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Max3232 wird heiß

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stefan

unread,
Aug 6, 2022, 4:07:58 AM8/6/22
to
Moin,

ein Kollege hat Probleme mit einem Max3232 von TI. Im Moment hab ich
noch nicht alle Infos und selber auch noch keine Messungen durchgeführt.
Deshalb erstmal Infos aus zweiter Hand:

Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC angeschlossen,
RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:

Dabei fiel ihm auf, dass manchmal der MAX3232 sehr schnell sehr heiß
wird. Dabei geht der Stromverbrauch der Schaltung hoch. Betrieben wird
das aus 12V mit einem Step-Down-Schaltregler. Stromverbrauch an der 12V
Seite normal < 50mA. Wenn der Fehler auftritt ca. 200mA.

Der Com-Port des PCs scheint inzwischen defekt zu sein. Muss ich noch
mal überprüfen, aber die Kommunikation mit dem Prozessor funktioniert
nicht, Echo mit Brücke von RXD* nach TXD* funktioniert ebenfalls nicht.
Der Max3232 hat es aber anscheinend überlebt. Genauso der ATmega128 an
den der Max3232 angeschlossen ist und auch ein Display mit HD44780.

Wenn statt COM1: ein USB zu RS232 Adapter verwendet wird, funktioniert
die Kommunikation und bisher wurde der Max3232 auch nicht wieder heiß.

Der Max3232 und der ATmaga128 werden mit 5V betrieben. Zwei Uarts des
ATmega128 sind mit dem Max3232 verbunden. Kommunikation läuft mit 9k6,
wobei nur sporadisch etwas gesendet wird. Wenn das oben beschriebene
Phäomen nicht auftritt, läuft alles einwandfrei.

Kondensatoren sind 100nF Vielschichtkondensatoren.
Die Kondensatoren an Pin 2 und Pin 6 gehen wie im Datenblatt von TI
vorgesehen nach GND.

Ich hab schon recherchiert und das hier gefunden:

https://www.mikrocontroller.net/topic/504939#:~:text=Der%20MAX232%20wird%20bei%20Versorgung,anderen%20Charge%20von%20Mouser%20best%C3%BCckt.)

Das ist aber nicht wirklich hilfreich.

Ich setze seit Jahrzehnten Max232 und auch schon seit längerem Max3232
ein. Max3232 allerdings meistens dann, wenn ich 3V Systeme habe. Hier
haben wir aber 5V.

Bisher hab ich sowas noch nicht erlebt. Die Dinger waren immer völlig
unproblematisch und praktisch auch nicht tot zu kriegen.

Das Problem scheint mit dem COM-Port des PCs zusammen zu hängen. Aber
auch ein Kurzschluss am RS232 Kabel sollte sowas nicht verursachen können.

Kennt jemand das Problem und eventuell eine Lösung?

Gruß

Stefan

Rolf Bombach

unread,
Aug 6, 2022, 4:41:03 AM8/6/22
to
stefan schrieb:
>
> Der Max3232 und der ATmaga128 werden mit 5V betrieben.

Ganz ganz übler freudscher Vertipper! :-]
>
> Ich setze seit Jahrzehnten Max232 und auch schon seit längerem Max3232 ein. Max3232 allerdings meistens dann, wenn ich 3V Systeme habe. Hier haben wir aber 5V.
>
> Bisher hab ich sowas noch nicht erlebt. Die Dinger waren immer völlig unproblematisch und praktisch auch nicht tot zu kriegen.
>
> Das Problem scheint mit dem COM-Port des PCs zusammen zu hängen. Aber auch ein Kurzschluss am RS232 Kabel sollte sowas nicht verursachen können.
>
> Kennt jemand das Problem und eventuell eine Lösung?

Nur höchst indirekt. Hatte vor Jahrzehnten (also vor der Fälscherei) eine
Serie NE555, welche ich schliesslich an 12 V betreiben musste, da sie bei 15 V
extrem heiss wurden (auch ohne Last). Hab auch nie rausgefunden, was da los
war. Signale haben aber immer OK ausgesehen.

--
mfg Rolf Bombach

Heinz Schmitz

unread,
Aug 6, 2022, 5:45:39 AM8/6/22
to
stefan wrote:

>...
>Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC angeschlossen,
>RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:
>
>Dabei fiel ihm auf, dass manchmal der MAX3232 sehr schnell sehr heiß
>wird. Dabei geht der Stromverbrauch der Schaltung hoch. Betrieben wird
>das aus 12V mit einem Step-Down-Schaltregler. Stromverbrauch an der 12V
>Seite normal < 50mA. Wenn der Fehler auftritt ca. 200mA.

Spannungsquelle mit Oszi prüfen?

>Der Com-Port des PCs scheint inzwischen defekt zu sein.

Welches OS läuft auf dem Rechner?
Wie steuert er den Com-Port an, welche(n) Treiber nutzt er?
War der Com-Port vorher ok?
Die 9-pol Stecker mal aufmachen, ob da irgendwo ein Kurzschluss ist?

Die Ansteuerung betreiben, ohne das etwas angeschlossen ist,
und die Pins mit dem Oszi überwachen?

Dasselbe mal mit Benutzung eines Terminal-Programms machen?

Grüße,
H.


Uwe Borchert

unread,
Aug 6, 2022, 5:57:26 AM8/6/22
to
Hallo,

Am 06.08.22 um 10:41 schrieb Rolf Bombach:

> ... Hatte vor Jahrzehnten (also vor der Fälscherei) eine Serie NE555,
> welche ich schliesslich an 12 V betreiben musste, da sie bei 15 V
> extrem heiss wurden (auch ohne Last). Hab auch nie rausgefunden, was
> da los war. Signale haben aber immer OK ausgesehen.

Ich habe die normalen NE555 am Netz immer mit 5 bis 6V betrieben.
Warum sollte man die mit mehr als 10 V (also 9V-Block) betreiben?
Oder gibt es harte Gründe die eigentliche Steuerelektronik nicht
mit extra glatten und entstörten 5V oder bei CMOS mit 2½ bis 3V
zu versorgen? Bin ich als Gelegenheitsbastler zu sehr verwöhnt
und praxisfern?

Keep Calm and Blame Russia

Uwe Borchert

Heinz Schmitz

unread,
Aug 6, 2022, 6:16:14 AM8/6/22
to
Manche (viele?) PCs kümmern sich bei ihren seriellen Ports nicht um
RS232, sondern schicken nur TTL raus. Muss man nachmessen.

Grüße,
H.


stefan

unread,
Aug 6, 2022, 6:23:53 AM8/6/22
to
Am 06.08.2022 um 11:45 schrieb Heinz Schmitz:
> stefan wrote:
>
>> ...
>> Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC angeschlossen,
>> RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:
>>
>> Dabei fiel ihm auf, dass manchmal der MAX3232 sehr schnell sehr heiß
>> wird. Dabei geht der Stromverbrauch der Schaltung hoch. Betrieben wird
>> das aus 12V mit einem Step-Down-Schaltregler. Stromverbrauch an der 12V
>> Seite normal < 50mA. Wenn der Fehler auftritt ca. 200mA.
>
> Spannungsquelle mit Oszi prüfen?

War auch mein Vorschlag, ist aber bisher nicht gemacht worden.
Allerdings läuft der Rest der Schaltung ohne Probleme.

>> Der Com-Port des PCs scheint inzwischen defekt zu sein.
>
> Welches OS läuft auf dem Rechner?

Das beobachtete Phänomen sollte davon unabhängig sein. Es ist aber
Windows 10.

> Wie steuert er den Com-Port an, welche(n) Treiber nutzt er?

Auch das sollte keinen Einfluss haben. Für COM1: wird auch üblicherweise
kein Treiber benötigt. Es ist ein übliches Terminalprogramm.

> War der Com-Port vorher ok?
> Die 9-pol Stecker mal aufmachen, ob da irgendwo ein Kurzschluss ist?

Das wäre auch mein Tipp. Muss noch gemacht werden. Wobei Kurzschlüsse an
der Stelle nicht so einen Effekt haben dürften. Der Max3232 sollte
kurzschlussfest sein und Vertauschtung von RXD* und TXD* sollte auch
nicht dazu führen, dass da was heiß wird.

> Die Ansteuerung betreiben, ohne das etwas angeschlossen ist,
> und die Pins mit dem Oszi überwachen?

Wie geschrieben: Wenn man anstelle eines normalen COM-Ports einen
handelsüblichen USB zu RS232 Wandler anschließt funktioniert alles.

stefan

unread,
Aug 6, 2022, 6:35:48 AM8/6/22
to
Am 06.08.2022 um 12:16 schrieb Heinz Schmitz:
> Heinz Schmitz wrote:
>

> Manche (viele?) PCs kümmern sich bei ihren seriellen Ports nicht um
> RS232, sondern schicken nur TTL raus. Muss man nachmessen.

Hab ich noch nicht gesehen, aber auch das dürfte nicht den beobachteten
Effekt haben.

Wenn die Signale TTL-Pegel haben würde das vermutlich trotzdem
funktionieren (wenn nicht auch der Inverter fehlt).

Umgekehrt funktioniert es üblicherweise problemlos, also wenn ich an die
TXD-Leitung des Microcontrollers einen Inverter mit TTL Ausgang hänge
und den dann an die RXD* Leitung des PCs hänge kann der PC die Daten
üblicherweise sauber lesen. Das geht auch, wenn man die serielle
Schnittstelle per Software realisiert und dabei invertiert, also im
Ruhezustand L-Pegel und nicht wie bei Microcontrollern üblich H-Pegel
ausgibt.

Das funktioniert auch per USB zu seriell-Adapter.

Hergen Lehmann

unread,
Aug 6, 2022, 7:00:06 AM8/6/22
to
Am 06.08.22 um 11:57 schrieb Uwe Borchert:

>> ... Hatte vor Jahrzehnten (also vor der Fälscherei) eine Serie NE555,
>> welche ich schliesslich an 12 V betreiben musste, da sie bei 15 V
>> extrem heiss wurden (auch ohne Last). Hab auch nie rausgefunden, was
>> da los war. Signale haben aber immer OK ausgesehen.
>
> Ich habe die normalen NE555 am Netz immer mit 5 bis 6V betrieben.
> Warum sollte man die mit mehr als 10 V (also 9V-Block) betreiben?

+/-12V oder +/-15V sind gängige Versorgungsspannungen in der analogen
Signalverarbeitung. Viele klassische Operationsverstärker sind darauf
ausgelegt, und natürlich braucht(e) man in solchen Schaltungen auch mal
Timer und Oszillatoren. Außerdem erlaubt das Datenblatt 16V.


> Oder gibt es harte Gründe die eigentliche Steuerelektronik nicht
> mit extra glatten und entstörten 5V oder bei CMOS mit 2½ bis 3V
> zu versorgen? Bin ich als Gelegenheitsbastler zu sehr verwöhnt
> und praxisfern?

Bei Analogkram sind 5V oder gar 3V recht unhandlich. Es gibt zwar
mittlerweile Operationsverstärker, die damit auskommen, aber man muss
höllisch aufpassen, das man nicht in die Übersteuerung gerät. Und auch
der 555 will mindestens 4.5V.

Hartmut Kraus

unread,
Aug 6, 2022, 7:52:49 AM8/6/22
to
Am 06.08.22 um 12:23 schrieb stefan:
> Am 06.08.2022 um 11:45 schrieb Heinz Schmitz:
>> stefan wrote:
>>
>>> ...
>>> Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC angeschlossen,
>>> RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:
>>>
>>> Dabei fiel ihm auf, dass manchmal der MAX3232 sehr schnell sehr heiß
>>> wird. Dabei geht der Stromverbrauch der Schaltung hoch. Betrieben wird
>>> das aus 12V mit einem Step-Down-Schaltregler. Stromverbrauch an der 12V
>>> Seite normal < 50mA. Wenn der Fehler auftritt ca. 200mA.
>>
>> Spannungsquelle mit Oszi prüfen?
>
> War auch mein Vorschlag, ist aber bisher nicht gemacht worden.
> Allerdings läuft der Rest der Schaltung ohne Probleme.

Dann mal direkt am MAX3232 checken. Das sieht mir sehr verdächtig nach
wilden Schwingungen aus. (Platinenlayout?)

--
http://hkraus.eu/hk/Profil.pdf

stefan

unread,
Aug 6, 2022, 8:38:43 AM8/6/22
to
Das ist eine Möglichkeit. Die Frage ist, wie es dazu kommt. Das
Platinenlayout ist es wahrscheinlich nicht.

Woran ich schon dachte ist, dass eventuell der Kondensator zwischen VCC
und GND zu klein ist. Glaub ich aber nicht.

Vielleicht ist es der PC, z.B. Fehlspannung auf der GND Leitung des
Com-Ports so dass die Spannung an RXD* oder TXD* größer als +15 oder
kleiner als -15V wird.

Gerrit Heitsch

unread,
Aug 6, 2022, 12:32:20 PM8/6/22
to
On 8/6/22 10:07, stefan wrote:
> Moin,
>
> ein Kollege hat Probleme mit einem Max3232 von TI. Im Moment hab ich
> noch nicht alle Infos und selber auch noch keine Messungen durchgeführt.
> Deshalb erstmal Infos aus zweiter Hand:
>
> Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC angeschlossen,
> RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:

Da ein MAX232 zwei Sendetreiber und zwei Empfänger hat... Was hat er mit
den unbenutzten Eingängen gemacht?


> Kondensatoren sind 100nF Vielschichtkondensatoren.
> Die Kondensatoren an Pin 2 und Pin 6 gehen wie im Datenblatt von TI
> vorgesehen nach GND.

Mein Datenblatt zum MAX232 von TI (2004) behauptet man sollte 1µF-Elkos
für die 4 Kondensatoren an der Ladungspumpe nehmen.

Gerrit

stefan

unread,
Aug 6, 2022, 12:55:11 PM8/6/22
to
Am 06.08.2022 um 18:32 schrieb Gerrit Heitsch:
> On 8/6/22 10:07, stefan wrote:
>> Moin,
>>
>> ein Kollege hat Probleme mit einem Max3232 von TI. Im Moment hab ich
>> noch nicht alle Infos und selber auch noch keine Messungen
>> durchgeführt. Deshalb erstmal Infos aus zweiter Hand:
>>
>> Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC
>> angeschlossen, RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:
>
> Da ein MAX232 zwei Sendetreiber und zwei Empfänger hat... Was hat er mit
> den unbenutzten Eingängen gemacht?

Auf der TTL-Seite sind die mit zwei Uarts des ATmega128 verbunden. Auf
der RS232 Seite wurde jeweils einer zur Zeit mit dem Com-Port des PCs
verbunden.

>> Kondensatoren sind 100nF Vielschichtkondensatoren.
>> Die Kondensatoren an Pin 2 und Pin 6 gehen wie im Datenblatt von TI
>> vorgesehen nach GND.
>
> Mein Datenblatt zum MAX232 von TI (2004) behauptet man sollte 1µF-Elkos
> für die 4 Kondensatoren an der Ladungspumpe nehmen.

Ja, das gilt für den alten Max232 beim Max232A sind es laut Datenblatt
von Maxim 0,1uF.

Beim Max3232 gibt TI bei 3V auch für alle Kondensatoren 0.1uF an. Ich
seh aber gerade im Datenblatt für drei der 4 Kondensatoren 0,33uF bzw.
0,47uF.

Es gibt da also einen Unterschied zwischen 5V Betrieb und 3V Betrieb.


Das wäre eine Erklärung.

Danke für den Hinweis.

Gerrit Heitsch

unread,
Aug 6, 2022, 1:04:18 PM8/6/22
to
On 8/6/22 18:55, stefan wrote:
> Am 06.08.2022 um 18:32 schrieb Gerrit Heitsch:
>> On 8/6/22 10:07, stefan wrote:
>>> Moin,
>>>
>>> ein Kollege hat Probleme mit einem Max3232 von TI. Im Moment hab ich
>>> noch nicht alle Infos und selber auch noch keine Messungen
>>> durchgeführt. Deshalb erstmal Infos aus zweiter Hand:
>>>
>>> Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC
>>> angeschlossen, RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:
>>
>> Da ein MAX232 zwei Sendetreiber und zwei Empfänger hat... Was hat er
>> mit den unbenutzten Eingängen gemacht?
>
> Auf der TTL-Seite sind die mit zwei Uarts des ATmega128 verbunden. Auf
> der RS232 Seite wurde jeweils einer zur Zeit mit dem Com-Port des PCs
> verbunden.
>
>>> Kondensatoren sind 100nF Vielschichtkondensatoren.
>>> Die Kondensatoren an Pin 2 und Pin 6 gehen wie im Datenblatt von TI
>>> vorgesehen nach GND.
>>
>> Mein Datenblatt zum MAX232 von TI (2004) behauptet man sollte
>> 1µF-Elkos für die 4 Kondensatoren an der Ladungspumpe nehmen.
>
> Ja, das gilt für den alten Max232 beim Max232A sind es laut Datenblatt
> von Maxim 0,1uF.

Wir reden hier aber vom MAX232 von TI, nicht von dem von Maxim. Und der
erste MAX232 damals wollte, meiner Erinnering nach, eher was in der
Gegend von 10-20µF sehen.

Ich hab gerade nochmal gesucht... Auch im TI Datenblatt von 2014 steht
noch was von 1µF Elkos. Es erwähnt aber auch ein Upgrade:

Upgrade With Improved ESD (15-kV HBM) and
0.1-μF Charge-Pump Capacitors is Available With
the MAX202 Device

Daraus lese ich: MAX232 von TI => 1µF.

Gerrit



stefan

unread,
Aug 6, 2022, 1:10:15 PM8/6/22
to
Am 06.08.2022 um 19:04 schrieb Gerrit Heitsch:
> On 8/6/22 18:55, stefan wrote:
>> Am 06.08.2022 um 18:32 schrieb Gerrit Heitsch:
>>> On 8/6/22 10:07, stefan wrote:

> Wir reden hier aber vom MAX232 von TI, nicht von dem von Maxim. Und der
> erste MAX232 damals wollte, meiner Erinnering nach, eher was in der
> Gegend von 10-20µF sehen.

Stimmt schon. Wir haben aber keinen Max232 sondern einen Max3232.

10uF hat man Ende der 80er, Anfang der 90er beim Max232 eingebaut. Das
wurde dann auf 1uF geändert. Ich erinner mich dunkel, dass es mit 10uF
gelegentlich Probleme gab. Wie die aussahen weiss ich nicht mehr.

> Ich hab gerade nochmal gesucht... Auch im TI Datenblatt von 2014 steht
> noch was von 1µF Elkos. Es erwähnt aber auch ein Upgrade:
>
> Upgrade With Improved ESD (15-kV HBM) and
> 0.1-μF Charge-Pump Capacitors is Available With
> the MAX202 Device
>
> Daraus lese ich: MAX232 von TI => 1µF.

Wie geschrieben: Max3232 nicht Max232

>
>  Gerrit
>
>
>

Rolf Bombach

unread,
Aug 6, 2022, 4:04:35 PM8/6/22
to
Uwe Borchert schrieb:
> Hallo,
>
> Am 06.08.22 um 10:41 schrieb Rolf Bombach:
>
>> ... Hatte vor Jahrzehnten (also vor der Fälscherei) eine Serie NE555,
>> welche ich schliesslich an 12 V betreiben musste, da sie bei 15 V
>> extrem heiss wurden (auch ohne Last). Hab auch nie rausgefunden, was
>> da los war. Signale haben aber immer OK ausgesehen.
>
> Ich habe die normalen NE555 am Netz immer mit 5 bis 6V betrieben.
> Warum sollte man die mit mehr als 10 V (also 9V-Block) betreiben?

Vielleicht braucht man mehr Spannung zur Ansteuerung der Endstufe.
Gerade wenn man da auch -4V anlegen will.
Ausserdem steht explizit:
Operation is specified for supplies of 5 V to 15 V.
Absolute maximum rating 18 V.
TTL ist da knapper definiert.

> Oder gibt es harte Gründe die eigentliche Steuerelektronik nicht
> mit extra glatten und entstörten 5V oder bei CMOS mit 2½ bis 3V
> zu versorgen? Bin ich als Gelegenheitsbastler zu sehr verwöhnt
> und praxisfern?

Mit heutigen Bauteilen, insbesondere MOSFETS für kleine Ansteuer-
spannungen, ist vieles einfacher geworden. Man nimmt auch seltener
den 555.

--
mfg Rolf Bombach

Michael Schwingen

unread,
Aug 6, 2022, 5:26:09 PM8/6/22
to
On 2022-08-06, Heinz Schmitz <HeinzS...@kra.org> wrote:
>
> Manche (viele?) PCs kümmern sich bei ihren seriellen Ports nicht um
> RS232, sondern schicken nur TTL raus. Muss man nachmessen.

Wo?

Ich habe bisher immer standardkonforme Treiber gesehen - entweder 1488/1489
und Nachfolger (GD75232 etc.), oder halt etwas MAX3232-artiges. Alle machen
saubere RS232-konforme Spannungen[1], TTL habe ich noch nie gesehen (bei
Peripherie schon eher).

[1] d.h. +-5V. Entgegen manchen Meinungen muss ein standardkonformer
RS232-Transmitter *nicht* +-12V ausgeben.

cu
Michael

stefan

unread,
Aug 7, 2022, 1:21:34 AM8/7/22
to
Am 06.08.2022 um 23:26 schrieb Michael Schwingen:
> On 2022-08-06, Heinz Schmitz <HeinzS...@kra.org> wrote:
>>
>> Manche (viele?) PCs kümmern sich bei ihren seriellen Ports nicht um
>> RS232, sondern schicken nur TTL raus. Muss man nachmessen.
>
> Wo?
>
> Ich habe bisher immer standardkonforme Treiber gesehen - entweder 1488/1489
> und Nachfolger (GD75232 etc.), oder halt etwas MAX3232-artiges. Alle machen
> saubere RS232-konforme Spannungen[1], TTL habe ich noch nie gesehen (bei
> Peripherie schon eher).

kann ich bestätigen


>
> [1] d.h. +-5V. Entgegen manchen Meinungen muss ein standardkonformer
> RS232-Transmitter *nicht* +-12V ausgeben.

<ack>

>
> cu
> Michael

Uwe Borchert

unread,
Aug 7, 2022, 4:50:50 AM8/7/22
to
Hallo,

Am 06.08.22 um 12:46 schrieb Hergen Lehmann:
> Am 06.08.22 um 11:57 schrieb Uwe Borchert:
>
>>> ... Hatte vor Jahrzehnten (also vor der Fälscherei) eine Serie
>>> NE555, welche ich schliesslich an 12 V betreiben musste, da sie
>>> bei 15 V extrem heiss wurden (auch ohne Last). Hab auch nie
>>> rausgefunden, was da los war. Signale haben aber immer OK
>>> ausgesehen.
>>
>> Ich habe die normalen NE555 am Netz immer mit 5 bis 6V betrieben.
>> Warum sollte man die mit mehr als 10 V (also 9V-Block) betreiben?
>
> +/-12V oder +/-15V sind gängige Versorgungsspannungen in der analogen
> Signalverarbeitung. Viele klassische Operationsverstärker sind darauf
> ausgelegt, und natürlich braucht(e) man in solchen Schaltungen auch
> mal Timer und Oszillatoren. Außerdem erlaubt das Datenblatt 16V.

Ja klar. Aber zu den +/-12V noch +5V ist kein Hexenwerk. Und dann
kann man damit auch noch einige andere Baugruppen versorgen. Ich
trenne da gedanklich Analog und Digital.

>> Oder gibt es harte Gründe die eigentliche Steuerelektronik nicht
>> mit extra glatten und entstörten 5V oder bei CMOS mit 2½ bis 3V zu
>> versorgen? Bin ich als Gelegenheitsbastler zu sehr verwöhnt und
>> praxisfern?
>
> Bei Analogkram sind 5V oder gar 3V recht unhandlich. Es gibt zwar
> mittlerweile Operationsverstärker, die damit auskommen, aber man muss
> höllisch aufpassen, das man nicht in die Übersteuerung gerät. Und
> auch der 555 will mindestens 4.5V.

Für die OP gibt es doch +/-12V. Analogkram ist auch häufig einfach
nur mit Transistoren aufgebaut. Und da sind 5V schon ausreichend.
Ansonsten habe ich meistens CMOS-Versionen des NE555 genommen und
diese mit 2 x AA betrieben. Daran hingen dann aber Transistoren.

Bzgl. der ICs hatte ich dann häufig die von Dir erwähnten Probleme.
Allerdings hat sich das nominal in den letzten Dekaden gebessert,
aber der Mehraufwand der Beschaffung für die speziellen IC ist in
vielen Fällen einfach nur nervig und hat mich Transistoren wieder
in die Arme und drei Beinchen getrieben.

MfG

Uwe Borchert

Uwe Borchert

unread,
Aug 7, 2022, 5:01:16 AM8/7/22
to
Hallo,

Am 06.08.22 um 22:04 schrieb Rolf Bombach:
> Uwe Borchert schrieb:
>> Am 06.08.22 um 10:41 schrieb Rolf Bombach:
>>
>>> ... Hatte vor Jahrzehnten (also vor der Fälscherei) eine Serie NE555,
>>> welche ich schliesslich an 12 V betreiben musste, da sie bei 15 V
>>> extrem heiss wurden (auch ohne Last). Hab auch nie rausgefunden, was
>>> da los war. Signale haben aber immer OK ausgesehen.
>>
>> Ich habe die normalen NE555 am Netz immer mit 5 bis 6V betrieben.
>> Warum sollte man die mit mehr als 10 V (also 9V-Block) betreiben?
>
> Vielleicht braucht man mehr Spannung zur Ansteuerung der Endstufe.

Das ist für mich kein gutes Argument. Die Spannung kann man mit einem
Transistor oder ggf. mehrere leicht umsetzen.

> Gerade wenn man da auch -4V anlegen will.

Ja, auch dann.

> Ausserdem steht explizit:
> Operation is specified for supplies of 5 V to 15 V.

Der Betrieb wird aber laut Datenblätter ab 4½V garantiert. Also sind
5V in der Spezifikation. Ich interpretiere die Datenblätter immer als
4,5V bis 15V oder gar 18V.

> Absolute maximum rating 18 V.
> TTL ist da knapper definiert.
>
>> Oder gibt es harte Gründe die eigentliche Steuerelektronik nicht
>> mit extra glatten und entstörten 5V oder bei CMOS mit 2½ bis 3V
>> zu versorgen? Bin ich als Gelegenheitsbastler zu sehr verwöhnt
>> und praxisfern?
>
> Mit heutigen Bauteilen, insbesondere MOSFETS für kleine Ansteuer-
> spannungen, ist vieles einfacher geworden. Man nimmt auch seltener
> den 555.

Stimmt schon. Aber für meinen Einfachkram ist der NE555 sehr gut
geeignet und tut es. Gerne auch in CMOS.

MfG

Uwe Borchert

Kurt

unread,
Aug 7, 2022, 3:37:27 PM8/7/22
to
Am 06.08.2022 um 10:07 schrieb stefan:
> Moin,
>
> ein Kollege hat Probleme mit einem Max3232 von TI.

Grad aktuell:
Ich habe auch Probleme mit diesen hier, und mit denen die wohl den
gleichen Chip verwenden.

https://www.ebay.de/itm/255303534424?hash=item3b7146c758:g:K1kAAOSwaepb-8Ym&amdata=enc%3AAQAHAAAA4FZ9kvhpce7AsAAQ6r2f3uKn2GH1akmd2KqrwUMKYtfcCGjWv0jcvEIPMgH7nVbpjRmTeIEt0wFw8sXyTErm7BR9GvB6IljGH6MqUpfrXYUsirlM5HIyu2u%2FY6GRgkiDQmOi42GSqi%2Fe8Tb3GAO6phE9Xn75rUF0yipe1YYsPsqAPi58R%2FjtzriDfD524Sa0s%2BOuVHIjXhkDJ931Lv4ilT7DMIOafguZoIKeCHByOde94F8tCKunIVxvZTCEM22elTyY5NSS7UCDZyUPhq7uPVoeubPHFwlXj2GOSxsrgJFw%7Ctkp%3ABFBMxMalnM9g

Sie funktionieren eigentlich ganz gut, aber mittendrin wird der IC sehr
heiss und ist kaputt.
Das trat wohl immer dann auf wenn ein Signal an der +-15V Leitung
vorhanden war und die 5V-Versorgung nirgends angeschlossen war, also
keine Last darstellte.
Darauf habe ich eine Supressordiode von 5.8V als "Last" an die 5V
geklemmt. Verdacht:
Die interne Schaltung legt die +V oder -V der Ausgänge über interne
Dioden an die Versorgungsleitung, welche dann das IC kaputtschiesst.
Mal gings darauf hin gut, aber nicht immer.
Anscheinend ist die Suppr-Diode noch zu hoch mit ihrer Begrenzerspannung.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und eine Lösung parat?

Kurt





Sieghard Schicktanz

unread,
Aug 7, 2022, 4:13:05 PM8/7/22
to
Hallo Michael Schwingen,

Du schriebst am 6 Aug 2022 21:26:07 GMT:

> [1] d.h. +-5V. Entgegen manchen Meinungen muss ein standardkonformer
> RS232-Transmitter *nicht* +-12V ausgeben.

Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------

Kurt

unread,
Aug 7, 2022, 4:17:04 PM8/7/22
to
Am 07.08.2022 um 20:28 schrieb Sieghard Schicktanz:
> Hallo Michael Schwingen,
>
> Du schriebst am 6 Aug 2022 21:26:07 GMT:
>
>> [1] d.h. +-5V. Entgegen manchen Meinungen muss ein standardkonformer
>> RS232-Transmitter *nicht* +-12V ausgeben.
>
> Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
> Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.
>

Für den Eingang des Empfängers halt.

Kurt



Gerald Oppen

unread,
Aug 7, 2022, 8:39:05 PM8/7/22
to
Am 06.08.22 um 19:10 schrieb stefan:
> 10uF hat man Ende der 80er, Anfang der 90er beim Max232 eingebaut. Das
> wurde dann auf 1uF geändert. Ich erinner mich dunkel, dass es mit 10uF
> gelegentlich Probleme gab. Wie die aussahen weiss ich nicht mehr.

ich meine mich zu erinnern dass die 10uF-Angabe durch einen
Druckfehler/Übertragungsfehler zustande kam und 100nF ausreichen sollten.

Gerald

stefan

unread,
Aug 8, 2022, 7:27:09 AM8/8/22
to
Wäre denkbar. Ich weiss nur, dass es damals mit 10uF mit manchen
Bausteinen Probleme gab. Seitdem habe ich dort 1uF eingesetzt und nie
wieder damit Probleme gehabt.

Ich war jetzt auch davon ausgegangen, dass 0.1uF ausreichen. Hab im
Datenblatt von TI beim Max3232 für 5V Betrieb dann aber die Angabe
0,47uF gefunden. Bei 3V wird dort auch 0.1uF vorgeschlagen.

Das Phänomen, das ich Eingangs beschrieben habe, hatten wir bisher nicht
beobachtet und es scheint so zu sein, dass das nur mit diesem einen PC
am "echten" Com-Port passiert, nicht aber wenn man die Baugruppe über
einen USB Wandler (FTDI o.ä.) mit dem PC verbindet.

Genaueres haben wir noch nicht herausgefunden.

stefan

unread,
Aug 8, 2022, 7:36:35 AM8/8/22
to
Am 07.08.2022 um 21:38 schrieb Kurt:
> Am 06.08.2022 um 10:07 schrieb stefan:
>> Moin,
>>
>> ein Kollege hat Probleme mit einem Max3232 von TI.
>
> Grad aktuell:
> Ich habe auch Probleme mit diesen hier, und mit denen die wohl den
> gleichen Chip verwenden.
>
> https://www.ebay.de/itm/255303534424?hash=item3b7146c758:g:K1kAAOSwaepb-8Ym&amdata=enc%3AAQAHAAAA4FZ9kvhpce7AsAAQ6r2f3uKn2GH1akmd2KqrwUMKYtfcCGjWv0jcvEIPMgH7nVbpjRmTeIEt0wFw8sXyTErm7BR9GvB6IljGH6MqUpfrXYUsirlM5HIyu2u%2FY6GRgkiDQmOi42GSqi%2Fe8Tb3GAO6phE9Xn75rUF0yipe1YYsPsqAPi58R%2FjtzriDfD524Sa0s%2BOuVHIjXhkDJ931Lv4ilT7DMIOafguZoIKeCHByOde94F8tCKunIVxvZTCEM22elTyY5NSS7UCDZyUPhq7uPVoeubPHFwlXj2GOSxsrgJFw%7Ctkp%3ABFBMxMalnM9g
>
>
> Sie funktionieren eigentlich ganz gut, aber mittendrin wird der IC sehr
> heiss und ist kaputt.

bei uns haben die überlebt

> Das trat wohl immer dann auf wenn ein Signal an der +-15V Leitung
> vorhanden war und die 5V-Versorgung nirgends angeschlossen war, also
> keine Last darstellte.

Das ist bei uns nicht der Fall. An der 5V Versorgung hängt ein
ATmega128, ein HD44780 Display und noch ein paar Sachen.

Ich muss aber mal abklären, ob der Kollege dort zuerst den PC
angeschlossen hat und erst danach die Stromversorgung des Boards.

Trotzdem sollte das nicht passieren.

> Darauf habe ich eine Supressordiode von 5.8V als "Last" an die 5V
> geklemmt. Verdacht:
> Die interne Schaltung legt die +V oder -V der Ausgänge über interne
> Dioden an die Versorgungsleitung, welche dann das IC kaputtschiesst.

Das dürfte eigentlich nicht passieren. Die Dinger haben sogar "ESD
protection". Ich lese hier im TI Datenblatt gerade +-15kV.
Das kommt mir allerdings etwas komisch vor. Dazu sind die Beinchen zu
dicht aneinander.

Jedenfalls sollte es einen Schutz geben der verhindert, dass die
Eingangssignale auf die Stromversorgung durchgeschaltet wird. Bei TTLs
passiert das, aber hier sollte das nicht das Problem sein. Allerdings
könnte eine Spannung außerhalb der vorgesehenen Grenzen dazu führen,
dass das Ding komische Sachen macht. Deshalb könnte ich mir einen
Netzteilfehler am PC vorstellen, z.B. 115 V AC auf dem GND des PCs und
damit auf dem GND Pin des Com-Ports.

> Mal gings darauf hin gut, aber nicht immer.
> Anscheinend ist die Suppr-Diode noch zu hoch mit ihrer Begrenzerspannung.

wie geschrieben: glaube nicht, dass das die Ursache ist oder dass eine
Suppr. Diode an der Stelle etwas bringt.

Hergen Lehmann

unread,
Aug 8, 2022, 9:30:06 AM8/8/22
to
Am 08.08.22 um 13:36 schrieb stefan:

> Das dürfte eigentlich nicht passieren. Die Dinger haben sogar "ESD
> protection". Ich lese hier im TI Datenblatt gerade +-15kV.
> Das kommt mir allerdings etwas komisch vor. Dazu sind die Beinchen zu
> dicht aneinander.

Da sehe ich keinen Widerspruch. "ESD-Schutz bis 15kV" heißt ja nicht,
das 14.9kV noch ein zulässiger Betriebszustand wären. Wenn die
elektrostatische Entladung bereits auf der Leiterplatte überschlägt,
umso besser.


> Jedenfalls sollte es einen Schutz geben der verhindert, dass die
> Eingangssignale auf die Stromversorgung durchgeschaltet wird.

Oft besteht der integrierte "ESD-Schutz" in einem IC gerade darin, die
Überspannung über Dioden gegen die Versorgungsspannung abzuleiten. Bei
einem kurzen ESD-Puls ist das legitim, der nächste Abblockkondensator
frisst die Energie locker weg.

Wenn aber jetzt dauerhaft eine zu hohe Fremdspannung am einem Eingang
anliegt...


stefan

unread,
Aug 8, 2022, 11:06:43 AM8/8/22
to
klar, dann brennt da was durch.

Aber da der normale Betriebszustand +-15V am Ein- und Ausgang ist,
sollte da noch nichts auf VCC durchschlagen.

Ich habe übrigens heute mal ein paar Tests gemacht. Das Problem scheint
der PC zu sein. Der COM-Port ist offenbar tot. Wenn ich Pin 2 und 3
verbinde gibt es auch kein Echo.
Hab dann man erstmal mit einem Multimeter die Spannung gegen
Schutzleiter gemessen.
Da waren 24V AC zwischen Schutzleiter und RXD* bzw. TXT*. Dasselbe
zwischen RXD*/TXD* und GND (Pin 2+3 nach Pin 5)
RXD* und TXD* haben dieselbe Spannung.
Als wir dann ein Oszilloskop angeschlossen haben war kein Signal zu
sehen, statt dessen -8V DC auf beiden Pins gegen GND.
Com-Port weiterhin ohne Funktion, also auch auf TXD* passiert nichts
wenn man was sendet.

Die Platine dann an mehreren anderen PCs getestet und nirgendwo trat das
Phänomen auf.

Das Problem scheint eine unzulässige Spannung auf den Com-Port-Leitungen
zu sein. Leider ließ sich der Effekt nicht provozieren, d.h. wir haben
auf dem Oszilloskop ausser den DC-Pegeln nichts sehen können.

Ich lass trotzdem die Kondensatoren austauschen.





Rolf Bombach

unread,
Aug 8, 2022, 11:21:52 AM8/8/22
to
Sieghard Schicktanz schrieb:
> Hallo Michael Schwingen,
>
> Du schriebst am 6 Aug 2022 21:26:07 GMT:
>
>> [1] d.h. +-5V. Entgegen manchen Meinungen muss ein standardkonformer
>> RS232-Transmitter *nicht* +-12V ausgeben.
>
> Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
> Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.

Am Sender allerdings ±5 V an 3 kOhm. Das wird dann etwas sportlich für
einen Chip an 5 V ohne Ladungspumpe.
Wie da 2 V im Kabel abhanden kommen soll, keine Ahnung, ist halt Toleranzreserve.

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Bombach

unread,
Aug 8, 2022, 11:27:55 AM8/8/22
to
Heinz Schmitz schrieb:
>
> Manche (viele?) PCs kümmern sich bei ihren seriellen Ports nicht um
> RS232, sondern schicken nur TTL raus. Muss man nachmessen.-
Bei neumodischem Pfusch mag das so sein. Bei PCI(e)-RS-232-Karten
erwarte ich hingegen Einhalten der Specs. Ich hatte da mal mehrere
eines eher teuren Fabrikats, eindeutig mit Serienfehler.

Die + Spannung lieferte nur Mikroampere und auch die nur flackernd.

Hab nachbestellen müssen und aus Frust das billigste von denen mit
den knallgelben Schachteln genommen. Das hat dann bestens funktioniert.

--
mfg Rolf Bombach

Gerrit Heitsch

unread,
Aug 8, 2022, 12:29:51 PM8/8/22
to
Eine RS232-Verbindung kann recht lang sein.

Gerrit


Gerrit Heitsch

unread,
Aug 8, 2022, 12:38:20 PM8/8/22
to
On 8/8/22 17:27, Rolf Bombach wrote:
> Heinz Schmitz schrieb:
>>
>> Manche (viele?) PCs kümmern sich bei ihren seriellen Ports nicht um
>> RS232, sondern schicken nur TTL raus. Muss man nachmessen.-
> Bei neumodischem Pfusch mag das so sein. Bei PCI(e)-RS-232-Karten
> erwarte ich hingegen Einhalten der Specs. Ich hatte da mal mehrere
> eines eher teuren Fabrikats, eindeutig mit Serienfehler.
>
> Die + Spannung lieferte nur Mikroampere und auch die nur flackernd.

Wenn ich das richtig sehe gibt es auf dem PCIe-Slot keine -12V, also
müssen Karten dafür einen MAX232-Abkömmling als Pegelwandler verwenden.
Ärgerlich.

Gerrit

Sieghard Schicktanz

unread,
Aug 8, 2022, 4:13:06 PM8/8/22
to
Hallo Rolf Bombach,

Du schriebst am Mon, 8 Aug 2022 17:21:51 +0200:

> > Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
> > Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.
>
> Am Sender allerdings ±5 V an 3 kOhm. Das wird dann etwas sportlich für
> einen Chip an 5 V ohne Ladungspumpe.
> Wie da 2 V im Kabel abhanden kommen soll, keine Ahnung, ist halt
> Toleranzreserve.

Du kennst aber den Zustand der elektrischen und
kommunikationstechnischen Verkabelung in Usanien, auch und evtl. sogar
vor allem im angehenden Industriezeitalter? Und das im Zusammenhang mit
den dort normalen Entfernungen von ein paar 100km, mit "ein paar" aus
[3...9] und drüber?

Sieghard Schicktanz

unread,
Aug 8, 2022, 4:13:06 PM8/8/22
to
Hallo stefan,

Du schriebst am Mon, 8 Aug 2022 13:27:08 +0200:

> Das Phänomen, das ich Eingangs beschrieben habe, hatten wir bisher
> nicht beobachtet und es scheint so zu sein, dass das nur mit diesem
> einen PC am "echten" Com-Port passiert, nicht aber wenn man die
> Baugruppe über einen USB Wandler (FTDI o.ä.) mit dem PC verbindet.
>
> Genaueres haben wir noch nicht herausgefunden.

Schaut danach "ein wenig" nach einer Fremdspannung am "COM"-Port aus,
die dessen Potential gegen das Schutzleiterpotential verschiebt. Der
USB-Konverter könnte da getrennt arbeiten, dann "sieht" er das nicht.

Hergen Lehmann

unread,
Aug 8, 2022, 7:00:05 PM8/8/22
to
Am 08.08.22 um 20:39 schrieb Sieghard Schicktanz:

> Du kennst aber den Zustand der elektrischen und
> kommunikationstechnischen Verkabelung in Usanien, auch und evtl. sogar
> vor allem im angehenden Industriezeitalter? Und das im Zusammenhang mit
> den dort normalen Entfernungen von ein paar 100km, mit "ein paar" aus
> [3...9] und drüber?

Ähh... bei Entfernungen im km-Bereich brauchst du in jedem Fall ein Modem.

RS232/V24 funktioniert maximal über ein paar dutzend Meter, bei
niedriger Baudrate und wenig Störeinflüssen vielleicht mal wenige 100m.
Der Standard war ursprünglich nur für das kurze Kabel zwischen Endgerät
und Modem bestimmt...

Hergen Lehmann

unread,
Aug 8, 2022, 7:00:05 PM8/8/22
to
Am 08.08.22 um 17:21 schrieb Rolf Bombach:

> Sieghard Schicktanz schrieb:
>> Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
>> Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.
>
> Am Sender allerdings ±5 V an 3 kOhm. Das wird dann etwas sportlich für
> einen Chip an 5 V ohne Ladungspumpe.
> Wie da 2 V im Kabel abhanden kommen soll, keine Ahnung, ist halt
> Toleranzreserve.

Das Problem bei RS232 ist die Kombination aus:
- geringem Treiberstrom (selbst der MC1488 lieferte nur 10mA, der
MAX2323 schafft weniger als 2mA bevor der Sendepegel zu klein wird),
- Kapazitätsbelag des Kabels,
- großem erforderlichen Spannungshub am Empfänger,
- Empfindlichkeit gegenüber Störeinflüssen.

Die Flanken werden sehr schnell rund, und wenn dann zu wenig
Pegelreserve da ist, wird das Signal nicht mehr sicher erkannt.


Hans-Peter Diettrich

unread,
Aug 9, 2022, 8:52:23 AM8/9/22
to
Ich weiß nicht, wieviel sich daran in den letzen Jahrzehnten geändert
hat. In den 80ern waren die Empfängerbausteine TTL-kompatibel. Wir haben
ein dickes Kabel für 13 Kanäle quer durch Institut und Maschinenhalle
gezogen und damit allerlei Gerätschaften mit 9600 Baud an unsere
pdp-11/34 angeschlossen. U.a. ein dummes DVM mit TTL Shift-Registern
aufgebohrt zur seriellen Übertragung der Ziffern. Das hat jahrelang
problemlos funktioniert, auch wenn im Keller die MW Motoren mit
Thyristorsteuerung rauf- und runtergefahren wurden.

DoDi

stefan

unread,
Aug 9, 2022, 11:47:27 AM8/9/22
to
Am 09.08.2022 um 14:32 schrieb Hans-Peter Diettrich:
> On 8/9/22 12:33 AM, Hergen Lehmann wrote:
>> Am 08.08.22 um 17:21 schrieb Rolf Bombach:

...
>> Das Problem bei RS232 ist die Kombination aus:
>> - geringem Treiberstrom (selbst der MC1488 lieferte nur 10mA, der
>> MAX2323 schafft weniger als 2mA bevor der Sendepegel zu klein wird),
>> - Kapazitätsbelag des Kabels,
>> - großem erforderlichen Spannungshub am Empfänger,
>> - Empfindlichkeit gegenüber Störeinflüssen.

fehlende galvanische Trennung zwischen Sender und Empfänger
kein definierter Wellenwiderstand und keine Terminatoren am Kabelende

>>
>> Die Flanken werden sehr schnell rund, und wenn dann zu wenig
>> Pegelreserve da ist, wird das Signal nicht mehr sicher erkannt.
>
> Ich weiß nicht, wieviel sich daran in den letzen Jahrzehnten geändert
> hat. In den 80ern waren die Empfängerbausteine TTL-kompatibel. Wir haben
> ein dickes Kabel für 13 Kanäle quer durch Institut und Maschinenhalle
> gezogen und damit allerlei Gerätschaften mit 9600 Baud an unsere
> pdp-11/34 angeschlossen. U.a. ein dummes DVM mit TTL Shift-Registern
> aufgebohrt zur seriellen Übertragung der Ziffern. Das hat jahrelang
> problemlos funktioniert, auch wenn im Keller die MW Motoren mit
> Thyristorsteuerung rauf- und runtergefahren wurden.

Wir hatten an der Uni in den 90ern VT100 und neuere Terminals per TTY
mit PDPs und VAX verbunden. Da war an den Terminals jeweils ein Umsetzer
von TTY zu RS232 und im Rechnerraum ein größerer Kasten mit dem
Gegenstück für die PDPs und die VAX.

Probleme mit RS232 gab es durchaus wenn die Leitungen zu lang wurden und
wenn Sender und Empfänger an unterschiedlichen Stromkreisen
angeschlossen waren. Da war aber auch irgendwas mit der Elektrik bei uns
im Labor faul. Teilweise konnte man 110V AC auf Stahlgerüsten messen.
Wenn man da angefasst hat hat es aber nur wenig gekribbelt.



Hans-Peter Diettrich

unread,
Aug 9, 2022, 1:43:36 PM8/9/22
to
On 8/9/22 5:47 PM, stefan wrote:

> Wir hatten an der Uni in den 90ern VT100 und neuere Terminals per TTY
> mit PDPs und VAX verbunden. Da war an den Terminals jeweils ein Umsetzer
> von TTY zu RS232 und im Rechnerraum ein größerer Kasten mit dem
> Gegenstück für die PDPs und die VAX.

Falls Du mit TTY current-loop meinst, dann wäre das doch für eure
Anwendung genau das richtige gewesen?

DoDi

stefan

unread,
Aug 9, 2022, 1:55:51 PM8/9/22
to
Was meinst du jetzt?


Hergen Lehmann

unread,
Aug 9, 2022, 2:00:05 PM8/9/22
to
Am 09.08.22 um 14:32 schrieb Hans-Peter Diettrich:

> On 8/9/22 12:33 AM, Hergen Lehmann wrote:
>> Das Problem bei RS232 ist die Kombination aus:
>> - geringem Treiberstrom (selbst der MC1488 lieferte nur 10mA, der
>> MAX2323 schafft weniger als 2mA bevor der Sendepegel zu klein wird),
>> - Kapazitätsbelag des Kabels,
>> - großem erforderlichen Spannungshub am Empfänger,
>> - Empfindlichkeit gegenüber Störeinflüssen.
>>
>> Die Flanken werden sehr schnell rund, und wenn dann zu wenig
>> Pegelreserve da ist, wird das Signal nicht mehr sicher erkannt.
>
> Ich weiß nicht, wieviel sich daran in den letzen Jahrzehnten geändert
> hat. [...]

Tendenziell eher zum negativen.
Die modernen Treiber haben weniger "wumms", um gegen den Kapazitätsbelag
anzukämpfen. Die Baudraten sind wesentlich höher. Jede Menge anderer
Digitalkram sorgt für einen hohen Störpegel in Kabelkanälen. Und der
Geiz sorgt für allerhand fantasievolle Implementierungen, die unter
suboptimalen Bedingungen komische Dinge tun.

stefan

unread,
Aug 9, 2022, 2:57:00 PM8/9/22
to
Wenn komische Dinge passieren muss es nichts mit modernen Treibern zu
tun haben. Es reicht schon, wenn die Kabel zu lang sind, wenn es
Potentialunterschiede zwischen Sender und Empfänger gibt oder wenn
Reflexionen auf dem Kabel die Signale verfälschen.

Sieghard Schicktanz

unread,
Aug 9, 2022, 4:13:12 PM8/9/22
to
Hallo stefan,

Du schriebst am Tue, 9 Aug 2022 17:47:25 +0200:

> angeschlossen waren. Da war aber auch irgendwas mit der Elektrik bei
> uns im Labor faul. Teilweise konnte man 110V AC auf Stahlgerüsten
> messen. Wenn man da angefasst hat hat es aber nur wenig gekribbelt.

Kein Potentialausgleich zwischen den Gebäuden insgesamt und spezifisch
innerhalb dieses Gebäudes.

Sieghard Schicktanz

unread,
Aug 9, 2022, 4:13:12 PM8/9/22
to
Hallo stefan,

Du schriebst am Tue, 9 Aug 2022 19:55:49 +0200:

> > Falls Du mit TTY current-loop meinst, dann wäre das doch für eure
> > Anwendung genau das richtige gewesen?
> >
> > DoDi
>
> Was meinst du jetzt?

20mA-Stromschleife, in Usanien als "TTY"-Anschluß bekannt, hierzulande
eben Stromschleife und von anglophilen Leuten wörtlich dorthin
übersetzt.

Wolfgang Allinger

unread,
Aug 9, 2022, 4:24:24 PM8/9/22
to

On 09 Aug 22 at group /de/sci/electronics in article jlf3k4...@mid.individual.net
Und ich hab damals alles auf 20mA Currentloop Full Duplex umgesetzt, ging
problemlos mit 9600Bd bis 1000m im Walzwerk längs und quer im Rollgang und
in der Kranbahn. Längere Strecken hatte ich selten(1). Wenn Angst fressen
Seele auf... auch gelegentlich ordentliche Optoklopper hp auch schon mal
zur Potentialtrennung dazwischen.

(1)Ich kann mich schwach erinnern, das die 'Japaner-Halle' in Oviedo/
Asturien/Españia an die 4km lang war, aber ich weiss die Entfernung da
nicht mehr, jedenfalls auch mit/ohne Probleme.


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot

Wolfgang Allinger

unread,
Aug 9, 2022, 4:44:31 PM8/9/22
to

On 09 Aug 22 at group /de/sci/electronics in article 20220809210820.7abc...@SchS.de
<Sieghard....@SchS.de> (Sieghard Schicktanz) wrote:

> Hallo stefan,

> Du schriebst am Tue, 9 Aug 2022 19:55:49 +0200:

>>> Falls Du mit TTY current-loop meinst, dann wäre das doch für eure
>>> Anwendung genau das richtige gewesen?
>>>
>>> DoDi
>>
>> Was meinst du jetzt?

> 20mA-Stromschleife, in Usanien als "TTY"-Anschluß bekannt, hierzulande
> eben Stromschleife und von anglophilen Leuten wörtlich dorthin
> übersetzt.

Jein, TTY kenne ich mit bis zu 80mA Stromschleife 110Bd (konnte man an
einer Teletype ASR33 ein/umschalten). Haben die USAnier für TTY übern
ganzen Kontinent benutzt. die Teletypes sind dann als Terminals für die 1.
Prozessrechner/Compuster PDP11, hp21xx, AEG60/10, Tandem und was weiss ich
noch alles eingestzt worden.

20mA CL ist dann eben 20mA CL! oder 20mA TTY !!

Die Boards in der PDP11/34 konnten rund 2o-25mA senden, aber auch 80mA
empfangen. Musste halt 1 Widerling umgelegt werden.

Danch kamen dann die VT52 mit 9600Bd in Mode.
WIMRE konnten die VT52 auch 80mA CL.

Übrinx, die VT52 hatten mechanische Klick Tastaturen, jedenfalls solange
sie eingeschaltet waren. Die ham nen mittleres (größer als ein damaliges
KFZ) Relais ohne Kontaktsatz (also nur mit Klappanker) unter die
Klapperaturplatine gesetzt. Bei jedem eingegebenen Zeichen das Relais
befeuert und es prellte einem der Anker dann die Fingerspitzen :)
Ohne Power waren die Tasten schwabelig, ohne Druckpunkt und Klick!!

Manche Kiste Bier für diesen Nachweis (durch Ausbau des Gehäuses) gewonnen
:)

Faszinierend (Spock)

Rolf Bombach

unread,
Aug 10, 2022, 5:34:47 AM8/10/22
to
Sieghard Schicktanz schrieb:
> Hallo Rolf Bombach,
>
> Du schriebst am Mon, 8 Aug 2022 17:21:51 +0200:
>
>>> Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
>>> Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.
>>
>> Am Sender allerdings ±5 V an 3 kOhm. Das wird dann etwas sportlich für
>> einen Chip an 5 V ohne Ladungspumpe.
>> Wie da 2 V im Kabel abhanden kommen soll, keine Ahnung, ist halt
>> Toleranzreserve.
>
> Du kennst aber den Zustand der elektrischen und
> kommunikationstechnischen Verkabelung in Usanien, auch und evtl. sogar
> vor allem im angehenden Industriezeitalter? Und das im Zusammenhang mit
> den dort normalen Entfernungen von ein paar 100km, mit "ein paar" aus
> [3...9] und drüber?

Klaro. Bin Mittäter. Je dümmer man sich anstellt, desto sicherer
die längere Verbindung. Wenn eh nur RX/TX gebraucht werden, eignet
sich Stereo-NF-Trennnahtlitze gar nicht schlecht :-]. BTDT.

Die Specs meinen allerdings, max 50 foot. Bei low-loss Kabel 150 foot.
TI meint, bei 115k2 besser weniger als 2 Meter. Warum teutonische
Firmen zum Steuern und Überwachen von Geräten (also was mit in jeder
Hinsicht langen Leitungen) 57k6 Bd nehmen, obwohl der eingesetzte
AT-nano (frei geraten) offensichtlich nur etwa 110 Bd hinkriegt,
bleibt mir ein Rätsel. Burggraben 3x. Ein weitere "Vorteil" ist,
dass nicht alle PC-Schnittstellen diese Geschwindigkeit "unterstützen".
Der Erfinder des Gebrauchs des Ausdrucks "unterstützen" in diesem
Zusammenhang gehört auch in den Burggraben getunkt.

--
mfg Rolf Bombach

Gerrit Heitsch

unread,
Aug 10, 2022, 5:48:35 AM8/10/22
to
On 8/10/22 11:34, Rolf Bombach wrote:
>
> Die Specs meinen allerdings, max 50 foot. Bei low-loss Kabel 150 foot.
> TI meint, bei 115k2 besser weniger als 2 Meter. Warum teutonische
> Firmen zum Steuern und Überwachen von Geräten (also was mit in jeder
> Hinsicht langen Leitungen) 57k6 Bd nehmen, obwohl der eingesetzte
> AT-nano (frei geraten) offensichtlich nur etwa 110 Bd hinkriegt,
> bleibt mir ein Rätsel. Burggraben 3x. Ein weitere "Vorteil" ist,
> dass nicht alle PC-Schnittstellen diese Geschwindigkeit "unterstützen".

Hm? Du meinst hier 57600? Das kann jeder im PC verbaute UART der den
Default-Takt von 1.8432 MHz bekommt, so üblich seit dem Ur-PC. Das
Maximum damit ist 115200.

Eine gute Geschwindigkeit zum Steuern und Überwachen sind 9600.

Gerrit





Hergen Lehmann

unread,
Aug 10, 2022, 6:30:05 AM8/10/22
to
Am 10.08.22 um 11:48 schrieb Gerrit Heitsch:

> Hm? Du meinst hier 57600? Das kann jeder im PC verbaute UART der den
> Default-Takt von 1.8432 MHz bekommt, so üblich seit dem Ur-PC. Das
> Maximum damit ist 115200.

Der UART ja, der Rest des Systems nicht unbedingt.
Spätestens, wenn mehrere serielle Schnittstellen parallel und spontan
Daten mit hoher Baudrate empfangen müssen, laufen sehr schnell die
Puffer über und/oder oder die kranke Interrupt-Logik der
IBM-PC-Architektur reagiert zu träge, um alle Ports rechtzeitig zu bedienen.


> Eine gute Geschwindigkeit zum Steuern und Überwachen sind 9600.

Ja.

Gerrit Heitsch

unread,
Aug 10, 2022, 7:23:37 AM8/10/22
to
On 8/10/22 12:14, Hergen Lehmann wrote:
> Am 10.08.22 um 11:48 schrieb Gerrit Heitsch:
>
>> Hm? Du meinst hier 57600? Das kann jeder im PC verbaute UART der den
>> Default-Takt von 1.8432 MHz bekommt, so üblich seit dem Ur-PC. Das
>> Maximum damit ist 115200.
>
> Der UART ja, der Rest des Systems nicht unbedingt.
> Spätestens, wenn mehrere serielle Schnittstellen parallel und spontan
> Daten mit hoher Baudrate empfangen müssen, laufen sehr schnell die
> Puffer über und/oder oder die kranke Interrupt-Logik der
> IBM-PC-Architektur reagiert zu träge, um alle Ports rechtzeitig zu
> bedienen.

Zumindest 1 Port sollte er aber können, das bekam selbst ein Amiga mit
68000 @ 7 MHz gerade so eben hin.

Wobei schon seit ein paar Jahren die UARTs auf Steckkarten oder dem
Mainboard alle mindestens einen 16550A nachbilden und der hat 16 Bytes
FIFO für Sender und Empfänger. Da stellt man den Triggerlevel auf 8
Bytes und hat dann 8 Bytes Zeit die Daten abzuholen. Die Nachfolger
haben mehr FIFO, gesehen habe ich bis 128 Bytes.

Gerrit



Reinhardt Behm

unread,
Aug 10, 2022, 9:41:15 AM8/10/22
to
On Mon, 8 Aug 2022 20:39:51 +0200, Sieghard Schicktanz wrote:

> Hallo Rolf Bombach,
>
> Du schriebst am Mon, 8 Aug 2022 17:21:51 +0200:
>
>> > Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
>> > Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.
>>
>> Am Sender allerdings ±5 V an 3 kOhm. Das wird dann etwas sportlich für
>> einen Chip an 5 V ohne Ladungspumpe.
>> Wie da 2 V im Kabel abhanden kommen soll, keine Ahnung, ist halt
>> Toleranzreserve.
>
> Du kennst aber den Zustand der elektrischen und
> kommunikationstechnischen Verkabelung in Usanien, auch und evtl. sogar
> vor allem im angehenden Industriezeitalter? Und das im Zusammenhang mit
> den dort normalen Entfernungen von ein paar 100km, mit "ein paar" aus
> [3...9] und drüber?

RS232 sagt max 50 Fuß Leitung.

--
Reinhardt

stefan

unread,
Aug 10, 2022, 11:37:18 AM8/10/22
to
Am 09.08.2022 um 21:08 schrieb Sieghard Schicktanz:
> Hallo stefan,
>
> Du schriebst am Tue, 9 Aug 2022 19:55:49 +0200:
>
>>> Falls Du mit TTY current-loop meinst, dann wäre das doch für eure
>>> Anwendung genau das richtige gewesen?
>>>
>>> DoDi
>>
>> Was meinst du jetzt?
>
> 20mA-Stromschleife, in Usanien als "TTY"-Anschluß bekannt, hierzulande
> eben Stromschleife und von anglophilen Leuten wörtlich dorthin
> übersetzt.
>

Meine Frage war eher, was du mit "eure Anwendung" meinst.

Die Anwendung hatte ich nämlich nicht beschrieben.

Es geht dabei um vernetzte Mikrocontrollersysteme.

Dazu wird die TXD* Leitung der Hauptbaugruppe mit der RXD* Leitung der
ersten Erweiterungsbaugruppe verbunden. Deren TXD* Leitung geht dann
entweder an die nächste Erweiterungsbaugruppe oder zurück zu
Hauptbaugruppe. Also eine klassische Ringschaltung. Die zu übertragende
Datenmenge ist sehr gering.

In diesen Ring kann man auch einen RS232 zu Ethernet-Adapter (Moxa)
schalten um das ganze dann mit einen PC übers Netz fernsteuern zu
können. Vorgesehen waren noch Barcodeleser und Etikettendrucker, aber da
wurden nur einige Prototypen gebaut. Aber dafür wurde RS232 gebraucht.

Ich hatte ursprünglich tatsächlich TTY vorgesehen und sowohl RS232 als
auch TTY Anschlüsse auf den Baugruppen.

Das wäre wirklich ideal gewesen, wäre aber für meinen Kunden zu
kompliziert geworden. Und da alle Erweiterungsbaugruppen sowieso in
demselben Gehäuse verbaut wurden haben wir dann die RS232 Variante
gewählt und irgendwann neue Erweiterungen nur noch mit RS232 aufgebaut.

Bei anderen Projekten mit mehreren vernetzten Microcontrollern und
größeren Leitungslängen habe ich solche Ringnetzte mit TTY laufen,
teilweise sind die seit mehr als 30 Jahren in Betrieb und laufen
praktisch störungsfrei.

Vielleicht hätte ich bei dem System auf den sich meine Frage bezog doch
dabei bleiben sollen ;-)




Hans-Peter Diettrich

unread,
Aug 10, 2022, 12:45:12 PM8/10/22
to
On 8/10/22 12:14 PM, Hergen Lehmann wrote:
> Am 10.08.22 um 11:48 schrieb Gerrit Heitsch:
>
>> Hm? Du meinst hier 57600? Das kann jeder im PC verbaute UART der den
>> Default-Takt von 1.8432 MHz bekommt, so üblich seit dem Ur-PC. Das
>> Maximum damit ist 115200.
>
> Der UART ja, der Rest des Systems nicht unbedingt.
> Spätestens, wenn mehrere serielle Schnittstellen parallel und spontan
> Daten mit hoher Baudrate empfangen müssen, laufen sehr schnell die
> Puffer über und/oder oder die kranke Interrupt-Logik der
> IBM-PC-Architektur reagiert zu träge, um alle Ports rechtzeitig zu
> bedienen.

Die ersten PC schafften nicht einmal einen verlustfreien 9600 Baud
Eingang, wenn nebenher etwas auf dem Bildschirm ausgegeben wurde. Für
das Bildschirm-Update wurden die Interrupts abgeschaltet, auf die
Bildaustastlücke gewartet, dann ein paar Pixel upgedatet, usw. bis das
Update komplett war. Erst dann wurden die Interrupts wieder freigegeben.
Dageben half kein Software-Cache, und UARTs mit FiFo gab es anscheinend
noch nicht, oder sie waren zu teuer.

Damals (1987) half nur die Programmierung in GW-Basic, das erlaubte
sogar eine graphische live Darstellung der eintrudelnden Messwerte.
Unsere Testfahrer (Beifahrer) konnten am Laptop die interessierenden
Signale verfolgen und rechtzeitig die Start- und Stop-Taste für die
Abspeicherung (auf RAM-Disk) drücken. Dann ein Boxenstop zur
Abspeicherung auf Diskette, und die nächste Fahrt konnte beginnen.

DoDi

Hans-Peter Diettrich

unread,
Aug 10, 2022, 12:45:12 PM8/10/22
to
On 8/10/22 5:37 PM, stefan wrote:
> Am 09.08.2022 um 21:08 schrieb Sieghard Schicktanz:

>> 20mA-Stromschleife, in Usanien als "TTY"-Anschluß bekannt, hierzulande
>> eben Stromschleife und von anglophilen Leuten wörtlich dorthin
>> übersetzt.
>>
>
> Meine Frage war eher, was du mit "eure Anwendung" meinst.
>
> Die Anwendung hatte ich nämlich nicht beschrieben.

Das Fehlerbild hat schon gereicht. Eine Stromschleife (current loop) ist
viel störsicherer und paßt sich auch an lange Leitungen an - ganz im
Gegensatz zur Spannungsschnittstelle RS-232 bzw. V-24.

DoDi

Gerrit Heitsch

unread,
Aug 10, 2022, 12:48:57 PM8/10/22
to
On 8/10/22 17:59, Hans-Peter Diettrich wrote:
> On 8/10/22 12:14 PM, Hergen Lehmann wrote:
>> Am 10.08.22 um 11:48 schrieb Gerrit Heitsch:
>>
>>> Hm? Du meinst hier 57600? Das kann jeder im PC verbaute UART der den
>>> Default-Takt von 1.8432 MHz bekommt, so üblich seit dem Ur-PC. Das
>>> Maximum damit ist 115200.
>>
>> Der UART ja, der Rest des Systems nicht unbedingt.
>> Spätestens, wenn mehrere serielle Schnittstellen parallel und spontan
>> Daten mit hoher Baudrate empfangen müssen, laufen sehr schnell die
>> Puffer über und/oder oder die kranke Interrupt-Logik der
>> IBM-PC-Architektur reagiert zu träge, um alle Ports rechtzeitig zu
>> bedienen.
>
> Die ersten PC schafften nicht einmal einen verlustfreien 9600 Baud
> Eingang, wenn nebenher etwas auf dem Bildschirm ausgegeben wurde. Für
> das Bildschirm-Update wurden die Interrupts abgeschaltet, auf die
> Bildaustastlücke gewartet, dann ein paar Pixel upgedatet, usw. bis das
> Update komplett war.

Nicht wenn man eine CGA-Karte benutzt hat. Die hat einfach geschrieben.
Deshalb gab es beim Update auch den berühmten Schnee, die CPU hatte
Vorrang vor dem Videocontroller.


Erst dann wurden die Interrupts wieder freigegeben.
> Dageben half kein Software-Cache, und UARTs mit FiFo gab es anscheinend
> noch nicht, oder sie waren zu teuer.

Nein, der 16550 kam meiner Erinnerung nach etwas später und der komplett
funktionierende 16550A noch einen Tick später.

Gerrit

stefan

unread,
Aug 10, 2022, 1:25:43 PM8/10/22
to
Absolut richtig, aber leider haben PCs nun mal RS232.

Das Eingangs beschriebene Problem hat aber wohl nichts mit der
Kabellänge zu tun. Das tritt auf, wenn wir eine einzelne Baugruppe über
ein 2m langes Kabel mit der Com-Schnittstelle eines PCs verbinden. Diese
Schnittstelle am PC ist offenbar defekt. Wie und warum kann ich noch
nicht erklären.


Hergen Lehmann

unread,
Aug 10, 2022, 2:00:05 PM8/10/22
to
Am 10.08.22 um 17:59 schrieb Hans-Peter Diettrich:

> On 8/10/22 12:14 PM, Hergen Lehmann wrote:
>> Der UART ja, der Rest des Systems nicht unbedingt.
>> Spätestens, wenn mehrere serielle Schnittstellen parallel und spontan
>> Daten mit hoher Baudrate empfangen müssen, laufen sehr schnell die
>> Puffer über und/oder oder die kranke Interrupt-Logik der
>> IBM-PC-Architektur reagiert zu träge, um alle Ports rechtzeitig zu
>> bedienen.
>
> Die ersten PC schafften nicht einmal einen verlustfreien 9600 Baud
> Eingang, wenn nebenher etwas auf dem Bildschirm ausgegeben wurde. Für
> das Bildschirm-Update wurden die Interrupts abgeschaltet, auf die
> Bildaustastlücke gewartet, dann ein paar Pixel upgedatet, usw. bis das
> Update komplett war. Erst dann wurden die Interrupts wieder freigegeben.
> Dageben half kein Software-Cache, und UARTs mit FiFo gab es anscheinend
> noch nicht, oder sie waren zu teuer.

Einer meiner ersten entlohnten Programmierjobs noch während des Studiums
war, das doch irgendwie zum Laufen zu bringen, und zwar auf acht Ports
mit 9600-19200Baud gleichzeitig.

Zum Glück setzte der Kunde Hercules-Karten ein (die hatten das Problem
mit der Austastlücke nicht), aber es mussten am Ende neben der
eigentlichen Puffer-Logik auch Teile des BIOS in Assembler neu
geschrieben werden, weil insbesondere der sehr hoch priorisierte
Tastatur-Interrupt zu lange brauchte...

Sieghard Schicktanz

unread,
Aug 10, 2022, 4:13:06 PM8/10/22
to
Hallo stefan,

Du schriebst am Wed, 10 Aug 2022 17:37:16 +0200:

> >>> DoDi
> >>
> >> Was meinst du jetzt?
> >
> > 20mA-Stromschleife, in Usanien als "TTY"-Anschluß bekannt,
...
> Meine Frage war eher, was du mit "eure Anwendung" meinst.

Habe ich nicht gefragt. Du wendest Dich an den Falschen.

> Die Anwendung hatte ich nämlich nicht beschrieben.

Das hatte ich gemerkt.

> Es geht dabei um vernetzte Mikrocontrollersysteme.
>
> Dazu wird die TXD* Leitung der Hauptbaugruppe mit der RXD* Leitung
> der ersten Erweiterungsbaugruppe verbunden. Deren TXD* Leitung geht
> dann entweder an die nächste Erweiterungsbaugruppe oder zurück zu
> Hauptbaugruppe. Also eine klassische Ringschaltung. Die zu
> übertragende Datenmenge ist sehr gering.

Iiigittt! Ein Pseudo-Bus aus dafür völlig ungeeigneten und definitiv
nicht vorgesehenen Komponenten.
Das sticht ja noch die I2C-Bus-Verkabelung von Schaltschränken für die
Beschallungstechnik von Siemens aus, insbes. weil das ja definitiv ein
proprietäres Protokoll verwenden muß.
Aber klar, es gibt keine wirkliche Absicherung gegen mißbräuchliche
Verwendung irgendwelcher Sachen (gleich welcher Art).

Sieghard Schicktanz

unread,
Aug 11, 2022, 4:13:05 PM8/11/22
to
Hallo Hans-Peter Diettrich,

Du schriebst am Wed, 10 Aug 2022 18:09:44 +0200:

> im Gegensatz zur Spannungsschnittstelle RS-232 bzw. V-24.

Standardgemäß heißen die beiden Standards AFAIK "RS 232" (Usa,
Organisation weiß ich grad nicht) und "V.24" (ITU, AFAIR). Die
enthalten beide sehr viel mehr als das, was von IBM damals für die PCs
daraus implementiert wurde, u.a. eine komplette zweite Schnittstelle
für Überwachungs- und Betriebsfunktionen.

Michael Schwingen

unread,
Aug 12, 2022, 9:38:18 AM8/12/22
to
On 2022-08-08, stefan <adr...@ist.invalid> wrote:
> Hab dann man erstmal mit einem Multimeter die Spannung gegen
> Schutzleiter gemessen.
> Da waren 24V AC zwischen Schutzleiter und RXD* bzw. TXT*. Dasselbe
> zwischen RXD*/TXD* und GND (Pin 2+3 nach Pin 5)
> RXD* und TXD* haben dieselbe Spannung.

Also GND des PC nicht mit Schutzleiter verbunden?

Das (incl der entstehenden Ableitströme) ist bei Notebooke normal, bei PCs
kenne ich das eigentlich nur, daß Gehäuse und Schnittstellen-GND hart auf
Schutzleiter liegt. Wenn nicht könnte das ein Sicherheitsproblem sein - wann
war die letzte Prüfung nach DGUV-A3? ;-)

Das sollte trotzdem nichts kaputtmachen, insbesondere, wenn die
GND-Verbindung zwischen PC und MAX232 OK ist. Während des Steckens wird es
interessant - ich könnte mir virstellen, daß nachgemachte MAX232 da evtl.
empfindlicher sind.

cu
Michael

stefan

unread,
Aug 12, 2022, 10:51:45 AM8/12/22
to
Am 12.08.2022 um 15:38 schrieb Michael Schwingen:
> On 2022-08-08, stefan <adr...@ist.invalid> wrote:
>> Hab dann man erstmal mit einem Multimeter die Spannung gegen
>> Schutzleiter gemessen.
>> Da waren 24V AC zwischen Schutzleiter und RXD* bzw. TXT*. Dasselbe
>> zwischen RXD*/TXD* und GND (Pin 2+3 nach Pin 5)
>> RXD* und TXD* haben dieselbe Spannung.
>
> Also GND des PC nicht mit Schutzleiter verbunden?

Doch

Erste Messung war von PE zu RXD* und TXD*. Da waren 24V AC.
Dann von PE auf GND, also Pin 5 am 9-pol.
Sub-D gewechselt und wieder 24V AC gemessen.
Als ich dann endlich ein Oszilloskop griffbereit hatte, war das Phänomen
verschwunden, jeweils -8V DC von RXD* und TXD* nach GND, wobei auch das
fehlerhaft war, denn üblicherweise kann man an RXD* keine nennenswerte
Spannung messen.

Danach hatte ich noch keine Gelegenheit weiter zu forschen. Interessiert
mich eigentlich auch nicht wirklich. Der PC geht wohl irgendwann auf den
Schrott.

> Das (incl der entstehenden Ableitströme) ist bei Notebooke normal, bei PCs
> kenne ich das eigentlich nur, daß Gehäuse und Schnittstellen-GND hart auf
> Schutzleiter liegt.

richtig

> Wenn nicht könnte das ein Sicherheitsproblem sein - wann
> war die letzte Prüfung nach DGUV-A3? ;-)

;-)

> Das sollte trotzdem nichts kaputtmachen, insbesondere, wenn die
> GND-Verbindung zwischen PC und MAX232 OK ist. Während des Steckens wird es
> interessant - ich könnte mir virstellen, daß nachgemachte MAX232 da evtl.
> empfindlicher sind.

Die waren von TI und von einem seriösen Händler.

Rolf Bombach

unread,
Aug 13, 2022, 6:41:01 AM8/13/22
to
Hergen Lehmann schrieb:
> Am 08.08.22 um 17:21 schrieb Rolf Bombach:
>
>> Sieghard Schicktanz schrieb:
>>> Die minimale Amplitude am Empfänger (!) ist schon seit Anbeginn der
>>> Gültigkeit des Standards per Definition +-3V.
>>
>> Am Sender allerdings ±5 V an 3 kOhm. Das wird dann etwas sportlich für
>> einen Chip an 5 V ohne Ladungspumpe.
>> Wie da 2 V im Kabel abhanden kommen soll, keine Ahnung, ist halt Toleranzreserve.
>
> Das Problem bei RS232 ist die Kombination aus:
> - geringem Treiberstrom (selbst der MC1488 lieferte nur 10mA, der MAX2323 schafft weniger als 2mA bevor der Sendepegel zu klein wird),
> - Kapazitätsbelag des Kabels,
> - großem erforderlichen Spannungshub am Empfänger,
> - Empfindlichkeit gegenüber Störeinflüssen.
>
> Die Flanken werden sehr schnell rund, und wenn dann zu wenig Pegelreserve da ist, wird das Signal nicht mehr sicher erkannt.

Eine Idee war ja, damals war man rücksichtsvoller, das RS232 auch andere
wenig stören soll. Daher wurde die Flankensteilheit begrenzt (30 V/us).
Reflexionsprobleme sind wohl eher hausgemacht durch Treiber, die die
Specs übertreffen.

Man mag nicht dran denken, was alles hätte passieren können, wenn...
- Treiber von Anfang an 100 Ohm geschafft hätten.
- Die Anzahl Signalleitungen eher minimal als maximal gewählt worden wären
- Pro Ausgang ein eigener GND, der eventuell dann mal später ein differentielles Signal...

Oder dito für Centronix, inklusive echte 8 bit nichtinvertiert im Rückkanal.

--
mfg Rolf Bombach

Rolf Heine

unread,
Feb 11, 2023, 10:52:29 AM2/11/23
to
stefan schrieb am Samstag, 6. August 2022 um 10:07:58 UTC+2:
> Moin,
>
> ein Kollege hat Probleme mit einem Max3232 von TI. Im Moment hab ich
> noch nicht alle Infos und selber auch noch keine Messungen durchgeführt.
> Deshalb erstmal Infos aus zweiter Hand:
>
> Der Kollege hat an einen der beiden RS232 Ports einen PC angeschlossen,
> RXD*, TXD* und GND über 9-pol. Sub-D an COM1:
>
> Dabei fiel ihm auf, dass manchmal der MAX3232 sehr schnell sehr heiß
> wird. Dabei geht der Stromverbrauch der Schaltung hoch. Betrieben wird
> das aus 12V mit einem Step-Down-Schaltregler. Stromverbrauch an der 12V
> Seite normal < 50mA. Wenn der Fehler auftritt ca. 200mA.
>
> Der Com-Port des PCs scheint inzwischen defekt zu sein. Muss ich noch
> mal überprüfen, aber die Kommunikation mit dem Prozessor funktioniert
> nicht, Echo mit Brücke von RXD* nach TXD* funktioniert ebenfalls nicht.
> Der Max3232 hat es aber anscheinend überlebt. Genauso der ATmega128 an
> den der Max3232 angeschlossen ist und auch ein Display mit HD44780.
>
> Wenn statt COM1: ein USB zu RS232 Adapter verwendet wird, funktioniert
> die Kommunikation und bisher wurde der Max3232 auch nicht wieder heiß.
>
> Der Max3232 und der ATmaga128 werden mit 5V betrieben. Zwei Uarts des
> ATmega128 sind mit dem Max3232 verbunden. Kommunikation läuft mit 9k6,
> wobei nur sporadisch etwas gesendet wird. Wenn das oben beschriebene
> Phäomen nicht auftritt, läuft alles einwandfrei.
>
> Kondensatoren sind 100nF Vielschichtkondensatoren.
> Die Kondensatoren an Pin 2 und Pin 6 gehen wie im Datenblatt von TI
> vorgesehen nach GND.
>
> Ich hab schon recherchiert und das hier gefunden:
>
> https://www.mikrocontroller.net/topic/504939#:~:text=Der%20MAX232%20wird%20bei%20Versorgung,anderen%20Charge%20von%20Mouser%20best%C3%BCckt.)
>
> Das ist aber nicht wirklich hilfreich.
>
> Ich setze seit Jahrzehnten Max232 und auch schon seit längerem Max3232
> ein. Max3232 allerdings meistens dann, wenn ich 3V Systeme habe. Hier
> haben wir aber 5V.
>
> Bisher hab ich sowas noch nicht erlebt. Die Dinger waren immer völlig
> unproblematisch und praktisch auch nicht tot zu kriegen.
>
> Das Problem scheint mit dem COM-Port des PCs zusammen zu hängen. Aber
> auch ein Kurzschluss am RS232 Kabel sollte sowas nicht verursachen können.
>
> Kennt jemand das Problem und eventuell eine Lösung?
>
> Gruß
>
> Stefan

Hallo.
Der Baustein MAX3232 ESE+ (hier aus China-Fertigung) benötigt am Eingang (!) auf TTL-Seite eine Last in Höhe von einigen kOhm, sonst wird er heiß. Wenn die Quelle zu hochohmig ist, dann zieht der Chip sehr viel Strom, wobei auch Defekte vorkommen. Die interne Schutzschaltung schaltet den Chip bei Überhitzung ab.
Ich verwende 2.2 kOhm, etwas mehr geht möglicherweise auch, falls die Quelle hochohmigere Lasten sehen will. Klappt ansonsten wunderbar.
DL6ZB

stefan

unread,
Feb 11, 2023, 11:31:33 AM2/11/23
to
Klingt interessant.

Bei uns war das Problem aber offenbar der PC. Ich hab trotzdem die
Kondensatoren entsprechend Datenblatt geändert.

Bei Geräten wo nur ein COM-Port belegt ist lasse ich die unbenutzten
Ein- und Ausgänge unbeschaltet, sowohl auf der RS232 als auch auf der
TTL-Seite. Gab bisher keine Probleme.

Ansonsten verbinde ich die TTL-Anschlüsse direkt mit den entsprechenden
Pins am Microcontroller, d.h. 8051 (dann aber Max 232), ATmega oder
STM32 und hab damit noch kein Problem gehabt. Zusätzliche Widerstände
setze ich nur ein, wenn ich einen Baustein mit 5V Ein-Ausgängen mit
einem Baustein mit 3,3V Ein-Ausgängen verbinden will.

Die Dinger sind eigentlich ziemlich unkritisch und das Problem, das ich
da vor einigen Monaten beschrieben habe, habe ich sonst noch nicht
beobachtet.

Gruß

Stefan




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