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Eprommer mit dem 8749

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Holger

unread,
Sep 5, 2009, 4:55:39 PM9/5/09
to
Liebe Leute,

vor Jahr und Tag bekam ich einen Eprommer geschenkt, der lange bei mir
herumlag, bis ich den endlich mal in eine Gehᅵuse einbauen wollte. Doch
mein Gesicht wurde lang.

Das gute Stᅵck verschluckt Daten und ist extrem unzuverlᅵssig. Gebaut
wurde es einst von Auerswald. Vertrieben wurde es von den einschlᅵgigen
Ketten wie "blauer Klaus" und Vobis.

Eine Analyse der Leiterplatte zeigte mir, daᅵ das Ding "broken by
design" ist. Die serielle Schnittstelle kennt kein Handshake-Verfahren
und kann von einem Rechner regelrecht ᅵberfahren werden. Die Daten
kommen auf einen extrem hochohmigen Bus, der nur mit Mᅵhe die
TTL-kompatiblen Eingᅵnge der EPROMs treibt und gerne Lesefehler erzeugt.

Es ist Zufall, ob dieser EPROG 27011 funktioniert oder nicht, es ist
auᅵerdem extrem chipabhᅵngig. Man kann die Dinger zwar auswᅵhlen, man
kann auch die Algorithmen auswᅵhlen, nach denen programmiert werden
soll, aber richtig funktionieren tut das Teil eher nicht.

Abhilfen waren bis her:

- Busterminierung auf den Datenleitungen, 100k nach 5V und 100k nach GND
- Leitungstreiber auf einer externen Platine
- Austausch einzelner LS-IC gegen HS, HCT und ALS

Gebracht hat das alles nichts. Nun bin ich doch etwas ratlos, obwohl der
baugleiche Prommer eines Bekannten, der mir sein Gerᅵt leihweise zur
Verfᅵgung stellte, etwas besser funktioniert. Das heiᅵt, ich konnte
damit versuchsweise einzelne EPROM-Zellen beschreiben und auslesen.

Hat jemand noch ein paar Ideen, wie man das Gerᅵt wieder zum Laufen bringt?

Viele Grᅵᅵe, Holger

Heiko Nocon

unread,
Sep 5, 2009, 8:01:07 PM9/5/09
to
Holger wrote:

>Eine Analyse der Leiterplatte zeigte mir, da� das Ding "broken by

>design" ist. Die serielle Schnittstelle kennt kein Handshake-Verfahren

>und kann von einem Rechner regelrecht �berfahren werden.

Vermutlich hat die urspr�nglich zur Ansteuerung verwendete Software
schlicht R�cksicht auf diese Eigenschaft der Hardware genommen. Ist ja
keine Hexerei, wenn sie die Programmieralgorithmen der Hardware kennt,
kann sie die Daten auch mit der jeweils n�tigen Geschwindigkeit
ausliefern. Ein explizites Handshake ist dann einfach �ber.

>Die Daten
>kommen auf einen extrem hochohmigen Bus, der nur mit M�he die
>TTL-kompatiblen Eing�nge der EPROMs treibt und gerne Lesefehler erzeugt.

Ich tippe eher auf ein Problem der derzeit verwendeten
Steuerungssoftware (bzw. der Umgebung, in der sie derzeit l�uft) als auf
ein Hardwareproblem.

>Hat jemand noch ein paar Ideen, wie man das Ger�t wieder zum Laufen bringt?

Vermutlich handelt es sich bei der Steuerungssoftware um ein
DOS-Programm, richtig? Daf�r designed, unter purem DOS mittels einer
echten 16550-UART (oder dem Vorg�nger) mit der Programmer-Hardware zu
kommunizieren. Und au�erdem daf�r, auf einer Maschine zu laufen, die
nicht wesentlich schneller als wenige Dutzend MHz ist, richtig?

Wenn meine Vermutungen zutreffen, dann sind die zwei L�sungen klar:

1) Gib der Software die Umgebung, die sie braucht.
2) Analysiere sie und schreib' sie so um, da� sie in gew�nschten
Umgebung funktioniert. Oder auch gleich komplett neu, meist ist das
einfacher...

Holger

unread,
Sep 6, 2009, 6:18:12 PM9/6/09
to
Heiko Nocon schrieb:

> Vermutlich handelt es sich bei der Steuerungssoftware um ein
> DOS-Programm, richtig? Daf�r designed, unter purem DOS mittels einer
> echten 16550-UART (oder dem Vorg�nger) mit der Programmer-Hardware zu
> kommunizieren. Und au�erdem daf�r, auf einer Maschine zu laufen, die
> nicht wesentlich schneller als wenige Dutzend MHz ist, richtig?

Das Ding wird von keiner Software gersteuert, die auf einem Rechner
liegt. Die Algorithmen zur Programmierung des EPROMs werden vom
Micorcontroller ausgef�hrt.

> 1) Gib der Software die Umgebung, die sie braucht.
> 2) Analysiere sie und schreib' sie so um, da� sie in gew�nschten
> Umgebung funktioniert. Oder auch gleich komplett neu, meist ist das
> einfacher...

Vermutlich. Ich kann den Controller auslesen, disassemblieren, debuggen,
neu assemblieren, auf einen 8748 brennen und dann laufen lassen. Aber
erstens habe ich keinen passenden Brenner, zweitens keinen Assembler,
drittens keinen Disassembler, der mir den Maschinencode dieses 8748 in
lesbaren Quelltext �bersetzt. Und ich wei� nicht, ob ich derlei
�berhaupt je haben werde.

Dann kommt hinzu, da� der Hersteller Auerswald keinen Support mehr
leistet. Ich kann jetzt die Hardware fixen, hoffend, da� sie dann besser
mit der von mir nicht �nderbaren Firmware zusammenspielt. Ich kann es
aber auch lassen und meine Zeit anderweitig nutzen. Meine Idee ist nun,
einfach einen eigenen Prommer zu bauen. Damit wird es wohl die wenigsten
Probleme geben, hoffe ich, es ist nur die Zeit, die dabei draufgeht.

Aber immer noch besser, als sich kommerzielle Billigl�sungen anzutun,
die dann doch nicht funktionieren und auch nicht zu fixen sind.

Gr��e, Holger

Gerrit Heitsch

unread,
Sep 7, 2009, 4:11:31 AM9/7/09
to
Holger wrote:

> Dann kommt hinzu, da� der Hersteller Auerswald keinen Support mehr
> leistet. Ich kann jetzt die Hardware fixen, hoffend, da� sie dann besser
> mit der von mir nicht �nderbaren Firmware zusammenspielt. Ich kann es
> aber auch lassen und meine Zeit anderweitig nutzen. Meine Idee ist nun,
> einfach einen eigenen Prommer zu bauen. Damit wird es wohl die wenigsten
> Probleme geben, hoffe ich, es ist nur die Zeit, die dabei draufgeht.
>
> Aber immer noch besser, als sich kommerzielle Billigl�sungen anzutun,
> die dann doch nicht funktionieren und auch nicht zu fixen sind.

Ich hab auch noch so einen Programmer irgendwo rumliegen. Probleme hatte
ich damit nie, die primaere Anwendung war hier das Kopieren von ROMs
oder EPROMs auf EPROMs und das hat er immer zuverlaessig getan.

Die Software zur Steuerung ueber RS232 war allerdings eher mies.

Das Netzteil mit dem du das Teil versorgst ist OK?

Gerrit

Holger

unread,
Sep 7, 2009, 4:39:04 AM9/7/09
to
Gerrit Heitsch schrieb:

> Ich hab auch noch so einen Programmer irgendwo rumliegen. Probleme hatte
> ich damit nie, die primaere Anwendung war hier das Kopieren von ROMs
> oder EPROMs auf EPROMs und das hat er immer zuverlaessig getan.

Es h�ngt von der Version der Firmware ab. Ich habe hier einen zweiten
Prommer ausgeliehen bekommen, der ansich funktioniert. Zweitens gibt es
unterschiedliche Versionen der Leiterplatte. Auerswald hat eingesehen,
da� manche EPROMs zum Programmiertwerden eben doch 5.5 Volt auf Vcc
brauchen. Das zweite Problem ist die Streuung der Bauteiledaten. Manche
ICs funktionieren einfach nicht, andere hingegen schon. Zufallsl�sungen.

> Die Software zur Steuerung ueber RS232 war allerdings eher mies.

Naja. Du kannst das Ding auch �ber Picocom (Linux) oder Hyperterminal
(Windows) ansprechen. Alles Gro�buchstaben: Mit I initialisieren, dann
mit S den Status fragen, schickt 0 Cr Lf zur�ck. Dann mit T3 zum
Beispiel den 27256 ausw�hlen, mit R den Slave-Platz auslesen, oder mit M
den Master-Platz auslesen. Es sind solch verr�ckte Fehler wie das Fehlen
einer Textool-Fassung auf dem Master-Steckplatz, die dann besorgen, da�
man das Slave-Eprom nicht fehlerfrei auslesen kann.

> Das Netzteil mit dem du das Teil versorgst ist OK?

Geregeltes Labornetzteil. Wilde Schwingungen konnte ich nirgendwo
messen. Ich werde die Sache jetzt erstmal zur Seite legen. Wenn du das
hast, kannst du mir ja mal ein paar Unterlagen schicken. Mich
interessiert das Schaltbild, ich habe das nur rudiment�r, und die
M�glichkeit, den Maschinencode anzupassen, fehlt mir zur Zeit g�nzlich.

Holger

Gerrit Heitsch

unread,
Sep 7, 2009, 7:23:38 AM9/7/09
to
Holger wrote:
> Gerrit Heitsch schrieb:
>

>> Die Software zur Steuerung ueber RS232 war allerdings eher mies.
>
> Naja. Du kannst das Ding auch �ber Picocom (Linux) oder Hyperterminal
> (Windows) ansprechen. Alles Gro�buchstaben: Mit I initialisieren, dann
> mit S den Status fragen, schickt 0 Cr Lf zur�ck. Dann mit T3 zum
> Beispiel den 27256 ausw�hlen, mit R den Slave-Platz auslesen, oder mit M
> den Master-Platz auslesen. Es sind solch verr�ckte Fehler wie das Fehlen
> einer Textool-Fassung auf dem Master-Steckplatz, die dann besorgen, da�
> man das Slave-Eprom nicht fehlerfrei auslesen kann.

Meiner kam damals komplett ohne Textool-Fassungen, die hab ich erst
nachruesten muessen (mittels Wirewrap-Fassung fuer den Abstand damit
alles in ein Gehaeuse passte usw.


>> Das Netzteil mit dem du das Teil versorgst ist OK?
>
> Geregeltes Labornetzteil. Wilde Schwingungen konnte ich nirgendwo
> messen.

Hier ein Regler aus der 78xx-Reihe, weiss jetzt im Moment nicht ob das
Teil 12V oder 5V wollte.


> Ich werde die Sache jetzt erstmal zur Seite legen. Wenn du das
> hast, kannst du mir ja mal ein paar Unterlagen schicken. Mich
> interessiert das Schaltbild, ich habe das nur rudiment�r, und die
> M�glichkeit, den Maschinencode anzupassen, fehlt mir zur Zeit g�nzlich.

Ich muesste mal im 'Lager' suchen wo die Kiste hingekommen ist. Mit
EPROMs hatte ich schon laenger nichts mehr zu tun.

Gerrit

Gernot Fink

unread,
Sep 7, 2009, 11:40:01 AM9/7/09
to
In article <h82gqt$hoo$1...@aioe.org>,

Holger <inv...@invalid.invalid> writes:
> hast, kannst du mir ja mal ein paar Unterlagen schicken. Mich
> interessiert das Schaltbild, ich habe das nur rudiment�r, und die
> M�glichkeit, den Maschinencode anzupassen, fehlt mir zur Zeit g�nzlich.

Ich hatte zu DOS-Zeiten alles um 87x49 zu bearbeiten. Ob der Selbstbauadapter
zum Lesen und Schreiben noch geht wei� ich nicht. Der Disassembler
funktioniert, hatte aber nie ein Benutzerinterface.
Wenn du den Chipinhalt mailst kann ich ihn in ein etwas besser lesbares
Format wandeln.

p.s. Der 8048 hat intern nur einen externen Interrupt, keinen Uart und nur
einen Timer mit Interrupt.

p.p.s Normal h�tte ich gesagt nimm den WILLEM EPROM PROGRAMMER
Leider scheint es keine offizielle Willem-Homepage mehr zu geben
denn dort sitzt jetzt ein Linkvermarkter.
Also nur kaufen wo die Software mitgeliefert wird.

--
MFG Gernot

Holger

unread,
Sep 7, 2009, 1:18:26 PM9/7/09
to
Gernot Fink schrieb:

> p.p.s Normal h�tte ich gesagt nimm den WILLEM EPROM PROGRAMMER
> Leider scheint es keine offizielle Willem-Homepage mehr zu geben
> denn dort sitzt jetzt ein Linkvermarkter.
> Also nur kaufen wo die Software mitgeliefert wird.

Software nur unter Windoze. �chz!

Holger

Ansgar Strickerschmidt

unread,
Sep 8, 2009, 7:25:26 AM9/8/09
to
Am 07.09.2009, 19:18 Uhr, schrieb Holger <inv...@invalid.invalid>:

> Gernot Fink schrieb:
>
>> p.p.s Normal hᅵtte ich gesagt nimm den WILLEM EPROM PROGRAMMER


>> Leider scheint es keine offizielle Willem-Homepage mehr zu geben
>> denn dort sitzt jetzt ein Linkvermarkter.
>> Also nur kaufen wo die Software mitgeliefert wird.
>

> Software nur unter Windoze. ᅵchz!

Naja, es gibt schon 8039/8048/8748-Cross/Disassembler-Tools fᅵr den PC
(ja, wohl vorwiegend fᅵr DOS/Windows - dafᅵr auch mal als
Inzwischen-Freeware ;) ). Habe sowas neulich selber mal gesucht, in der
Absicht, meinem guten alten Kosmos CP-1-Experimentierrechner mal ins
Getriebe, ᅵh, EPROM zu blicken. Bei meinem Exemplar ist ein 8039 mit
externem EPROM drin. Noch kam ich nicht dazu, aber das Werkzeug habe ich
schon mal...

Apropos CP-1: Wenn man dem Ding auch nur ein kleines bisschen mehr Logik
spendieren wᅵrde und das "Betriebssystem" drauf anpassen mag, mᅵsste sich
da ein Vielfaches an Geschwindigkeit fᅵr den Benutzer erzielen lassen...
dass der zur Laufzeit stᅵndig den Tastatur- und Display-Multiplex macht,
ist ja wohl reichlich unnᅵtig; dem Display spendiert man ein
entsprechendes Latch, und der Tastatur ein Schieberegister wenn mᅵglich
mit Interrupt-Fᅵhigkeit - mal sehen, ob das geht...

Ansgar

--
*** Musik! ***

Oliver Wache

unread,
Sep 11, 2009, 4:22:21 PM9/11/09
to
g.f...@gmx.net (Gernot Fink) schrieb:

>p.p.s Normal hᅵtte ich gesagt nimm den WILLEM EPROM PROGRAMMER


>Leider scheint es keine offizielle Willem-Homepage mehr zu geben
>denn dort sitzt jetzt ein Linkvermarkter.
>Also nur kaufen wo die Software mitgeliefert wird.

Na gut, die willem.org Seite scheint echt weg zu sein :(
Es gibt doch aber noch genug andere Seiten, die sich mit dem Progger
beschᅵftigen.

Diese hier
http://www.silvotronic.de/
http://www.equinox-systems.com
http://www.sivava.com/
zum Beispiel.
Das Beste am Willem ist echt noch die riesige Auswahl an Adaptern und
daᅵ diese echt gᅵnstig sind.

CU, Oliver

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