On Thu, 11 Aug 2022 08:25:35 +0200, Gerrit Heitsch wrote:
> On 8/11/22 07:44, Volker Bartheld wrote:
>> On Wed, 10 Aug 2022 21:55:34 +0200, Bernd Mayer wrote:
>>> Meine Ladegeräte für Smartphone und Tablet sind jedenfalls erstaunlich
>>> kompakt und deutlich leichter als wenn die mit Netztrafos aufgebaut wären.
>>> Allzu teuer sind die beim Nachkauf auch nicht, weil das Massenartikel sind.
>> Und die Zuverlässigkeit erst!
>>
https://www.youtube.com/watch?v=tIaHg6M_y7w ff.
> Auch da gibts Qualitätsware. Wenig überraschend kostet die aber etwas mehr.
Das Problem ist, diese "Qualitätsware" zu erkennen.
Wie bei Li-Akkus auch ist der Preis allein kein Garant für gute
Qualität. Die Produkte namhafter Hersteller (ich kaufe meist
Gebrauchtware von Sony oder Samsung aus der vorletzten Generation,
falls ich irgendwelche USB-Lader benötige) sind typischerweise besser,
aber nicht vollkommen frei von Fehl und Tadel. Die bekannten
Rückrufaktionen und einige Autopsien von DiodeGoneWild belegen das. Und
da reden wir noch gar nicht von Produktfälschungen, in deren täuschend
echte Aufmachung manchmal genausoviel Kohle geflossen ist, wie für ein
vernünftiges Design nötig.
Im niedergelassenen Fachhandel hast Du die Auswahl zwischen zwei-drei
Möglichkeiten, meist gebrandeter Kram von Marken wie Hama, Ansmann,
Patona, oder sonst eine Hausmarke. Das muß per se nichts Schlechtes
sein, aber Du weißt halt nicht, was drinnen ist. Und morgen was anderes
als heute. Deswegen gebe ich auf die Aussage "Mit Lithiumakkus von XYZ
habe ich immer gute Erfahrungen gemacht!" genau gar nichts. Meine
reproduzierbar guten Erfahrungen diesbezüglich beschränken sich auf
Ware von Nikon, Canon, Sony, Panasonic/Eneloop.
Auf den Internetmarktplätzen quälst Du Dich mit der Entscheidung
zwischen allerlei weitestgehend baugleichen Modellen, die unter den
abstrusesten asiatischen Kunstnamen firmieren. Erst neulich beim
Versuch einen nichtschrottigen Druckminderer/Wasserabscheider mit 1/4"
Anschluß für den Kompressor zu finden (alphabetische Reihenfolge, die
Liste ist nicht vollständig):
Eunewr, Gestand, Hobiano, HugeAuto, Implotex, Iwilcs, KaTur, Maso,
Masunn, Mopoin, Myrthbuy, Nanpu, Noosverl, Ologymart, "Original
Einhell" *sic*, Preciva, Puckway, Swawis, Timisea, Tintoke, Uxcell,
Xionghonglong (*LOL*), YXQ. Unterschied - wenn überhaupt: Verpackung,
Beileger und Banderole auf dem Korpus. Manchmal machte man sich
lobenswerterweise nicht einmal diese Mühe und beließ es bei "AFR-2000",
dann ist die Sache wenigstens gleich von Anfang an klar.
Insbesondere bei Ladegeräten dürfte die Situation nicht viel anders
aussehen, der Markt ist noch größer und jeder will ein Stück vom Kuchen
abhaben. Es gibt aber nur (an einer Hand) abzählbar viele Hersteller,
die sowas - natürlich unter den erbärmlichsten Bedingungen und für
kleines Geld zur Gewinnmaximierung des Wiederverkäufers - herstellen
können.
Leider sparte man sich in allen meinen Stichproben eine Autopsie des
Übertragers und da trennt sich meist die Spreu vom Weizen. Was nutzt es,
wenn es zwischen Primär- und Sekundärkreis großzügige Isolationsabstände
gibt und im Übertrager kommen sich die Wicklungen bis auf die paar
Mikrometer einer Schicht Isolationslack nahe? Das mag auch unter Last
eine Weile gutgehen, irgendwann tut es einen Schlag und aus dem
Smartphone oder PC steigt der Rauch auf.
Wer weiß schon so genau, welche Pressenotiz ähnlich "Tödlicher
Stromschlag mit Handy in der Badewanne!" auf genau dieses Konto geht?
Denn vom Ergebnis der forensischen Begutachtung hört man meist nichts
mehr, wenn der Gutachter denn überhaupt in der Lage war, anhand der
Überbleibsel Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten.
Volker