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Notvorsorge

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Frank Weber

unread,
May 2, 2022, 3:12:44 AM5/2/22
to
Aufgrund der jetzigen Lage empfiehlt Nancy Phaser das Anlegen eines
Notvorrats.

Was würdet ihr anlegen?`

Welche Widerstände würdet ihr mit ins Notfallpackage packen?

Man kann ja immer mal irgendeinen Widerstand gebrauchen.

Oder einen Kondensator? Oder einen BC549 ?


Franky

Rolf Bombach

unread,
May 2, 2022, 7:47:35 AM5/2/22
to
Frank Weber schrieb:
> Aufgrund der jetzigen Lage empfiehlt Nancy Phaser das Anlegen eines
> Notvorrats.
>
> Was würdet ihr anlegen?`
>
> Welche Widerstände würdet ihr mit ins Notfallpackage packen?

Null-Ohm. Putin mag eh nicht, wenn man Widerstand leistet.
Ansonsten eher was mit 7.62 mm an aufwärts. Aber die lange
Version, nicht die des Warschauer Packs.

> Man kann ja immer mal irgendeinen Widerstand gebrauchen.

Die Schweiz hatte in der Festungsartillerie Sargans genügend
Vorrat an Gewehrmunition. Selbst der (betagte) Touristenführer
hat zugegeben, die hätte für fünf bis sechs Weltkriege gereicht.

> Oder einen Kondensator? Oder einen BC549 ?

RV12p2000. Bewährte Industrietechnik.

--
mfg Rolf Bombach

Heinz Schmitz

unread,
May 3, 2022, 8:05:52 AM5/3/22
to
Rolf Bombach wrote:

>Die Schweiz hatte in der Festungsartillerie Sargans genügend
>Vorrat an Gewehrmunition. Selbst der (betagte) Touristenführer
>hat zugegeben, die hätte für fünf bis sechs Weltkriege gereicht.

Hat das Zeug kein Best-Before-Datum?

Grüße,
H.



Thomas Heger

unread,
May 3, 2022, 3:17:28 PM5/3/22
to
Das 'preppen' ist eine richtige Wissenschaft.

Falls man sich auf den nächsten Weltkrieg, die Invasion der aliens oder
den 'Great Reset' vorbereiten möchte, dann würde ich wahrscheinlicch
keine Bauteile horten.

Ich meine, man könnte schon einen Vorrat an Bauelementen für
elektronische Geräte anlegen.

Aber irgendwie vermute ich, dass sowas nicht demnächst knapp werden
wird. Z.B. könnte man in Krisenzeiten auch auf den reichlich vorhandenen
Elektronik Schrott zurückgreifen oder man bezahlt eben ein bißchen mehr.

Wichtig finde ich andere Sachen:

etwa ein gutes, zuverlässiges und genügsames Fortbewegungsmittel,
welches möglichst analog funktioniert und sich nicht fernsteuern läßt

Im Fall der Fälle wird man nämlich so schnell als möglich das weite
suchen wollen, während andere Kräfte genau das zu verhindern trachten.

Dann würde ich einen gewissen Vorrat an Geld irgendwo sicher bunkern, an
das man auch dann noch kommt, wenn alle Banken bereits schließen mußten.

Gut wären Immobillien im Ausland, wo man evtl. längere Konfliktphasen
zubringen kann.

An nützlichen Gerätschaften würde ich empfehlen, dass man solche
bereithält, womit man die wichtigsten Lebensfunktionen auch dann
aufrecherhalten kann, wen ansonsten alles drunter und rüber geht.

Wichtig wären: Strom, Wasser, Heizung, Nahrung, Kleidung und Schutz

Darüber möchte man auch dann noch verfügen können, wenn z.B. der böse
Russe ums Haus schleicht.

Andere Dinge wie etwa bestimmte Kondensatoren oder Transistoren
verlieren demgegenüber schnell an Bedeutung.


TH


Ole Jansen

unread,
May 4, 2022, 12:30:23 AM5/4/22
to
Am 02.05.22 um 13:47 schrieb Rolf Bombach:
> Die Schweiz hatte in der Festungsartillerie Sargans genügend
> Vorrat an Gewehrmunition. Selbst der (betagte) Touristenführer
> hat zugegeben, die hätte für fünf bis sechs Weltkriege gereicht.

Danke für den Touristentip, da war ich noch nicht.
BTW: Hat eure Taschenmunition eigentlich ein MHD?

O.J.

Thomas Heger

unread,
May 4, 2022, 1:05:05 AM5/4/22
to
Am 02.05.2022 um 13:47 schrieb Rolf Bombach:
> Frank Weber schrieb:
>> Aufgrund der jetzigen Lage empfiehlt Nancy Phaser das Anlegen eines
>> Notvorrats.
>>
>> Was würdet ihr anlegen?`
>>
>> Welche Widerstände würdet ihr mit ins Notfallpackage packen?
>
> Null-Ohm. Putin mag eh nicht, wenn man Widerstand leistet.
> Ansonsten eher was mit 7.62 mm an aufwärts. Aber die lange
> Version, nicht die des Warschauer Packs.
>
>> Man kann ja immer mal irgendeinen Widerstand gebrauchen.
>
> Die Schweiz hatte in der Festungsartillerie Sargans genügend
> Vorrat an Gewehrmunition. Selbst der (betagte) Touristenführer
> hat zugegeben, die hätte für fünf bis sechs Weltkriege gereicht.
>
Ich hatte mal vermutet, dass die sogn. 'Alpenfestung' die Schweiz
gewesen wäre.

Die Schweiz ist unglaublich hoch gerüstet und bestens mit Waffen und
Munition versorgt.

Das sehen wir meist nicht so, weil wir denken, dass da nur hübsche
Häuschen stehen, wo Heidi Schokolade kocht.

Aber viele von den hübschen Häuschen sind nur Fassade für letztlich
militärische Objekte.


TH

Marcel Mueller

unread,
May 4, 2022, 2:23:07 AM5/4/22
to
Am 02.05.22 um 09:12 schrieb Frank Weber:
> Aufgrund der jetzigen Lage empfiehlt Nancy Phaser das Anlegen eines
> Notvorrats.
>
> Was würdet ihr anlegen?`

Alleine die Ausschlachtware reicht mir bis ans Lebensende und darüber
hinaus. ;-)

> Welche Widerstände würdet ihr mit ins Notfallpackage packen?

Die gegen Staatsgewalt werden derzeit an vielen Orten gebraucht.


Marcel

Rolf Bombach

unread,
May 4, 2022, 8:13:35 AM5/4/22
to
Ole Jansen schrieb:
Jein, eine maximale Haltbarkeit. Ist im Boden eingeprägt. Die Munition
muss anschliessend vernichtet werden. Früher wurde Altmunition einfach
in Seen versenkt. Daher Obacht beim Ankerwerfen :-]

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
May 4, 2022, 8:18:48 AM5/4/22
to
Thomas Heger schrieb:
>>
> Ich hatte mal vermutet, dass die sogn. 'Alpenfestung' die Schweiz gewesen wäre.
>
> Die Schweiz ist unglaublich hoch gerüstet und bestens mit Waffen und Munition versorgt.

Die Festungsartillerie war ein Witz. 10.5cm ist eher eine Handgranaten-
Weitwurfeinrichtung. Allerdings wurde schon mal erfolgreich der Wald
in Brand geschossen, peinlicherweise auf Liechtensteiner Seite.

Etwa 1990 war die Schweiz perfekt vorbereitet, auf den zweiten Weltkrieg.
Bison-Geschütze, neue Minenwerfer etc. Die mussten aber wegen der Abrüstung
in Europa zurückgebaut werden. Haben ja auch alle mitgemacht, ausser Putin.
>
> Das sehen wir meist nicht so, weil wir denken, dass da nur hübsche Häuschen stehen, wo Heidi Schokolade kocht.
>
> Aber viele von den hübschen Häuschen sind nur Fassade für letztlich militärische Objekte.

Wird massloss überschätzt. Das meiste wurde eh bei der letzten Armeereform ausser
Betrieb genommen. Der Osten durfte ja nicht kritisiert werden.

--
mfg Rolf Bombach

Peter Thoms

unread,
May 4, 2022, 8:23:36 AM5/4/22
to
Am 04.05.22 um 14:18 schrieb Rolf Bombach:
...
> Die Festungsartillerie war ein Witz. 10.5cm ist eher eine Handgranaten-
> Weitwurfeinrichtung. Allerdings wurde schon mal erfolgreich der Wald
> in Brand geschossen, peinlicherweise auf Liechtensteiner Seite.
...
Hallo,

10,5 cm ist schon eine Hausnummer.
Viel hängt von der Kadenz ab, wieviel Tonnen Blei/min verteilt werden
können.


Peter

Thomas Heger

unread,
May 5, 2022, 3:04:40 AM5/5/22
to
Vielleicht ist ja der LHC eine militärische Einrichtung und zerspant
entfernte Objekte per 'Skalarwellen'.


TH

Peter Thoms

unread,
May 5, 2022, 3:13:25 PM5/5/22
to
Am 05.05.22 um 09:04 schrieb Thomas Heger:
Selbstverständlich, den ohne Rückstoss und für jeden Rucksack.
"Markt" will es bald wissen.

Thomas Heger

unread,
May 6, 2022, 2:58:30 AM5/6/22
to
Am 04.05.2022 um 14:23 schrieb Peter Thoms:
Soweit ich weiß haben die Schweizer Schiffsgeschütze in den Bergen
versteckt und Sprengfallen gebaut, die halbe Bergen hätten abrutschen
lassen, wenn sie gezündet worden wären.



Marc Haber

unread,
May 6, 2022, 9:11:34 AM5/6/22
to
Thomas Heger <ttt...@web.de> wrote:
>Sprengfallen gebaut, die halbe Bergen hätten abrutschen
>lassen, wenn sie gezündet worden wären.

Mitholz 1947 war ein Unfall!

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Peter Thoms

unread,
May 6, 2022, 9:17:24 AM5/6/22
to
Am 06.05.22 um 08:58 schrieb Thomas Heger:
> Soweit ich weiß haben die Schweizer Schiffsgeschütze in den Bergen
> versteckt und Sprengfallen gebaut, die halbe Bergen hätten abrutschen
> lassen, wenn sie gezündet worden wären.
Hallo,

na dann, ..., denen kann bestimmt niemand das Wasser reichen.


Peter

Thomas Einzel

unread,
May 6, 2022, 9:49:28 AM5/6/22
to
Perfekt! Niemand rechnet im Gebirge mit Schiffsgeschützen!

Haben die auch 16 Zöller wie die Iowa Klasse?
(18,11" wie bei der Yamato Klasse haben ein zu schlechtes Karma...)
--
Thomas

Rolf Bombach

unread,
May 6, 2022, 12:44:36 PM5/6/22
to
Thomas Heger schrieb:

> Soweit ich weiß haben die Schweizer Schiffsgeschütze in den Bergen versteckt und Sprengfallen gebaut, die halbe Bergen hätten abrutschen lassen, wenn sie gezündet worden wären.

Dein Wissen ist wieder einmal falsch oder zumindest veraltet.
Bereits 1995 wurden alle Festungsartillerieeinrichtungen ausser
den Minenwerfer und den Bison-Geschützen ausser Betrieb genommen.
2011 wurde die verbleibende Festungsartillerie ausser Betrieb
genommen. Die mobilen Artillerieeinheiten (Bataillone) wurden
von 45 auf vier reduziert.
Das ist durchaus der Tagespresse zu entnehmen, etwa:
https://www.nzz.ch/international/rolle-und-funktionsweise-der-artillerie-im-ukrainekrieg-ld.1680924
oder Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Festungsartillerie_(Schweiz)
Und nein, die Bison war kein Schiffsgeschütz
https://de.wikipedia.org/wiki/15,5_cm_Festungskanone_93_L52_BISON

Warum publizierst du immer nur deine krausen Gedanken, ohne eine einzige
Sekunde an Recherche zu verwenden?

--
mfg Rolf Bombach

Thomas Heger

unread,
May 7, 2022, 1:42:38 AM5/7/22
to
Am 06.05.2022 um 15:11 schrieb Marc Haber:
> Thomas Heger <ttt...@web.de> wrote:
>> Sprengfallen gebaut, die halbe Bergen hätten abrutschen
>> lassen, wenn sie gezündet worden wären.
>
> Mitholz 1947 war ein Unfall!
>

https://de.wikipedia.org/wiki/Explosionskatastrophe_von_Mitholz

quote

"Neun Menschen kamen bei den Explosionen ums Leben, sieben weitere
wurden verletzt.[1] Grosse Teile des in unmittelbarer Nähe gelegenen
Dorfes Mitholz wurden verwüstet, mehrere Wohnhäuser und die Station
Blausee-Mitholz der Lötschbergbahn zerstört.

Anschliessend wurde die Anlage teilweise neu aufgebaut und als Lager und
Truppenunterkunft verwendet. 2018 stellten die Behörden jedoch fest,
dass von den in der Anlage verbliebenen Munitionsresten weiterhin eine
Explosionsgefahr ausgeht. Das Munitionslager soll daher ab 2031
vollständig geräumt werden. Dies soll rund eine Milliarde Franken kosten
und eine Evakuation von Mitholz von über zehn Jahren nach sich ziehen. "

Der Abtransport der verbliebenen Munition aus der Anlage soll also zehn
Jahre dauern und 1 Mrd. Franken kosten.

Die Frage wäre doch berechtigt, welche abartigen Mengen an Munition dort
gelagert wurden, dass so ein Aufwand notwendig wird, NACHDEM das
Munitionslager bereits in die Luft geflogen ist.


TH

Peter Thoms

unread,
May 7, 2022, 1:19:42 PM5/7/22
to
Am 06.05.22 um 18:44 schrieb Rolf Bombach:
Hallo,

heute berechnet sich die Kanone ihre Ziele selbst.
Aber so zeitlich dringend wie auf Schiffen wird die Situation in der
Schweiz nun wirklich nicht sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/MANTIS_(Flugabwehrsystem)
https://www.youtube.com/watch?v=6xxcW8H1mfo

Oder hier, mit mehr Datenangaben, interessant ist der Energiebedarf von
18 bis 70 kW.
https://de.wikipedia.org/wiki/Phalanx_CIWS


Peter

Ole Jansen

unread,
May 9, 2022, 12:42:18 AM5/9/22
to
Am 07.05.22 um 19:19 schrieb Peter Thoms:
> heute berechnet sich die Kanone ihre Ziele selbst.

Artillerierechner Typ BUM und die digitalen Nachfolger.
Endlich wieder was OnT. Das wurde auch Zeit... :-P

O.J.

Rolf Bombach

unread,
May 25, 2022, 5:09:15 PM5/25/22
to
Ole Jansen schrieb:
Der erste digitale Schaltkreis in der Flugabwehr
war wohl ein Flab-Flip-Flop.

--
mfg Rolf Bombach

Thomas Einzel

unread,
May 25, 2022, 7:28:29 PM5/25/22
to
Am 07.05.2022 um 19:19 schrieb Peter Thoms:
...
> heute berechnet sich die Kanone ihre Ziele selbst.

Nein, _das_ zum Glück nicht, aber zeitgemäße Artillerie benötigt keine
eingemessene Feuerstellung mehr. Eine SFL/PzH Besatzung ist in der Lage
ihre Feuereinstellungen ohne "fremde" Hilfe ermitteln zu können. *Das*
ist ein Zeitvorteil, auch und IMO vor allem beim schnellen
Stellungswechsel und um schneller zu sein als die gegnerische Abwehr -
falls wenn man nicht gern schnell sterben mag.

> Aber so zeitlich dringend wie auf Schiffen wird die Situation in der
> Schweiz nun wirklich nicht sein.
> https://de.wikipedia.org/wiki/MANTIS_(Flugabwehrsystem)
> https://www.youtube.com/watch?v=6xxcW8H1mfo
>
> Oder hier, mit mehr Datenangaben, interessant ist der Energiebedarf von
> 18 bis 70 kW.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Phalanx_CIWS

Wie gesagt, der eigentliche Vorteil von "ich weiß genau wo ich bin, in
welche Richtung ich schaue und ich habe ein Feuerkommando (und die
ballistischen Daten meines Artilleriesystems plus aktuelle
Wettermeldung)" ist, dass man nicht nur keine eingemessene Feuerstellung
mehr benötigt, sondern sich gar nicht mehr im Batterieverband (oder
Abteilung/Bataillon) als blinkende Zielscheibe präsentieren muss. DIe
Geschütze können entfernt voneinander agieren. man Ari Radar.
Und da sind auch 60km nicht viel weniger schlimm als 15km.
Wie lange fliegt eine Granate über 60km mit v0 ca. mach2? Genau...
--
Thomas

Wolf gang P u f f e

unread,
May 26, 2022, 11:44:08 AM5/26/22
to
Am 26.05.2022 um 01:28 schrieb Thomas Einzel:
> Am 07.05.2022 um 19:19 schrieb Peter Thoms:
> ....
>> heute berechnet sich die Kanone ihre Ziele selbst.
>

Das Richten und Feuern kann automatisiert erfolgen, sofern die
Elektronik nicht durch Einwirkungen (Thema EMP) gestört wird.

> Nein, _das_ zum Glück nicht, aber zeitgemäße Artillerie benötigt keine
> eingemessene Feuerstellung mehr. Eine SFL/PzH Besatzung ist in der Lage
> ihre Feuereinstellungen ohne "fremde" Hilfe ermitteln zu können. *Das*
> ist ein Zeitvorteil, auch und IMO vor allem beim schnellen
> Stellungswechsel und um schneller zu sein als die gegnerische Abwehr -
> falls wenn man nicht gern schnell sterben mag.
>

Wie schon gesagt, die schöne moderne Technik funktioniert nur so lange,
wie die Elektronik nicht gestört wird.

>
> Wie gesagt, der eigentliche Vorteil von "ich weiß genau wo ich bin, in
> welche Richtung ich schaue und ich habe ein Feuerkommando (und die
> ballistischen Daten meines Artilleriesystems plus aktuelle
> Wettermeldung)" ist, dass man nicht nur keine eingemessene Feuerstellung
> mehr benötigt, sondern sich gar nicht mehr im Batterieverband (oder
> Abteilung/Bataillon) als blinkende Zielscheibe präsentieren muss. DIe

Ich habe noch rein mechanisch arbeitende Trägheitsnavigationanlagen
kennenlernen dürfen.
An Elektronik war da maximal ein Antriebsmotor für den Kreisel und ein
paar Kontrolllämpchen drin, die anzeigten, ob der Kreisel seine
Arbeitsgeschwindigkeit erreicht hat, und ob die Arretierungen gelöst
sind.
Der Rest war pure Mechanik. Biegsame Wellen, stufenlose Getriebe mit
Kegelwalzen, Schnecken und Zahnrädern. Das "Display" bestand aus
mehreren mechanischen Zählwerken zur Anzeige der aktuellen Koordinaten
und der Referenzrichtung (Nord) und einem XY-Schreiber, unter dem ein
Messtischblatt (topogr. Karte) eingespannt wurde und auf dem ein Stift
die zurückgelegte Wegstrecke einzeichnete.
Faszinierend so ein "Uhrwerk"!

> Geschütze können entfernt voneinander agieren. man Ari Radar.
> Und da sind auch 60km nicht viel weniger schlimm als 15km.

Auf diese Entfernungen kann die Einschläge noch beobachten und
für den nächsten Schuss die Einstellungen korrigieren.

> Wie lange fliegt eine Granate über 60km mit v0 ca. mach2? Genau...

Keine Ahnung, was Granaten (Rohrartillerie) betrifft.
Unsere damaligen ballistischen Raketen mit 300km Schussentfernung
erreichen Mach 4-5 und bummelt den Weg über die oberen Schichten
der Atmosphäre in etwas über 300 Sekunden ab.

Dank Wehrpflicht hatte ich das Vergnügen im letzten Jahrtausend
(so gegen Ende der 80er) das näher kennenzulernen. :)

Bei bis zu 300km Schussentfernung sind die Anforderungen an die
Vermessung und Ausrichtung der Rakete recht "sportlich" gewesen.
(exakte Wetterdaten inbegriffen)
Koordinaten auf wenige Meter, und die Referenzrichtung auf unter
10 Winkelsekunden genau waren die Norm.

Alles andere hätte den Schuss wie eine Zustellung durch den
Versanddienstleister Amazon aussehen lassen.
..."Sendungszustellung erfolgte beim Nachbarn!" :-(

Referenzrichtung war geodätisch Nord, also die Rotationsachse der Erde
die doch relativ starr zur Erdoberfläche gekoppelt ist.
Magnetisch Nord dagegen "schwimmt" ja jeden Tag wo anders rum, so das
eine Kompassnadel, wie für Rohrartillerie ausreichend, hier nicht mehr
genutzt werden konnte.

Und wie bestimmt man geodätisch Nord ohne GPS und Computertechnik?
Wir nutzten zwei Möglichkeiten.
Einmessen der Erddrehung mit einem Gyroskop bzw. Kreiseltheodolit.
Oder Berechnung mit nautischem Jahrbuch, genauer Uhrzeit und
aktuell mit Theodolit gemessener Winkel zu einem Himmelskörper.

Es wurden zwar auch Stellungen vorbereitet die im E-Fall eine
schnelle Schussbereitschaft geboten hätten, aber es wurde stets auch
aus der Bewegung heraus trainiert, spontan an Ort und Stelle (mitten im
Wald, bei Nacht und Nebel) die nötigen Angaben zu bestimmen.

All das mag heute mit GPS und Rechentechnik viel schneller und bequemer
funktionieren, aber wie gesagt, beim Thema EMP-Einwirkung oder
GPS-Ausfall wirds interessant.

Thomas Einzel

unread,
May 26, 2022, 2:31:31 PM5/26/22
to
Am 26.05.2022 um 17:46 schrieb Wolf gang P u f f e:
...
> Referenzrichtung war geodätisch Nord, also die Rotationsachse der Erde
> die doch relativ starr zur Erdoberfläche gekoppelt ist.
> Magnetisch Nord dagegen "schwimmt" ja jeden Tag wo anders rum, so das
> eine Kompassnadel, wie für Rohrartillerie ausreichend

Kompass? Der Führungskomplex 1W12 (Ab Afaik ca. Anfang der 80er) hatte
in jedem Fahrzeug einen Präzisions-Kreiseltheodolit (+einen weiteren für
während der Fahrt für das mitschreiben der Koordinaten).
...
> Und wie bestimmt man geodätisch Nord ohne GPS und Computertechnik?
> Wir nutzten zwei Möglichkeiten.
> Einmessen der Erddrehung mit einem Gyroskop bzw. Kreiseltheodolit.
> Oder Berechnung mit nautischem Jahrbuch, genauer Uhrzeit und
> aktuell mit Theodolit gemessener Winkel zu einem Himmelskörper.

Genaue Karten und Richtkreis bzw. optischer Entfernungsmesser plus
grafische Berechnung reichten für die damalige Rohrartillerie als
Rückfallvariante. 17,5km sind keine 300km.

> Es wurden zwar auch Stellungen vorbereitet die im E-Fall eine
> schnelle Schussbereitschaft geboten hätten, aber es wurde stets auch
> aus der Bewegung heraus trainiert, spontan an Ort und Stelle (mitten im
> Wald, bei Nacht und Nebel) die nötigen Angaben zu bestimmen.
>
> All das mag heute mit GPS und Rechentechnik viel schneller und bequemer
> funktionieren, aber wie gesagt, beim Thema EMP-Einwirkung oder
> GPS-Ausfall wirds interessant.

Im Kontext ging es mir um Präzisionsschießen von SFL/PzH fast aus der
Bewegung heraus, ohne eingemessene Feuerstellungen.

Das das in langsam auch ohne Satellitennavigation und ohne elektronische
Rechenmaschinen geht, ist mir gut bekannt.
--
Thomas

Heinz Schmitz

unread,
May 27, 2022, 5:01:25 AM5/27/22
to
Wolf gang P u f f e wrote:

>> Geschütze können entfernt voneinander agieren. man Ari Radar.
>> Und da sind auch 60km nicht viel weniger schlimm als 15km.

>Auf diese Entfernungen kann die Einschläge noch beobachten und
>für den nächsten Schuss die Einstellungen korrigieren.

Echt? Kommt mir sehr anspruchsvoll vor, schon bei 1 km.

>...
>Alles andere hätte den Schuss wie eine Zustellung durch den
>Versanddienstleister Amazon aussehen lassen.
>..."Sendungszustellung erfolgte beim Nachbarn!" :-(

Je stärker der Sprengkopf, desto wurschter die Treffgenauigkeit?

>...
>All das mag heute mit GPS und Rechentechnik viel schneller und bequemer
>funktionieren, aber wie gesagt, beim Thema EMP-Einwirkung oder
>GPS-Ausfall wirds interessant.

Wenn man wirklich autark sein will, darf man nichts voraussetzen.
Siehe Gas etc aus dem Osten.

Das betrifft imho auch den Gefrierschrank bei der Notversorgung.

Grüße,
H.


Thomas Einzel

unread,
May 27, 2022, 2:10:24 PM5/27/22
to
Heinz Schmitz <HeinzS...@kra.org> wrote:
> Wolf gang P u f f e wrote:
>
>>> Geschütze können entfernt voneinander agieren. man Ari Radar.
>>> Und da sind auch 60km nicht viel weniger schlimm als 15km.
>
>> Auf diese Entfernungen kann die Einschläge noch beobachten und
>> für den nächsten Schuss die Einstellungen korrigieren.
>
> Echt? Kommt mir sehr anspruchsvoll vor, schon bei 1 km.

Es ist anspruchsvoll, aber es gehört für geübte Artilleristen seit vielen
Jahrzehnten dazu. Nennt sich effektiver Einschießpunkt, oder effektives
einschießen. Funktioniert notfalls auch ohne Wettermeldung, der 2. Schuss
kann schon genau sein, spätestens der 3. ist es. Ohne GPS&Co. und ohne
Rechentechnik.
--
Thomas
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