx benutzt haben (oder SDxxx
aus DDR-Produktion), deren h21e ist nicht so extrem Ic-abhängig wie
der der KU6xx, die ja Schalttransistoren sind. In den 70er Jahren gab
es aber außer diese KU's nichts anderes in dieser Leistungsklasse in
der DDR, die wurden sogar in NF-Verstärkern mißbraucht. ;-)

Sebastian Helbing

unread,
Aug 31, 2003, 5:00:18 PM8/31/03
to
Joerg Wunsch <j...@ida.interface-business.de> wrote:
> Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:
>> [Tesla KU605 vs. KU607]

> Diese beiden Typen sind sich sehr ähnlich.

Gut zu hoeren ... dann bleiben sie drin. So wie ich das Netzteil
benutze, werden sie auch eher an Alterschwaeche sterben als an
Ueberlastung ... die Kuehlkoerper werden selten handwarm.

> ... In den 70er Jahren gab


> es aber außer diese KU's nichts anderes in dieser Leistungsklasse in
> der DDR, die wurden sogar in NF-Verstärkern mißbraucht. ;-)

Im Falle eines Ausfalles waere es dann wohl legitim, sie durch das
"Arbeitspferd" der (westlichen) Elektronik zu ersetzen: 2N3055 ...
vielleicht sollte ich mir ein paar im TO3 auf Lager legen ... bei einem
meinem Lieblingskraemer in Muenchen habe ich noch "echte" von RCA
gesehen. :-)

NF-Verstaerker bringt mich noch auf eine Idee ... ich habe gerade einen
Dynacord IMPERATOR (Endstufe 2xEL34 + ECC81, Vorstufen Transistor) in
der Mache ... hier war das Problem ein unscheinbarer, intakt
aussehender Widerstand [*] in der Vorstufe, der alles andere, als
seinen richtigen Wert hatte ... die Kiste duerfte aehnlich alt (Anfang
70er) wie das Netzteil sein ... vielleicht ist das dort ja auch so ein
Problem.

Ciao Sebastian

[*] jedenfalls das aktuelle ... vorher ist schon mal fast die halbe
Endstufenplatine abgebrannt (sic!), weil sich ein Poti fuer die
Gittervorspannung verabschiedet hat ... Schleifer hat Kontakt
verweigert ... die Schaltung hat das leider nicht toleriert :-( und der
Anodenstrom ist ins Unermessliche gestiegen, bis der Katodenwiderstand
sich aufgeloest hat. Das Eisen hat's gluecklicherweise ueberlebt.

Joerg Wunsch

unread,
Sep 1, 2003, 5:44:30 AM9/1/03
to
Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:

>> ... In den 70er Jahren gab
>> es aber außer diese KU's nichts anderes in dieser Leistungsklasse in
>> der DDR, die wurden sogar in NF-Verstärkern mißbraucht. ;-)

>Im Falle eines Ausfalles waere es dann wohl legitim, sie durch das
>"Arbeitspferd" der (westlichen) Elektronik zu ersetzen: 2N3055 ...

Ich denke schon. Die 2N3055 haen seinerzeit schweinische
Schwarzmarktpreise hierzulande gehabt...

Holm Tiffe

unread,
Sep 1, 2003, 8:38:07 AM9/1/03
to
In article <2lntib...@habukt.de>,

Sebastian Helbing <07...@habukt.de> writes:
> Joerg Wunsch <j...@ida.interface-business.de> wrote:
>> Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:
>>> [Tesla KU605 vs. KU607]
>> Diese beiden Typen sind sich sehr ähnlich.
>
> Gut zu hoeren ... dann bleiben sie drin. So wie ich das Netzteil
> benutze, werden sie auch eher an Alterschwaeche sterben als an
> Ueberlastung ... die Kuehlkoerper werden selten handwarm.
>
>> ... In den 70er Jahren gab
>> es aber außer diese KU's nichts anderes in dieser Leistungsklasse in
>> der DDR, die wurden sogar in NF-Verstärkern mißbraucht. ;-)
>
> Im Falle eines Ausfalles waere es dann wohl legitim, sie durch das
> "Arbeitspferd" der (westlichen) Elektronik zu ersetzen: 2N3055 ...
> vielleicht sollte ich mir ein paar im TO3 auf Lager legen ... bei einem
> meinem Lieblingskraemer in Muenchen habe ich noch "echte" von RCA
> gesehen. :-)

Kannst Du machen, denn die sind auch nicht viel besser als die KU 60X Typen.
An dieser Stelle ist ein Austausch problemlos möglich.


>
> NF-Verstaerker bringt mich noch auf eine Idee ... ich habe gerade einen
> Dynacord IMPERATOR (Endstufe 2xEL34 + ECC81, Vorstufen Transistor) in
> der Mache ... hier war das Problem ein unscheinbarer, intakt
> aussehender Widerstand [*] in der Vorstufe, der alles andere, als
> seinen richtigen Wert hatte ... die Kiste duerfte aehnlich alt (Anfang
> 70er) wie das Netzteil sein ... vielleicht ist das dort ja auch so ein
> Problem.

Ich vermute mal, das das Netzteil noch nie die 30V erreicht hat.
Ein Montagsgerät also ... :-)


>
> Ciao Sebastian
>
> [*] jedenfalls das aktuelle ... vorher ist schon mal fast die halbe
> Endstufenplatine abgebrannt (sic!), weil sich ein Poti fuer die
> Gittervorspannung verabschiedet hat ... Schleifer hat Kontakt
> verweigert ... die Schaltung hat das leider nicht toleriert :-( und der
> Anodenstrom ist ins Unermessliche gestiegen, bis der Katodenwiderstand
> sich aufgeloest hat. Das Eisen hat's gluecklicherweise ueberlebt.

Ja das ist die klassische Art eine Sollbruchstelle mit Endabschaltung
des Gerätes zu erzeugen.
Wenn mir sowas unterkommt, wird es ersetzt durch einen Spannungsteiler
dessen masseseitiger Widerstand das Poti ist.
Wenn der Schleifer einen Wackelkontakt bekommt, steigt die negative
Gittervorspannung und die Endstufe sperrt.

Gruß,

Holm
--
L&P::Kommunikation GbR Holm Tiffe * Administration, Development
FreibergNet.de Internet Systems phone +49 3731 41930
Bereich Server & Technik fax +49 3731 4196026
D-09599 Freiberg * Nonnengasse 31a http://www.freibergnet.de

Guido Grohmann

unread,
Sep 1, 2003, 1:28:12 PM9/1/03
to
Sebastian Helbing schrieb:

> Joerg Wunsch <j...@ida.interface-business.de> wrote:
>
>>Sebastian Helbing <07...@habukt.de> wrote:
>>
>>>[Tesla KU605 vs. KU607]
>>
>>Diese beiden Typen sind sich sehr ähnlich.
>
>
> Gut zu hoeren ... dann bleiben sie drin. So wie ich das Netzteil
> benutze, werden sie auch eher an Alterschwaeche sterben als an
> Ueberlastung ... die Kuehlkoerper werden selten handwarm.

Sollte noch wer KD /KU oder AD brauchen, mal melden. habe noch "ein
halbes Kilo" davon hier, aber bunt gemischt.

Guido

Sebastian Helbing

unread,
Sep 1, 2003, 2:29:54 PM9/1/03
to
Holm Tiffe <ho...@pegasus.freiberg-net.de> wrote:
> Wenn mir sowas unterkommt, wird es ersetzt durch einen Spannungsteiler
> dessen masseseitiger Widerstand das Poti ist.
> Wenn der Schleifer einen Wackelkontakt bekommt, steigt die negative
> Gittervorspannung und die Endstufe sperrt.

Das ist in der Tat die klassische Loesung (ich weiss auch nicht, warum
Dynacord die ignoriert hat) ... aber leider hier nicht so einfach zu
realisieren, da das Ganze bereits auf einer Platine aufgebaut ist ...
die muesste ich dazu patchen [*]. Ich werde einfach einen zusaetzlichen
Widerstand vom Schleifer zum negativen Ende auf der Platinenrueckseite
loeten ... das faellt nicht sehr auf und sollte funktionieren. Das Poti
hat 25k, schon mit einem 100K weicht das ganze nicht mehr sehr von der
urspruenglich linearen Verstellkurve ab.

Ciao Sebastian

[*] ist dann eine Loesung, wenn ich jemals mein Vorhaben realisieren
sollte, die verbrannte Platine zu rekonstruieren ... Dynacord kann eh
keinen orginalen Ersatz mehr liefern.

Immo Gens

unread,
Sep 2, 2003, 5:37:41 PM9/2/03
to
Selbastian Helbig schrieb:
> >> [Tesla KU605 vs. KU607]

>
> Gut zu hoeren ... dann bleiben sie drin. So wie ich das Netzteil
> benutze, werden sie auch eher an Alterschwaeche sterben als an
> Ueberlastung ... die Kuehlkoerper werden selten handwarm.

Habe noch KU607 abzugeben, wenn benötigt. Suche KT808AM/8801 für HSG1
Hochspannungsnetzgerät (4kVAC, 20kVDC). Kann vielleicht jemand Angaben zu
den Daten oder Ersatztypen machen? Auf dem Gerät steht weiter nichts
drauf außer DDR-Leipzig und vor Nässe schützen, falls jemandem dazu noch
was einfallen sollte.

Immo.

--
Ohne Sig.

Joerg Wunsch

unread,
Sep 3, 2003, 5:05:18 AM9/3/03
to
Immo Gens <ig...@gmx.de> wrote:

>Habe noch KU607 abzugeben, wenn benötigt. Suche KT808AM/8801 für HSG1
>Hochspannungsnetzgerät (4kVAC, 20kVDC). Kann vielleicht jemand Angaben zu
>den Daten oder Ersatztypen machen?

KT808: U[CER] = 130 V, I[Cmax] = 10 A, npn. Das ,M' steht dabei für
eine Gehäusemodifikation, statt des alten ,,typisch russischen''
Spezialgehäuses wurden bei diesen Serian dann TO-220 benutzt.

(Quelle: http://www.qrz.ru/reference/kozak/BIPOL/bih20.htm )

KT8801 gibt's dort nicht, bist Du Dir da mit der Bezeichnung sicher?

Immo Gens

unread,
Sep 3, 2003, 3:29:12 PM9/3/03
to
Jörg Wunsch schrieb:

> KT808: U[CER] = 130 V, I[Cmax] = 10 A, npn. Das ,M' steht dabei für
> eine Gehäusemodifikation, statt des alten ,,typisch russischen''
> Spezialgehäuses wurden bei diesen Serian dann TO-220 benutzt.
> (Quelle: http://www.qrz.ru/reference/kozak/BIPOL/bih20.htm )

Danke dir. Kannst du mir auch noch die anderen Angeben übersetzen? Ich
kann so schlecht russisch.


> KT8801 gibt's dort nicht, bist Du Dir da mit der Bezeichnung sicher?

Das ist die Chargennummer, kein Typ, hatte es sicherheitshalbe mit
angegeben. Hatte versuch ihn mit BUX48A und KU607 zu tauschen, aber kein
Erfolg. Will net so richtig anschwingen der HSG 1. Vorschläge für
Ersatztypen?

Gruß Immo.

Joerg Wunsch

unread,
Sep 4, 2003, 4:41:29 AM9/4/03
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Immo Gens <ig...@gmx.de> wrote:

>> KT808: U[CER] = 130 V, I[Cmax] = 10 A, npn. Das ,M' steht dabei für
>> eine Gehäusemodifikation, statt des alten ,,typisch russischen''
>> Spezialgehäuses wurden bei diesen Serian dann TO-220 benutzt.
>> (Quelle: http://www.qrz.ru/reference/kozak/BIPOL/bih20.htm )

>Danke dir. Kannst du mir auch noch die anderen Angeben übersetzen?
>Ich kann so schlecht russisch.

Die Erklärungen findest Du auf
http://www.qrz.ru/reference/kozak/BIPOL/bih04.htm

Füttere die Seite in http://babelfish.altavista.com/ rein, das
Resultat sieht gar nicht so schlecht aus. `stress' ist in diesem
Falle `voltage' (ist eben beides eine Spannung, im Deutschen genauso
wie im Russischen), `gear ratio' ist die Stromverstärkung, `direct
current' ist der Flußstrom, `scattered power' die Verlustleistung.
Das leuchtet aber einigermaßen ein.

>> KT8801 gibt's dort nicht, bist Du Dir da mit der Bezeichnung sicher?
>

>Das ist die Chargennummer, ...

Ach so, das Herstellungsdatum. 1. Woche 1988.

>Hatte versuch ihn mit BUX48A und KU607 zu tauschen, aber kein
>Erfolg.

Ich würde nicht versuchen, den durch einen Schalttransistor zu
ersetzen, die sind ziemlich nichtlinear in ihrer Stromverstärkung.
Nimm mal eher einen guten NF- oder mittleren HF-Transistor (so schlimm
kann es mit der Frequenz ja nicht sein, ft wird mit 10 MHz angegeben).

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