On 10/11/22 4:17 AM, Marc Haber wrote:
> Hallo,
>
> um der Steuerung meiner Wärmepumpe auf den Grund zu gehen, wird in den
> einschlägigen Webforen empfohlen, den USBtin
> (
https://www.fischl.de/usbtin/) zu verwenden. Regelmäßig wird aber
> auch darauf hingewiesen, dass man aufpassen soll, denn der USBtin wäre
> nicht galvanisch getrennt.
>
> Wo genau ist denn da das Problem, wenn auf der einen Seite vom USBtin
> die Wärmepumpe ist, und auf der anderen Seite ein Computer, der aus
> derselben Unterverteilung mit Strom versorgt wird? Kann ich auf den 5
> Metern in die eine Richtung (von der UV zur Wärmepumpe) und 10 Metern
> in die andere Richtung (von der UV zum Serverschrank) so einen
> Potenzialunterschied haben, dass da irgendwas kaputt geht?
Normalerweise nicht. Ausser wenn jemand ein altes Auto TUeV-fertig
machen will und den Schweisstrafo ueber diese Unterverteilung
anstoepselt. Oder so.
Das technische Problem ist, dass die Waermepumpe bei Euch wohl
galvanisch auf direktem Wege mit dem Wasserrohrsystem verbunden ist. So
war das jedenfalls bei unserer Mitsubishi Waermepumpe in Deutschland.
Verzapft jetzt jemand in der Kueche oder sonstwo einen Kurzschluss nach
Erde, dann kann zumindest eine induktive Spitze auf dem Schutzleiter
entstehen, die dann ueber die USB-CAN-Verbindung das Elektronik-Modul
der Waermepumpe oder Deinen Computer beschaedigt.
> ... Falls es
> eine Rolle spielt, der Serverschrank hängt an einer Online-USV, und
> wenn ich einen Raspberry Pi als Auslesecomputer nehme, wird dieser
> über PoE aus dem Ethernet-Switch im selben Serverschrank versorgt.
>
Das spielt kaum eine Rolle, wenn das CAN-Interface der Waermepumpe
galvanischen Kontakt zur Wasserleitung oder zum Heizkeislauf hat (in der
Annahme, dass dieser geerdet ist).
> Wieviel Aufwand muss ich hier praktischerweise treiben, damit mir die
> Wärmepumpe nicht kaputtgeht?
>
Galvanisch getrennt uebertragen. Das muss ja nicht USB sein. Man kann
z.B. auf LAN oder WLAN umsetzen.
> Der Hersteller der Wärmepumpe bietet ein abgesetztes Bedienteil für
> sein Produkt an, das maximal 50 Meter von der Wärmepumpe entfernt
> montiert werden darf und auch direkt auf den CAN-Bus kommt. Kann man
> daraus schließen, dass der CAN-Bus in der Wärmpeumpe irgendwie
> "geschützt" ausgelegt ist?
>
Da wuerde ich nicht drauf wetten. Vermutlich sitzt das Bedienteil in
einem IP-irgendwas geschuetzten Plastikkaestchen und darf nicht woanders
mit galvanisch verbunden werden.
> Wie ist da so Eure Meinung dazu? Wäre es eine bessere Lösung, den
> USBtin und den Raspberry Pi in die Wärmepumpe einzubauen und auf
> Ethernet-Seite stumpf ein nicht geschirmtes Patchkabel zu verwenden,
> so dass der Raspberry Pi auf dem Potenzial der Wärmepumpe hängt?
Das waere schonmal ein guter Plan. Oder gleich drahtlos, dann koenntest
Du auch mit dem Laptop unter dem Apfelbaum sitzen und ... :-)
> Und wo bekomme ich den Strom für den Pi her?
>
Kommt man nicht an den Dreiphasenanschluss fuer die Waermepumpe? Da
koennte man von einer Phase und dem (hoffentlich durchgezogenen)
Nulleiter ein korrekt abgesichertes Netzteil anschliessen, woraus der Pi
nuckeln kann. Ist der Nulleiter nicht durchgezogen, gibt es etwas
teurere Netzteile, die mit mehr als 380V zurechtkommen und zwischen zwei
der Phasen angeklemmt werden koennen.
Oder gleich eine abgesicherte Steckdose legen, wo man auch mal Licht
oder ein Werkzueg einstecken kann, falls an der Waermepumpe gearbeitet
werden muss. So haben wir das am Kraftstromanschluss im Pumpenhaus des
Swimming Pool.
Unsere Waermepumpe in Deutschland hatte einen zusaetzlichen
230V-Stromkreis, weil z.B. die kleine Umwaelzpumpe mit 230V lief und
m.W. hing die Steuerung auch mit da dran.
--
Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com/