Gibt's im Umgang mit dieser besonderen Sorte von
Kondensatoren etwas wichtiges zu beachten, oder
kann man sie wie übliche Elkos einsetzen?
Kennt sich jemand aus, mit den flachen Flundern?
... Reimar
>Ich habe vor, das externe RAM eines 8031-
>Boards mit einem Gold-Cap-Kondensator
>vor dem Gedächnisverlust zu bewaren.
>
>Gibt's im Umgang mit dieser besonderen Sorte von
>Kondensatoren etwas wichtiges zu beachten, oder
>kann man sie wie übliche Elkos einsetzen?
>
Hallo.
die richtige Polung wäre wohl wichtig, ausreichende
Spannungsfestigkeit, also nicht einen Gold Cap für 2,3 V an 5 V
anschliessen.
Die Überbrückungszeit wäre auch wichtig auszurechnen:
T = ((U1 - U2) * C) / I
T: Überbrückungszeit in Sekunden
U1: Ladespannung in Volt (Umax)
U2: Zulässige Minimalspannung in V , laut RAM-Datenblatt
I: Stromaufnahme in Ampere ! , laut RAM-Datenblatt
C: Kapazität des Gold Cap in Farad
Du brauchst noch eine Diode, die verhindert das der Gold Cap auch von
anderen Bauteilen als dem RAM entleert wird, dafür nimmt man am besten
eine Schottky Diode wegen der geringen Diodenspannung.
Dann brauchst Du auch noch eine Schutzschaltung, die das Schreiben in
das RAM während des Power-Up und Power-Down verhindert.
Wenn Dir das jetzt zuviel wurde, es gibt RAMs mit Batterie und
Schutzschaltung fix und fertig, z.B. von Dallas.
Im Programm für den 8031 musst Du auch noch ganz sauber unterscheiden,
welche Variablen im RAM bei jedem Programmstart initialisiert werden
müssen und welche eben nicht! Evtl. auch noch einige Absicherungen
gegen unbemerkten Datenverlust im gepufferten RAM wie Checksums,
Prüfbytes 0x00 0xFF 0xAA 0x55
Bye,
Uwe Hercksen
--------------------------------------------------
Elektronikwerkstatt Uni. Erlangen
Cauerstr. 5
D91058 Erlangen
Ist das so sinnvoll? Bei deiner Anwendung
kommt es doch wohl mehr auf geringe Selbstentladung
als auf hohe Kapazität an.
die paar µA eines Ram im Standby duerften da nicht
ins Gewicht fallen.
Tschau, Beni
Reimar Grasbon wrote:
>
> Ich habe vor, das externe RAM eines 8031-
> Boards mit einem Gold-Cap-Kondensator
> vor dem Gedächnisverlust zu bewaren.
>
> Gibt's im Umgang mit dieser besonderen Sorte von
> Kondensatoren etwas wichtiges zu beachten, oder
> kann man sie wie übliche Elkos einsetzen?
>
Uwe Hercksen schrieb:
> [...]
> Wenn Dir das jetzt zuviel wurde, es gibt RAMs mit Batterie und
> Schutzschaltung fix und fertig, z.B. von Dallas.
> [...]
Danke für den Tip.
Die Sache mit den komplett fertigen RAMs
(mit Battrie und Schutz) ist natürlich nicht uninteressant.
Weiß jemand einen geeigneten Typ, ein Typ den man
auch relativ einfach bekommt? Vielleicht gibt's ja
sowas wie einen (quasi) Standard-Typen?
... Reimar
>Danke für den Tip.
>Die Sache mit den komplett fertigen RAMs
>(mit Battrie und Schutz) ist natürlich nicht uninteressant.
>Weiß jemand einen geeigneten Typ, ein Typ den man
>auch relativ einfach bekommt? Vielleicht gibt's ja
>sowas wie einen (quasi) Standard-Typen?
Hallo,
von Dallas:
DS1220 16 K nonvolatile SRAM
DS1225 64 K nonvolatile SRAM
DS1230 256 K nonvolatile SRAM
DS1245 1024 K nonvolatile SRAM
DS1249 2048 K nonvolatile SRAM
DS1250 4096 K nonvolatile SRAM
http://www.dalsemi.com
Preise, Verfügbarkeit und Second Source habe ich aber nicht geprüft.
>Die Sache mit den komplett fertigen RAMs
>(mit Battrie und Schutz) ist natürlich nicht uninteressant.
>Weiß jemand einen geeigneten Typ, ein Typ den man
>auch relativ einfach bekommt? Vielleicht gibt's ja
>sowas wie einen (quasi) Standard-Typen?
Ich habe es noch nicht gemacht, aber fuer private Bastelarbeiten
wuerde ich vielleicht so einen Dallas von einem alten Motherboard
nehmen. Dann hast du sogar noch eine Uhr. :)
Olaf
--
D.i.e.s.S. (K.)
>On Thu, 15 Jul 1999 14:58:23 +0200, Reimar Grasbon
><gra...@ls1.cs.uni-dortmund.de> wrote:
>
>
>>Danke für den Tip.
>>Die Sache mit den komplett fertigen RAMs
>>(mit Battrie und Schutz) ist natürlich nicht uninteressant.
>>Weiß jemand einen geeigneten Typ, ein Typ den man
>>auch relativ einfach bekommt? Vielleicht gibt's ja
>>sowas wie einen (quasi) Standard-Typen?
>
>Hallo,
>
>von Dallas:
>DS1220 16 K nonvolatile SRAM
>DS1225 64 K nonvolatile SRAM
>DS1230 256 K nonvolatile SRAM
>DS1245 1024 K nonvolatile SRAM
>DS1249 2048 K nonvolatile SRAM
>DS1250 4096 K nonvolatile SRAM
>http://www.dalsemi.com
>
>Preise, Verfügbarkeit und Second Source habe ich aber nicht geprüft.
>
ich habe mit dem SmartSocket DS1213D, ebenfalls von DALLAS, gute
Erfahrungen gemacht. In dem Sockel befinden sich zwei
Lithium-Batterien und ein "nonvolatile Controller", der sich um die
Versorgungsspannung VBatt/VCC für das SRAM kümmert. In den Sockel wird
ein konventionelles SRAM gesteckt. Dabei sollte man darauf achten, daß
SRRAMs mit niedriger Stromaufnahme im Datenerhalt-Modus verwendet
werden. Also z. B. LL-Typen. Für das CE-Gating (Kontrolle über die
CE-Leitung während des Abschaltens der Versorgungsspannung) sorgt auch
der Conroller im Sockel.
Gruß Bernd Mueller
--
MME Mueller Mikroelektronik
Embedded Controller Anwendungen mit Turbo Pascal, www.mme-berlin.de
MfG,
Heiko
Reimar Grasbon <gra...@ls1.cs.uni-dortmund.de> schrieb im Beitrag
<378D9245...@ls1.cs.uni-dortmund.de>...
Manfred Winterhoff schrieb:
> WAS fuer ein RAM ? 62C256 oder ein aehnliches CMOS Teil
> mit geringem Stromverbrauch ?
> Die sind nicht so gut mit Goldcaps zu versorgen, da sie
> unter einer gewissen Spannung ihren Inhalt verlieren,
> ein GoldCap aber seine Kapazitaet mit linear fallender
> Spannung abgibt. Besser einen NiCd-Akku (3-4 Zellen). Der
> haelt seine Spannung bis kurz vor Schluss und hat sowieso
> eine hoehere Kapazitaet/Volumen, ist billiger, leichter
> erhaeltlich. Die Ladeschaltung besteht dort normalerweise
> aus einem Widerstand (Ladestromberenzung auf C/25), einer
> Diode (um ein Entladen beim Ausschalten zu verhindern),
> und ggf. zwei weiteren Dioden um Betriebsspannung und
> Akkuspannung zu mischen.
> NiCd geht im Gegensatz zu GoldCap halt manchmal kaputt,
> weil er nur ca. 1000 Ladezyklen durchhaelt. Aber das ist
> selten ein wirkliches Problem - schliesslich gibt es die
> Teile auch in 10 Jahren noch in identischer Bauform, kann
> man also ersetzen.
> --
> Manfred Winterhoff
> mawin at gmx.net
> (remove NOSPAM if replying)
>
An einer kurzen Skizze zum Schaltplan wäre
ich durchaus interessiert.
... Reimar
> Wenn Dir das jetzt zuviel wurde, es gibt RAMs mit Batterie und
> Schutzschaltung fix und fertig, z.B. von Dallas.
ich würde sowieso eher eine batterie nehmen. lithium teile sollten 10
jahre halten, und die entladung durch ein (nicht aktives) RAM ist so
gering, dass sie keinen großen einfluss haben sollte. die meisten RAMs
(also statisch CMOS) halten den inhalt auch noch bei extrem niedrigen
spannungen (nach meinen test bis etwa 0.8 V), der spannungsabfall der
entkoppeldioden ist also nachrangig. wichtig ist eher ein niedriger
leckstrom.
für den schreibschutz reicht ein einfaches CMOS-gatter (zum Beispiel
OR mit power good).
--
linux, linuctis - f, das beste Betriebssystem ;-)
>Spannung abgibt. Besser einen NiCd-Akku (3-4 Zellen). Der
>haelt seine Spannung bis kurz vor Schluss und hat sowieso
>eine hoehere Kapazitaet/Volumen, ist billiger, leichter
>erhaeltlich. Die Ladeschaltung besteht dort normalerweise
>aus einem Widerstand (Ladestromberenzung auf C/25), einer
>Diode (um ein Entladen beim Ausschalten zu verhindern),
>und ggf. zwei weiteren Dioden um Betriebsspannung und
>Akkuspannung zu mischen.
>NiCd geht im Gegensatz zu GoldCap halt manchmal kaputt,
>weil er nur ca. 1000 Ladezyklen durchhaelt. Aber das ist
>selten ein wirkliches Problem - schliesslich gibt es die
>Teile auch in 10 Jahren noch in identischer Bauform, kann
>man also ersetzen.
Hallo,
NiCd Akkus machen da auch so ihre Probleme. Der Ladestrom muss recht
klein sein, damit die Zellen auch durch eine Dauerladung mit diesem
Strom nicht beschädigt werden, was bei einem Strom von 1/25 den
Kapazität der Fall ist.
Die komplette Ladung einer leeren Zelle dauert allerdings etwa 25 *
1,4 = 35 Stunden.
Bei PCs z.B. die selten und kurz eingeschaltet werden wird der NiCd
Akku nie richtig voll, worauf der PC dann nach dem Urlaub die Uhrzeit
und den Inhalt des CMOS-RAMs vergessen hat. Dann kann er nicht mal
mehr von der Platte booten, bevor man nicht den Laufwerktyp und die
Konfiguration wieder eingegeben hat.
Das Problem hatten wir schon einige Male, deshalb sind mir da Lithium
Zellen, die 10 Jahre durchhalten wesentlich lieber.
MfG,
Heiko
+ -->|--+-- VCC
|
R
|
NiCd
|
GND
oder so
+ --+-->|------------+--- VCC
| |
+-->|--R--+-->|--+
|
NiCd
|
GND
und zwischen VCC und GND besser noch einen
Entkoppelkondensator (100nF).
UH> Du brauchst noch eine Diode, die verhindert das der Gold Cap
UH> auch von anderen Bauteilen als dem RAM entleert wird, dafür
UH> nimmt man am besten eine Schottky Diode wegen der geringen
UH> Diodenspannung. Dann brauchst Du auch noch eine
kleiner Zusatz:
Bei den Dioden hat man eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Eine BAT48 Schottky hat zwar eine prima niedrige Flusspannung, aber auch einen
hohen Leckstrom. Bei der BAV199 ist es dann umgekehrt.
VF bei 10mA: BAT48 0,4V
BAV199 1V
Leckstrom:
BAT48 bei 10V und 60 Grad immerhin 15uA,
(bei 40V und 60 Grad 50uA)
BAV199 bei 75V und 150 Grad nur max. 80nA
Tschuess,
Michael W.
MW> NiCd geht im Gegensatz zu GoldCap halt manchmal kaputt, weil
MW> er nur ca. 1000 Ladezyklen durchhaelt. Aber das ist selten
MW> ein wirkliches Problem - schliesslich gibt es die Teile auch
MW> in 10 Jahren noch in identischer Bauform, kann man also
MW> ersetzen.
wenn die Maschinen nicht ueber die Welt verteilt sind :-)
Mechanik mit Wartungsintervallen akzeptiert komischerweise jeder, aber
Elektronik?
Im schlimmsten Fall sieht das dann so aus:
Maschine steht in der Walachei (Land beliebig).
Freitag abend ist Feierabend.
Uebers Wochenende oder ueber die Betriebsferien verreckt der NiCad.
Montag morgen laeuft die Maschine nicht mehr an, hat wichtige Daten vergessen
oder sonstwas, und wenn nur die Zeit fuer die Mittagspause nicht mehr richtig
angezeigt wird.
(und ev. in der Fertigungskette folgende haben auch nichts mehr zu tun). Bohei.
Montag mittag nimmt jemand einen Linienflug und tauscht den Akku aus.
Seit wir das so oder aehnlich ein paar mal gehabt haben tendieren wir zu ADM691
in Verbindung mit einer grossen Maxell AA-Size Lithiumzelle, haelt
ueberschlaegig je nach folgender Schaltung 5-10 Jahre, dann ist die Maschine
hoffentlich abgeschrieben. Den Pfail-Comparator im ADM691 kann man auch noch
prima fuer die Batterieueberwachung nehmen, dann hat man noch ein paar Tage
Luft bevor die Batterie schlappmacht.
Tschuess,
Michael W.