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Frequenznormal bei Ebay

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Martin Laabs

unread,
Apr 24, 2004, 10:41:22 AM4/24/04
to
Hallo,

ich brüte ja seit einer Weile über meinen Frequenzgenerator.
Und da aller Anfang bei der Referenz liegt habe ich mir mal
Datenblätter von TXCO und OCXO's durchgelesen und mich bei
Ebay umgesehen. Da ich mir schon eine Genauigkeit von min. 10^-8
bzw. max. Trift von max. 5*10^-7/Jahr wünsche schränkt sich
die Auswahl schon ein ...
Aus Spass habe ich dann mal bei ebay nach einem Rubidium Normal
gesucht und eines für 185$ unter
http://cgi.ebay.com/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=2593473507
gefunden. Da war ich baff ...
Die Stabilität liegt bei 2*10^-9/Jahr und ich frage mich ob
so ein Rubidiumnormal richtig altert und ob man es neu kalibrieren
könnte.

Tschüss
Martin L.

Achim Metzen

unread,
Apr 25, 2004, 5:17:28 AM4/25/04
to
"Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c6duai$am5jn$1...@ID-191456.news.uni-berlin.de...
> Hallo,
>....

> Die Stabilität liegt bei 2*10^-9/Jahr und ich frage mich ob
> so ein Rubidiumnormal richtig altert und ob man es neu kalibrieren
> könnte.
>

Richtig altern ? Was meinst du damit ?
Ja, man kann es neu kalibrieren. Wäre ja auch ein ziemliches Ding, wenn
nicht. Allerdings geschieht das bei diesem Modul eher softwaremässig über
eine Teiler programmierung. Siehe http://www.leapsecond.com/museum/fei5650a/
Es gibt also einige Hürden zu bewältigen bis zu einem verwertbaren z.B.
10MHz Ausgangssignal.
Ein Vorteil ist die kompakte Bauform.

Für den Bau eines Frequenznormals lohnt sich IMHO eher ein Efratom FRS oder
ähnlich für ein paar Euro mehr. Falls du was in der Richtung brauchst,
kannst du dich ja mal melden.

Für den Bau eines Frequenzgenerators (für was?) dürfte ein Rubidium Normal
allerdings meist eine totale Übermotoriserung darstellen.

Gruss
Achim


Martin Laabs

unread,
Apr 25, 2004, 7:23:47 AM4/25/04
to
In article <408b822a$0$26758$9b4e...@newsread4.arcor-online.net>,

"Achim Metzen" <jas...@arcor.de> writes:
> "Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:c6duai$am5jn$1...@ID-191456.news.uni-berlin.de...

> Richtig altern ? Was meinst du damit ?

Ein Quarz altert .. warum auch immer und dabei driftet die Frequenz weg.
Warum er das macht weis ich nicht und ich kann mir vorstellen das
ein Rubidiumkristall auch altert.

> Für den Bau eines Frequenznormals lohnt sich IMHO eher ein Efratom FRS oder
> ähnlich für ein paar Euro mehr. Falls du was in der Richtung brauchst,
> kannst du dich ja mal melden.

Das wird dann warscheinlich viel zu teuer.

> Für den Bau eines Frequenzgenerators (für was?) dürfte ein Rubidium Normal
> allerdings meist eine totale Übermotoriserung darstellen.

Ich möchte mir einen Frequenzgenerator bis 500Mhz bauen und weil ich
den gerne auch zum Abgleich von Funkgeräten benutzen würde wollte
ich schon auf 1Hz genau arbeiten wollen.
Das wäre eine Genauigkeit von 2*10^-9. Da ein OCXO bzw. TCXO in dieser
Größenordnung sicher genauso teuer ist wie dieses Rubidumnormal
wäre es halt eine nette Alternative.
Allderdings werde ich wohl erstmal das Gerät planen, dann bauen und
danach kann ich immer noch eine genauerer Referenz benutzen.

Tschüss
Martin L.

Wolfgang Kind

unread,
Apr 25, 2004, 7:42:01 AM4/25/04
to

"Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c6g743$8a4u9$1...@ID-191456.news.uni-berlin.de...

>
> Ich möchte mir einen Frequenzgenerator bis 500Mhz bauen und weil ich
> den gerne auch zum Abgleich von Funkgeräten benutzen würde wollte
> ich schon auf 1Hz genau arbeiten wollen.
> Das wäre eine Genauigkeit von 2*10^-9. Da ein OCXO bzw. TCXO in dieser
> Größenordnung sicher genauso teuer ist wie dieses Rubidumnormal
> wäre es halt eine nette Alternative.
> Allderdings werde ich wohl erstmal das Gerät planen, dann bauen und
> danach kann ich immer noch eine genauerer Referenz benutzen.
>
> Tschüss
> Martin L.


Hallo Martin,

falls dir eingerastet eine Genauigkeit von besser 10^-8 genügt,
empfehle ich dir das Frequenznormal von Hans-Siegmar Hau,
Ing.-Büro für Elektronik, Fischersand 53, 99084 Erfurt, Tel.:
0361-6461466, www.ibe-hau.de, eMail: hau...@gmx.de für
89 Euro.


Gruß
Wolf


Martin Laabs

unread,
Apr 25, 2004, 7:55:17 AM4/25/04
to
"Wolfgang Kind" <dl5...@t-online.de> writes:

> "Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:c6g743$8a4u9$1...@ID-191456.news.uni-berlin.de...

> Hallo Martin,


>
> falls dir eingerastet eine Genauigkeit von besser 10^-8 genügt,
> empfehle ich dir das Frequenznormal von Hans-Siegmar Hau,

Aha. Das klingt ja ecth prima. Wenn es nach einem Jahr auch
noch so oder bei 5*10^-7 liegt wäre das echt prima.
Aber evt. bekomme ich ja morgen den Quarzofen bei Ebay ...

Tschüss
Martin L.


Oliver Bartels

unread,
Apr 25, 2004, 7:56:43 AM4/25/04
to
On Sun, 25 Apr 2004 11:17:28 +0200, "Achim Metzen" <jas...@arcor.de>
wrote:

>Für den Bau eines Frequenzgenerators (für was?) dürfte ein Rubidium Normal
>allerdings meist eine totale Übermotoriserung darstellen.
Ohne Quarzofen schaut man für etwas genauere Messungen bei
einem guten Signalgenerator relativ alt aus.
Weil bei 1 GHz eine Abweichung von z.B. 10Hz bei 10^-8 liegt.

Einen normalen Quarzoszillator darf man nicht scharf ansehen,
dann läuft er schon um 10^7 weg, und das sind 100Hz, was
für genaue Messungen nicht wirklich toll ist.
Selbst TCXO's haben ihre Tücken, been there, done that.

Die Alternative zum Rb-Normal sind Normalfrequenzsender
(inklusive GPS), das Problem ist aber, dass die Eigenschaften
der Funkausbreitung eine relative lange Messperiode bedingen,
d.h. wir unterhalten uns um Stunden bis Tage für eine hohe
Genauigkeit von 10^-9 bis 10^-10.

Damit leidet aber das *Phasenrauschen* der Referenz, genau
deshalb ist ein lokales Atomnormal für viele Anwendungen
unumgänglich. Rb ist da ein guter Kompromiss, in ein
200$ Produkt hätte ich persönlich allerdings nicht viel Vertrauen
(Phasenrauschen nicht spezifiziert etc.).

Stanford & Konsorten verkaufen allerdings gute Module mit
10MHz Ausgang die so sind, wie man sich das wünscht,
für <1500$, was für eine Zeitreferenz dieser Qualität absolut
akzeptabel ist.

Für eine Langzeit-Stabilisierung (Tage, Wochen!) kann man dann
bei guten Modulen einen 1pps Puls einspeisen, der z.B. von
einem GPS Empfänger stammen kann.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obar...@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10

Martin Laabs

unread,
Apr 25, 2004, 8:02:36 AM4/25/04
to
In article <c6g867$jj9$03$1...@news.t-online.com>,

"Wolfgang Kind" <dl5...@t-online.de> writes:
>
> "Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:c6g743$8a4u9$1...@ID-191456.news.uni-berlin.de...

> falls dir eingerastet eine Genauigkeit von besser 10^-8 genügt,


> empfehle ich dir das Frequenznormal von Hans-Siegmar Hau,

Habs mir gerade nochmal durchgelesen. Es ist sowas was auch
DK6RX gemacht hat (http://www.qsl.net/dk6rx/fnorm/fnorm.htm)
und dort ist es für ca. 40 Euro zu bekommen :-)
Aber ich weis nicht ob das was richtiges ist ... bei
Sat. Empfang hat man evt. Dopplerprobleme, bei Kabel
weis man nicht ob das Signal nicht digitalisiert wurde
und die Genauigkeit hinüber ist und der terrestische
analoge Empfang wird ja auch nicht mehr ewig senden.

Ich versuch mal einen OCXO günstig zu bekommen ...

Tschüss
Martin L.

Günther Dietrich

unread,
Apr 25, 2004, 7:48:52 AM4/25/04
to
98ma...@gmx.de (Martin Laabs) wrote:

>> Richtig altern ? Was meinst du damit ?
>
>Ein Quarz altert .. warum auch immer und dabei driftet die Frequenz weg.
>Warum er das macht weis ich nicht und ich kann mir vorstellen das
>ein Rubidiumkristall auch altert.

Ich schätze, dass Du Dich mal über die Funktionsweise eines
Rubidium-Frequenznormals informieren solltest (z.B. bei
<http://www.ptb.de/de/org/4/44/441/info2.htm>). Es ist kein Rubidium-Kristall,
der da schwingt, es sind verdampfte Rubidium-Atome, die zu recht
hochfrequenter Schwingung angeregt werden. Die Atome "altern" nicht. Das
ist ja eben das bestechende an solchen "Atomuhren", dass sie in der
Genauigkeit ihres grundlegenden Mechanismus' nicht von
Fertigungstoleranzen u.ä. beeinflusst werden, sondern lediglich von
Materialkonstanten.

Grüße,

Günther

Wolfgang Kind

unread,
Apr 25, 2004, 8:05:39 AM4/25/04
to

"Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c6g8v5$7e71s$1...@ID-191456.news.uni-berlin.de...


Hallo Martin,

das Frequenznormal von Hau wird entweder von FBAS über
Scartbuchse oder mit H-Impulsen über Ferritantenne gesteuert.


Gruß
Wolf


Martin Laabs

unread,
Apr 25, 2004, 8:21:38 AM4/25/04
to
"=?ISO-8859-1?Q?G=FCnther?= Dietrich" <guenther...@despammed.com> writes:
> 98ma...@gmx.de (Martin Laabs) wrote:
>
>>> Richtig altern ? Was meinst du damit ?
>>
>>Ein Quarz altert .. warum auch immer und dabei driftet die Frequenz weg.
>>Warum er das macht weis ich nicht und ich kann mir vorstellen das
>>ein Rubidiumkristall auch altert.
>
> Ich schätze, dass Du Dich mal über die Funktionsweise eines
> Rubidium-Frequenznormals informieren solltest (z.B. bei
> <http://www.ptb.de/de/org/4/44/441/info2.htm>). Es ist kein Rubidium-Kristall,
> der da schwingt, es sind verdampfte Rubidium-Atome, die zu recht
> hochfrequenter Schwingung angeregt werden.

Ja, nach dem Post habe ich es auch gelesne. Ich dachte das
es sei ein Kristall ähnlich wie beim Rubin der "gepumpt"
wird.
Aber die Frequenz wäre natürlich viel zu hoch.

> Die Atome "altern" nicht. Das

Aber es könnte verschwinden (verdampfen) oder sich spalten.
Oder irgendwas was man braucht (Heizung) durchbrennen/altern.

Tschüss
Martin L.

Wolfgang Kind

unread,
Apr 25, 2004, 8:20:28 AM4/25/04
to

"Oliver Bartels" <spam...@bartels.de> schrieb im Newsbeitrag
news:689n80h0e5sechcsg...@4ax.com...


Unter www.buylegacy.com gibt`s/gab`s? von HP ein GPS Receiver
Discipline Clock Frequency Reference für $ 249 (Listenpreis $ 4.800).
Quelle: QST Januar 2004. in...@buylegacy.com


Gruß
Wolf

Juergen Hannappel

unread,
Apr 25, 2004, 8:23:14 AM4/25/04
to
98ma...@gmx.de (Martin Laabs) writes:


[... Rubidiumnormal]

> Aber es könnte verschwinden (verdampfen) oder sich spalten.
> Oder irgendwas was man braucht (Heizung) durchbrennen/altern.

Dann aendert sich die Frequenz schnell auf 0 Hz...

--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:hann...@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23

Wolfgang Kind

unread,
Apr 25, 2004, 8:23:35 AM4/25/04
to

"Günther Dietrich" <guenther...@despammed.com> schrieb im Newsbeitrag
news:3j8g6c...@ID-79553.user.dfncis.de...


Habe ich mal in der QST für > $ 4.000 gesehen. Murphy weiß
jedoch leider nicht mehr, in welcher.


Gruß
Wolf


Wolfgang Draxinger

unread,
Apr 25, 2004, 11:33:09 AM4/25/04
to
Oliver Bartels wrote:

> Die Alternative zum Rb-Normal sind Normalfrequenzsender
> (inklusive GPS), das Problem ist aber, dass die Eigenschaften
> der Funkausbreitung eine relative lange Messperiode bedingen,
> d.h. wir unterhalten uns um Stunden bis Tage für eine hohe
> Genauigkeit von 10^-9 bis 10^-10.

Da kommt mir doch gleich wieder der Betreuer meine Facharbeit in den Sinn:
Der hat ein Radioteleskop mittels des VSync Signals des Terrestrischen ZDF
eingestellt. Die hängen nämlich direkt an den Atomuhren der PTB und sind
die exaktesten 50Hz die man in Deutschland günstig bekommen kann.

Wolfgang

Oliver Bartels

unread,
Apr 25, 2004, 11:30:33 AM4/25/04
to
On 25 Apr 2004 11:23:47 GMT, 98ma...@gmx.de (Martin Laabs) wrote:
>Ein Quarz altert .. warum auch immer und dabei driftet die Frequenz weg.
>Warum er das macht weis ich nicht und ich kann mir vorstellen das
>ein Rubidiumkristall auch altert.
Da ist *kein* Rb-Kristall drin.

Hergenommen wird ein Quarz, dessen Frequenz, geeignet multipliziert
und moduliert, in eine mit Rb Dampf (bestimmtest Isotop) gefüllte
Kammer geleitet wird, welche mit einer Rb-Lampe (bestimmtes anderes
Isotop) durchleuchtet wird. Am anderen Ende sitzt ein Fotosensor.

Bei einer bestimmten Frequenz wird es ein klein wenig dunkler am
Sensor und dann "weiß" das System, dass die richtige Frequenz
getroffen wurde. Diese Frequenz ist rein durch die Quantenmechanik
der Elektronenhülle der Rb Isotope vorgegeben, der Trick ist,
das von dem einen Isotop die eine optische Hyperfeinstruktur-Linie
eines Linienpaars eine andere Linie des anderen Isotops abdeckt,
jeweils eine Linie des Paars aber freibleibt. Die Linien des Paar
selber sind nur 6,9GHz auseinander, deshalb kann man optisch
pumpen und mit Mikrowelle den Übergang zurück anregen und
dann wieder optisch messen.

Abweichungen verursachen dabei u.a.:
- Berührungen der Rb-Atome mit der Gehäusewand
- das erdmagnetische Feld.
- die Reinheit der Rb-Isotope
- die Schwerkraft

Wegen der Notwendigkeit der Kammer und letztlich der Einbeziehung
von zwei Isotopen in den Messvorgang ist ein Rb-Normal, obwohl
eine Atomuhr, kein *Primärstandard*, sondern "nur" ein
Sekundärstandard. Ein Primärstandard ist *nur* ein Cs-Normal, bei
dem die Atome durch eine Röhre fliegend vermessen werden
(möglichst sogar schwerelos wie bei der Cs-Fontäne).
Genau über dieses Experiment ist die Sekunde definiert, deshalb
eben primär. Der Nachteil des Cs Primärstandard ist jedoch, dass
seine Lebensdauer begrenzt ist, denn es fliegt Caesium von
A nach B in einer Hochvakuum-Röhre, irgendwann ist der Vorrat
verbraucht und dann ist eine neue superteure Röhre fällig.

Die Abhängigkeit von der Schwerkraft bleibt übrigens auch bei
"gewähnlichen" Cs-Primärstandards, das ist schlicht die
Relativitätstheorie, auf dem Berg laufen Uhren schneller.

>Das wird dann warscheinlich viel zu teuer.

Gute Frequenznormale kosten Geld. Was nützt Dir ein angeblich
ganz genaues Normal mit einem Standard-Quarz, ohne Ofen,
bei dem das Ausgangssignal schon beim Scharf-Anschauen
wackelt. Im Mittel mag sowas hinkommen, egal ob Billig-GPS-
disziplinierte Kiste, ZDF-HSync-Auswerter usw. Nur wird die
PLL Deines Generators all diese Macken trotzdem vervielfachen.

So >$1000 sollte man schon für ein gutes Rb-Normal anlegen.
Geiz ist in diesem Fall nicht Geil.

Einen *guten* Quarzofen gibt es schon für 1/3 bis 1/2 dieses
Betrags.

>Ich möchte mir einen Frequenzgenerator bis 500Mhz bauen und weil ich
>den gerne auch zum Abgleich von Funkgeräten benutzen würde wollte
>ich schon auf 1Hz genau arbeiten wollen.

Das ist, so der Generator ansonsten auch genau vervielfacht
(da *wirst* Du noch Dein grünes und blaues Wunder mit Nebenlinien
erleben) schon eine der Anwendungen für *gute* Quarzöfen.
Geiz ist bei dieser Art von Messtechnik fehl am Platz, der
Drei-Sterne-Koch nimmt auch nur die besten Zutaten.
Rb ist natürlich noch schöner, aber eben, *wenn gut*, auch teurer.

Oliver Bartels

unread,
Apr 25, 2004, 11:39:10 AM4/25/04
to
On Sun, 25 Apr 2004 17:33:09 +0200, Wolfgang Draxinger
<wdrax...@darkstargames.de> wrote:
>Da kommt mir doch gleich wieder der Betreuer meine Facharbeit in den Sinn:
>Der hat ein Radioteleskop mittels des VSync Signals des Terrestrischen ZDF
>eingestellt. Die hängen nämlich direkt an den Atomuhren der PTB und sind
>die exaktesten 50Hz die man in Deutschland günstig bekommen kann.
Langzeit ja, Kurzzeit nein. Für gute Ergebnisse braucht man auch mit
diesem Signal eine gute kurzzeitstabile Referenz (min. Ofen!) und
*viel* Geduld.

Dr. Rainer Meergans

unread,
Apr 25, 2004, 11:41:26 AM4/25/04
to
Martin Laabs schrieb:

> Aber ich weis nicht ob das was richtiges ist ... bei
> Sat. Empfang hat man evt. Dopplerprobleme, bei Kabel
> weis man nicht ob das Signal

Das entscheidende hier ist doch IMHO daß das Refrenzsignal nur zum
Nachstimmen des OCXO verwandt wird - mit sehr langer Zeitkonstante.
Früher wurde so etwas auch mechanisch gelöst, Drehko der über einen
Motor nachgestellt wurde.

Dadurch stören Laufzeitänderungen, etc nicht. Die Kurzzeitstabilität für
Messungen ist durch den OXCO gewährleistet. Es gab auch mal eine
Schaltung in den UKW Berichten, müßte ich mal suchen.

73, Rainer

Achim Metzen

unread,
Apr 25, 2004, 4:39:07 PM4/25/04
to

"Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c6g9cs$7e71s$2...@ID-191456.news.uni-berlin.de...
>....

> Habs mir gerade nochmal durchgelesen. Es ist sowas was auch
> DK6RX gemacht hat (http://www.qsl.net/dk6rx/fnorm/fnorm.htm)
> und dort ist es für ca. 40 Euro zu bekommen :-)

Hab ich auch nachgebaut, und funktioniert soweit gut, nur...

> Aber ich weis nicht ob das was richtiges ist ... bei
> Sat. Empfang hat man evt. Dopplerprobleme, bei Kabel
> weis man nicht ob das Signal nicht digitalisiert wurde
> und die Genauigkeit hinüber ist und der terrestische
> analoge Empfang wird ja auch nicht mehr ewig senden.
>

... richtig... man sollte die Sender einzeln bei Kabel probieren; bis
10^-8/Tag dürfte man aber gerade knapp nicht erreichen.

Gruss
Achim


Achim Metzen

unread,
Apr 25, 2004, 4:47:05 PM4/25/04
to
"Dr. Rainer Meergans" <rmee...@despammed.com> schrieb im Newsbeitrag
news:3q2tl1-...@server.adworth.de...
> ....

> Das entscheidende hier ist doch IMHO daß das Refrenzsignal nur zum
> Nachstimmen des OCXO verwandt wird - mit sehr langer Zeitkonstante.

Schon.... Es gibt hier allerdings nur einen simplen Quarz und die
Zeitkonstante ist dem gemäss nicht sonderlich lang.

> ...


> Dadurch stören Laufzeitänderungen, etc nicht.

Wie wär es mit dem Doppler Effekt ?

> Die Kurzzeitstabilität für
> Messungen ist durch den OXCO gewährleistet.

Wenn man die Schwankungen über mehrere Tage/Wochen mitteln würde und einen
HP 10811als OCXO einsetzen würde, käme das schon hin.

73
Achim


Achim Metzen

unread,
Apr 25, 2004, 5:16:41 PM4/25/04
to
Gute gebrauchte Rb Normale (Efratom FRS oder M-100) sind schon ab 250$ zu
bekommen ... GPS disziplinierte "Kisten" arbeiten oft mit superstabilen
DOCXOs. Mein Trimble/Nortel schafft es innerhalb von 24 Stunden auf
5*10^-12; Probleme kann allerdings mitunter das Wetter und die Empfangslage
bereiten - also eher was zum kalibrieren als für Langzeitbetrieb.

Ansonsten völlig ACK.

Gruss
Achim


horst-d.winzler

unread,
Apr 26, 2004, 1:42:23 AM4/26/04
to
Oliver Bartels wrote:
.
> So >$1000 sollte man schon für ein gutes Rb-Normal anlegen.
> Geiz ist in diesem Fall nicht Geil.
>
> Einen *guten* Quarzofen gibt es schon für 1/3 bis 1/2 dieses
> Betrags.


Mit etwas Glück ist der hp 10544A bei ebay für E 130,- zu bekommen.

Wie es weitergeht zB: < Frequenznormal mit hoher Genauigkeit für 10 MHz>

UKWberichte: 2/2000 S.67-73 und 3/2000 S.131-138

Weiter gehts mit:

http://home.teleport.com/~oldaker/10mhz_construction.htm

>>Ich möchte mir einen Frequenzgenerator bis 500Mhz bauen und weil ich
>>den gerne auch zum Abgleich von Funkgeräten benutzen würde wollte
>>ich schon auf 1Hz genau arbeiten wollen.
>
> Das ist, so der Generator ansonsten auch genau vervielfacht
> (da *wirst* Du noch Dein grünes und blaues Wunder mit Nebenlinien
> erleben) schon eine der Anwendungen für *gute* Quarzöfen.
> Geiz ist bei dieser Art von Messtechnik fehl am Platz, der
> Drei-Sterne-Koch nimmt auch nur die besten Zutaten.
> Rb ist natürlich noch schöner, aber eben, *wenn gut*, auch teurer.

Wg. Nebenliniene wäre zu empfehlen: hp 8640B Fängt "leider" erst ab
500kHz an. Dafür besitzt er einen exellenten Audiogenerator (geht bis
640kHz). Kann auch sehr gut zum Messen von Hi-Fi Anlagen genutzt werden.

Wenns bequemer sein sollte, gäbs von Marconi den 2022. Den kommentiere
ich aber nicht.

Wie auch immer, Selbstbau ist gut zu überlegen.
Aber wie war das doch gleich mit dem Basteln?: "Man baut erst einmal
selber, um dann zu wissen, warum man das Gerät kauft".

--
mfg horst-dieter


Harald Wilhelms

unread,
Apr 26, 2004, 7:47:32 AM4/26/04
to
Juergen Hannappel <hann...@lisa2.physik.uni-bonn.de> wrote in message news:<x1smesn...@lisa2.physik.uni-bonn.de>...

> Dann aendert sich die Frequenz schnell auf 0 Hz...

Die wird dann aber auch auf 10 hoch-xxx genau gehalten.
SCNR
Harald

Harald Wilhelms

unread,
Apr 26, 2004, 8:16:32 AM4/26/04
to
Oliver Bartels <spam...@bartels.de> wrote in message news:<7skn809mki9ggv87s...@4ax.com>...

> Genau über dieses Experiment ist die Sekunde definiert, deshalb
> eben primär. Der Nachteil des Cs Primärstandard ist jedoch, dass
> seine Lebensdauer begrenzt ist, denn es fliegt Caesium von
> A nach B in einer Hochvakuum-Röhre, irgendwann ist der Vorrat
> verbraucht und dann ist eine neue superteure Röhre fällig.
>
> Die Abhängigkeit von der Schwerkraft bleibt übrigens auch bei
> "gewähnlichen" Cs-Primärstandards, das ist schlicht die
> Relativitätstheorie, auf dem Berg laufen Uhren schneller.

Also auf gut deutsch: Nicht die Frequenz ändert sich mit der
Schwerkraft, es ändert sich die Zeit in der ich die Frequenz messe.
Deshalb müssen z.B die Amerikaner einen (allerdings leicht zu
berechnenden) Korrekturfaktor anbringen, weil deren "Uhr" in der
Nähe von Denver (the mile high city) ca 1500 m hoch steht, während
die deutsche "Uhr" nur etwa 50m hoch (und etwa 200m von meinem
Arbeitsplatz entfernt. :-) steht. Der allseits bekannte DCF-Sender
wird übrigens nicht von dieser Cäsium - Uhr, sondern von einer
Atomuhr vor Ort (ich glaube Rb) gesteuert. Diese Uhr kann allerdings
von Braunschweig aus über Telefonleitungen entsprechend nachgeregelt
werden. Dafür wird auch nicht die deutsche CS-Uhr als Normal genommen.
sondern ein gewichtetes Mittel aus mehreren Uhren weltweit.
d.h. im Endeffekt, die genaue Zeit ist auch nur eine politische Entscheidung.

> Was nützt Dir ein angeblich
> ganz genaues Normal mit einem Standard-Quarz, ohne Ofen,
> bei dem das Ausgangssignal schon beim Scharf-Anschauen
> wackelt. Im Mittel mag sowas hinkommen, egal ob Billig-GPS-
> disziplinierte Kiste, ZDF-HSync-Auswerter usw. Nur wird die
> PLL Deines Generators all diese Macken trotzdem vervielfachen.

"Funk"-Normale können schon allein deshalb keine gute Kurzzeit-
Stabilität haben, weil die Ausbreitungsgeschwindigkeit von
elektromagnetischen Schwingungen Schwankungen unterworfen sind.

> So >$1000 sollte man schon für ein gutes Rb-Normal anlegen.
> Geiz ist in diesem Fall nicht Geil.
>
> Einen *guten* Quarzofen gibt es schon für 1/3 bis 1/2 dieses
> Betrags.

Anscheinend kann man das ganze noch mal wesentlich durch einen
doppelten Ofen verbessern; es gab da mal vor einiger Zeit einen
Artikel in einer Kennzifferzeitschrift darüber.
Gruss
Harald

Achim Metzen

unread,
Apr 26, 2004, 8:27:54 AM4/26/04
to
"horst-d.winzler" <horst.d...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c6i7g8$rq3$00$1...@news.t-online.com...
> ....

Wer ein Layout für ein Controller board braucht (eagle, einseitig mit einem
Haufen Drahtbrücken ;-), aber läuft gut), kann sich gerne melden...

Gruss
Achim


Uwe Hercksen

unread,
Apr 26, 2004, 9:44:56 AM4/26/04
to

Martin Laabs schrieb:


>
> Ich möchte mir einen Frequenzgenerator bis 500Mhz bauen und weil ich
> den gerne auch zum Abgleich von Funkgeräten benutzen würde wollte
> ich schon auf 1Hz genau arbeiten wollen.
> Das wäre eine Genauigkeit von 2*10^-9. Da ein OCXO bzw. TCXO in dieser

Hallo,

wenn in dem Funkgerät nur ein temperaturkompensierter Quarz drin ist,
warum brauchst Du dann eine Genauigkeit 2*10^-9?
Einen Oszillator mit 10^-5 bis 10^-6 kannst Du eh nicht so genau abgleichen.

Bye

Wolfgang Kind

unread,
Apr 26, 2004, 10:41:39 AM4/26/04
to

"Uwe Hercksen" <herc...@mew.uni-erlangen.de> schrieb im Newsbeitrag
news:408D1258...@mew.uni-erlangen.de...

> Hallo,

ACK. Aber eventuell geht es Martin ja nicht um die absolute Genauig-
keit, sondern eher um Langzeitstabilität.

Hallo Martin,

mein Transceiver hat einen TCXO mit einer Genauigkeit von 0,5 ppm.
IMHO völlig ausreichend. Zum Abgleich genügt mir das Signal der DW
auf 6075 kHz. Habe mal mit dem Techniker im Senderaum der DW in
Wertachtal gesprochen und dort erfahren, dass die DW dort mit Braun-
schweig synchronisiert wird. Habe noch einen TCXO der Firma Opper-
mann http://www.oppermann-electronic.de/ für etwa 10 DM. Dieses
Teil weist eine Kurzzeitstabilität von < 1 Hz bei einer Umgebungstempe-
ratur von 20°C (+/-5°C) auf. Bei exaktem Abgleich steht die Frequenz
auf +/-0,2 Hz, gemessen über 24 Stunden. Für höchste Ansprüche kann
dieser TCXO in einen "kalten Thermostaten" eingebaut, oder aber z.B.
über einen DCF-77 Empfänger "synchronisiert" werden. Ob dieser TCXO
heute noch verfügbar ist, kann ich nicht beurteilen. Eventuell kannst du
dir einen gebrauchten besorgen. Die exakte Bezeichnung ist "NARVA
TCXO TYP 4 - 10 MHz".


Gruß
Wolf


Martin Laabs

unread,
Apr 26, 2004, 11:37:03 AM4/26/04
to
In article <c6j731$fss$01$1...@news.t-online.com>,

"Wolfgang Kind" <dl5...@t-online.de> writes:
>
> "Uwe Hercksen" <herc...@mew.uni-erlangen.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:408D1258...@mew.uni-erlangen.de...

>> Hallo,


>
>> wenn in dem Funkgerät nur ein temperaturkompensierter Quarz drin ist,
>> warum brauchst Du dann eine Genauigkeit 2*10^-9?

Ich will ja etwas Reserve nach oben haben. Und wenn ich
dann Funkgeräte im hohen einstelligen oder zweistelligen
Ghz Bereich habe/baueist es schon schwer genug seinen Partner selbst
mit einem OCXO zu finden.

>> Einen Oszillator mit 10^-5 bis 10^-6 kannst Du eh nicht so genau
>> abgleichen.

Aber ich kann dann abschätzen wie groß die Abweichung ist.

> ACK. Aber eventuell geht es Martin ja nicht um die absolute Genauig-
> keit, sondern eher um Langzeitstabilität.

Sowohl als auch. Ich will ja nicht ständig irgendwo hinlaufen um
den Quarz neu zu kalibrieren.

> mein Transceiver hat einen TCXO mit einer Genauigkeit von 0,5 ppm.

Das ist nicht schlecht. Aber um den auf 0.5 ppm abzugleichen
bedarf es schon einer genaueren Referenz.

> schweig synchronisiert wird. Habe noch einen TCXO der Firma Opper-
> mann http://www.oppermann-electronic.de/ für etwa 10 DM. Dieses
> Teil weist eine Kurzzeitstabilität von < 1 Hz bei einer Umgebungstempe-
> ratur von 20°C (+/-5°C) auf. Bei exaktem Abgleich steht die Frequenz
> auf +/-0,2 Hz, gemessen über 24 Stunden.

Ich habe schon auf Ebay einige NARVA TCXO's gesehen aber nirgends
den Hersteller oder andere Daten gefunden.

> Für höchste Ansprüche kann
> dieser TCXO in einen "kalten Thermostaten" eingebaut,

Muss ich ihn dann kühlen wenn es zu warm wird?

Tschüss
Martin L.

Wolfgang Kind

unread,
Apr 26, 2004, 11:48:05 AM4/26/04
to

"Martin Laabs" <98ma...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c6jaav$crlur$1...@ID-191456.news.uni-berlin.de...

>
> Ich habe schon auf Ebay einige NARVA TCXO's gesehen aber nirgends
> den Hersteller oder andere Daten gefunden.
>
> Tschüss
> Martin L.


Hallo Martin,

falls du das Datenblatt und eine Applikation benötigst, kann ich beides
kopieren und dir als pdf-File zuschicken. Kurze Mail an mich genügt.


Gruß
Wolf


Oliver Bartels

unread,
Apr 26, 2004, 11:56:43 AM4/26/04
to
On 26 Apr 2004 15:37:03 GMT, 98ma...@gmx.de (Martin Laabs) wrote:
>Muss ich ihn dann kühlen wenn es zu warm wird?
Das ist genau das Problem mit einem Nicht-Ofenquarz im Ofen.
Der Ofenquarz ist so geschnitten (SC), dass er seinen Umkehrpunkt
bei der relativ hohen Ofentemperatur (90 Grad) hat, bei einem
Massenwaren-AT-Quarz ist das nicht unbedingt sichergestellt
(maximal oberer Umkehrpunkt, wenn überhaupt) außerdem
zeigen AT-Quarze eine größere Drift.

Deshalb: Ein SC Ofenquarz ist durch nichts zu ersetzen außer
durch einen SC Ofenquarz. Und SC ist ein *ganz* anderer Schnitt
in der Fertigung, nicht nur eine andere Verpackung, zudem werden
Ofenquarze genauer selektiert (Röntgenbeugungsanalyse *jedes*
einzelnen Quarzplättchens zwecks Schnittwinkelselektion und
-kontrolle, wenn der Quarzhersteller etwas taugt).

Deshalb: Ich empfehle, einen *richtigen* Quarzofen zu nehmen.

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