Am 04.02.20 um 23:19 schrieb Helmut Schellong:
> Es geht hier um einen Test von Wärmeleitmaterialien, wie angekündigt.
>
>> Es bringt reichlich wenig, nur ein Glied der Kette maximal zu verbessern.
>
> Ich rede nicht davon, nur ein Glied einer Kette zu verbessern.
> Ich rede nicht davon, überhaupt irgendein Glied einer Kette zu verbessern.
>
> Ein Test von Wärmeleitmaterialien kann nur ein Endergebnis haben.
> Dieses Endergebnis sind die festgestellten Wärmewiderstände.
Und ich rede davon, dass das in der Praxis total egal ist, weil jede
/gut genug/ ist. Selbst wenn sie einen Faktor 1000 besser wäre, wäre es
immer noch egal.
> "Viel mehr als 20W RMS dürfte für diesen Transistor
> in einer Audio-Endstufe kaum machbar sein."
>
> Worauf gründet die vorstehend zitierte Aussage?
Grobe Schätzung über den Daumen wegen Safe Operation Area des Transistors.
> Es ist auf jeden Fall eine falsche Aussage.
OK, ich lasse mich auf 30W hoch handeln. Das dürfte auch noch gehen.
Aber dazu braucht man schon Sinus-Testsignale. Mit normaler Musik wäre
der Transistor bei dieser Vorlustleistung selbst an einer 4 Ohm-Box
schon außerhalb der SOA.
>> Was, wenn die Lebensdauer dieses Halbleiters dabei von 800 Jahren auf
>> 400 Jahre sinkt? Das ist zwar eine Verkürzung um 400 Jahre, aber
>> dennoch gänzlich irrelevant, da weit jenseits der Lebens- und
>> Nutzungsdauer des Gerätes. Von 4 Jahren auf 2 Jahre hingegen wäre
>> großer Mist.
>> Ohne die Absolutwerte zu kennen ist eine relative Angabe gegenstandslos.
>
> Die vorstehende Aussage ist Nonsens und unlogisch.
> Du willst also Absolutwerte und relative Angaben gleichzeitig?
Natürlich! Würdest Du ein Produkt kaufen, wenn ausschließlich dran steht
60% günstiger? Es könnte dann trotzdem 1 Mio. € kosten.
> Schon mal davon gehört, daß die Lebensdauer vieler elektronischer
> Geräte absichtlich durch entsprechende Temperaturerhöhung
> auf etwa 2,5 Jahre verkürzt wird?
Durch Temperaturerhöhung nicht, oder zumindest nicht direkt. Aber das
Zeug wird schon oft ziemlich auf Kante genäht. Gerade so dass es die
Garantiezeit mit hinreichender hoher Wahrscheinlichkeit übersteht.
CPUs sind da glücklicherweise eine rühmliche Ausnahme.
>>> Sich Mühe geben bei der WLP bei einem neuen Computer lohnt sich.
>>
>> Nein, sich /angemessen/ Mühe zu geben, lohnt sich. Das schwächste
>> Glied der Kette bestimmt die Lebensdauer. An einer einzelnen Stelle
>> überproportional zu investieren ist unökonomisch und auch unökologisch
>> (sinnloser Ressourcenverbrauch).
>
> Das ist keine bezugnehmende Antwort auf meine Aussage.
Warum? Die CPU ist halt nicht das schwächste Glied.
> Meine vorstehende Aussage ist korrekt, da sich einige Minuten
> Mühe geben mit guter WLP bei einem neuen Computer bewirkt, daß
> der Prozessor dadurch statistisch deutlich länger hält.
Ich arbeite seit fast 40 Jahren viel mit Computern. In der Zeit habe ich
schon so manches Teil sterben sehen. Rate mal, was noch nie dabei war:
eine CPU!
Ich kenne nur Fälle von defekten CPUs, die durch Misshandlung gestorben
sind. Also, Die zerbrochen, komplett ohne Kühlkörper betrieben oder
Beinchen vergewaltigt. Aber ein Spontanausfall bei einer CPU ist weder
bei mir noch in meinem Umkreis jemals aufgetreten. Und glaube mir, da
waren auch Dinger mit >80000 Betriebsstunden dabei.
Umgekehrt kenne ich sogar Fälle in denen eine CPU /trotz Misshandlung
nicht gestorben/ ist. Ich habe schon eine CPU ohne Kühlkörper gesehen,
die so heiß wurde, dass sich das Keramikgehäuse sichtbar eingedellt hat.
Nach dem Ausschalten wurde es dann wieder gerade. Diese CPU lief selbst
10 Jahre später noch, selbst bei 120% Nominaltakt.
Ich bin mir also sehr sicher, wenn ich behaupte, dass für alle mir
bekannten Fälle eine Verlängerung der CPU-Lebensdauer genau 0 Nutzen
stiftet.
Man könnte sogar indirekt argumentieren, dass ein zu guter CPU-Lüfter
die Lebensdauer des Rechners sogar /verkürzen/ kann. Wenn die CPU
nämlich optimal gekühlt ist, dann dreht der CPU-Lüfter i.a. langsamer.
Das wiederum führt dazu, dass die /anderen/ Komponenten auf dem
Mainboard /weniger/ gut gekühlt werden. Und da kann es dann schon mal zu
Ausfällen kommen. Gerade Elkoinsuffizienz in den Spannungswandlern ist
nämlich im Gegensatz zu ablebenden CPUs ein absolut reales Problem, was
ziemlich häufig auftritt. Und tatsächlich kann man sich durch
Umbaumaßnahmen für einen besonders leisen Rechner das Mainboard grillen.
Marcel