Am 27.01.2024 um 13:43 schrieb Volker Bartheld:
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>> Auch das mag sein. Wenn aber der dem Anspruch, die Welt zu retten,
>> geopferte Aufwand das an Ressourcen übersteigt
>
> Wessen Ressourcen und welche Resourcen? Gefühlt oder gesichert? So kommen
> zahlreiche Kritiker zum Schluß, eine Abschaffung klimaschädlicher Subventionen
> z. B. zum Schließen des Haushaltslochs würde die Wirtschaft ruinieren. Oder die
> Bauern. Wen auch immer. Da gibt es durchaus andere Ansichten:
Das ist ganz normal. Subventionen dienen primär dazu, einen
Wirtschaftszweig unter die Kontrolle des Staates zu bringen. Solche
Subventionen sind dann immer mit Bedingungen verknüpft, die nicht der
Wettbewerbsfähigkeit der subventionierten Unternehmen dienen.
Wenn man einen so an Subventionen gewöhnten Wirtschaftszweig die
Subventionen streicht, führt das zu einem Zusammenbruch.
Das passiert auch dann, wenn man einen Wirtschaftsbereich, in dem einige
Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig sind subventioniert um diese
schlechten Unternehmen zu erhalten. Damit schwächt man die guten
Unternehmen der Branche.
Das ist durchaus auch in der Landwirtschaft zu beobachten. Es gibt da
durchaus auch in der Landwirtschaft Bereiche, die keine direkten
Subventionen erhalten und die hoch profitabel sind. Die sind aber
inzwischen dabei, ihre Aktivitäten ins Ausland zu verlegen.
Da sind keine Subventionen aufgeführt, sondern Steuerbegünstigungen.
Einiges ist auch kurios, z.B. Mehrwertsteuerbefreiung von
internationalen Flügen. Warum sollte der deutsche Staat eine MwSt.
kassieren für Flüge, die ins Ausland gehen.
Das ist jedenfalls keine wissenschaftliche Studie sondern einfach nur
Ökospinnergeschwätz.
> Manchmal sind Argumente auch einfach nur ein Feigenblatt für geistige
> Unbeweglichkeit oder eine konservative Grundeinstellung. Da hilft
> Selbstreflexion, auch das ein Bildungsthema aus der Ecke "Wahrnehmung" und
> "Aufmerksamkeit". Wer sich ein bißchen mit Spieltheorie auskennt, mal was über
> das Gefangenendilemma und "Tit for Tat" gelesen hat und versteht, wie sich
> daraus gewisse Grundzüge des Altruismus ableiten, ist auch im Vorteil. Wer sich
> dann immer noch für dieses oder jenes entscheidet, kann sich wenigstens
> rechtfertigen.
Subventionen sind grundsätzlich schädlich und es wäre besser, wenn man
darauf grundsätzlich verzichten würde. Vermutlich würden Nahrungsmittel
dann teurer werden. Dem Landwirt könnte das grundsätzlich egal sein,
aber wenn die Politik ihn in eine Abhängigkeit von diesen Subventionen
getrieben hat, ist er am Arsch.
> Und, ja, "Weil ich es geil finde!" ist durchaus eine valide Rechtfertigung. Muß
> in einer demokratischen Gesellschaft erlaubt sein. Schon wieder ein
> Bildungsthema.
Es geht zuerst einmal darum, die Dinge richtig einzuordnen und
Steuervergünstigungen sind keine Suvention.
>>> Ich höre in dem Zusammenhang immer "das lohnt sich nicht" und gemeint ist
>>> immer der finanzielle Aspekt.
>> Seltsam, ich höre das nicht ganz selten auch mit Blick auf die
>> energetische Bilanz von "das" und auch mit Blick auf die aufzuwendenden
>> weiteren Ressourcen, insbesondere im Hinblick auf die einzusetzenden
>> Rohstoffe (und manchmal sogar deren Herkunft!)
>
> Kann sein. Solange man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht (d. h. irgendwelchen
> grün erzeugten Strom mit Strom aus Gas, Kohle und Kernenergie) ist das ja auch
> vollkommen OK. Rentabilitätserwägungen entstammen dem Wissenschaftszweig der
> Ökonomie. Bildungsthema.
Subventionen führen grundsätzlich zu Wettbewerbsverschiebungen, d.h. sie
belasten leistungsfähige Marktteilnehmer und begünstigen
leistungsschwache Markteilnehmer. Untern Strich führt das in der Regel
zu einer schlechteren Ressourcennutzung und damit zu einer höheren
Umweltbelastung. Das kann man z.B. in manchen Bereichen der
Öko-Landwirtschaft beobachten.
Wenn es um die Verbrennung von Kohle geht, oder der Abfallbeseitigung,
kommen da allerdings noch andere Aspekte hinzu.
>>> Gerne im Zusammenhang mit dem unsäglichen "wirtschaftlichen Totalschaden".
>>> Die Perspektive ist aber total verzerrt in einer von Angebot und Nachfrage
>>> definierten Gesellschaft, wo weder Anbieter noch
>>> Nachfrager in ihre Betrachtungen die Kosten einpreisen, die für den
>>> Lebenszyklus nicht nachhaltig hergestellter Produkte entstehen.
>>> Da hoffe ich auf Bildung. Was wäre Dein Ansatz?
>> Da stellt sich freilich erstmal die Frage, "was ist Bildung"?
>
> Ich hoffe, ich konnte Deine Frage hinlänglich beantworten und Bildung von
> Telefonbuchwissen differenzieren.
Das ist das Problem. Viele Menschen halten sich für gebildet und
informiert, plappern aber in Wirklichkeit nur das nach, was man ihnen in
den Medien eingetrichtert hat.
>> Warum kommen angeblich gebildete Menschen z.B. auf die Idee,
>> Elektroautos und andere Geräte mit recht anspruchsvollen Stromspeichern
>> auf Basis seltener Rohstoffe seien "gut"?
>
> Weil deren Bildung vielleicht nur gefühlt ("angeblich") ist oder weil sie bei
> der nach Prüfung aller Rahmenbedingungen (5R) alternativlosen Anschaffung eines
> neuen PKW nach bestem Wissen und Können eine LCA durchgeführt haben und zum
> Schluß gekommen sind, die Gesamtemission an klimaschädlichen Gasen bei deren
> Strommix und deren Nutzungsverhalten sei für die Lebensdauer das Fahrzeugs
> geringer, wenn sie einen elektrischen Antrieb bevorzugen. Und daß der Bedarf an
> eingesetzten Rohstoffen im Vergleich hoffentlich geringer sei, verschmerzbar
> oder nach Ablauf der Lebensdauer recyclet werden könnte.
Nein, sie glauben an die Legende, die man ihnen erzählt und sie haben
ein gutes Gefühl weil man ihnen erzählt, dass sie mit ihrer Entscheidung
nicht nur etwas für die Umwelt (und Ihren Geldbeutel*) sondern auch für
das eigene Seelenheil tun.
** das mit dem Geldbeutel funktioniert in manchen, aber nicht in allen
Fällen. Es funktioniert, wenn man das E-Auto als Dienstwagen fährt und
die 0,5% Regelung in Anspruch nimmt weil man da gegenüber dem Verbrenner
einen Steuervorteil hat. Wenn man sich privat ein E-Auto kauft, muss man
sich aber selbst was in die Tasche lügen.
>> Freilich, die Umweltbelastung, die Vernichtung der Lebensgrundlagen von
>> Menschen und somit deren Vertreibung aus ihrer Heimat (ohne Entschädigung -
>> wie auch?), ist von hier aus nicht zu sehen. Spielt sich ja alles weit weg in
>> Südamerika oder Afrika ab. Alles doch nur moderner Ablasshandel "gebildeter"
>> Menschen?
Seelenheil...
> Vielleicht. Wenn Du diese Argumente anführst, möchtest Du vielleicht auch
> belegen, warum ein Auto mit Verbrennungsmotor besser wäre. Denn den Beweis bist
> Du mir schuldig. Ich halte das Konzept "Auto" per se für schlecht, unabhängig
> von der Antriebsart. Nutzlastquote unter 10%, geringe Kapazität,
> Antriebseffizienz miserabel, riesige Anforderungen an die Infrastruktur,
> Bodenversiegelung durch Verkehrsflächen, Lebensdauer, Rohstoffeinsatz,
> Emissionen - ja, auch Lärm, Unfallzahlen, usw. Aber darum geht es hier nicht.
Das Auto ist das beste und universellste Fortbewegungs- und
Transportmittel das wir haben. Für Fernreisen sind Flugzeuge und
eventuell die Bahn besser geeignet, aber immer in Verbindung mit Autos
am Start- und Zielort. Der ÖPNV ist gar nicht in der Lage, die
verschiedensten Mobiliätsanforderungen, die das Auto erfüllt, zu erfüllen.
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