Uwe Borchert schrieb:
Ja klar, es ging ja um die geschickte Kombination vorhandenen
Wissens. Ob die Solarkonstante jetzt mit 1 kW/m² angenommen
wird oder mit 1.5 ditos war egal.
Es geht auch darum, einer Zahl anzusehen, ob das überhaupt
stimmen kann. Heute wird man ja, gerade hinsichtlich Energiewende,
mit Zahlen zugemüllt, von denen man idR nur dahingehend sicher sein
kann, dass die Einheiten nicht stimmen. Da hilft dann Nachdenken,
wobei man einige Grössen wenigstens so ungefähr kennen muss.
Einer meiner Ex-Chefs hatte panische Abneigung gegen Computer
(und umgekehrt, ich war öfter am Entpannen) und der konnte, wohl daher,
sehr schnell alles mögliche im Kopf ausrechnen, im Sinn von ziemlich
genau schätzen. Beispiel: Aus irgendwelchen Gründen tauchte die Frage auf,
wieviel Wasser es in den Ozeanen hätte. Er meinte, innert kürzester Zeit,
etwa Einskommairgendwas mal 1E21 Liter.
Ich fragte, ob er das auswendig gewusst hätte, er meinte, nein,
so etwas liesse sich rasch ausrechnen: Erde knapp 7000 km Radius,
im Quadrat nochmals aufgerundet 50 Mio km², mal abgerundete 4 pi
also 500 Mio km² Kugeloberfläche, mal durchschnittlich 4 km Wassertiefe
gibt dann 2 Mia km^³, und dann noch mal 70% Landfläche, und wegen 1 km =
1e4 dm, halt noch 4-8-12 Grössenordnungen drauf, gibt dann 1.4E21 Liter.
Gebe zu, ich war beeindruckt. Das war vor ca. 20 Jahren.
Wiki meint: "Das Volumen der Ozeane wurde 2009 auf 1,33·10^9 km3 geschätzt,
entsprechend einer durchschnittlichen Tiefe von 3680 m – exakt vermessen
waren nicht einmal 10 %.[2]"
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mfg Rolf Bombach