Rolf Bombach schrieb:
> Wolfgang Schreiber schrieb:
> > Rolf Bombach schrieb:
> Ich würde in einem ersten Anlauf exakt die ursprüngliche Schaltung
> zu rekonstruieren versuchen. Es wird allerdings die Leistungshalbleiter
> nicht mehr geben. BD241 schon, aber 2N3055 nicht, da es nicht "den"
> 2N3055 gibt. Daher aufpassen auf Schwingneigung.
> Ein 741er in der Strombegrenzung ist, vorsichtig ausgedrückt, mutig.
> Die schnelle primäre Strombegrenzung erfolgt wohl durch die endliche
> Stromverstärkung der Darlington-Endstufe, die 0.5V/us des 741 etc...
>
> Ich kenne deine Erfahrung nicht, gebe aber allgemein zu bedenken, dass
> die Schwierigkeiten bei der Konstruktion von NF-Endstufen und Regel-
> netzteilen insbesondere von wenig Erfahrenen generell enorm unterschätzt
> werden (Satz bewusst doppeldeutig).
Meine Erfahrung mit Elektronik ist lang, aber nicht tief. :)
Mittlerweile verstehe ich grob, was die beiden Opamps tun: Jeder kann
das Basispotential runterziehen, wenn er Strom oder Spannung begrenzen
möchte. Aber das quantitativ zu erfassen, abzugleichen oder z.B. an einen
anderen Opamp-Typ anzupassen, übersteigt meine Fähigkeiten.
Ich habe den Fehler aber mittlerweile wohl gefunden. Nach einigen sehr
bizarren Verhaltensweisen: Die Basis der Leistungstransistoren auf
GND oder Minus der Opamps gezogen, stieg die Ausgangsspannung
trotzdem. Mit ausgelöteten Opamps blieb sie auf 25 V, mit leichter
Regelmöglichkeit durch den Spannungseinsteller. Brach aber sofort
zusammen mit einer Blinkerbirne am Ausgang.
Die Steuerung von der Basis des ersten 2N3055 abgelötet.
Ergebnis: Ein Widerstand 680R von der freien Basis nach E
fing an zu rauchen?! Freie Energie aus der Basis. :)
Ergo: Der erste von 3 2N3055 durchlegiert, bzw. bei Diodenmessung
CE und BE unendlich, BC 16mV in beiden Richtungen. Er ist von
ST, angeblich ;), Datecode 99123.
Diese Stufe wurde schonmal repariert, wie an Wärmeleitpastenresten
erkennbar war. Und ein Fehler eingebaut, statt 2R wurden 0R2 an
den Emitter dieses ersten T gelötet, der gleichzeitig die Basis der
beiden anderen ansteuert. Dadurch konnten die beiden anderen
T nicht durchschalten und der gesamte Strom lief durch den
ersten. (Ich zeichne mal nen Schaltplan und lade ihn hoch.)
Durch provisorisches Umlöten auf die beiden verbliebenen T
lief die Stufe, Blinkerbirne leuchtete und ließ sich strom- und
spannungsbegrenzt betreiben.
Ich habe neue alte 2N3055 von Motorola, von ca. 1990.
Die sollten doch noch zur Reparatur geeignet sein?
BD241 ist nicht drin, dafür ein kleiner 2N3053.
Die Schaltung ist in der Tat offenbar Murks, sowohl in der Konzeption
wie in meiner konkreten Ausführung. Aber es scheint keine
verbesserte Version zu geben, im Netz finde ich nur Berge von
halblebigen Projekten. Und natürlich die üblichen "Ich möchte
geschwind ein 100V/40A-Labornetzteil bauen." Ohne den Bloggern
zu nahe treten zu wollen, aber die meisten Seiten mit einem
Netzteilprojekt machen nicht den Eindruck, auf Herz und Nieren
geprüft worden zu sein. Wie man an den Links in der dse-FAQ
sieht, sind sie sogar oft fehlerbehaftet. Und irgendwie gibt es
kein definitives Projekt, das für 30V/3-6A wie hier paßt.
Ich hatte mich mal in den Schaltplan eines defekten Hameg-
Netzteils mit Gegentaktendstufe vertieft. Einstellung durch
DA-Wandler, die den Opamps sagen, wo es lang geht. Alternativ
analoge Modulation oder Arbiträrfunktion im Controller.
Hübsch, aber für mich einen kleinen Zacken zu kompliziert. ;)