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S:Schaltplan Labornetzteil Powertronic Lab 3222

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Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 20, 2016, 9:05:54 PM10/20/16
to
Mir ist ein leicht defektes Labornetzteil "Powertronic Lab 3222"
von 1989 zugelaufen, dafür könnte ich einen Schaltplan gebrauchen.

Recht fett, 19 Zoll, 2x 0-32V/0-2A, 4 analoge Instrumente, jeweils
Grob- und Feinregler für U und I. 5V/1A über einen 7805 gibts
auch noch (mit demselben fetten 6800µ/63V-Elko wie für die
anderen Spannungen, obwohl nur mit <15V beaufschlagt. Damals
gabs wohl noch keine Controller.)

Die üblichen Verdächtigen finden keinen Schaltplan. Aber ich
vermute, die Regelung ist sehr Standard, vielleicht auch das
Modell unter anderen Namen.

Jede Spannung hat eine Platine mit LM 723, 2x UA741 und einem
2N3053(! TO39), der wohl die 3 unbekannten, weil verkleideten
Transistoren in TO-3 ansteuert.

Spannnung 1 tut wieder, nachdem ich ein abgerissenes Kabel
(ausgerechnet am Spannungspoti) angelötet habe. Davor kamen
51 Volt raus, autsch, die volle Ladeelkospannung.

Die andere Spannung fängt bei 25 V an, geht auf 28 und dann
wieder runter auf 23 (bei Soll-Einstellung von 0-32V).
Beim Absinken geht die CV-LED aus, die CC aber nicht an. Da
scheint irgendwas am Offset im Argen zu liegen. Ladespannung
stimmt, Poti-Widerstand auch.

Bevor ich mir nun nen Schaltplan erstelle und weiter rumsuche,
vielleicht hat jemand was Passendes? Was tun die beiden 741?
Habe ich bei 723-Netzteilen noch nie gesehen.

Dieter Wiedmann

unread,
Oct 20, 2016, 10:23:42 PM10/20/16
to
Am 21.10.2016 um 03:05 schrieb Wolfgang Schreiber:

> Bevor ich mir nun nen Schaltplan erstelle und weiter rumsuche,
> vielleicht hat jemand was Passendes?


http://www.schematheek.net/images/schema/schema%20regel.png



Gruß Dieter

Dieter Wiedmann

unread,
Oct 20, 2016, 10:27:04 PM10/20/16
to
Am 21.10.2016 um 03:05 schrieb Wolfgang Schreiber:

> Bevor ich mir nun nen Schaltplan erstelle und weiter rumsuche,
> vielleicht hat jemand was Passendes

Und sogar Elektor kennt das:

https://store.donanimhaber.com/b7/c5/c1/b7c5c1bfe8abcc0e996fcd0ea028f4e9.png



Gruß Dieter

Dieter Wiedmann

unread,
Oct 20, 2016, 10:30:51 PM10/20/16
to
Am 21.10.2016 um 03:05 schrieb Wolfgang Schreiber:

> Bevor ich mir nun nen Schaltplan erstelle und weiter rumsuche,
> vielleicht hat jemand was Passendes?

Und noch eins:


http://www.elv.de/Semiprofessionelles,-elektronisch-stabilisiertes-Netzgerat/x.aspx/cid_726/detail_32926



Gruß Dieter

horst-d.winzler

unread,
Oct 21, 2016, 12:33:31 AM10/21/16
to
"Semiprofessionell" ein hübscher Euphemismus. Erinnert mich irgendwie an
die Schönheitsindustrie mit ihren Versprechungen.

--
---hdw---

Edzard Egberts

unread,
Oct 21, 2016, 2:01:45 AM10/21/16
to
horst-d.winzler wrote:
> Am 21.10.2016 um 04:30 schrieb Dieter Wiedmann:
>> Am 21.10.2016 um 03:05 schrieb Wolfgang Schreiber:
>>
>>> Bevor ich mir nun nen Schaltplan erstelle und weiter rumsuche,
>>> vielleicht hat jemand was Passendes?
>>
>> Und noch eins:
>>
>>
>> http://www.elv.de/Semiprofessionelles,-elektronisch-stabilisiertes-Netzgerat/x.aspx/cid_726/detail_32926
>>
>>
>
> "Semiprofessionell" ein hübscher Euphemismus

Damit ist wahrscheinlich die handgemalte Leiterplatte gemeint, die unter
obigem Link gut zu erkennen ist. Besonders die Massefläche und die
Power-Leitungen sind beeindruckend. :o)

Dieter Wiedmann

unread,
Oct 21, 2016, 2:08:28 AM10/21/16
to
Am 21.10.2016 um 08:01 schrieb Edzard Egberts:

> Damit ist wahrscheinlich die handgemalte Leiterplatte gemeint, die unter
> obigem Link gut zu erkennen ist. Besonders die Massefläche und die
> Power-Leitungen sind beeindruckend. :o)


http://our-home-and-life.blogspot.de/2013/12/doppel-labornetzgerat-dng-302-teil-1.html


Insbesondere die Aussage zur Robustheit.



Gruß Dieter

Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 21, 2016, 9:16:20 AM10/21/16
to
Dieter Wiedmann schrieb:
> Am 21.10.2016 um 03:05 schrieb Wolfgang Schreiber:
>
> > Bevor ich mir nun nen Schaltplan erstelle und weiter rumsuche,
> > vielleicht hat jemand was Passendes?
>
> http://www.elv.de/Semiprofessionelles,-elektronisch-stabilisiertes-Netzgerat/x.aspx/cid_726/detail_32926

Vielen Dank, auch den anderen Antwortern.
Ich entnehme euren bissigen Kommentaren daß die allgemeinen Schwächen von
723-Netzteilen auch bei diesem gelten und die 741 da nix rausreißen. :)
Also z.B. krachendes Poti -> volle Spannung am Ausgang.

Kann man die beiden Hälften einfach paralell schalten für mehr Leistung,
oder gibt das Probleme, wenn zwei Regler gegeneinander arbeiten?
Warte ich also lieber auf einen Kälteeinbruch (zwecks langer Winterabend)
und baue dann die 6 Leistungstransistoren an eine der Regelungen, nebst
Zusammenschalten der beiden Versorgungsteile?

Für normale Zwecke habe ich schon ein Labornetzteil, ich würde dieses
hier als Ding für mehr Bums verwenden. "Brauchen" ist zuviel gesagt,
aber wenn man es schonmal hat... :) Wobei, mein anderes kann nur 2x18
bei 1,8A, das ist für 24V-Schaltungen/Geräte oft zuwenig. Aber mit
den Schwächen könnte ich wohl leben, ich teste keine Raketenmodule
damit.

Bei ELV kann die Schaltung 3A? Müßte meins also auch können, abgesehen
von thermischen Problemen bei zuviel Abfallspannung?

Wie kann ich die Leistung des Trafos abschätzen? Wiegen geht nicht,
weil eingebaut. Gibts ne Schätzformel für Volumen->VA?
Oder kann man sich dem Problem für gelegentliche Laboraufgaben
ebenfalls thermisch nähern? Also einfach überlasten bis heiß, dann
abschalten? :)

Axel Berger

unread,
Oct 21, 2016, 9:38:29 AM10/21/16
to
Wolfgang Schreiber wrote:
> Also z.B. krachendes Poti -> volle Spannung am Ausgang.

Normalerweise stellt das Poti den Sollwert und ist nicht Teil der
Rückkopplung. Dann kann man es mit einem Elko fast beliebig träge machen
ohne die Regeleigenschften im geringsten zu verschlechtern. Für den
Einsatz der Strombegrenzung könnte ein weiterer Widerstand zwischen Elko
und Eingang nötig werden.


> Kann man die beiden Hälften einfach paralell schalten für mehr Leistung,
> oder gibt das Probleme, wenn zwei Regler gegeneinander arbeiten?

Im allgemeinen arbeitet dann ein Teil in der Strombegrenzung und der
andere übernimmt die Spannungsregelung. Gut gemachten Netzteilen sollte
das nichts ausmachen. Immer, wenn die Last genug absinkt, gibt es einen
winzigen Sprung.

Axel

--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --

Werner Holtfreter

unread,
Oct 21, 2016, 9:55:28 AM10/21/16
to
Die Vorlage des Layouts dürfte in einem größeren Maßstab geklebt
worden sein. Für die Krümmungen gab es Klebebänder, die sich ziehen
ließen, ähnlich Malerkreppband.

Die Vorlage wurde dann fotografisch verkleinert.
--
Gruß Werner
Die evangelische Kirche hat diesen Weg des "dem Zeitgeist
nach dem Munde sprechen" damit bezahlt, von einer jenseitigen
Kirche in eine diesseitige NGO zu mutieren. Peter Schmidt

Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 21, 2016, 11:28:12 AM10/21/16
to
Werner Holtfreter schrieb:
> Edzard Egberts wrote:
>
> > horst-d.winzler wrote:
> >> Am 21.10.2016 um 04:30 schrieb Dieter Wiedmann:
>
> >>> www.elv.de/Semiprofessionelles,-elektronisch-stabilisiertes-Netzgerat/x.aspx/cid_726/detail_32926
> >>
> >> "Semiprofessionell" ein hübscher Euphemismus
> >
> > Damit ist wahrscheinlich die handgemalte Leiterplatte gemeint, die
> > unter obigem Link gut zu erkennen ist. Besonders die Massefläche und
> > die Power-Leitungen sind beeindruckend. :o)
>
> Die Vorlage des Layouts dürfte in einem größeren Maßstab geklebt
> worden sein. Für die Krümmungen gab es Klebebänder, die sich ziehen
> ließen, ähnlich Malerkreppband.
>
> Die Vorlage wurde dann fotografisch verkleinert.

Und das war zum damaligen Zeitpunkt semiprofessionell, verglichen
mit den Bienenwachs- und Nagellackorgien vor Erfindung des Edding. :)

Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 21, 2016, 3:21:46 PM10/21/16
to
Hier gibts das in ähnlich:
http://stegem.de/Elektronik/Lab303/

Mein Gerät ist etwas abweichend. Ich habe 2 LED und beide hängen
an den Ausgängen der 741. Die Schaltpläne kranken für mich daran,
daß sie mit wirren Bezeichnungen auf Nachbarpläne verweisen, die nur
teilweise vorhanden sind. Die 3 Trimmer sind wohl *die* Potis, aber
welches für was ist, bleibt das Geheimnis von ELV. Jedenfalls gibts
den Plan offenbar nirgendwo vollständig und erklärt.
Gibts das PDF von dem Artikel irgendwo im Netz, ohne daß ich erst
Emule entstauben muß?

Ich tausche einfach mal beide 741, die nicht angehende CC-LED, wenn
sie müßte, könnte auf einen Defekten hinweisen.

Rolf Bombach

unread,
Oct 21, 2016, 4:34:19 PM10/21/16
to
Wolfgang Schreiber schrieb:
> Dieter Wiedmann schrieb:
>> Am 21.10.2016 um 03:05 schrieb Wolfgang Schreiber:
>>
>>> Bevor ich mir nun nen Schaltplan erstelle und weiter rumsuche,
>>> vielleicht hat jemand was Passendes?
>>
>> http://www.elv.de/Semiprofessionelles,-elektronisch-stabilisiertes-Netzgerat/x.aspx/cid_726/detail_32926
>
> Vielen Dank, auch den anderen Antwortern.
> Ich entnehme euren bissigen Kommentaren daß die allgemeinen Schwächen von
> 723-Netzteilen auch bei diesem gelten und die 741 da nix rausreißen. :)
> Also z.B. krachendes Poti -> volle Spannung am Ausgang.

Es ist kein 723er Netzteil, es ist ein 741er Schrottpaket. Nur MaWin
findet den 723 mistig. Hier wird der 723 nur als Referenzspannungsquelle
verwendet, das ist eigentlich der gute Teil an der Schaltung.

--
mfg Rolf Bombach

Kai-Martin Knaak

unread,
Oct 21, 2016, 5:09:53 PM10/21/16
to
Edzard Egberts wrote:

>> "Semiprofessionell" ein hübscher Euphemismus
>
> Damit ist wahrscheinlich die handgemalte Leiterplatte gemeint, die unter
> obigem Link gut zu erkennen ist.

1979 musste man schon sehr professionell sein, um ein Layout nicht mit der
Hand zu malen. Software fürs Layout wurde erst in den 80ern im allgemeinen
Handel erhältlich. Bis dahin haben die entsprechendne Abteilungen von
Tektroniks, oder HP sich mit Eigenentwicklungen beholfen.

---<)kaimartin(>---
--
Kai-Martin Knaak tel: +49-511-762-2895
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik fax: +49-511-762-2211
Welfengarten 1, 30167 Hannover http://www.iqo.uni-hannover.de
GPG key: http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get

Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 21, 2016, 9:20:05 PM10/21/16
to
Rolf Bombach schrieb:
> Wolfgang Schreiber schrieb:
> > Ich entnehme euren bissigen Kommentaren daß die allgemeinen Schwächen von
> > 723-Netzteilen auch bei diesem gelten und die 741 da nix rausreißen. :)
> > Also z.B. krachendes Poti -> volle Spannung am Ausgang.
>
> Es ist kein 723er Netzteil, es ist ein 741er Schrottpaket. Nur MaWin
> findet den 723 mistig. Hier wird der 723 nur als Referenzspannungsquelle
> verwendet, das ist eigentlich der gute Teil an der Schaltung.

Ah, ich dachte meine Verwirrung über den quasi kurzgeschlossenen 723 ohne
jede Einflußmöglichkeit von außen liegt an meinem fehlenden intelektuellen
Zugang. Tatsächlich liegt sie an der fehlenden Beschaltung. :)
741 als Regler ist ja nu wirklich nicht der Brüller. Also langer
Winterabend. Dann alles raustun was drin ist und durch was Vernünftiges
ersetzen. :)

Bernd Mayer

unread,
Oct 22, 2016, 12:13:37 AM10/22/16
to
Am 21.10.2016 um 15:16 schrieb Wolfgang Schreiber:
> Wie kann ich die Leistung des Trafos abschätzen? Wiegen geht nicht,
> weil eingebaut. Gibts ne Schätzformel für Volumen->VA?
> Oder kann man sich dem Problem für gelegentliche Laboraufgaben
> ebenfalls thermisch nähern? Also einfach überlasten bis heiß, dann
> abschalten? :)

Hallo,

die Leistung des Trafos kann man aus desssen Abmessungen bestimmen.
Es gibt Tabellen dazu:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm
http://www.roehrenkramladen.de/Trafowickelmaschine/Twm3.html


Bernd Mayer

horejsi

unread,
Oct 22, 2016, 1:02:27 PM10/22/16
to
Am 21.10.2016 um 15:16 schrieb Wolfgang Schreiber:

> Wie kann ich die Leistung des Trafos abschätzen? Wiegen geht nicht,
> weil eingebaut. Gibts ne Schätzformel für Volumen->VA?
> Oder kann man sich dem Problem für gelegentliche Laboraufgaben
> ebenfalls thermisch nähern? Also einfach überlasten bis heiß, dann
> abschalten? :)
>

http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

oder


http://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/cq-dl/1987/page293/index.html

Rolf Bombach

unread,
Oct 22, 2016, 1:51:07 PM10/22/16
to
Wolfgang Schreiber schrieb:
Ich würde in einem ersten Anlauf exakt die ursprüngliche Schaltung
zu rekonstruieren versuchen. Es wird allerdings die Leistungshalbleiter
nicht mehr geben. BD241 schon, aber 2N3055 nicht, da es nicht "den"
2N3055 gibt. Daher aufpassen auf Schwingneigung.
Ein 741er in der Strombegrenzung ist, vorsichtig ausgedrückt, mutig.
Die schnelle primäre Strombegrenzung erfolgt wohl durch die endliche
Stromverstärkung der Darlington-Endstufe, die 0.5V/us des 741 etc...

Ich kenne deine Erfahrung nicht, gebe aber allgemein zu bedenken, dass
die Schwierigkeiten bei der Konstruktion von NF-Endstufen und Regel-
netzteilen insbesondere von wenig Erfahrenen generell enorm unterschätzt
werden (Satz bewusst doppeldeutig).

--
mfg Rolf Bombach

Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 23, 2016, 9:42:09 PM10/23/16
to
Rolf Bombach schrieb:
> Wolfgang Schreiber schrieb:
> > Rolf Bombach schrieb:

> Ich würde in einem ersten Anlauf exakt die ursprüngliche Schaltung
> zu rekonstruieren versuchen. Es wird allerdings die Leistungshalbleiter
> nicht mehr geben. BD241 schon, aber 2N3055 nicht, da es nicht "den"
> 2N3055 gibt. Daher aufpassen auf Schwingneigung.
> Ein 741er in der Strombegrenzung ist, vorsichtig ausgedrückt, mutig.
> Die schnelle primäre Strombegrenzung erfolgt wohl durch die endliche
> Stromverstärkung der Darlington-Endstufe, die 0.5V/us des 741 etc...
>
> Ich kenne deine Erfahrung nicht, gebe aber allgemein zu bedenken, dass
> die Schwierigkeiten bei der Konstruktion von NF-Endstufen und Regel-
> netzteilen insbesondere von wenig Erfahrenen generell enorm unterschätzt
> werden (Satz bewusst doppeldeutig).

Meine Erfahrung mit Elektronik ist lang, aber nicht tief. :)
Mittlerweile verstehe ich grob, was die beiden Opamps tun: Jeder kann
das Basispotential runterziehen, wenn er Strom oder Spannung begrenzen
möchte. Aber das quantitativ zu erfassen, abzugleichen oder z.B. an einen
anderen Opamp-Typ anzupassen, übersteigt meine Fähigkeiten.

Ich habe den Fehler aber mittlerweile wohl gefunden. Nach einigen sehr
bizarren Verhaltensweisen: Die Basis der Leistungstransistoren auf
GND oder Minus der Opamps gezogen, stieg die Ausgangsspannung
trotzdem. Mit ausgelöteten Opamps blieb sie auf 25 V, mit leichter
Regelmöglichkeit durch den Spannungseinsteller. Brach aber sofort
zusammen mit einer Blinkerbirne am Ausgang.

Die Steuerung von der Basis des ersten 2N3055 abgelötet.
Ergebnis: Ein Widerstand 680R von der freien Basis nach E
fing an zu rauchen?! Freie Energie aus der Basis. :)

Ergo: Der erste von 3 2N3055 durchlegiert, bzw. bei Diodenmessung
CE und BE unendlich, BC 16mV in beiden Richtungen. Er ist von
ST, angeblich ;), Datecode 99123.

Diese Stufe wurde schonmal repariert, wie an Wärmeleitpastenresten
erkennbar war. Und ein Fehler eingebaut, statt 2R wurden 0R2 an
den Emitter dieses ersten T gelötet, der gleichzeitig die Basis der
beiden anderen ansteuert. Dadurch konnten die beiden anderen
T nicht durchschalten und der gesamte Strom lief durch den
ersten. (Ich zeichne mal nen Schaltplan und lade ihn hoch.)
Durch provisorisches Umlöten auf die beiden verbliebenen T
lief die Stufe, Blinkerbirne leuchtete und ließ sich strom- und
spannungsbegrenzt betreiben.

Ich habe neue alte 2N3055 von Motorola, von ca. 1990.
Die sollten doch noch zur Reparatur geeignet sein?
BD241 ist nicht drin, dafür ein kleiner 2N3053.

Die Schaltung ist in der Tat offenbar Murks, sowohl in der Konzeption
wie in meiner konkreten Ausführung. Aber es scheint keine
verbesserte Version zu geben, im Netz finde ich nur Berge von
halblebigen Projekten. Und natürlich die üblichen "Ich möchte
geschwind ein 100V/40A-Labornetzteil bauen." Ohne den Bloggern
zu nahe treten zu wollen, aber die meisten Seiten mit einem
Netzteilprojekt machen nicht den Eindruck, auf Herz und Nieren
geprüft worden zu sein. Wie man an den Links in der dse-FAQ
sieht, sind sie sogar oft fehlerbehaftet. Und irgendwie gibt es
kein definitives Projekt, das für 30V/3-6A wie hier paßt.

Ich hatte mich mal in den Schaltplan eines defekten Hameg-
Netzteils mit Gegentaktendstufe vertieft. Einstellung durch
DA-Wandler, die den Opamps sagen, wo es lang geht. Alternativ
analoge Modulation oder Arbiträrfunktion im Controller.
Hübsch, aber für mich einen kleinen Zacken zu kompliziert. ;)

Michael Schwingen

unread,
Oct 24, 2016, 4:58:38 PM10/24/16
to
On 2016-10-24, Wolfgang Schreiber <coo...@gmx.de> wrote:
> Die Schaltung ist in der Tat offenbar Murks, sowohl in der Konzeption
> wie in meiner konkreten Ausführung. Aber es scheint keine
> verbesserte Version zu geben, im Netz finde ich nur Berge von
> halblebigen Projekten. Und natürlich die üblichen "Ich möchte
> geschwind ein 100V/40A-Labornetzteil bauen." Ohne den Bloggern
> zu nahe treten zu wollen, aber die meisten Seiten mit einem
> Netzteilprojekt machen nicht den Eindruck, auf Herz und Nieren
> geprüft worden zu sein. Wie man an den Links in der dse-FAQ
> sieht, sind sie sogar oft fehlerbehaftet. Und irgendwie gibt es
> kein definitives Projekt, das für 30V/3-6A wie hier paßt.

Ich habe letztens diesen Link hier notiert:
https://github.com/eez-open/psu-hw
aber noch keiner Zeit gehabt, mir das im Detail anzusehen.

cu
Michael

Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 24, 2016, 8:30:39 PM10/24/16
to
Michael Schwingen schrieb:

> Ich habe letztens diesen Link hier notiert:
> https://github.com/eez-open/psu-hw
> aber noch keiner Zeit gehabt, mir das im Detail anzusehen.

USB, Ethernet, VGA-Farbdisplay und das Ganze als Arduino-Shield.
Klingt ambitioniert und mit dem Arduino etwas schräg.

Hergen Lehmann

unread,
Oct 25, 2016, 2:45:02 AM10/25/16
to
Das Display ist durchaus zweckmäßig, weil billig aus China zu beziehen
und von der Arduino-Plattform direkt unterstützt. Aber ein
Linux-basierter Controller wäre für Ethernet sicher naheliegender
gewesen und hätte auf der Softwareseite vieles erleichtert. Und wenn man
schon mehrere eigene SMD-Leiterplatten entwirft, warum sitzt der AVR
dann nicht gleich darauf, sondern auf einem Original-Arduino-Huckepack?

Auch an anderen Stellen erscheint mir das Design etwas planlos.
Allein vier Hilfsspannungen für den Reglerteil (plus zwei weitere für
den Steuerprozessor)?
Unmengen diskrete LED-Anzeigen zusätzlich zum Display, aber keinerlei
diskrete Bedienelemente (Drehgeber)?
Warum werden nicht weniger als 18(!) digitale Steuersignale aufwändig
über die Potenzialbarriere geschleift, statt auf der anderen Seite auch
nochmal einen kleinen Micocontroller vorzusehen oder wenigstens das
SPI-Interface effizient zu nutzen?

Aber immerhin ein Anstoß, das eigene Netzteilprojekt über den Winter mal
voran zu treiben. ;-)

Hergen

Bernd Mayer

unread,
Oct 25, 2016, 4:16:46 AM10/25/16
to
Am 24.10.2016 um 03:42 schrieb Wolfgang Schreiber:
>
> Die Schaltung ist in der Tat offenbar Murks, sowohl in der Konzeption
> wie in meiner konkreten Ausführung. Aber es scheint keine
> verbesserte Version zu geben, im Netz finde ich nur Berge von
> halblebigen Projekten. Und natürlich die üblichen "Ich möchte
> geschwind ein 100V/40A-Labornetzteil bauen." Ohne den Bloggern
> zu nahe treten zu wollen, aber die meisten Seiten mit einem
> Netzteilprojekt machen nicht den Eindruck, auf Herz und Nieren
> geprüft worden zu sein. Wie man an den Links in der dse-FAQ
> sieht, sind sie sogar oft fehlerbehaftet. Und irgendwie gibt es
> kein definitives Projekt, das für 30V/3-6A wie hier paßt.

Hallo,

von LT gibt es ein High Performance Portable DC Bench Power Supply,
3A und mehr als 24 V:

http://cds.linear.com/docs/en/lt-journal/LTJournal-V24N2-02-df-BenchSupply-Szolusha.pdf

Das Demoboard gibt es fertig für 200 $


Bernd Mayer



Peter Heitzer

unread,
Oct 25, 2016, 5:00:34 AM10/25/16
to
Bernd Mayer <beam.b...@knuut.de> wrote:
>Am 24.10.2016 um 03:42 schrieb Wolfgang Schreiber:
>>
>> Die Schaltung ist in der Tat offenbar Murks, sowohl in der Konzeption
>> wie in meiner konkreten Ausführung. Aber es scheint keine

>Hallo,

>von LT gibt es ein High Performance Portable DC Bench Power Supply,
>3A und mehr als 24 V:

>http://cds.linear.com/docs/en/lt-journal/LTJournal-V24N2-02-df-BenchSupply-Szolusha.pdf
Man beachte Figure 11 :-)

>Das Demoboard gibt es fertig für 200 $
Zu einem richtigen Labornetzgerät fehlen aber noch Trafo, Gehäuse, Messgeräte und
die restliche Mechanik. Da dürfte ein Kauf sinnvoller sein.
Das Siglent SPD3303C mit 3 Ausgängen gibt es unter 300 EUR; ein Korad Netzteil
knapp unter 100 EUR.





--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter....@rz.uni-regensburg.de

Rolf Bombach

unread,
Oct 25, 2016, 4:00:39 PM10/25/16
to
Kai-Martin Knaak schrieb:
> Edzard Egberts wrote:
>
>>> "Semiprofessionell" ein hübscher Euphemismus
>>
>> Damit ist wahrscheinlich die handgemalte Leiterplatte gemeint, die unter
>> obigem Link gut zu erkennen ist.
>
> 1979 musste man schon sehr professionell sein, um ein Layout nicht mit der
> Hand zu malen. Software fürs Layout wurde erst in den 80ern im allgemeinen
> Handel erhältlich. Bis dahin haben die entsprechendne Abteilungen von
> Tektroniks, oder HP sich mit Eigenentwicklungen beholfen.

Die alten Teks hatten wunderbar "handgemalte" Platinen, zweiseitig wenns
hoch kam. Keine Massenflächen, die TTL-ICs zum Teil abenteuerlich locker
angeschlossen, und es hat trotzdem funktioniert. Zum Glück waren die Fotos
im Manual dermassen deutlich, dass ich eine nicht vorhandene Zusatz-Platine
im Terminal (ca. 4010) nachbauen konnte.

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
Oct 25, 2016, 4:10:24 PM10/25/16
to
Wolfgang Schreiber schrieb:
>
.....

> Ergo: Der erste von 3 2N3055 durchlegiert, bzw. bei Diodenmessung
> CE und BE unendlich, BC 16mV in beiden Richtungen. Er ist von
> ST, angeblich ;), Datecode 99123.
>
> Diese Stufe wurde schonmal repariert, wie an Wärmeleitpastenresten
> erkennbar war. Und ein Fehler eingebaut, statt 2R wurden 0R2 an
> den Emitter dieses ersten T gelötet, der gleichzeitig die Basis der
> beiden anderen ansteuert. Dadurch konnten die beiden anderen
> T nicht durchschalten und der gesamte Strom lief durch den
> ersten. (Ich zeichne mal nen Schaltplan und lade ihn hoch.)
> Durch provisorisches Umlöten auf die beiden verbliebenen T
> lief die Stufe, Blinkerbirne leuchtete und ließ sich strom- und
> spannungsbegrenzt betreiben.

Ja, gut analysiert. Offenbar ein Fall von Hospitalismus; nach
Reparatur kranker als vorher.
>
> Ich habe neue alte 2N3055 von Motorola, von ca. 1990.
> Die sollten doch noch zur Reparatur geeignet sein?

Wenn es sogar noch 2N3055H sind, bist du auf der sicheren Seite.

> Die Schaltung ist in der Tat offenbar Murks, sowohl in der Konzeption
> wie in meiner konkreten Ausführung. Aber es scheint keine
> verbesserte Version zu geben, im Netz finde ich nur Berge von
> halblebigen Projekten. Und natürlich die üblichen "Ich möchte
> geschwind ein 100V/40A-Labornetzteil bauen." Ohne den Bloggern
> zu nahe treten zu wollen, aber die meisten Seiten mit einem
> Netzteilprojekt machen nicht den Eindruck, auf Herz und Nieren
> geprüft worden zu sein. Wie man an den Links in der dse-FAQ
> sieht, sind sie sogar oft fehlerbehaftet. Und irgendwie gibt es
> kein definitives Projekt, das für 30V/3-6A wie hier paßt.

Eben, es kommt eher darauf an, wie man was macht als was man macht.
Die Automatiker-Lehrlinge hier schrauben gerade 150V/500A Netzteile
am Fliessband zusammen. Die Teile bestehen vorallem aus Kupferplatten,
IGBTs und wirklich fetten Drosseln. Hätte die swisscom mein Webspace
nicht kommentar- und ersatzlos eingestampft, könnte ich ein Foto
hochladen.

--
mfg Rolf Bombach

Dieter Wiedmann

unread,
Oct 25, 2016, 4:23:55 PM10/25/16
to
Am 25.10.2016 um 22:10 schrieb Rolf Bombach:

> Hätte die swisscom mein Webspace
> nicht kommentar- und ersatzlos eingestampft,

Vor ein paar Jahren die Newsserver, jetzt den Webspace. Ob die Schlipse
bald auf die Idee kommen die teuren Netzzugänge einzusparen....



Gruß Dieter


Michael Schwingen

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Oct 26, 2016, 4:49:20 AM10/26/16
to
On 2016-10-25, Bernd Mayer <beam.b...@knuut.de> wrote:
>
> von LT gibt es ein High Performance Portable DC Bench Power Supply,
> 3A und mehr als 24 V:
>
> http://cds.linear.com/docs/en/lt-journal/LTJournal-V24N2-02-df-BenchSupply-Szolusha.pdf

Habe ich - funktioniert wirklich nett, hatte ich hier auch schonmal vor
einigen Wochen erwähnt.

Interessant ist, das Konzept (Schalt-Vorregler und Linearregler) mit
gescheit optimierter Regelschleife auf eine Lösung mit diskreten Teilen
umzusetzen - ob die Steuerung mit einem aufgesteckten Arduino jetzt sinnvoll
ist, möchte ich auch bezweifeln, aber das ist ja leicht austauschbar.

cu
Michael

Michael Schwingen

unread,
Oct 26, 2016, 4:54:26 AM10/26/16
to
On 2016-10-25, Peter Heitzer <peter....@rz.uni-regensburg.de> wrote:
> Das Siglent SPD3303C mit 3 Ausgängen gibt es unter 300 EUR; ein Korad Netzteil
> knapp unter 100 EUR.

ein Korad haben wir in der Firma: das Teil zeigt beim Übergang in/aus der
Strombegrenzung instabile Regeleigenschaften incl. heftigen Überschwingern
über die eingestellte Ausgangsspannung hinaus.

Das ist OK, um einen 12V-Proxon-Bohrer zu betreiben, als Labornetzteil ist
das inakzeptabel.

cu
Michael

Wolfgang Schreiber

unread,
Oct 26, 2016, 10:28:30 AM10/26/16
to
Rolf Bombach schrieb:
> Wolfgang Schreiber schrieb:

> > Ergo: Der erste von 3 2N3055 durchlegiert, bzw. bei Diodenmessung
> > CE und BE unendlich, BC 16mV in beiden Richtungen. Er ist von
> > ST, angeblich ;), Datecode 99123.

> Ja, gut analysiert. Offenbar ein Fall von Hospitalismus; nach
> Reparatur kranker als vorher.

> Die Automatiker-Lehrlinge hier schrauben gerade 150V/500A Netzteile
> am Fliessband zusammen. Die Teile bestehen vorallem aus Kupferplatten,
> IGBTs und wirklich fetten Drosseln.

Da fällt mir ein, ich habe noch einen schuhkartongroßen Kühltunnel
mit 2 (Doppel?)-IGBT drauf aus einem Wechselrichter. Die sollten bei
3-6A Ausgangsstrom doch kühl bleiben. :)

> Hätte die swisscom mein Webspace
> nicht kommentar- und ersatzlos eingestampft, könnte ich ein Foto
> hochladen.

Für Einzelbilder gibts ja unkomfortable Lösungen, s.u.

So, hier mal der Schaltplan der Transistoransteuerung:

http://www.directupload.net/file/d/4520/pylmy678_jpg.htm

T1 war der kaputte. R1 der von selbst rauchende Basiswiderstand.
Den Sollwert von 2 Ohm für R2 habe ich aus der anderen Stufe
abgelesen. Aber es leuchtet ein, daß bei 0R2 die Basen von T2, T3
nicht hochkommen und der Wert falsch sein muß, auch wenn ich keinen
Originalschaltplan habe.

An der Schaltung ist einiges abgeändert gegenüber dem ELV/Elektor-
Schaltplan. Die Dioden links am Papierende ;) gehen zu den Opamp-
Ausgängen. Die Änderung mit dem 2N305*3* als Ansteuerung und dem
halb mitbenutzten T1 finde ich merkwürdig. Wollten die sich einen
BD241 sparen, um nur eine Sorte in TO-3 zu verwenden? Würde Sinn
machen, da es 3 Kühlkörper mit paarigen Transistoren sind, wobei
der mittlere auf beide Stufen aufgeteilt ist. Aber dafür brauchen sie
den zusätzlichen kleinen 2N3053. Merkwürdig.

Auch im Regelteil ist einiges anders, z.B. ist gegenüber dem
Elektorschaltplan in https://store.donanimhaber.com/b7/c5/c1/b7c5c1bfe8abcc0e996fcd0ea028f4e9.png
am LM723 R2=Brücke statt 22 Ohm. Ich fürchte, die Änderungen wurden
nicht unbedingt zur Verbesserung, sondern zur Einsparung gemacht.

Dank der vielen Tips und Links hier habe ich mir die Funktionsweise
so zusammengereimt: Die beiden Opamps regeln Strom und Spannung, wobei
derjenige gewinnt, der gerade am wenigsten zuläßt. Der LM 723 ist
nur als Spannungsreferenz eingesetzt, weil voll toll temperaturstabil.
Dafür schwingt die ganze Schaltung wie ein Lämmerschwanz, regelt lahm
und hat keinerlei thermische Sicherheit. In kommerziellen Geräten
wird die Schwingneigung durch wild eingestreute 100pf-C gebremst, die
man in den konkreten Aufbau eingemessen hat. :)

Ließe sich dieses Prinzip durch moderne Spannungsreferenz und Opamps
merklich verbessern? Manche Schaltungen im Netz haben ja TL431,
CA3140 drin. Hilft was ganz teures von LT? :) Oder ist da einfach
Hopfen und Malz verloren? Selber entwickeln könnte ich es ohnehin nicht,
könnte mir dann aber die Suche nach moderneren Varianten ersparen.

Zusatzfrage: Wenn ich einen Ausgang-ein/aus-Schalter einbauen will,
paßt es, die Basis vom 2N3053 (hätte noch T0 daneben schreiben sollen)
auf Regelungsmasse, also Pin 7 vom LM723 zu ziehen? Hart mit Schalter
oder später mal mit was luxuriöserem in Halbleiter (Flipflop mit Taster,
Thermoschutz o.ä.)

Rolf Bombach

unread,
Nov 5, 2016, 5:52:34 PM11/5/16
to
Wolfgang Schreiber schrieb:
>
> An der Schaltung ist einiges abgeändert gegenüber dem ELV/Elektor-
> Schaltplan. Die Dioden links am Papierende ;) gehen zu den Opamp-
> Ausgängen. Die Änderung mit dem 2N305*3* als Ansteuerung und dem
> halb mitbenutzten T1 finde ich merkwürdig. Wollten die sich einen
> BD241 sparen, um nur eine Sorte in TO-3 zu verwenden? Würde Sinn
> machen, da es 3 Kühlkörper mit paarigen Transistoren sind, wobei
> der mittlere auf beide Stufen aufgeteilt ist. Aber dafür brauchen sie
> den zusätzlichen kleinen 2N3053. Merkwürdig.

Ja, ist etwas bizarro. T1 ist einer der Transistoren in einer
Darlington-Kette, hat aber ungewöhnlich tiefen Ableitwiderstand.
Bei kleinen Strömen dürfte er alles abkriegen, dafür sind geringfügig
höhere Ausgangsspannungen möglich. Ist insgesamt aber nicht wirklich
zu kritisieren.
>
> Auch im Regelteil ist einiges anders, z.B. ist gegenüber dem
> Elektorschaltplan in https://store.donanimhaber.com/b7/c5/c1/b7c5c1bfe8abcc0e996fcd0ea028f4e9.png
> am LM723 R2=Brücke statt 22 Ohm. Ich fürchte, die Änderungen wurden
> nicht unbedingt zur Verbesserung, sondern zur Einsparung gemacht.

Toll ist das nicht, da der 22 Ohm der Shunt der Strombegrenzung
ist. Die wird so natürlich ausgehebelt.

> Dank der vielen Tips und Links hier habe ich mir die Funktionsweise
> so zusammengereimt: Die beiden Opamps regeln Strom und Spannung, wobei
> derjenige gewinnt, der gerade am wenigsten zuläßt. Der LM 723 ist
> nur als Spannungsreferenz eingesetzt, weil voll toll temperaturstabil.
> Dafür schwingt die ganze Schaltung wie ein Lämmerschwanz, regelt lahm
> und hat keinerlei thermische Sicherheit. In kommerziellen Geräten
> wird die Schwingneigung durch wild eingestreute 100pf-C gebremst, die
> man in den konkreten Aufbau eingemessen hat. :)

Was natürlich Müll ist. Man versucht, ein Murksdesign irgendwie
zu retten. Moderne Designs sind näher an NF-Endstufen.

> Ließe sich dieses Prinzip durch moderne Spannungsreferenz

eher nein.

> und Opamps merklich verbessern?

Das schon eher.

> Manche Schaltungen im Netz haben ja TL431, CA3140 drin.

Der CA3140 ist historisch interessant, die BiMOS Technik war damals
sensationell. Hab auch den Super-Sweep-Generator gebaut, das war
schon interessant. In einem NT hat der eigentlich nichts verloren.

> Hilft was ganz teures von LT? :) Oder ist da einfach
> Hopfen und Malz verloren? Selber entwickeln könnte ich es ohnehin nicht,
> könnte mir dann aber die Suche nach moderneren Varianten ersparen.

Gute Designs funktionieren auch mit billigen Opamps. Auch mit LM324
haben welche ausgezeichnete Geräte hingekriegt. Setzt allerdings
Kompetenzen jenseits derer von Elektor voraus.

> Zusatzfrage: Wenn ich einen Ausgang-ein/aus-Schalter einbauen will,
> paßt es, die Basis vom 2N3053 (hätte noch T0 daneben schreiben sollen)
> auf Regelungsmasse, also Pin 7 vom LM723 zu ziehen? Hart mit Schalter
> oder später mal mit was luxuriöserem in Halbleiter (Flipflop mit Taster,
> Thermoschutz o.ä.)

Die Luxuslösung wird kompliziert, da ja der ganze Regler auf der positiven
Ausgangsspannung mitschwimmt. Dadurch kann er eben die Basisspannung lokal
auf null runterziehen, ohne dass die momentane Spannung am Ausgang eine
Rolle spielt. Ansonsten würde es eben auch für den Regler kompliziert,
maximale BE-Spannungen usw.

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
Nov 5, 2016, 5:57:41 PM11/5/16
to
Dieter Wiedmann schrieb:
Ja, voll krank. Natürlich gibt es Webhosting, mit ganz vielen ganz
tollen Tools und blafasel. Mindestens jedoch 10 GB oder so was
für 10 Stutz/Monat. Und damit etwa 1000x mal überdimensioniert
für das was ich/wir hier brauchen.
Aber offenbar sind heute 10GB das mindeste was man für eine
Homepage so braucht. All die dynamischen Animationen und Skripte
undund...

--
mfg Rolf Bombach
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