Wir lassen SMDs automatisch bestuecken und loeten haeufig verdrahtete
Bauteile manuell nach. Die SMD bestueckten Platinen sind eigentlich
sauber genug. Wenn nun manuell nachbestueckt wird, gibt es Spritzer
und haessliche Flecken.
Soweit die Teile eingebaut werden, ist mir das egal. Teilweise gehen
die Platinen aber als Developer Boards nackt an den Kunden und kosten
schon ein paar Euro. Wenn ich ein Teil bei unseren Konkurrenten
bestelle, sehen die aus wie geleckt.
Wir hatten nun versucht, die Platinen in Isopropyl einzuweichen und
abzuspuelen. Das war zwar fuer die beim manuellen Loeten entstandenen
Verunreinigungen gut, aber an den SMD Pads bildeten sich
Salzkristalle, die kaum entfernbar waren.
Durch genaueres Nachfragen beim Bestuecker erfuhren wir, dass die
verwendete Paste nicht in Alkohol loesbar sei, unsere Platine aber
nicht ganz einfach sei, und man diese Paste benutzen muesse. Zudem
sei das Reinigen aus der Mode und nachteilig fuer die Langzeit-
haltbarkeit (Korrosion).
Ich hatte dann mal was von Alkohol/Nitro-Verduennungs-Mischung
gehoert, will davon aber lieber die Finger lassen. (Am Rande war
der witzigste Vorschlag, die Spuelmaschine mit diesem Gemisch zu
fuellen. Das wuerde natuerlich alle Probleme mit einem Schlag
loesen, auch die nicht-elektronischen. :-))
Loesungsvorschlag 1: Beim manuellen Loeten Zinn verwenden, das keine
Reinigung braucht.
Ha ha...wir haben etliche sog. No-Clean Zinns durchprobiert. Das
Flussmittel spritzt teilweise dabei noch uebler, als bei normalem
Zinn vom Laden um die Ecke.
Loesungsvorschlag 2: Teile der Platine mit Schablone abdecken.
Ich kann mir kaum vorstellen, was das fuer eine Schablone sein
soll. In jedem Fall wuerden auch dann haessliche Schmandflecken
an den Loetstellen bleiben.
Zur Zeit buersten wir die Platinen trocken ab, um den groebsten
Dreck zu entfernen. Aber doll sehen die nicht aus. Und wir
muessten den Preis bei dem Aufwand eigentlich verdoppeln.
Was macht Ihr so? Ach ja, wir fertigen keine super grossen
Stueckzahlen, i.d.R. wenige hundert.
Besten Dank fuer die Muehe.
Harald Kipp
Wenn deine ungewoehnliche Loetpaste nicht mit Oranex abgehen
sollte, frag halt den Platinenhersteller, womit sie abgeht.
Nitroverduennung ist selbstverstaendlich ungeeignet, FCKW aus
der Mode.
--
Manfred Winterhoff, mawin at gmx.net, remove NOSPAM if replying
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.e-online.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
|> Wir hatten nun versucht, die Platinen in Isopropyl einzuweichen und
|> abzuspuelen. Das war zwar fuer die beim manuellen Loeten entstandenen
|> Verunreinigungen gut, aber an den SMD Pads bildeten sich
|> Salzkristalle, die kaum entfernbar waren.
Vesuch mal mit Kontakt LR nachzuspülen...
--
Georg Acher, ac...@in.tum.de
http://www.in.tum.de/~acher/
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
> Wir lassen SMDs automatisch bestuecken und loeten haeufig verdrahtete
> Bauteile manuell nach. Die SMD bestueckten Platinen sind eigentlich
> sauber genug. Wenn nun manuell nachbestueckt wird, gibt es Spritzer
> und haessliche Flecken.
ganz gut funktioniert die "Waesche" von Cramolin (gibts z.B. bei Segor).
Damit und mit einer Zahnbuerste o.ae. und noch etwas Druckluft loesen
sich Flussmittelreste ganz gut. Ob nun auch das spezielle Deiner
Bestuecker weiss ich aber auch nicht.
Gruss
Hartmut
> ....
> Was macht Ihr so? Ach ja, wir fertigen keine super grossen
> Stueckzahlen, i.d.R. wenige hundert.
Ultraschallreinigung. Wir benutzen ein Ultraschallreinigungsgerät
aus der RK-Serie von Bandelin (http://www.bandelin.com) mit dem
Reinigungsmittel Tickopur TR 14 (speziell für Flussmittel).
Destilliertes Wasser für das Bad verwenden, nach der Reinigung
gründlich mit Wasser nachspülen, dann ist das Ergebnis perfekt.
Hier noch ein PDF zur Funktionsweise:
http://www.hmi.de/bereiche/I/DS/sei/archiv/2002-04/vortrag/seehawer_carsten_folien.pdf
Grüße
Thomas
> Ultraschallreinigung. Wir benutzen ein Ultraschallreinigungsgerät
hatte ich auch ueberlegt, dann aber vermutet, dass die Bauteile
darunter leiden. Wir haben u.a. drei Quarze auf einer Platine.
Hast Du da Erfahrungen?
Harald Kipp
Das haben wir gar nicht erst versucht. Die Bauteile müssen natürlich
US-waschbar sein, und Quarze oder Resonatoren sind es in der Regel
nicht. Also bestücken wir (bedrahtete) Quarze einfach nach dem Waschen.
Die paar Fluxspritzer sind ja wohl tolerierbar ...
Wir waschen übrigens unsere Platinen nur noch in Ausnahmefällen. Die
SMD-Vorbestückung ist sehr sauber, und nach der Handbestückung der
bedrahteten Bauteile ist nur wenig Flux zu sehen (0.7er FLUITIN "S"
1532). Wenn's natürlich perfekt aussehen soll oder extrem hochohmige
Bereiche betroffen sind, bleibt nur die gründliche Reinigung. Und dabei
haben wir mit dem beschriebenen Verfahren gute Erfahrungen gemacht.
Du könntest die Platinen mittels einer Halterung genau auf die
Badoberfläche aufsetzen (oder noch besser einen schwimmenden Rahmen
benutzen, um dem absinkenden Pegelstand entgegenzuwirken ;-)), so dass
die kritischen Bauteile nicht in die Reinigungsflüssigkeit eintauchen.
Nur so eine Idee, aber ich könnte mir vorstellen, dass die dann noch
über die Platine bzw. die Anschlussbeinchen übertragene Energie
unschädlich ist.
Thomas
Also wir haben auch ein US-Gerät und hatten noch keine Probleme mit
Quarzen und bei uns sitzt auf fast jeder Print mindestens eines.
Allerdings oxidiert zumindest unsere Tickopurlösung (genaue Nummer
weiß ich nicht auswendig) das Zinn. Die lasche Heizung der US-Bäder
macht es aber für einzelne Platinen etwas umständlich. Wenn du mehrere
wäscht, sollte es sich aber auszahlen. Die Idee mit dem Geschirrspüler
finde ich aber auch gut, würde aber nicht über 55°C gehen.
Wir machen im Moment vorwiegend Einzelstücke und da putzen wir
üblicherweise mit IPA und einem gekürzten Borstenpinsel (wird so zur
Minibürste). Keine Kunsstoffborsten und keine Wattestäbchen mit
Plastikstiel nehmen, das Zeug findest du sonst auf der Print wieder.
Robert
Dipl.Ing. Robert Hoffmann
robert_...@utanet.at
>Durch genaueres Nachfragen beim Bestuecker erfuhren wir, dass die
>verwendete Paste nicht in Alkohol loesbar sei, unsere Platine aber
>nicht ganz einfach sei, und man diese Paste benutzen muesse. Zudem
>sei das Reinigen aus der Mode und nachteilig fuer die Langzeit-
>haltbarkeit (Korrosion).
Ein - hier nicht unbekannter - Mandant hat ein ähnliches Problem. Er
produziert u.a. für die Medizintechnik. Drot wird Wert auf gereinigte
Platinen gelegt - weil Flußmittelreste (abgeblich) zu Korrosion führen
können.
Beste Grüße
Dr. Michael König
--
RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
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