Manuel Reimer wrote:
> Warum hat das schon ohne die zusätzlichen Komponenten funktioniert?
> Liegt auf der Signalleitung der Soundkarte schon eine Phantomspeisung?
> Kann man sich die zusätzlichen Komponenten also auch sparen?
Das nennt sich "Plug-In Power" und gibt's bei vielen Soundkarten und
Minidisc-Recordern.
Stell Dir einfach vor, der Mikrofonvorverstärker wäre mit einem Kondensator
mit dem Eingang verbunden, und vor dem Kondensator hätte es noch einen
Widerstand, der an einer positiven Versorgungsspannung hängt. Es fliesst
also Strom aus der Mikrofonbuchse raus.
Dies funktioniert ohne weitere Komponenten mit Electret-Kapseln, die nur
zwei Anschlüsse haben. Solche mit drei Anschlüssen erwarten eine zusätzliche
Stromversorgung. Dort müsste man dann etwas drum rum basteln, um den Ausgang
und die Stromversorgung zu trennen, oder besser eine separate
Stromversorgung verwenden und den Ausgang über einen Kondensator DC mässig
abkoppeln.
In der Elektretkapsel ist immer ein Mosfet-Transistor enthalten. Bei den
zweipoligen sind Source und Drain rausgeführt, die Mikrokapsel ist zwischen
Source und Gate. Source ist Masse, Drain ist Ausgang und Stromversorgung
gleichzeitig, da kommt ein Widerstand gegen + dran, der entweder im Mikro,
oder im angeschlossenen Gerät sein kann.
Bei den Dreipoligen Electretmikros sind auch Drain und Source rausgeführt.
Dann aber noch ein Widerstand von Source zur Masse. Das Mikro liegt zwischen
Masse und Gate. Drain ist + Stromversorgung, Source ist Ausgang, Masse ist
eben Masse und - der Stromversorgung.
Die dreipolige Variante arbeitet also als Sourcefolger, hat einen kleineren
Ausgangswiderstand und weniger Verzerrungen.
Stefan
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