Ich habe ein bisschen mit zwei 9 Volt Blockbatterien herumexperimentiert
und versucht, den Innenwiderstand herauszufinden. Im Prinzip habe ich
aussen verschiedene Widerstaende angelegt und dabei immer die
Klemmspannung und die Stromstaerke gemessen. Indem ich die Klemmspannung
durch die Stromstaerke teilte, erhielt ich in den meisten Faellen einen
Widerstand, der dem aufgedruckten entspricht. Alle Messungen, bei denen
das nicht uebereingestimmt hat, habe ich in der Annahme, schlecht
gemessen zu haben, rausgeworfen.
Bei der ersten Batterie habe ich Aussenwiderstaende von 0.67 Ohm bis 620
Ohm genommen. Waehrend des Versuchs habe ich einmal versehentlich die
Batterie einige Sekunden lang kurzgeschlossen. Vor dem Kurzschluss habe
ich fuer den Innenwiderstand 11.3 Ohm und nach dem Kurzschluss 3.4 Ohm
berechnet.
Bei der zweiten Batterie habe ich Aussenwiderstaende von 1 kiloOhm bis
470 kiloOhm genommen. Bei dieser Messreihe bekomme ich konstant 522 Ohm
als Ergebnis, also erheblich mehr als bei der anderen Batterie.
Nun also meine Fragen: Was fuer einen Innenwiderstand hat denn
normalerweise so eine Batterie? Doch bestimmt nicht mehr als einen
halben Kiloohm? Sind nicht 11 Ohm schon zu viel? Und ist es korrekt,
dass der Innenwiderstand sich stark verringert, wenn zuvor ein hoher
Strom geflossen ist? Was mich so ueberrascht ist, dass diese Ergebnisse
nicht der Durchschnitt von vielen willkuerlich erscheinenden Zahlen
sind, sondern die einzelnen Messungen, vor allem in der Messreihe mit
den 522 Ohm, kaum voneinander abweichen. Koennten die Innenwiderstaende
von Voltmeter und Amperemeter eine Rolle spielen? Wie hoch sind sie
normalerweise? Ich habe zwei digitale Multimeter benutzt.
Bin fuer eure Hilfe sehr dankbar,
MfG, Stephen Williams
Schau doch einfach ins Datenblatt. Ja, auch fuer Batterieen gibt
es Datenblaetter. Zumindest von den besseren Herstellern wie
Panasonic.
Messungen mit 470kOhm Last sind ziemlich sinnlos, die
Spannungsaenderung wird im Bereich der Messgenauigkeit und des
Rauschens der Batteriespannung liegen.
Der Innenwiderstand ist Belastungsabhaengig, Temperaturabhaengig
und vor allem Ladezustandsabhaengig, insofern sind Angaben mit
Nachkommastellen eher witzlos.
Aber mit einer Belastung, die einen hohen aber angemessenen
Entladestrom erzeugt, so 100 Ohm, sollte man den fuer die spaetere
Anwendung relevanten Innenwiderstand messen koennen.
Wenn man waehrenddessen nicht die Batterie entladen will, kann
man eine WechselSTROMquelle an die Batterie anschliessen und
die Wechselspannung an den Anschluessen messen.
Ansonsten muesste die Messzeit eher kurz sein, und der kurze Impuls
reicht nicht fuer's Digitalvoltmeter, insofern sollte man sie mit
einem Speicheroszilloskop durchfuehren.
--
Manfred Winterhoff, mawin at gmx.net, remove NOSPAM if replying
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.e-online.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Könnte man da nicht nach der Spannungsteilermethode 'rangehen?
D.h., Leerlaufspannung messen, dann Poti dran und so verstellen, daß die
Spannung überm Poti die halbe Leerlaufspannung ist. Anschließend den entspr.
R-Wert vom Poti messen, dieser müßte dann dem Innenwiderstand der Batterie
entsprechen. In etwa zumindest. Der Batterie wird's nicht sooo gut tun, aber
wenn Dir der Ri so wichtig ist, kannste ja mal eine opfern ;-)
Gruß
Matthias
eher nicht, weil die Innenwiderstände einer Batterie auch sehr gering
sein können. Bei Varta habe ich keine Datenblätter dazu gefunden, in
einer PC-Zeitschrift wurden vor Kurzem verschiedene Akkutypen getestet,
da erinnere ich Innenwiderstände im Bereich von 10 milliOhm bis 25
milliOhm bei NiCD-Mignonzellen. Solch niederohmige Potis sind eher
selten, die Kontaktwiderstände spielen dabei wohl auch schon eine Rolle.
Es würden dabei auch ca. 50 A fliessen (bei den 1,5 V Mignon). Und arg
lange würde der Strom wohl nicht fliessen.
HTH
Bernd Mayer
--
Signaturen die sich wiederholen werden schnell langweilig
> eher nicht, weil die Innenwiderstände einer Batterie auch sehr gering
> sein können. Bei Varta habe ich keine Datenblätter dazu gefunden, in
9V Alkali-Mangan Block eher 2 Ohm (nach Datenblatt :-)
Hallo MAWin,
auch 2 Ohm Potis sind eher Exoten. Die arme Batterie würde dann immerhin
mit ca. 2,25 A belastet, das hält die dann vielleicht 9 Minuten aus,
aber auch nur dann, wenn man sie mit 180 Ohm, 1 Std am Tag belasten
würde und sie dabei bis auf 5,4 V entladen würde (~ einer Kapazität von
0,39 Ah) laut meinem Spicker. Besser misst man den Innenwiderstand bei
einem praktikablen Arbeitsstrom um auch reale Werte zu erhalten. Der
Innenwiderstand bei extremer Überlastung ist in der Praxis für mich
nicht so interessant.
Woher hast Du die Datenblätter, hast Du einen link dazu parat?
Grüsse
> Besser misst man den Innenwiderstand bei einem praktikablen
> Arbeitsstrom um auch reale Werte zu erhalten.
Siehe meinen Vorschlag.
> Woher hast Du die Datenblätter, hast Du einen link dazu parat?
Ich hab hier 'ne Tabelle. Panasonic hat Datenblaetter, da steht
der Wert aber so explizit nicht drin.
http://www.panasonic.com/industrial/battery/oem/chem/alk/index.html
Varta natuerlich nicht, die stellen keine Batterien her.
Hallo MaWin,
wer stellt denn die Batterien mittlerweile her auf denen Varta
draufsteht? Ich kann das gar nicht glauben. Unser Französischlehrer hat
unaufmerksame Schüler immer angemahnt "Wenn ihr hier nicht aufpasst,
dann landet ihr später in der Batteriefabrik". Das war Varta. Wohin
können Lehrer diese Schüler denn jetzt noch hinschicken?
> wer stellt denn die Batterien mittlerweile her auf denen Varta
> draufsteht? Ich kann das gar nicht glauben.
Rayovac.
http://216.239.37.100/search?q=cache:TEYypKiR4xIC:www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/bmc/cn_schlagzei
len_idx_ext!400,10,0,teaser,20/cm_idx/89571/SH/0/depot/0/+varta+ger%C3%A4tebatterien+verkauf&hl=en&ie=UTF-8
> Unser Französischlehrer hat
> unaufmerksame Schüler immer angemahnt "Wenn ihr hier nicht aufpasst,
> dann landet ihr später in der Batteriefabrik". Das war Varta. Wohin
> können Lehrer diese Schüler denn jetzt noch hinschicken?
Volksrepublik China.
Das ist ja genauso schrecklich wie die Seite aus dem Cache von Google
aussieht ;-)
> > Unser Französischlehrer hat
> > unaufmerksame Schüler immer angemahnt "Wenn ihr hier nicht aufpasst,
> > dann landet ihr später in der Batteriefabrik". Das war Varta. Wohin
> > können Lehrer diese Schüler denn jetzt noch hinschicken?
>
> Volksrepublik China.
Das ist unfair. Ich würde die nach Redmond schicken ;-)
--
Georg O.F. Richter
alias Hourdi
hourdi_@_t-online.de