Beste Grüße
Martin Jahn
> alle wieder mal zyklisch in Betrieb
> oder mache ich es dadurch gar noch schlimmer ??
Es ist vermutlich nur die Wahl zwischen Teufel
und Belzebub weil die Bauteile dann ja belastet
werden.
Bei den besonders gefährdeten hochohmigen
Kohleschichtwiderständen von ehedem die im Betrieb
nicht selbst Verlustleistung erzeugten wurde
empfohlen sie in der Nähe von Leistungsbauteilen
zu montieren, damit die Feuchtigkeit im Betrieb
ausgeschieden wird. Das war aber die Röhrenzeit
der End-50er, heute wohl kaum noch praktikabel.
Bei all diesen Geräten die durch den Total-
ausfall von Kondensatoren auffallen, muß man auch
damit rechnen daß die Kohleschichtwiderstände
unbemerkt wegdriften. Die hochohmigen weil sie
besonders gefährdet sind, die niederohmigen wenn
sie heizen und den Lack besonders schnell demolieren.
Kühl & trocken lagern.
Letzteres könnte bei Geräten ohne Lüftungsschlitze
durch die Trockenmitteltütchen begünstigt
werden. Das würde aber aber wohl vorraussetzen,
daß man bei Inbetriebnahme das Tütchen tauscht.
MfG JRD
Gruß
Martin Jahn
Deshalb Tantalkondensatoren nicht zur Siebung von Versorgungsspannungen
verwenden.
Gruß
Stefan
> Ein Problem mit Tantalkondensatoren ist die mangelnde Schaltfestigkeit.
> d.h., wenn man einen Tantalkondensator z.B. in einem Netzgerät zur Siebung
> der Betriebsspannung einsetzt, fließt beim Einschalten kurzzeitig ein
> unzulässig hoher Strom in den Elko. Irgendwann ist der dann einfach tot.
...wobei man anfügen muss, dass es sich dabei oft um einen Folgefehler
handelt. Der "normale" Ladekondensator verliert durch Alterung Kapazität.
Deshalb wird er schneller geladen und somit die nachfolgenden Tantals
überfordert. Also vor dem Tantaltausch auch die grossen Elkos prüfen.
Stefan
--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
Gilt das eigentlich wirklich so allgemein?
Bei Conrad gibbet z.B. #501226 "Tantal-Chip-Kondensator Low ESR", die
extra für Schaltregler-Anwendungen sein sollen..
--
thomas....@gmx.de,
www.microsoft-hellhounds.de
www.bredobrothers.de
> > Deshalb Tantalkondensatoren nicht zur Siebung von Versorgungsspannungen
> > verwenden.
>
> Gilt das eigentlich wirklich so allgemein?
Nein.
> Bei Conrad gibbet z.B. #501226 "Tantal-Chip-Kondensator Low ESR", die
> extra für Schaltregler-Anwendungen sein sollen..
Aber eben nicht für 50/100Hz.
Gruß Dieter
Und z.b. Tektronix siebt mit Tantal seit Jahrzehnten die LV-Spannungen
in z.B.Scopes mit 50 Hz NT (4xx, 7xxx, 5xxx, etc.)
Es ist wohl besser formuliert wenn man sagt:
- bei kleiner Bauform und
- mit niedrigem ESR und
- in impulsbelasteten Schaltungen
wenn man da Spannungen sieben muß, dann war zumindest in der
Vergangenheit Tantal die geeignete Wahl.
Man darf bei Tektronix davon ausgehen das die Entwickler wußten was
sie taten ;-)
Heute mag es ggfs. bessere Alternativen geben, was würdet Ihr
vorschlagen wenn man so einen alten defekten Tantal tauschen muß?
hth,
Andreas
>> Deshalb Tantalkondensatoren nicht zur Siebung von
>> Versorgungsspannungen verwenden.
> Gilt das eigentlich wirklich so allgemein?
Formal gilt was im Datenblatt steht, aber das ist
bei Consumertantals meist recht knapp.
Auszug Siemens 1985 Typen für "erhöhte Anforderung"
in Plastikbecher, deshalb Angaben zur Lebensdauer:
http://www.embeddedFORTH.de/temp/tant.pdf
Sie sind nominell "schaltfest", man vgl aber die
Definition dazu Seite 3 unten.
Höhere Nennspannung nehmen verbessert
Zuverlässigkeit vgl. Seite 5.
Derating für Wechselspannung vgl Seite 1.
MfG JRD
Ansonsten gibts bessere Tantals, z.b. AVX TPS oder Kemet T510 die
speziell auf Schaltfestigkeit optimiert sind wenn man was in der
Standard-SMD-Bauform braucht.Für bedrahtetes siehe oben.
Bei Neudesigns würde ich über Keramiks nachdenken.Prinzipiell sehr
haltbar und belastbar, allerdings eben nur begrenzte kapazität/Spannung.
Da tut sich allerdings noch einiges, ich hab noch ein paar
Keramik-Muster von ca. '00 mit 10µ 16V in 1210...Heute gibts schon um
die 100µ 10v in 0805...
>Da tut sich allerdings noch einiges, ich hab noch ein paar
>Keramik-Muster von ca. '00 mit 10µ 16V in 1210...Heute gibts schon um
>die 100µ 10v in 0805...
Oha - das klingt sehr spannend! Danke für den Hinweis, da muß ich mal
ein wenig forschen...könnte das Ende elektrolytischer Cs in vielen
meiner Applikationen sein, ich mag die Dinger eh nicht. Oft schwer
reproduzierbar im Verhalten, und etwas, äähm, spontan.
MfG JRD
>* Mechanisch grosse ( >1206 ) Vielschichtkondensatoren
> können beim Einlöten brechen wegen mechanischer
> Verspannung.
Das ist bekannt, sowas repariere ich tagtäglich :)
>* Auch gutes Kerko-Material kann aufgrund piezoelekrischer
> Effekte bei mechanischem Druck bei Vibration zu
> Signalquelle werden.
Bei mir geht es vor allem um Wechselspannungskopplung für niedere
Frequenzen bei bei niedriger Impedanz, dafür scheint mir das geeignet.
>MfG JRD
Ralph.
MfG JRD
>* Auch gutes Kerko-Material kann aufgrund piezoelekrischer
> Effekte bei mechanischem Druck bei Vibration zu
> Signalquelle werden.
Und der Effekt geht natürlich auch rückwärts. Da kann eine PWM zur
Hintergrundbeleuchtung schon ziemlich laut in den Siebkondensatoren werden...
--
Georg Acher, ac...@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias