Eric Bruecklmeier schrieb:
> Hanno Foest:
>> Eric Bruecklmeier:
>>>> Mag sein, daß es jetzt wirklich knapp wird. Aber das muß jetzt erst
>>>> mal jemand glauben.
>>>
>>> Sie sind schon lange knapp, was aber nicht heißt, daß dafür jeder
>>> Betrag bezahlt werden kann - das ist der Trugschluß...
>>
>> Beim Benzin subventioniert man in so einem Fall.
>
> Und durch welche Art von Subvention soll die Anzahl der Ingenieure denn
> erhöht werden?
>
> Im Umkehrschluß:
>
> Wenn die Behauptung
>
> "Wir haben nicht zu wenig Ingenieure, denn sonst würde besser bezahlt
> werden."
>
> wahr wäre, gilt dann auch:
>
> "Wir können auch nicht zu wenig Pflegekräfte haben, denn dort wird
> extrem bescheiden bezahlt."?
Ob die Frage, knapp oder nicht und wenn ja, was genau, zutreffend
beantwortet wird, spielt erstmal keine Rolle, solange allzuviele Leute
es nicht schaffen, den Blick über den eigenen Tellerrand zu erheben und
sich lieber in Nabelschau ergehen, um die eigene Unentbehrlichkeit
gegenüber allen anderen herauszustellen. Wenn man so lesen darf, die
Führungskräfte seien alle unfähig, BWLer ohnehin samt und sonders
überflüssige Volltrottel, so spricht das stark für eine jedenfalls in
dieser Beziehung wenig ausgeprägte Beurteilungskompetenz mancher Leute.
Das klingt nicht anders als die Aussage eines Bandarbeiters in einem
Automobilwerk, welcher mal der Meinung war, "all die vielen Weißkittel
und die Grünbemäntelten", welche tatenlos im Werk herumliefen und nur
über die Leistungen der Arbeiter am Band nörgelten, kosteten nur
überflüssig Geld und schmälerten unnötig die Löhne der produktiven
Mannschaft, weil doch keiner der "Weißkittel" ein Auto baue.
Das ist zwar alles durchaus verständlich und zutiefst menschlich, weil
wohl jeder, der eine etwas mehr, der andere etwas weniger, dazu neigt,
sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen und am besten auf ein Podest
zu klettern, aber es wird der Realität nunmal in keiner Weise gerecht
und hilft vor allem auch niemandem irgendwie weiter.
Wer dann noch gelegentlich erlebt hat, wie austauschbar all die vielen
Unentbehrlichen sind, ein kleiner Herzinfarkt oder ein Autounfall genügt
ja nicht selten, um eine Stelle neu besetzen zu müssen, der lernt
dadurch auch ein bischen Demut und schafft es im besten Fall, seine
eigene Bedeutung in der Welt ein wenig realistischer zu sehen.
Und wer gar alle Probleme allein aufs Geld reduziert sehen will, der
muss halt auch daran denken, dass niemand die Gehälter anheben kann,
wenn es nicht möglich ist, die dadurch entstehenden (Mehr-)Kosten vom
Kunden wieder zu bekommen, sei es durch höhere Preise des Produkts, sei
es durch Steigerung der Produktivität.
Bessere Ideen werden seit Jahrzehnten gesucht, sind aber offenbar eher
selten aufzutreiben
MfG
Rupert