Am 15.02.24 um 18:22 schrieb Volker Bartheld:
>> Windows-Krankheit würde ich sagen.
>
> Konfigurationskrankheit, würde ich sagen. Oder Treiberkrankheit. Oder
> krankhafter Geiz.
>
> Gibt leider 1'000 Dinge, die den Akku auf Standby/Hibernate/SuspendToRAM
> leernuckeln können. > Angeschlossene USB-Geräte z. B. wenn die nicht "Standby-
> Power" kriegen, wacht der Rechner nicht bei Tastendruck/Mausklick auf, sondern
> nur, wenn man den Powerknopf drückt. Hast Du Win/Lin aber so konfiguriert, daß
> die Mühle dann runterfährt, wirds lustig. Dann gibt es Wake-on-LAN, selbst wenn
> kein magisches Paket kommt, läuft natürlich die Netzwerkkarte dauernd weiter,
> denn wie will sie sonst erkennen, daß sie den Rechner aufwecken soll.
Das haben wir alles deaktiviert. Und ja, das meiste davon war ab Werk
aktiv. Im Anfang haben deshalb bereits die gesteckten USB-C Docks den
Akku im ausgeschalteten Zustand über Nacht leer genuckelt.
Das hat auch was gebracht, aber dagegen dass sich die Kisten per
BIOS-Timer aktivieren hat es nicht geholfen.
> ausschalten. Ich hab auch schon Rechner gesehen, da sind die Lüfter im Standby
> weitergelaufen, bei BMW würde man das wohl "Standlüften" nennen.
Wir haben eine alte Onkyo Stereoanlage, die im StandBy 30W braucht. Da
läuft sogar die Endstufe durch. => Burggrabentunken
> Es ist also möglich, man muß nur wollen. "Axel Berger" sei gesagt: Tue Gutes und
> rede darüber. Insbesondere außerhalb des toten Mediums de.sci.electronics.
Ja, es geht. Eine Yamaha Stereo aus den 90-er braucht 0,2W im Stand-By.
Und wie gesagt, mit den Notebooks daheim habe ich auch keine Probleme.
Aber die schalten sich auch nicht ungefragt ein.
Das einzige, was ich mal hatte, war ein Lenovo, das beim Deckel öffnen
immer an ging (nicht deaktivierbar) und dessen Deckel eher leiwändig zu
ging, so dass im Auto bei Bodenwellen gerne mal die Kiste an ging. Das
war dann absolut genial, wenn man am Zielort ein völlig überhitztes
Notebook mit leerem Akku in der Tasche hatte.
> So
> eine launige Amazon-Rezension hat schon ganz andere Dinge bewirkt.
Die Mühe, die 20% nicht gelogenen Rezensionen heraus zu filtern, mache
ich mir schon lange nicht mehr. Und kaufen tue ich da auch kaum noch
etwas. Abgrundtief schlechte Artikelbeschreibungen, Rezensionen sowieso
meist Fake und dann auch noch teuer. Das sind wenig gute Gründe.
>> Das Firmen-NB hier nuckelt auch immer gerne in Abwesenheit den Akku
>> leer. Irgendwann habe ich ihn zufällig mal in flagranti erwischt. Das
>> Gerät stand vermeintlich ausgeschaltet neben mir, während ich an einem
>> anderen Rechner zugange war. Es hat sich ohne äußeres Zutun
>> eingeschaltet. Nach einer Weile ging es wieder aus. Wie ich irgendwann
>> feststellte, wiederholt sich der Vorgang in etwa alle 8 Stunden. Ursache ist
>> vermutlich der Windows-Update-Dienst, der wohl irgendwie
>
> Ja, diese Scheiße gibt es natürlich auch. Wundert mich aber, wie der das Standby
> überlebt.
Nicht Stand-By. Ruhezustand, und zwar den echten (alten). Den hat die IT
bei uns extra aktiviert.
> Kann der im BIOS einen Wakeup-Event programmieren?
Ja, selbstverständlich. Das kann Windows schon seit Ewigkeiten. (Und
nicht nur Windows) Man kann einfach in der Aufgabenplanung einstellen,
ob er das machen soll.
Fies fand ich, dass er den Job mit der entsprechenden Einstellung erst
beim Wechsel in den Ruhezustand anlegt. Man hat also keine Chance, das
Ding zu desinfizieren. Win11 halt. Jedes zweite hätte man auslassen
sollen. Aber die komischen Alder Lake laufen halt mit Win10 nicht gescheit.
Die ersten 2 Monate mit den neuen Notebooks waren der pure Horror. 30%
Produktivitätsverlust im Vergleich zu den 3 Generationen älteren Möhren.
Die Geräte waren sogar langsamer als die alten, weil der Scheduler es
fast nie geschafft hat, die CPUs zu mehr als 30% auszulasten. Das wurde
dann nach einigen Updates nach und nach besser. Ob es dabei HP oder MS
verkackt hatte, kann ich nicht sagen.
> Faszinierend. Da
> lobe ich mit Linux Mint Mate und lokale Adminrechte.
Admin haben wir auch, wegen Softwareentwicklung. Bringt aber nichts.
Aber ja, Linux spielt mittlerweile wirklich in einer anderen Klasse, vor
allem beim Ressourcenverbrauch. Früher war das alles nur Fanboy-War. Es
machte eigentlich weder von der Geschwindigkeit noch von der
Zuverlässigkeit her einen Unterschied. Aber mittlerweile fühlt sich ein
Mate oder XFCE Linux auf einer 8 Jahre alten Kiste fast genauso schnell
an wie Win11 auf einem aktuellen Gerät. Und von Uptimes von 2 Jahren mit
Kernel Live Patch und 600 Stand-By dazwischen kann man mit Windows auch
nur träumen. Alle paar Tage will er wegen irgendwelchen Treiberupdates
neu starten. Das kostet bei uns jedes mal eine Viertelstunde
Arbeitszeit, bis alle Programme wieder da sind, wo man sie braucht.
>>> Jetzt habe ich aber ein neues Fujitsu Notebook der Oberklasse, ein U748.
>
> *LOL* Fujitsu und U748 und Oberklasse in einem Satz.
In der Tat. Das hatten unsere Bosse in der letzten Firma auch
vorübergehend mal geglaubt. Ich habe noch nie in meinem Leben auf einer
schlechteren Tastatur getippt. So ein klappriger Mist.
Selbst die L-Serie von Lenovo war wesentlich besser. Ich würde sogar
sagen ziemlich gut, oder zumindest preiswert. Einzig das mit dem Deckel
aufklappen war glaube ich bei einem L530. Bin aber nicht mehr ganz
sicher, zu lange her.
> Ich dachte ja, daß Lenovo nach IBM auch der Enshittyfication zum Opfer fallen
> würde, aber die Notebooks sind erstaunlich hochwertig.
Die sind _viel_ schlechter geworden, seit die noch von IBM konstruierten
Geräte weg sind. Aber viel schlechter ist halt immer noch gut.
Zu IBM Zeiten hat die eigentlich-nicht-Businessclass R-Serie regelmäßig
die Business-Class anderer Hersteller überrundet. Die waren nahezu
unkaputtbar - teilweise zum Leidwesen der Besitzer, die dann eben nicht
immer den neuesten Sch*** bekommen haben. Und die Tastaturen waren das
Beste, was man im Notebook bekommen konnte. T-Serie hat man damals gar
nicht gebraucht.
Mittlerweile würde ich eher sagen Markendurchschnitt. Fujitsu ist eher
der Ausreißer nach unten. Aber beispielsweise HP - die nutzen wir jetzt
- ist durchaus auf ähnlichem Level wie Lenovo. Und Dell Latitude fand
ich auch immer ganz gut - hatten wir früher auch mal.
Es gab aber auch bei Lenovo Ausreißer nach unten. Ich hatte mal ein
T61p. Das war eins der schlechtesten Notebooks, die ich je hatte. Der
Akku hat im Neuzustand nur 3 Stunden gehalten - ohne nennenswerte
Aktivität. Nach 1½ Jahren war er platt. Die maximale Bildhelligkeit war
mau. Nach einem Jahr war das Mainboard hin. Es hat dann 2 Wochen
gedauert bis Lenovo mal den nächsten Business-Day hatte und es geflickt
hat. Und nach 3½ Jahren war das Mainboard wieder hin, nach der Garantie,
also Totalschaden.
> Und, ja, man kann sie
> zerlegen, Teile tauschen und es gibt Letztere auch für Normalsterbliche.
Verglichen mit Dell ist Lenovo reparieren aber wenig spaßig. Aber ja, es
geht und es gibt auch brauchbare Anleitungen.
Marcel