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Loettipps fuer RJ45-Buchse (Ethernet)

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Juergen

unread,
Oct 17, 2022, 5:57:13 AM10/17/22
to
Mir ist da ein gebrauchter Drucker zugelaufen der eigentlich
Netzwerkfähig ist derzeit aber nur per USB betrieben werden kann. Irgend
ein Vorbesitzer hat die Buchse für eine Netzwerkkabel gründlich
zerstört. Das wurde im Rahmen einer "Generalüberholung" wohl so
"repariert" dass eine passende Abdeckung eingeklebt wurde.

Passenden Ersatz habe ich auf AE gefunden - wie üblich sind 10 Stück da
billiger als bei Reichelt allein die Versandkosten.

Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist
im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe. Es ist aber keine
SMD-Version, alle 12 Pins (4 sind für LEDs) und die Laschen von der
Abschirmung sind durchgesteckt.

Habe mir deshalb einen Stift mit Flußmittel und sehr schmale Entlötlitze
mitbestellt. Meine Idee ist, mit einer möglichst breiten Lötspitze zu
arbeiten um möglichst immer 4 der kleinen Pins aufheizen zu können und
dann auch etwas "wackeln". Eventuell kann ich die Entlötlitze auch
zwischen die Reihen der Netzwerkpins klemmen und mit der Lötspitze
erhitzen. Ob das dann aber für alle 8 Pins reicht halte ich für
fraglich.

cu.
Juergen

--
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
\ Freie Bits für freie Buerger \
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

stefan

unread,
Oct 17, 2022, 6:41:31 AM10/17/22
to
Am 17.10.2022 um 11:57 schrieb Juergen:

> Habe mir deshalb einen Stift mit Flußmittel und sehr schmale Entlötlitze
> mitbestellt. Meine Idee ist, mit einer möglichst breiten Lötspitze zu
> arbeiten um möglichst immer 4 der kleinen Pins aufheizen zu können und
> dann auch etwas "wackeln". Eventuell kann ich die Entlötlitze auch
> zwischen die Reihen der Netzwerkpins klemmen und mit der Lötspitze
> erhitzen. Ob das dann aber für alle 8 Pins reicht halte ich für
> fraglich.

Wichtig ist, genügend Wärme möglichst schnell dahin zu bekommen, wo sie
hin soll. Entlötlitze kann sinnvoll sein. Ich mach sowas mit einer
Handentlötpumpe.

Der Lötkolben/Lötstation muss genug Leistung haben. Mindestens 50W
besser 80W. Breite Lötspitze.

Problem ist, die Beinchen komplett frei zu bekommen. Manchmal kann man
mit Hilfe eines Schraubendrehers das freigesaugte Beinchen dann
freiwackeln. Also heiß machen, absaugen und bewegen bis sich der Rest
Lötzinn wieder verfestigt hat. Wenn das bei allen Beinchen klappt hat
man gewonnnen.

Es kann auch sinnvoll sein, das auszulötende Teil mechanisch zu
zerstören damit man nicht 8-Pins (und eventuell 2 Gehäuselaschen)
gleichzeitig heiß machen muss. Da muss man sehen, wie das mechanisch
aussieht und wie man da dran kommt und welches Werkzeug man hat. Mit
einem Drehmel kann man eventuell die Einbaubuchse soweit zerlegen, dass
man die Pins einzeln auslöten kann.

Eventuell kann man auch die Abschirmkappe der RJ45 Buchse als erstes
entfernen indem man die Pins der Kappe als erstes heiß macht und die
Kappe dann z.B. mit einer Wasserpumoenzange entfernt. Übrig bleibt dann
der Kunststoffkörper der sich mit einem Seitenschneider zerstückeln
lässt. Nicht zu sehr an den Pins ziehen, da können Leiterbahnen mitkommen.

Hat man die Platine ausgebaut, könnte man die vorheizen. Dazu gibt es
spezielle Heizgeräte. Man kann sich aber auch mit einem Pizzaofen
behelfen. Darf aber nicht zu heiß werden. Vorheizen auf 150°C kann aber
helfen und man muss nicht soviel Wärme mit dem Lötkolben einbringen.

Dann kann eine Heißluftpistole sinnvoll sein. In der Regel mit einer
engen Düse (z.B. 6mm-8mm).

Wenn man eine Heißluftpistole einsetzt muss man aufpassen, dass man
keine SMD Bauteile wegbläst.

Man kann den Bereich um das Bautail, das man aufheizen will auch mit
Kreppband schützen.

Volker Bartheld

unread,
Oct 17, 2022, 6:52:54 AM10/17/22
to
On Mon, 17 Oct 2022 11:57:10 +0200, Juergen wrote:
> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist
> im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
> Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe.

Das könnte man bei Bedarf durchaus ändern, die Buchse ist ja ohnehin
schon kaputt. Ordentlich bleihaltiges Lot (oder dieses spezielle,
niedrigschmelzende Reparaturlot) würde ich für die OP ohnehin
empfehlen.

> [...] die Laschen von der Abschirmung sind durchgesteckt.

Kann man die Buchse irgendwie zerlegen/zerschneiden ohne die Platine zu
beschädigen, bspw. mit einem Minifräser? Wenn Du an die Pins einzeln
rankommst, ist der Drops doch quasi schon gelutscht.

> Habe mir deshalb einen Stift mit Flußmittel

Reichlich Flußmittel ist nie verkehrt.

> und sehr schmale Entlötlitze mitbestellt. Meine Idee ist, mit einer
> möglichst breiten Lötspitze zu arbeiten um möglichst immer 4 der
> kleinen Pins aufheizen zu können und dann auch etwas "wackeln".

Darauf wird es wohl - wenn Du keinen passenden IC-Auslöter hast oder mit
Heißluft experimentieren willst - hinauslaufen.

Magst Du mal ein Foto machen? Ich kann mir "zu wenig Lot für die
Entlötsaugpumpe" grad nicht so recht vorstellen. Ja, bei sehr kleinen
Bohrungen in denen Pins als Preßpassung stecken, ist es manchmal etwas
schwierig. Erfahrungsgemäß sollte man aber doch probieren, möglichst
viel Zinn zu entfernen, bevor man am Bauteil herumhebelt. Ich habe das
zumindest bei den 1'000'000 Cherry-Schaltern so gemacht, die auf meiner
Tastatur steckten.

Volker

olaf

unread,
Oct 17, 2022, 7:00:04 AM10/17/22
to
Juergen <schrei...@web.de> wrote:

>Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist

Kann man nicht sagen, entweder Heissluft oder die Pins einzeln loswackeln.
Das haengt sehr vom Rest der Platine ab.

>im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
>Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe. Es ist aber keine

Das heisst Pin in Paste.

Mit verbleiten Lot bearbeiten und dann absaugen oder heissluft.

>SMD-Version, alle 12 Pins (4 sind für LEDs) und die Laschen von der
>Abschirmung sind durchgesteckt.

Abschirmung verbleit aufkochen, absaugen und dann mit dem Loetkolben
loswackel bis die kein Kontakt mehr zum Hole hat.
BTW: DAs sind die Momente wo man schonmal eine vereisente Spitze
ankratzt und die wird dann eine Woche spaeter karioes.

>Habe mir deshalb einen Stift mit Flußmittel und sehr schmale Entlötlitze
>mitbestellt. Meine Idee ist, mit einer möglichst breiten Lötspitze zu

Gut. Wobei ich denke das man fuer sowas grobes auch nur grobe Entlötlitze
braucht. Aber wer weiss was du unter schmal verstehst. :)
Aber immerhin hast du schonmal neue Litze. Ich hoffe nicht so einen
Aliexpressmuell der nicht richtig saugt. Loetlitzte muss von guter
Qualitaet sein und nicht zu alt.

>arbeiten um möglichst immer 4 der kleinen Pins aufheizen zu können und
>dann auch etwas "wackeln". Eventuell kann ich die Entlötlitze auch

So mach ich da auch, aber natuerlich jeden Pin einzeln.

>zwischen die Reihen der Netzwerkpins klemmen und mit der Lötspitze
>erhitzen. Ob das dann aber für alle 8 Pins reicht halte ich für
>fraglich.

Wenn nicht wichtiges in der Naehe ist dann geht Heissluft viel einfacher.
Notfalls Platine in Alufolie einwickeln und Operationsgebiet freilegen.


Olaf

Frank Müller

unread,
Oct 17, 2022, 7:27:10 AM10/17/22
to
"Juergen" schrieb:
> Irgend ein Vorbesitzer hat die Buchse für eine Netzwerkkabel gründlich
> zerstört. Das wurde im Rahmen einer "Generalüberholung" wohl so
> "repariert" dass eine passende Abdeckung eingeklebt wurde.
>
> Passenden Ersatz habe ich auf AE gefunden - wie üblich sind 10 Stück da
> billiger als bei Reichelt allein die Versandkosten.
>
> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus?

Wenn die ohnehin kaputt ist, und anschließend nicht mehr gebraucht
wird, würde ich die mit geeigneten Werkzeug (Seitenschneider,
Zange, Dremel mit Schleifscheibe...) so abscheiden und zerlegen
daß man anschießend die Anschüsse einzeln rauslöten kann.

Frank

Bernd Mayer

unread,
Oct 17, 2022, 7:45:18 AM10/17/22
to
Am 17.10.22 um 11:57 schrieb Juergen:
> Mir ist da ein gebrauchter Drucker zugelaufen der eigentlich
> Netzwerkfähig ist derzeit aber nur per USB betrieben werden kann. Irgend
> ein Vorbesitzer hat die Buchse für eine Netzwerkkabel gründlich
> zerstört. Das wurde im Rahmen einer "Generalüberholung" wohl so
> "repariert" dass eine passende Abdeckung eingeklebt wurde.
>
> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist
> im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
> Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe. Es ist aber keine
> SMD-Version, alle 12 Pins (4 sind für LEDs) und die Laschen von der
> Abschirmung sind durchgesteckt.

Hallo,

man kann sich auch eine Kanüle besorgen mit passendem Durchmesser.
Laut einem Datenblatt einer Buchse bei Reichelt liegt der Durchmesser in
der Nähe von 0,9 mm.

Wenn man die Spitze abfeilt dann kann man bei einem Pin das Lot zum
Schmelzen bringen und sticht dann schnell in das Loch, so daß der Pin in
der Kanüle ist. Der Stahl der Kanüle weist Lötzinn ab und man kann so
nacheinander alle Pins von der Platine lösen.

Beim Auslöten von ICs mit mehreren Beinchen hat mir das schon oft geholfen.


Bernd Mayer

olaf

unread,
Oct 17, 2022, 8:15:04 AM10/17/22
to
Volker Bartheld <news...@bartheld.net> wrote:

>schon kaputt. Ordentlich bleihaltiges Lot (oder dieses spezielle,
>niedrigschmelzende Reparaturlot) würde ich für die OP ohnehin
>empfehlen.

Sagst du das nur so oder hast du mit solchen Loten schonmal
gearbeitet? Die beiden mit denen ich schonmal gearbeitet habe,
hatten ein echt beschissenes Fliess und Benetzungsvermoegen.
Wuerde ich gerade fuer sowas eher nicht verwenden.

Olaf

Thomas Einzel

unread,
Oct 17, 2022, 10:58:10 AM10/17/22
to
Am 17.10.2022 um 11:57 schrieb Juergen:
> Mir ist da ein gebrauchter Drucker zugelaufen der eigentlich
> Netzwerkfähig ist derzeit aber nur per USB betrieben werden kann. Irgend
> ein Vorbesitzer hat die Buchse für eine Netzwerkkabel gründlich
> zerstört. Das wurde im Rahmen einer "Generalüberholung" wohl so
> "repariert" dass eine passende Abdeckung eingeklebt wurde.
>
> Passenden Ersatz habe ich auf AE gefunden - wie üblich sind 10 Stück da
> billiger als bei Reichelt allein die Versandkosten.
>
> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus?

Wenn das mit der ohnehin kaputten Buchse möglich ist: vorsichtig soweit
abzwacken (oder "abdremeln"), dass nur noch die "Beinchen" da sind. Die
gehen einfach mit Zange und Lötkolben einzeln heraus.
--
Thomas

Marcel Mueller

unread,
Oct 17, 2022, 11:03:58 AM10/17/22
to
Am 17.10.22 um 13:21 schrieb Frank Müller:
>> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus?
>
> Wenn die ohnehin kaputt ist, und anschließend nicht mehr gebraucht
> wird, würde ich die mit geeigneten Werkzeug (Seitenschneider,
> Zange, Dremel mit Schleifscheibe...) so abscheiden und zerlegen
> daß man anschießend die Anschüsse einzeln rauslöten kann.

Kann man machen, aber aufpassen, wenn sich das Zeug verformt, kann sich
der Abstand zwischen den Lötpads verändern, dann reißen womöglich
einzelne Leiterbahnen ab.


Marcel


Michael Schwingen

unread,
Oct 17, 2022, 4:40:34 PM10/17/22
to
On 2022-10-17, Juergen <schrei...@web.de> wrote:
> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist
> im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
> Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe. Es ist aber keine
> SMD-Version, alle 12 Pins (4 sind für LEDs) und die Laschen von der
> Abschirmung sind durchgesteckt.

Viel frisches, verbleites Lötzinn 'drauf, dann absaugen, notfalls mehrfach.

Wenn Du eine ausreichend dicke Lötspitze hast: erst die Laschen der
Abschirmung freisaugen und die Pins freiwackeln, daß die wirklich im Loch
beweglich sind und nicht mehr am Rand kleben..

Dann so viel Lötzinn auf alle Pins, daß man die gleichzeitig mit der
Lötspitze warmhalten kann und die Buchse rausziehen.

cu
Michael

Marte Schwarz

unread,
Oct 18, 2022, 1:50:53 AM10/18/22
to
Hallo Michael,
>> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist

> Viel frisches, verbleites Lötzinn 'drauf, dann absaugen, notfalls mehrfach.

Ich hab viel mit RJ45 auf Platinen gemacht. Hatte da mal zwei Aufträge
mit CAT5 Patchpanels und Dosen zu überarbeiten, weil die Übersprechwerte
zu schlecht waren. Da hab ich auch einige male Stecker von den Platinen
holen müssen. Die Buchsen sind so billig, da lohnt es sich definitiv
nicht, sie erhalten zu wollen und deswegen die Platine zu riskieren. Das
Blechgehäuse um die Lötlaschen weg dremeln. Ich hab von meinem Zahnarzt
damals ausgediente Fräsköpfe geschenkt bekommen, mit denen kann man auch
bei enger Bestückung das Blech frei fräsen. Wenn das Blech frei ist,
dann die Drähtchen von hinten abtrennen und einzeln herauslöten.
Alles andere kostet mehr Zeit und riskiert Schäden an der Platine, die
zu flicken kein Spaß ist und möglicherweise die Funktion nachhaltig
stört. Die Leiterbahnführung im Umfeld der RJ45-CAT5 Buchsen ist nicht
nur ein Verbindungselement. Hier wird aktiv mit parasitären Elementen
gearbeitet, um Kopplungen innerhalb er Stecker-Buchsenkombi zu
kompensieren.

Marte


Volker Bartheld

unread,
Oct 18, 2022, 2:01:37 AM10/18/22
to
On Mon, 17 Oct 2022 14:13:02 +0200, olaf wrote:
> Volker Bartheld <news...@bartheld.net> wrote:
>> schon kaputt. Ordentlich bleihaltiges Lot (oder dieses spezielle,
>> niedrigschmelzende Reparaturlot) würde ich für die OP ohnehin
>> empfehlen.
> Sagst du das nur so oder hast du mit solchen Loten schonmal
> gearbeitet?

Ich sage das nur so, weil es ja Taliban gibt, die verbleites Lot mehr
fürchten als der Teufel das Weihwasser. Arbeiten würde ich damit nur,
falls ich das letzte Fitzelchen Bleilot aufgebraucht hätte und mir
jemand eine Pistole auf die Brust drückt.

> Die beiden mit denen ich schonmal gearbeitet habe,
> hatten ein echt beschissenes Fliess und Benetzungsvermoegen.

Kann sein. Meine erste Wahl wäre bleihaltiges Lot, reichlich
Flußmittel(gel), heißer Lötkolben mit ordentlich Leistung und eine
potente Entlötsauglutsche. Die diversen Soldapullt-Klone sind gar nicht
so schlecht. Und dann: Geduld.

Volker

Juergen

unread,
Oct 18, 2022, 11:38:44 AM10/18/22
to
Am Mon, 17 Oct 2022 12:52:51 +0200 schrieb Volker Bartheld

>On Mon, 17 Oct 2022 11:57:10 +0200, Juergen wrote:

>> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist
>> im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
>> Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe.

>Das könnte man bei Bedarf durchaus ändern, die Buchse ist ja ohnehin
>schon kaputt. Ordentlich bleihaltiges Lot (oder dieses spezielle,
>niedrigschmelzende Reparaturlot) würde ich für die OP ohnehin
>empfehlen.

Btw: Kann man bleihaltiges Lot noch einfach so kaufen?

>Kann man die Buchse irgendwie zerlegen/zerschneiden ohne die Platine zu
>beschädigen, bspw. mit einem Minifräser? Wenn Du an die Pins einzeln
>rankommst, ist der Drops doch quasi schon gelutscht.

Darauf wird es wohl hinaus laufen. Dran machen werde ich mich erst, wenn
ich den Ersatz habe. Wenn die auf AE angegebenen Lieferzeiten stimmen
kann ich froh sein wenn es noch vor Weihnachten was wird.

>

>> und sehr schmale Entlötlitze mitbestellt. Meine Idee ist, mit einer
>> möglichst breiten Lötspitze zu arbeiten um möglichst immer 4 der
>> kleinen Pins aufheizen zu können und dann auch etwas "wackeln".

>Darauf wird es wohl - wenn Du keinen passenden IC-Auslöter hast oder mit
>Heißluft experimentieren willst - hinauslaufen.

IC-Auslöter habe ich nicht, 2 Reihen mit 4 Pins und 2 mm Abstand sind
dafür wohl auch nicht so toll.

>Magst Du mal ein Foto machen? Ich kann mir "zu wenig Lot für die
>Entlötsaugpumpe" grad nicht so recht vorstellen.

Hab die Platine erstmal wieder eingebaut. Bis auf das Abschirmblech
sieht man praktisch kein Lötzinn das höher ist als die Platine. Sondern
die Pins wie sie in den runden Lötaugen stecken und dazwischen kann man
Lötzinn nur erahnen.

Olaf Schultz

unread,
Oct 18, 2022, 12:52:35 PM10/18/22
to
Am 18.10.22 um 17:38 schrieb Juergen:
> Am Mon, 17 Oct 2022 12:52:51 +0200 schrieb Volker Bartheld
>
>> On Mon, 17 Oct 2022 11:57:10 +0200, Juergen wrote:
>
>>> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist
>>> im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
>>> Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe.
>
>> Das könnte man bei Bedarf durchaus ändern, die Buchse ist ja ohnehin
>> schon kaputt. Ordentlich bleihaltiges Lot (oder dieses spezielle,
>> niedrigschmelzende Reparaturlot) würde ich für die OP ohnehin
>> empfehlen.
>
> Btw: Kann man bleihaltiges Lot noch einfach so kaufen?


Ja.

Olaf

Volker Bartheld

unread,
Oct 19, 2022, 4:33:16 AM10/19/22
to
On Tue, 18 Oct 2022 17:38:38 +0200, Juergen wrote:
> Am Mon, 17 Oct 2022 12:52:51 +0200 schrieb Volker Bartheld
>>On Mon, 17 Oct 2022 11:57:10 +0200, Juergen wrote:
>>> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus?
>> Ordentlich bleihaltiges Lot [...] würde ich für die OP ohnehin
>>empfehlen.
> Btw: Kann man bleihaltiges Lot noch einfach so kaufen?

Nein. Wenn Du keine Vorräte mehr hast, wirst Du wohl SAC305 [1] [2] oder
SACX Plus 0307 kaufen müssen. Zum etwas günstigeren SACX Plus 0307 habe
ich keine Bezugsquelle, vielleicht tut es [3] mit Sn99-Ag0.3-Cu0.7 auch.

Bevor jemand fragt: Bei den o. g. Legierungen handelt es sich um
Empfehlungen (m)eines Spezls, der das häufiger macht. Ich habe noch
genug Sn60Pb40 und sehe keine echte Veranlassung, die Restbestände
vergammeln zu lassen.

>>Magst Du mal ein Foto machen? Ich kann mir "zu wenig Lot für die
>>Entlötsaugpumpe" grad nicht so recht vorstellen.

> Hab die Platine erstmal wieder eingebaut. Bis auf das Abschirmblech
> sieht man praktisch kein Lötzinn das höher ist als die Platine. Sondern
> die Pins wie sie in den runden Lötaugen stecken

Wenn Du an die Pins mit der Lötspitze rankommst, ohne wertvolle Bauteile
der Umgebung anzukokeln, sollte man der Buchse mit ordentlich Lötzinn
und Flußmittel schon Beine machen können.

Volker

[1] https://www.amazon.de/dp/B00UK4HJOG
[2] https://www.amazon.de/dp/B005T8UKL2
[3] https://www.amazon.de/dp/B07QYVBS85

Volker Bartheld

unread,
Oct 19, 2022, 4:34:09 AM10/19/22
to
On Tue, 18 Oct 2022 18:52:32 +0200, Olaf Schultz wrote:
> Am 18.10.22 um 17:38 schrieb Juergen:
>> Am Mon, 17 Oct 2022 12:52:51 +0200 schrieb Volker Bartheld
>>> On Mon, 17 Oct 2022 11:57:10 +0200, Juergen wrote:
>>>> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus?
>>> Ordentlich bleihaltiges Lot
>> Btw: Kann man bleihaltiges Lot noch einfach so kaufen?
> Ja.

Möglich. Auf Amazon aber wohl nicht. Falls das von Belang wäre.

Volker

Frank Müller

unread,
Oct 19, 2022, 5:32:37 AM10/19/22
to
"Volker Bartheld" schrieb:
> On Tue, 18 Oct 2022 17:38:38 +0200, Juergen wrote:
>> Am Mon, 17 Oct 2022 12:52:51 +0200 schrieb Volker Bartheld
>>>On Mon, 17 Oct 2022 11:57:10 +0200, Juergen wrote:
>>>> Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus?
>>> Ordentlich bleihaltiges Lot [...] würde ich für die OP ohnehin
>>>empfehlen.
>> Btw: Kann man bleihaltiges Lot noch einfach so kaufen?
>
> Nein. Wenn Du keine Vorräte mehr hast, wirst Du wohl SAC305 [1] [2] oder
> SACX Plus 0307 kaufen müssen. Zum etwas günstigeren SACX Plus 0307 habe
> ich keine Bezugsquelle, vielleicht tut es [3] mit Sn99-Ag0.3-Cu0.7 auch.

In Polen gibt's das wohl noch, und dank eBay kann man das
ganz bequem von Deutschland aus bestellen:
https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=l%C3%B6tzinn+sn60pb40&_sop=12

Alternativ bin ich zufällig auf eine Legierung mit 5% Antimon
(Sn95Sb5) gestoßen, das verarbeitet sich eigentlich nicht anders
wie das Bleizinn, und da das bleifrei ist gibt's das auch in
Deutschland:
https://www.pollin.de/p/loetzinn-bleifrei-100-g-840078

Frank

Rupert Haselbeck

unread,
Oct 19, 2022, 6:00:11 AM10/19/22
to
Frank Müller schrieb:
> "Volker Bartheld" schrieb:
>> Juergen wrote:
>>> Btw: Kann man bleihaltiges Lot noch einfach so kaufen?
>>
>> Nein.

Natürlich kann man

> In Polen gibt's das wohl noch, und dank eBay kann man das
> ganz bequem von Deutschland aus bestellen:
> https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=l%C3%B6tzinn+sn60pb40&_sop=12
>
> Alternativ bin ich zufällig auf eine Legierung mit 5% Antimon
> (Sn95Sb5) gestoßen, das verarbeitet sich eigentlich nicht anders
> wie das Bleizinn, und da das bleifrei ist gibt's das auch in
> Deutschland:
> https://www.pollin.de/p/loetzinn-bleifrei-100-g-840078

Dafür muss man nicht nach Polen...
google liefert mit "Lötzinn bleihaltig kaufen" z.B.:

<https://csd-electronics.de/Loeten-Co/Loetdraehte/Standard/Loetdraht-STANNOL-HF32-SMD-0-5mm-100g::3190.html>

<https://www.elpro.org/de/stannol-2630-serie/8307-397216.html>

Hab erst kürzlich meinen Vorrat ergänzt

MfG
Rupert

Rolf Bombach

unread,
Oct 19, 2022, 6:45:41 AM10/19/22
to
Frank Müller schrieb:
>
> Alternativ bin ich zufällig auf eine Legierung mit 5% Antimon
> (Sn95Sb5) gestoßen, das verarbeitet sich eigentlich nicht anders
> wie das Bleizinn, und da das bleifrei ist gibt's das auch in
> Deutschland:
> https://www.pollin.de/p/loetzinn-bleifrei-100-g-840078

Bitte die 430 Seiten umfassenden Warnhinweise beachten.
(Version 1646)
https://archive.org/details/currustriumphali00basi/page/n19/mode/2up

--
mfg Rolf Bombach

Volker Bartheld

unread,
Oct 19, 2022, 8:31:26 AM10/19/22
to
On Wed, 19 Oct 2022 11:20:36 +0200, Frank Müller wrote:
> Alternativ bin ich zufällig auf eine Legierung mit 5% Antimon
> (Sn95Sb5) gestoßen

Ob das allerdings so viel besser als Lötzinn mit Blei ist?

Volker

Frank Müller

unread,
Oct 19, 2022, 11:22:30 AM10/19/22
to
"Volker Bartheld" schrieb:
Für die Lötstelle auf jeden fall, das schwindet nicht
so und verhindert zuverlässig die Zinnpest.

Für die Gesundheit ist das auch nicht so problematisch,
für Geschirr sind Zinnlegierungen mit bis 7% Antimon
zulässig, Blei darf da nur bis max 0,5% drin sein.

Frank

Volker Bartheld

unread,
Oct 19, 2022, 12:37:26 PM10/19/22
to
On Wed, 19 Oct 2022 17:12:55 +0200, Frank Müller wrote:
> "Volker Bartheld" schrieb:
>> On Wed, 19 Oct 2022 11:20:36 +0200, Frank Müller wrote:
>>> Alternativ bin ich zufällig auf eine Legierung mit 5% Antimon
>>> (Sn95Sb5) gestoßen
>> Ob das allerdings so viel besser als Lötzinn mit Blei ist?
------------------------------------------------^^^
> Für die Lötstelle auf jeden fall, das schwindet nicht
> so und verhindert zuverlässig die Zinnpest.

Beides habe ich noch nie bei (meinen) Lötstellen mit Sn60Pb40 erlebt.
Die deutsche Wikipedia schwurbelt zu [1] ein wenig rum und listet als
Gegenmittel nur Antimon und Bismut. [2] insinuiert, daß Zinnpest (wie
auch Zinnbartbildung) eine Folge der RoHS-Vorschriften sind, die
bleihaltige Lote für die meisten industriellen Prozesse verbieten.

Genau weiß ich es nicht, würde aber vermuten, daß Blei als
Legierungsbestandteil wie eine Störstelle wirkt, die die Umwandlung von
der β- in die α-Form verhindert. Andererseits beschleunigt der Einbau
von Zink oder Aluminium den Vorgang. Materialwissenschaftler vor!

Und: Was muß ich mir unter einer "schwindenden Lötstelle" vorstellen,
insbesondere, wenn ich mit Sn60Pb40 löte?

> Für die Gesundheit ist das auch nicht so problematisch, für Geschirr
> sind Zinnlegierungen mit bis 7% Antimon zulässig, Blei darf da nur
> bis max 0,5% drin sein.

Da bin ich jetzt ein wenig verwirrt. Einige Quellen sprechen von einem
MAK-Wert von 0,004 mg/m^3 für Blei, 0,5 mg/m^3 für Antimon [3] [4]. [5]
wiederum läßt sich zu Antimon nicht aus, für Gesamtblei findet man
einen BAT-Wert von 50ug/l. [6] wiederum spricht von einem MAK von
0.004E (was auch immer das genau ist) in der Einheit mg/m^3, für
Antimon hat man keine Werte aufgestellt.

Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
man die Lötstellen hernach abschleckt.

Volker

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Zinnpest
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Tin_pest
[3] https://www.gefahrgut.de/themen/industrie-handel-arbeitsschutz/mak-und-bat-werte-liste-2021
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Antimon
[5] blob:https://www.suva.ch/5eb8a1c3-52dc-4869-aa25-667196299c14
[6] https://series.publisso.de/sites/default/files/documents/series/mak/lmbv/Vol2022/Iss1/Doc001/mbwl_2022_deu.pdf

Gerrit Heitsch

unread,
Oct 19, 2022, 12:44:54 PM10/19/22
to
On 10/19/22 18:37, Volker Bartheld wrote:
>
> Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
> es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
> man die Lötstellen hernach abschleckt.

IPA funktioniert für die Entfernung von Flussmittelresten allerdings besser.

Gerrit



Volker Bartheld

unread,
Oct 19, 2022, 2:27:06 PM10/19/22
to
On Wed, 19 Oct 2022 18:44:52 +0200, Gerrit Heitsch wrote:
> On 10/19/22 18:37, Volker Bartheld wrote:
>>> [Blei oder doch lieber Antimon im Lötzinn?]
>> Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
>> es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
>> man die Lötstellen hernach abschleckt.
> IPA funktioniert für die Entfernung von Flussmittelresten allerdings besser.

Kommt drauf an, wie besoffen ich beim Löten bin.

Volker

Rupert Haselbeck

unread,
Oct 19, 2022, 3:00:10 PM10/19/22
to
Volker Bartheld schrieb:
> Gerrit Heitsch wrote:
>> Volker Bartheld wrote:
>>>> [Blei oder doch lieber Antimon im Lötzinn?]
>>> Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
>>> es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
>>> man die Lötstellen hernach abschleckt.
>> IPA funktioniert für die Entfernung von Flussmittelresten allerdings besser.
>
> Kommt drauf an, wie besoffen ich beim Löten bin.

Ggfls. solltest du dann, je nach Zustand, auch besonderes Augenmerk
darauf haben, dass du Platine und Lötspitze nicht verwexelst...

MfG
Rupert

Marte Schwarz

unread,
Oct 20, 2022, 2:47:06 AM10/20/22
to
Hi Volker,

> Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
> es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
> man die Lötstellen hernach abschleckt.

Für Gelegenheitsbastler ist das weniger das Problem. Wer aber täglich
Lötdraht in den Fingern hat und nicht wirklich ständig am Händewaschen
ist, nimmt über den Finger-Mund-Kontakt nennenswerte Mengen Blei auf.

Wenn Du jetzt sagst: Lass eben die Finger aus dem Mund, dann muss ich
Dir eine Begebenheit aus den frühen Achzigern des letzten Jahrhunderts
erzählen:
Damals war ja auch Atomendzeitstimmung und wir hatten in der Realschule
einige Projekttage zum Thema Katastrophenschutz. Da kam mal einer in die
Schule, um uns aufzuklären, was im Fall von Fallout wichtig wird. Eine
seiner ersten Maßnahmen war, dass er mit einem Puderzuckerstreuer durch
die Reihen lief und weißen Staub, fast unsichtbar uns sehr sparsam auf
den Tischen verteilte. Danach begann er seine Lehreinheit ohne auf den
Staub auch nur im Kleinsten einzugehen. Zum Ende der Stunde ließ er die
Rollos runter und warf eine UV-Leuchte an. Du glaubst nicht, wo der
Staub überall aufleuchtete.

Marte


Volker Bartheld

unread,
Oct 20, 2022, 4:19:49 AM10/20/22
to
Ach was. Ich habe mir die einschlägigen HowTos runtergeladen...

https://c8.alamy.com/comp/e6542c/technician-working-on-broken-cpu-with-soldering-iron-e6542c.jpg
https://c8.alamy.com/comp/epf5g9/woman-soldering-epf5g9.jpg
https://media.gettyimages.com/photos/woman-soldering-a-circuit-board-in-her-office-picture-id537368398
https://media.istockphoto.com/photos/hardworking-man-soldering-drone-details-attentively-picture-id628790312
https://media.istockphoto.com/photos/soldering-picture-id867820402
https://media.istockphoto.com/photos/woman-soldering-a-circuit-board-with-hot-air-gun-picture-id1051182540
https://st3.depositphotos.com/12982378/19320/i/1600/depositphotos_193206918-stock-photo-female-teenager-soldering-computer-motherboard.jpg
https://st3.depositphotos.com/3516927/15122/i/950/depositphotos_151222084-stock-photo-man-soldering-electronics.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/b/portrait-woman-using-soldering-iron-89547992.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/z/man-making-something-various-devices-table-vise-pliers-glue-his-hands-soldering-iron-man-soldering-something-164721218.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/z/man-soldering-repairing-printed-circuit-board-forced-air-iron-44099087.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/z/melting-solder-wire-soldering-iron-tip-weldering-120754907.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/z/soldering-circuit-board-14832835.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/z/soldering-iron-electronic-printed-board-soldering-iron-electronic-printed-board-female-123024160.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/z/soldering-laptop-smiling-man-safety-glasses-unscrewed-close-up-grey-background-more-devices-to-repair-student-technician-124498844.jpg
https://thumbs.dreamstime.com/z/young-man-holding-soldering-iron-solder-young-man-holding-soldering-iron-118886365.jpg

... was soll da noch groß schiefgehen?

Volker

Volker Bartheld

unread,
Oct 20, 2022, 4:38:30 AM10/20/22
to
On Thu, 20 Oct 2022 08:47:04 +0200, Marte Schwarz wrote:
>> Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
>> es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
>> man die Lötstellen hernach abschleckt.
> Wer aber täglich Lötdraht in den Fingern hat [...] nimmt über den
> Finger-Mund-Kontakt nennenswerte Mengen Blei auf. [...]
> Damals war ja auch Atomendzeitstimmung und wir hatten in der Realschule
> einige Projekttage zum Thema Katastrophenschutz. Da kam mal einer in die
> Schule, um uns aufzuklären, was im Fall von Fallout wichtig wird. Eine
> seiner ersten Maßnahmen war, dass er mit einem Puderzuckerstreuer durch
> die Reihen lief [...] Zum Ende der Stunde ließ er die
> Rollos runter und warf eine UV-Leuchte an. Du glaubst nicht, wo der
> Staub überall aufleuchtete.

Jup. Nicht erst seit COVID-19 ist da ein wenig Disziplin (und auch
Training) gefragt. Angeblich berühre man sich ja zwischen 400 und 800
mal jeden Tag im Gesicht. Andere Quellen sprechen nur von 4x/h.

Ich bemühe mich jedenfalls, das zumindest in der Öffentlichkeit zu
unterlassen und vermeide z. B. im ÖPNV auch, Türdrücker, Griffe,
Haltestangen, usw. anzufassen. Fühlt sich zwar anfangs wie eine
ausgewachsene Zwangsneurose an, aber anno 2019 zur Hochzeit der
Pandemie habe ich in der U-Bahn ein Kind beobachtet, wie es sich
hingebungsvoll in der Nase bohrte, den zu Tage geförderten Popel
eingegend betrachtete...

... und ihn dann an eine Haltestange schmierte. Unter den Augen der
Mutter. Brrrrr. Nein Danke!

Auch erinnere ich noch, als mir ein kleines Hoppala mit
Fluorescein/Uranin [1] passierte. Da wischt man hier, da wischt man da,
Schwamm ins Spülbecken, mit den noch feuchten Händen zum Waschbecken,
dort den Seifenspender angefaßt, den Einhebelmischer, schließlich das
Handtuch.

Sah nach einigen Anstrengungen wieder alles bussifein sauber aus. Bis
ich dann zur Gaudi die 395nm-UV-Taschenlampe [2] an den Start brachte.
HOLLA DIE WALDFEE!

Gut, daß das nicht Partikel eines tödlichen Virus waren. In dem
Zusammenhang sei der Film "Contagion" von Steven Soderbergh empfohlen
[3]. Erstaufführung 2011 und im Hinblick auf die Geschehnisse 8 Jahre
später fast wie ein Omen.

Volker

[1] https://www.amazon.de/dp/B00J6C0XVY
https://www.amazon.de/dp/B07G9HLTJG
https://www.amazon.de/dp/B00NFFF1IS

[2] https://www.amazon.de/dp/B01CV2W16U

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Contagion_(Film)
https://www.imdb.com/title/tt1598778/

Juergen

unread,
Oct 20, 2022, 5:09:47 AM10/20/22
to
Am Thu, 20 Oct 2022 10:38:32 +0200 schrieb Volker Bartheld
<news...@bartheld.net> zum Thema "Re: Loettipps fuer RJ45-Buchse
(Ethernet)":

>On Thu, 20 Oct 2022 08:47:04 +0200, Marte Schwarz wrote:
>>> Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
>>> es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
>>> man die Lötstellen hernach abschleckt.
>> Wer aber täglich Lötdraht in den Fingern hat [...] nimmt über den
>> Finger-Mund-Kontakt nennenswerte Mengen Blei auf. [...]
>> Damals war ja auch Atomendzeitstimmung und wir hatten in der Realschule
>> einige Projekttage zum Thema Katastrophenschutz. Da kam mal einer in die
>> Schule, um uns aufzuklären, was im Fall von Fallout wichtig wird. Eine
>> seiner ersten Maßnahmen war, dass er mit einem Puderzuckerstreuer durch
>> die Reihen lief [...] Zum Ende der Stunde ließ er die
>> Rollos runter und warf eine UV-Leuchte an. Du glaubst nicht, wo der
>> Staub überall aufleuchtete.

>Jup. Nicht erst seit COVID-19 ist da ein wenig Disziplin (und auch
>Training) gefragt. Angeblich berühre man sich ja zwischen 400 und 800
>mal jeden Tag im Gesicht. Andere Quellen sprechen nur von 4x/h.

Denke mal, jedwede Maskenpflicht bezog einen Teil ihrer Wirkung auch
daraus, dass einem das bewusst wurde und man es irgendwann unterließ.

Juergen

unread,
Oct 20, 2022, 5:33:34 AM10/20/22
to
Am Thu, 20 Oct 2022 10:19:52 +0200 schrieb Volker Bartheld
<news...@bartheld.net> zum Thema "Re: Loettipps fuer RJ45-Buchse
(Ethernet)":

Vielleicht ein Blackout?

Volker Bartheld

unread,
Oct 20, 2022, 6:02:43 AM10/20/22
to
On Thu, 20 Oct 2022 11:33:33 +0200, Juergen wrote:
> Am Thu, 20 Oct 2022 10:19:52 +0200 schrieb Volker Bartheld
> <news...@bartheld.net> zum Thema "Re: Loettipps fuer RJ45-Buchse
> (Ethernet)":
>>On Wed, 19 Oct 2022 21:00:05 +0200, Rupert Haselbeck wrote:
>>> Volker Bartheld schrieb:
>>>> Gerrit Heitsch wrote:
>>>>> Volker Bartheld wrote:
>>>>>>> [Blei oder doch lieber Antimon im Lötzinn?]
>>>>>> Fragt sich auch, ob man das bei der Löterei tatsächlich einatmet oder ob
>>>>>> es - wie manche für Blei sagen - nur ein Gesundheitsrisiko ist, wenn
>>>>>> man die Lötstellen hernach abschleckt.
>>>>> IPA funktioniert für die Entfernung von Flussmittelresten allerdings besser.
>>>> Kommt drauf an, wie besoffen ich beim Löten bin.
>>> Ggfls. solltest du dann, je nach Zustand, auch besonderes Augenmerk
>>> darauf haben, dass du Platine und Lötspitze nicht verwexelst...
>> Ach was. Ich habe mir die einschlägigen HowTos runtergeladen...
>> [lustige Stockfotos, wie man es nicht macht]
>> ... was soll da noch groß schiefgehen?
> Vielleicht ein Blackout?

Auch das ist schwieriger, als man annehmen möchte:
https://media.ccc.de/v/32c3-7323-wie_man_einen_blackout_verursacht

Volker

Juergen

unread,
Oct 20, 2022, 7:25:27 AM10/20/22
to
Am Thu, 20 Oct 2022 12:02:46 +0200 schrieb Volker Bartheld
<news...@bartheld.net> zum Thema "Re: Loettipps fuer RJ45-Buchse
(Ethernet)":

>On Thu, 20 Oct 2022 11:33:33 +0200, Juergen wrote:
>> Am Thu, 20 Oct 2022 10:19:52 +0200 schrieb Volker Bartheld

>>> ... was soll da noch groß schiefgehen?
>> Vielleicht ein Blackout?

>Auch das ist schwieriger, als man annehmen möchte:
>https://media.ccc.de/v/32c3-7323-wie_man_einen_blackout_verursacht

Ich war jetzt in drei Bürgerversammlungen in denen der Bürgermeister von
Planspielen mit den Feuerwehren berichtete und die Leute aufforderte,
sich Gedanken zu machen, wie es werden würde, wenn der Strom 24h weg
ist.

Volker Bartheld

unread,
Oct 20, 2022, 7:56:24 AM10/20/22
to
On Thu, 20 Oct 2022 13:25:27 +0200, Juergen wrote:
> Am Thu, 20 Oct 2022 12:02:46 +0200 schrieb Volker Bartheld
> <news...@bartheld.net> zum Thema "Re: Loettipps fuer RJ45-Buchse
> (Ethernet)":
>>On Thu, 20 Oct 2022 11:33:33 +0200, Juergen wrote:
>>> Am Thu, 20 Oct 2022 10:19:52 +0200 schrieb Volker Bartheld
>>>> ... was soll da noch groß schiefgehen?
>>> Vielleicht ein Blackout?
>>Auch das ist schwieriger, als man annehmen möchte:
>>https://media.ccc.de/v/32c3-7323-wie_man_einen_blackout_verursacht
> Ich war jetzt in drei Bürgerversammlungen in denen der Bürgermeister von
> Planspielen mit den Feuerwehren berichtete und die Leute aufforderte,
> sich Gedanken zu machen, wie es werden würde, wenn der Strom 24h weg
> ist.

Joah. Bekannt.

Rät ja auch Innenministerien Nancy Faeser zum Preppen [1]. Lt. BKK müsse
man sich 2L Wasser pro Person und Tag bevorraten [2]. Und seit der
Sabotageaktion auf Infrastrukturen der DB werden nicht nur aus dem
Lager der Grünen Rufe laut, man möge "kritische Infrastruktur" doch
besser schützen [3]. Weil es ja überhaupt kein Problem ist, die
reichlich 30'000-Schienenkilometer der Bahn regelmäßig mit Drohnen
abzufliegen und nachzusehen, ob schon wieder ein Attentäter mit
Insiderwissen irgendwo rumsäbelt.

Ich fänds auch spannend, wie der öffentliche Schienen- und Busverkehr
überhaupt mit dem Risiko durch Anschläge bspw. mit Sprengstoff,
chemischen oder biologischen Kampfstoffen umgeht. Denn so ein toter ICE
zwischen München und Nürnberg... Die dringend notwendigen Maßnahmen
dürften zu gewissen Abwicklungsschwierigkeiten und Schwankungen in den
Taktzeiten führen, wenn z. B. an jedem Bahnhof ein Checkpoint wie an
den Flughäfen eingerichtet würde.

Und wenn ich jetzt an einer großen Autobahnrastanlage einen LKW mit...
Jejejeje. Nicht auszudenken.

Wir brauchen einfach mehr Prepper, Überwachung, Datenbevorratung,
Rasterfahndung, Polizeibefugnisse, Geheimdienstarbeit und
Undercoverpersonal. Die Gefährder [5] wegsperren. Alle. Hat schon
Wolfgang Schäuble anno 2017 gewußt. Alles hat der gewußt, der
Schlaufuchs, der.

Volker

P.S.: Wenn der Strom 24h weg ist...

... wird leider meine Pizza im Tiefkühler schlecht. Schade drum. Und
mein Internet geht kaputt. Ich werde also vorerst Wasser aus dem
Toilettenspülkasten saufen müssen, mich dann aufs Mopped schwingen
(Autos sind in Paniksituationen denkbar ungeeignet) und den
arbeitsfreien Tag genießen. Abends gibts dann kalte Ravioli aus der
Dose. Ah, die guten alten Studentenzeiten!

BTDT [4].

[1] https://www.n-tv.de/politik/Faeser-raet-Buergern-zu-Notvorraeten-article23301883.html
[2] https://www.merkur.de/leben/wohnen/notvorrat-anlegen-wasser-getraenke-lagern-lange-haltbar-keimfrei-stromausfall-vorrat-zr-91815132.html
[3] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/bahn-sabotage-kritische-infrastruktur-schutz-100.html
[4] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-stromausfall-polizei-bekennerschreiben-brandanschlag-1.5300516
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4hrder

Volker Bartheld

unread,
Oct 20, 2022, 8:00:15 AM10/20/22
to
On Thu, 20 Oct 2022 13:25:27 +0200, Juergen wrote:
> Am Thu, 20 Oct 2022 12:02:46 +0200 schrieb Volker Bartheld
> <news...@bartheld.net> zum Thema "Re: Loettipps fuer RJ45-Buchse
> (Ethernet)":
>>On Thu, 20 Oct 2022 11:33:33 +0200, Juergen wrote:
>>> Am Thu, 20 Oct 2022 10:19:52 +0200 schrieb Volker Bartheld
>>>> ... was soll da noch groß schiefgehen?
>>> Vielleicht ein Blackout?
>>Auch das ist schwieriger, als man annehmen möchte:
>>https://media.ccc.de/v/32c3-7323-wie_man_einen_blackout_verursacht
> Ich war jetzt in drei Bürgerversammlungen in denen der Bürgermeister von
> Planspielen mit den Feuerwehren berichtete und die Leute aufforderte,
> sich Gedanken zu machen, wie es werden würde, wenn der Strom 24h weg
> ist.

Joah. Bekannt.

Rät ja auch Innenministerin Nancy Faeser zum Preppen [1]. Lt. BKK müsse

Juergen

unread,
Oct 20, 2022, 9:43:47 AM10/20/22
to
Am Thu, 20 Oct 2022 14:00:18 +0200 schrieb Volker Bartheld

>On Thu, 20 Oct 2022 13:25:27 +0200, Juergen wrote:
>> Am Thu, 20 Oct 2022 12:02:46 +0200 schrieb Volker Bartheld
>> <news...@bartheld.net> zum Thema "Re: Loettipps fuer RJ45-Buchse
>> (Ethernet)":
>>>On Thu, 20 Oct 2022 11:33:33 +0200, Juergen wrote:
>>>> Am Thu, 20 Oct 2022 10:19:52 +0200 schrieb Volker Bartheld
>>>>> ... was soll da noch groß schiefgehen?
>>>> Vielleicht ein Blackout?
>>>Auch das ist schwieriger, als man annehmen möchte:
>>>https://media.ccc.de/v/32c3-7323-wie_man_einen_blackout_verursacht
>> Ich war jetzt in drei Bürgerversammlungen in denen der Bürgermeister von
>> Planspielen mit den Feuerwehren berichtete und die Leute aufforderte,
>> sich Gedanken zu machen, wie es werden würde, wenn der Strom 24h weg
>> ist.
>
>Joah. Bekannt.
>
>Rät ja auch Innenministerin Nancy Faeser zum Preppen [1]. Lt. BKK müsse
>man sich 2L Wasser pro Person und Tag bevorraten [2]. Und seit der
>Sabotageaktion auf Infrastrukturen der DB werden nicht nur aus dem
>Lager der Grünen Rufe laut, man möge "kritische Infrastruktur" doch
>besser schützen [3]. Weil es ja überhaupt kein Problem ist, die
>reichlich 30'000-Schienenkilometer der Bahn regelmäßig mit Drohnen
>abzufliegen und nachzusehen, ob schon wieder ein Attentäter mit
>Insiderwissen irgendwo rumsäbelt.

Das Gleiche dann nochmal mit allen Hochspannungsleitungen und Bewachung
von Kraft- und Umspannwerken. Und die Baustellen neuer Leitungen wie
z.B. Südlink müssten dann zu militärischen Sicherheitsbereichen werden.

>Ich fänds auch spannend, wie der öffentliche Schienen- und Busverkehr
>überhaupt mit dem Risiko durch Anschläge bspw. mit Sprengstoff,
>chemischen oder biologischen Kampfstoffen umgeht. Denn so ein toter ICE
>zwischen München und Nürnberg... Die dringend notwendigen Maßnahmen
>dürften zu gewissen Abwicklungsschwierigkeiten und Schwankungen in den
>Taktzeiten führen, wenn z. B. an jedem Bahnhof ein Checkpoint wie an
>den Flughäfen eingerichtet würde.
>
>Und wenn ich jetzt an einer großen Autobahnrastanlage einen LKW mit...
>Jejejeje. Nicht auszudenken.

>Wir brauchen einfach mehr Prepper, Überwachung, Datenbevorratung,
>Rasterfahndung, Polizeibefugnisse, Geheimdienstarbeit und
>Undercoverpersonal. Die Gefährder [5] wegsperren. Alle. Hat schon
>Wolfgang Schäuble anno 2017 gewußt. Alles hat der gewußt, der
>Schlaufuchs, der.

Inklusive der Schlussfolgerung "Was, das verstösst gegen das
Grundgesetz? Dann muss man das Grundgesetz halt ändern!"

>
>Volker

>P.S.: Wenn der Strom 24h weg ist...

>... wird leider meine Pizza im Tiefkühler schlecht. Schade drum. Und
>mein Internet geht kaputt. Ich werde also vorerst Wasser aus dem
>Toilettenspülkasten saufen müssen, mich dann aufs Mopped schwingen
>(Autos sind in Paniksituationen denkbar ungeeignet) und den
>arbeitsfreien Tag genießen. Abends gibts dann kalte Ravioli aus der
>Dose. Ah, die guten alten Studentenzeiten!

Fahr aber nicht zu weit. Ohne Strom werden fast keine Tankstellen
funktionieren. Bei im im Landkreis kann das nur eine. Privatpersonen
werden da bestimmt nicht tanken dürfen.

Bernd Mayer

unread,
Oct 20, 2022, 9:52:48 AM10/20/22
to
Am 20.10.22 um 10:19 schrieb Volker Bartheld:

[Löten und Entlöten]

>> Ggfls. solltest du dann, je nach Zustand, auch besonderes Augenmerk
>> darauf haben, dass du Platine und Lötspitze nicht verwexelst...
>
> Ach was. Ich habe mir die einschlägigen HowTos runtergeladen...
>
> https://c8.alamy.com/comp/e6542c/technician-working-on-broken-cpu-with-soldering-iron-e6542c.jpg

Hallo,

ich sehe da eher Messstrippen als einen Lötkolben.

Damit an eine CPU zu gehen ist allerdings auch sehr ungewöhnlich.


Bernd Mayer




Axel Berger

unread,
Oct 20, 2022, 11:13:48 AM10/20/22
to
Volker Bartheld wrote:
> ... wird leider meine Pizza im Tiefkühler schlecht. Schade drum.
> Abends gibts dann kalte Ravioli aus der Dose.

Ich koche seit 30 Jahren mit Gas. Weil es schon lange keine Leitungen in
Wohnungen mehr gibt aus Flaschen. Und ich geb's zu, ich habe vor zwei
Monaten eine Reserveflasche dazugekauft. Wir heizen hier elektrisch und
damit kann ich wenigstens in der Küche warm sitzen.


--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --

Axel Berger

unread,
Oct 20, 2022, 12:27:22 PM10/20/22
to
Martin ?rautmann wrote:
> Satz 2 - unverständlich

Was ist das jüngste Dir bekannte Mehrfamilienhaus mit einer Gasleitung
in die Küche? Etagenheizungen gibt es, aber Zentralheizungen nehmen zu.
Selbst wenn die Gas haben, dann nur im Keller. In diesem Haus hier gibt
es gar keinen Gasanschluß.

Volker Bartheld

unread,
Oct 20, 2022, 12:43:24 PM10/20/22
to
On Thu, 20 Oct 2022 15:43:47 +0200, Juergen wrote:
> Am Thu, 20 Oct 2022 14:00:18 +0200 schrieb Volker Bartheld
>>On Thu, 20 Oct 2022 13:25:27 +0200, Juergen wrote:
>>> Ich war jetzt in drei Bürgerversammlungen in denen der Bürgermeister von
>>> Planspielen mit den Feuerwehren berichtete und die Leute aufforderte,
>>> sich Gedanken zu machen, wie es werden würde, wenn der Strom 24h weg
>>> ist.
>> P.S.: Wenn der Strom 24h weg ist...
>> ... wird leider meine Pizza im Tiefkühler schlecht. Schade drum. Und
>> mein Internet geht kaputt. Ich werde also vorerst Wasser aus dem
>> Toilettenspülkasten saufen müssen, mich dann aufs Mopped schwingen
>> [...] und den arbeitsfreien Tag genießen. Abends gibts dann kalte
>> Ravioli aus der Dose. [...]
> Fahr aber nicht zu weit. Ohne Strom werden fast keine Tankstellen
> funktionieren.

Vollkommen klar. Mit meinem handbetriebenen Siphonheber werde ich dem
olympischen Alptraum aber noch ein paar dutzend Liter entreißen können.
Für fast 1000 Moppedkilometer ist das allemal gut, soviel bekomme ich
normalerweise in ungefähr einem Jahr zusammen. Und dann muß halt das
MTB ran. Antrieb: 100% CO2-neutrale Pasta-Direkteinspritzung.

Volker

Volker Bartheld

unread,
Oct 20, 2022, 12:47:12 PM10/20/22
to
On Thu, 20 Oct 2022 17:40:02 +0200, Martin Τrautmann wrote:
> On Thu, 20 Oct 2022 17:13:51 +0200, Axel Berger wrote:
>> Volker Bartheld wrote:
>>> ... wird leider meine Pizza im Tiefkühler schlecht. Schade drum.
>>> Abends gibts dann kalte Ravioli aus der Dose.
>> Ich koche seit 30 Jahren mit Gas - weil es schon lange keine Leitungen in
>> Wohnungen mehr gibt - aus Flaschen.
> Satz 1, ok.
> Satz 2 - unverständlich

Mit ein bisserl gutem Willen geht das. Nur Mut!

> Hier gab es schon vor Monaten kein Gas mehr in Eigentumsflaschen. Der
> Baumarkt hat dann die Eigentumsflasche in eine Pfandflasche getauscht.

Wenn Gas und Strom alle sind, wird wohl auch kein Baumarkt mehr die
Infrastruktur haben, Dir was zu verkaufen. Dann heißts: "Raus aufs
Land!" und die Holzmieten gestürmt. Ein Schwein für die Grillparty
kannst von dort auch gleich mitnehmen.

Volker "Spooky" Bartheld

Axel Berger

unread,
Oct 20, 2022, 4:28:36 PM10/20/22
to
Martin ?rautmann wrote:
> Also geht es nicht um die Wohnung, sondern um die Küche!

Na ja, mein Einleitungssatz war "Ich koche seit 30 Jahren mit Gas" und
dann kamen die Details. In welchem Raum kochst Du?

> Ansonsten ist es schlicht eine Frage des Bauherrn, was er beauftragt und
> bezahlt - wenn er einen Gasanschluss in der Küche will, dann spricht
> nichts dagegen, außer dem Mehrpreis.

Ich bin zwar Eigentümer im Neubau mit Erstbezug und konnte noch
nichttragende Wände schieben (und inzwischen weiß ich, wie ich es
richtig hätte machen sollen). Aber als ich unterschrieb stand der Rohbau
schon und Gas liegt nicht im Haus.

Rolf Bombach

unread,
Oct 20, 2022, 4:53:52 PM10/20/22
to
Volker Bartheld schrieb:

> arbeitsfreien Tag genießen. Abends gibts dann kalte Ravioli aus der
> Dose. Ah, die guten alten Studentenzeiten!

Diese LED-Teelichter sind da echt Scheisse.

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
Oct 20, 2022, 5:11:03 PM10/20/22
to
Volker Bartheld schrieb:
>
> Auch erinnere ich noch, als mir ein kleines Hoppala mit
> Fluorescein/Uranin [1] passierte. Da wischt man hier, da wischt man da,
> Schwamm ins Spülbecken, mit den noch feuchten Händen zum Waschbecken,
> dort den Seifenspender angefaßt, den Einhebelmischer, schließlich das
> Handtuch.
>
> Sah nach einigen Anstrengungen wieder alles bussifein sauber aus. Bis
> ich dann zur Gaudi die 395nm-UV-Taschenlampe [2] an den Start brachte.
> HOLLA DIE WALDFEE!

Fluorescein wird ja auch zum Tracing von Wasserläufen verwendet.

Dasselbe gilt auch für Rhodamin 6G :-)
Insbesondere wenn die Liter Lösung im Dutzend rumfliegen.
Ludger Wöste
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludger_W%C3%B6ste
hatte in den 7ern in Bern zuerst einen 200 W Ionenlaser
gebaut und den dann um Antrieb eines 75 W Farbstofflasers
verwendet. Dessen Farbstoffpumpaggregat bestand aus so 1 m³
Equipment aus dem Sanitär/Schwimmbadbereich mit Pumpe
um die 1 kW. Jedenfalls hat es im spannensten Moment
den Schlauch abgerissen, worauf es den Experimentator
mit der Pampe eingeweicht hat. Er hat noch versucht,
wenigstens etwas mit der Dusche abzuwaschen, ist dann
aber recht leicht bekleidet quer über die Strasse
nach hause gelaufen. Bei der Polizei trafen Meldungen
ein über einen Irren, der in einer orange leuchtenden
Unterhose mitten auf der Strasse rumrennt.

--
mfg Rolf Bombach

Volker Bartheld

unread,
Oct 21, 2022, 7:51:06 AM10/21/22
to
> Volker Bartheld schrieb:
>> Auch erinnere ich noch, als mir ein kleines Hoppala mit
>> Fluorescein/Uranin [1] passierte. Da wischt man hier, da wischt man da,
>> Schwamm ins Spülbecken, mit den noch feuchten Händen zum Waschbecken,
>> dort den Seifenspender angefaßt, den Einhebelmischer, schließlich das
>> Handtuch.
>>
>> Sah nach einigen Anstrengungen wieder alles bussifein sauber aus. Bis
>> ich dann zur Gaudi die 395nm-UV-Taschenlampe [2] an den Start brachte.
>> HOLLA DIE WALDFEE!

On Thu, 20 Oct 2022 23:11:09 +0200, Rolf Bombach wrote:
> Fluorescein wird ja auch zum Tracing von Wasserläufen verwendet.

Schmeißen die Iren das nicht am St. Patrick's Day in den Chicago River?

Lt. https://www.b2n-social-media.de/gruner-fluss-st-patricks-day-umwelt/
sei das Rezept zwar "streng geheim, komplett ungiftig und auf
pflanzlicher Basis", aber die Farne ist schon höchst verdächtig und den
Spruch mit der "pflanzlichen Basis" kennen wir ja zur Genüge.

> Dasselbe gilt auch für Rhodamin 6G :-)
> Insbesondere wenn die Liter Lösung im Dutzend rumfliegen.
> Ludger Wöste
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ludger_W%C3%B6ste
> hatte in den 7ern in Bern zuerst einen 200 W Ionenlaser gebaut und den
> dann um Antrieb eines 75 W Farbstofflasers verwendet. Dessen
> Farbstoffpumpaggregat bestand aus so 1 m³ Equipment aus dem
> Sanitär/Schwimmbadbereich mit Pumpe um die 1 kW. Jedenfalls hat es im
> spannensten Moment den Schlauch abgerissen, worauf es den
> Experimentator mit der Pampe eingeweicht hat. Er hat noch versucht,
> wenigstens etwas mit der Dusche abzuwaschen, ist dann aber recht
> leicht bekleidet quer über die Strasse nach hause gelaufen. Bei der
> Polizei trafen Meldungen ein über einen Irren, der in einer orange
> leuchtenden Unterhose mitten auf der Strasse rumrennt.

*ROTFLBTC* Dieses Bild. KÖSTLICH!

Fluorescein war anno dunnemals auch im Schulbrunnen ein netter Gag.
Gerne auch mit PVP (https://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylpyrrolidon)
und/oder PAM (https://de.wikipedia.org/wiki/Polyacrylamid) als
Gelbildner gemischt. Heute würde man als Wasserverschwender vermutlich
gelyncht werden.

Volker

Juergen

unread,
Nov 21, 2022, 5:19:10 AM11/21/22
to
Am Mon, 17 Oct 2022 11:57:10 +0200 schrieb Juergen
<schrei...@web.de> zum Thema "Loettipps fuer RJ45-Buchse
(Ethernet)":

>Mir ist da ein gebrauchter Drucker zugelaufen der eigentlich
>Netzwerkfähig ist derzeit aber nur per USB betrieben werden kann. Irgend
>ein Vorbesitzer hat die Buchse für eine Netzwerkkabel gründlich
>zerstört. Das wurde im Rahmen einer "Generalüberholung" wohl so
>"repariert" dass eine passende Abdeckung eingeklebt wurde.

>Wie lötet man so eine Buchse am geschicktesten aus? Die derzeitige ist
>im Vergleich zu anderen Bauteilen auf der Platine mit auffällig wenig
>Lot eingesetzt, zu wenig für eine Entsauglötpumpe. Es ist aber keine
>SMD-Version, alle 12 Pins (4 sind für LEDs) und die Laschen von der
>Abschirmung sind durchgesteckt.

So, Vollzug. Eingesetzte Methoden:
Zerstörung der kaputten Buchse mit Seitenschneidern.
Danach Auslöten der einzelnen Pins mit Hilfe eine Pinzette.
Freimachen der Lötlöcher mit einer Kanüle und Entsauglötlitze.

Wie erwartet hat das deutlich länger gedauert als die neue Buchse
einzulöten. Bei dieser musse ich die Schnappnasen vom Kunststoff
abzwicken - passten nicht zur Platine und die Laschen des Blechmantels
unten drunter L-förmig nach innen biegen. Da die alte und die neue
Buchse exakt gleich breit sind war das da wohl auch schon so gemacht.
Erklärt auch, warum die auf der Lötseite nicht überstehen.

Das Wichtigste: Netzwerkschnittstelle funktioniert wunderbar und zum
Glück war der Standard-Account mit admin und einem Passwort wie 0000
noch aktiv.

Andreas Neumann

unread,
Nov 21, 2022, 5:53:54 AM11/21/22
to
Juergen wrote:

> So, Vollzug. Eingesetzte Methoden:
> Zerstörung der kaputten Buchse mit Seitenschneidern.
> Danach Auslöten der einzelnen Pins mit Hilfe eine Pinzette.
> Freimachen der Lötlöcher mit einer Kanüle und Entsauglötlitze.

Gratuliere! Ich finde solche einfachen Reparaturen immer besonders
befriedigend.
Kürzlich gelang mir sowas mit einem hängenden Gartentürchen.


> Das Wichtigste: Netzwerkschnittstelle funktioniert wunderbar und zum
> Glück war der Standard-Account mit admin und einem Passwort wie 0000
> noch aktiv.

Standard-Account? Woher kommt eigentlich die inflationäre Obsession, alles
Mögliche - und noch viel mehr alles Unmögliche - als "Standard" zu
bezeichnen? Alleine heute morgen las ich "Standard" drei Mal
hierzugrupps, "natürlich" immer unzutreffend benutzt.
Keines meiner aktuellen Geräte verlangt diese Kombination in der
Werkseinstellung als Zugangsdaten, gerade mal ein ehemaliger Router
nahm "admin" als Login. Alleine schon deswegen; welcher Standard für
Credentials sollte das auch sein? Das wäre auch extrem kontraproduktiv.
Das ist höchstens eine Festlegung bzw. Voreinstellung jenes einen
Herstellers.
Selbst bei großzügiger, laxer Sprachauslegung ist sowas als Standard zu
bezeichnen in einer sci-Gruppe nicht angebracht. Ein wirklicher Standard
ist was ganz anderes.
Näxtens kommt einer daher und erzählt, er hätte die Standardbuxe in seinem
Standardgerät mit Standardmethoden getauscht. Klar, in seiner
Standardkneipe labert er mit seinen Standardkumpels beim Standardbier auch
immer nur Standardgespräche, bevor er sich zur Standardzeit auf den
Standardheimweg macht.
Standardlaw.

Helmut Schellong

unread,
Nov 21, 2022, 6:24:23 AM11/21/22
to
On 11/21/2022 11:53, Andreas Neumann wrote:
> Juergen wrote:
>
>> So, Vollzug. Eingesetzte Methoden:
>> Zerstörung der kaputten Buchse mit Seitenschneidern.
>> Danach Auslöten der einzelnen Pins mit Hilfe eine Pinzette.
>> Freimachen der Lötlöcher mit einer Kanüle und Entsauglötlitze.
>
> Gratuliere! Ich finde solche einfachen Reparaturen immer besonders
> befriedigend.
> Kürzlich gelang mir sowas mit einem hängenden Gartentürchen.
>
>
>> Das Wichtigste: Netzwerkschnittstelle funktioniert wunderbar und zum
>> Glück war der Standard-Account mit admin und einem Passwort wie 0000
>> noch aktiv.
>
> Standard-Account? Woher kommt eigentlich die inflationäre Obsession, alles
> Mögliche - und noch viel mehr alles Unmögliche - als "Standard" zu
> bezeichnen? Alleine heute morgen las ich "Standard" drei Mal
> hierzugrupps, "natürlich" immer unzutreffend benutzt.

Es gibt allerdings viele de-facto-Standards.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong v...@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html

Rolf Bombach

unread,
Nov 22, 2022, 3:59:09 PM11/22/22
to
Andreas Neumann schrieb:
>
> Standard-Account? Woher kommt eigentlich die inflationäre Obsession, alles
> Mögliche - und noch viel mehr alles Unmögliche - als "Standard" zu
> bezeichnen? Alleine heute morgen las ich "Standard" drei Mal
> hierzugrupps, "natürlich" immer unzutreffend benutzt.

Nun ja, "Standart" liest man auch häufig...

(Der sicherlich standardisierte Hinweis "Einsatzleitung"
auf einer Fahne oder einem Warndreieck wäre demnach eine
Standardstandortstandarte.)

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
Nov 26, 2022, 1:20:32 PM11/26/22
to
Volker Bartheld schrieb:
> On Thu, 20 Oct 2022 23:11:09 +0200, Rolf Bombach wrote:
>> Fluorescein wird ja auch zum Tracing von Wasserläufen verwendet.
>
> Schmeißen die Iren das nicht am St. Patrick's Day in den Chicago River?
>
> Lt. https://www.b2n-social-media.de/gruner-fluss-st-patricks-day-umwelt/
> sei das Rezept zwar "streng geheim, komplett ungiftig und auf
> pflanzlicher Basis", aber die Farne ist schon höchst verdächtig und den
> Spruch mit der "pflanzlichen Basis" kennen wir ja zur Genüge.

Gute Frage, wahrscheinlich ja. Es ist halt ein Fluoreszenzfarbstoff,
was meist damit endet, dass der Farbeindruck der Fotografie so ziemlich
daneben ist. Von Auge wird obiges Bild anders aussehen. Das Grün passt
wohl zu gut auf den Bayer-Sensor. In Absorption sieht das Zeug
eher gelb aus, womöglich ist das das, was man im Bild im aufgequirlten
Wasser sieht. Auch ist dann der Farbeindruck im Sonnenschein
anders als im Schatten, wo prozentual mehr Blau und UV vorhanden ist.

> Fluorescein war anno dunnemals auch im Schulbrunnen ein netter Gag.
> Gerne auch mit PVP (https://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylpyrrolidon)
> und/oder PAM (https://de.wikipedia.org/wiki/Polyacrylamid) als
> Gelbildner gemischt. Heute würde man als Wasserverschwender vermutlich
> gelyncht werden.

In KL/TUK war eher Permanganat angesagt. Wie kann man nur einen Brunnen
vor die Mensa setzen...

--
mfg Rolf Bombach
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