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Ringkern bewickeln- Zählen der Windungen (Einsatz als Induktivität)

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Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 19, 2005, 6:33:10 AM3/19/05
to
Hallo!

Ich möchte eine Induktivität als Ringkernspule ausführen, dazu müsste
ich die aufzubringenden Windungen ziemlich genau kennen (gehen
quadratisch ein).

Was ich bis jetzt im Internet gefunden habe war folgendes: "Drähte" im
Inneren des Ringes abzählen-> entspricht dann den Windungen. Oder auch-
wenn der Draht zum ersten Mal durch den Ringkern gesteckt wird, so zählt
dies schon als eine Windung.

Wenn ich mir eine Ringkernspule aufrecht stehend denke, dann ist die
letzte Windung keine vollständige Windung, es fehlt immer die höhe des
Ringkerns für eine weitere vollständige Windung.

Ich habe jetzt gedacht, dass ich ausrechne wie viel vom Umfang fehlt und
beziehe das auf den vollen Umfang (rechteckiger Querschnitt).

Sieht dann so aus:
(da-di+h)/(da-di+2h)=x

da: Außendurchmesser des Ringkerns
di: Innendurchmesser des Ringkerns
h: Höhe des Ringkerns
x: "minimale Windung"

Bei einem T20 Kern mit da=5,08mm, di=2,24mm und h=1,78mm bedeutet das
dann, dass man minimal 0,722 Windungen aufbringen kann.
Zählt man innen jetzt also 11 "Drähte", dann sind es in Wirklichkeit
10,722 Windungen oder nicht?

Die fehlenden 0,278 Windungen machen schon etwas aus...

Danke!

MfG, Heiko.

MaWin

unread,
Mar 19, 2005, 6:42:58 AM3/19/05
to
"Heiko Weinbrenner" <nospa...@ish.de> schrieb im Newsbeitrag
news:423c0dfd@news-fe-01...

>
> Die fehlenden 0,278 Windungen machen schon etwas aus...
>

Und wie laeuft die Leitung auf der Platine weiter ?
Unter der Spule durch ?
Dann ist die Windung wieder da (mit groesserer
Streuinduktivitaet und weniger Kopplung).
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.


Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 19, 2005, 6:55:23 AM3/19/05
to
MaWin schrieb:

Hallo!

> Und wie laeuft die Leitung auf der Platine weiter ?
> Unter der Spule durch ?
> Dann ist die Windung wieder da (mit groesserer
> Streuinduktivitaet und weniger Kopplung).

Stimmt, da sollte man auch drauf achten.
Aber ich hatte da eher soetwas im Kopf:

||Ringkern
||
>---| |--->
/ \
"Zuleitungen" "Anschlussbeinchen"

(created by AACircuit v1.28 beta 10/06/04 www.tech-chat.de)

MfG, Heiko.

Joerg

unread,
Mar 21, 2005, 9:01:37 PM3/21/05
to
Hallo Heiko,

Alte Faustregel: Jedesmal wenn der Draht durchs Loch geht, ist das eine
Windung. Auch wenn der Draht erstmal weiter bis Palermo verlaeuft.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 6:37:42 AM3/22/05
to
Wolfgang Horejsi schrieb:

Hallo!

> Denk dir das Ganze mit einem Kondensator zu einem Schwingkreis ergänzt. Nun
> ist es egal, ob die Wicklung ganz herum geht und dort auf einen
> unbedrahteten Kondensator trifft, oder ob du nur eine halbe Wicklung hast,
> die dann natürlich mit einem bedrahteten Kondensator verbunden ist. Irgendwo
> schliesst sich der Kreis.

Wie MaWin schon sagte:


"Dann ist die Windung wieder da (mit groesserer
Streuinduktivitaet und weniger Kopplung)."

Das "Feld" dieser "Windung" geht ja auch nur zu einem Teil durch den
"verstärkenden" Kern, die Induktivität wird doch dann auch nicht so sein
wie bei einer "richtigen" Windung.

Am Ende bleibt wohl nur wickeln und messen, was?

MfG, Heiko.

Wolfgang Horejsi

unread,
Mar 22, 2005, 6:28:17 AM3/22/05
to
"Heiko Weinbrenner" <nospa...@ish.de> schrieb im Newsbeitrag
news:423fddfe@news-fe-01...

> > Alte Faustregel: Jedesmal wenn der Draht durchs Loch geht, ist das eine
> > Windung. Auch wenn der Draht erstmal weiter bis Palermo verlaeuft.
>
> Irgendwie will ich das nicht glauben ;)
>
> Also als Beispiel habe ich einen Ringkern T20-10 (AL=1,6nH/(N^2)).
> Wenn ich da jetzt den Draht "durch stecke", dann habe ich 1,6nH?
> Ich brauche die Induktivität so genau wie möglich, deshalb ja auch meine
> Berechnung mit dem Umfang.

Denk dir das Ganze mit einem Kondensator zu einem Schwingkreis ergänzt. Nun
ist es egal, ob die Wicklung ganz herum geht und dort auf einen
unbedrahteten Kondensator trifft, oder ob du nur eine halbe Wicklung hast,
die dann natürlich mit einem bedrahteten Kondensator verbunden ist. Irgendwo
schliesst sich der Kreis.

--
Wolfgang Horejsi


Uwe Hercksen

unread,
Mar 22, 2005, 10:00:48 AM3/22/05
to

Heiko Weinbrenner schrieb:


>
> Also als Beispiel habe ich einen Ringkern T20-10 (AL=1,6nH/(N^2)).
> Wenn ich da jetzt den Draht "durch stecke", dann habe ich 1,6nH?
> Ich brauche die Induktivität so genau wie möglich, deshalb ja auch meine
> Berechnung mit dem Umfang.

Hallo,

natürlich hat der Kern auch seine Exemplarstreuung, Nichtlinearität,
Temperaturabhängigkeit usw.

Wenn Dir die Induktivitätsänderung bei einer Windung mehr oder weniger
zu gross ist, dann musst Du einen anderen Kern nehmen.

Aber auch wenn Du Dich auf den Kopf stellst, es wird Dir nicht gelingen
Induktivitäten so genau zu realisieren wie man es bei Kondensatoren kann.

Was hast Du denn mit der möglichst genauen Induktivität vor?
Normalerweise versucht man Schaltungen so zu realisieren das man ohne
möglichst genaue Induktivitäten auskommt.

Bye

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 11:04:29 AM3/22/05
to
Uwe Hercksen schrieb:

Hallo!

> natürlich hat der Kern auch seine Exemplarstreuung, Nichtlinearität,
> Temperaturabhängigkeit usw.

Stimmt auch wieder...

> Wenn Dir die Induktivitätsänderung bei einer Windung mehr oder weniger
> zu gross ist, dann musst Du einen anderen Kern nehmen.

Ich habe da nicht so viel Auswahl, aber ich werde mal ein paar Tabellen
anlegen, von welchen ich dann ablesen kann welcher Kern für welche
Induktivität günstiger ist.

> Aber auch wenn Du Dich auf den Kopf stellst, es wird Dir nicht gelingen
> Induktivitäten so genau zu realisieren wie man es bei Kondensatoren kann.

Immer gut zu wissen, dass Andere auch Probleme haben ;)

> Was hast Du denn mit der möglichst genauen Induktivität vor?
> Normalerweise versucht man Schaltungen so zu realisieren das man ohne
> möglichst genaue Induktivitäten auskommt.

Es geht um einen Chebyshev-I-Tiefpass, der natürlich am besten so
funktionieren soll, wie er geplant war... (näheres in der Antwort auf
Ulrichs Beitrag). Abstimmen möchte ich da eigentlich auch nichts bei
siebter Ordnung.

Danke!

MfG, Heiko.


Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 11:07:09 AM3/22/05
to
Stephan Heidrich schrieb:

> Dann mußt Du die Induktivität der fertig gewickelten
> Ringkernspule sowieso ausmessen, weil die AL-Werte gleicher
> Ringkerne deutlich voneinander abweichen können!

Also wickeln, messen und nach Bedarf neu wickeln.
Dann werde ich das auch beherzigen ;)

Ganz schön "ungewohnt", wenn man zum ersten Mal etwas analoges macht...
Sonst gibt es ja immer nur 0 und 1 :)

Danke!

MfG, Heiko.

Marte Schwarz

unread,
Mar 22, 2005, 12:03:48 PM3/22/05
to
Hallo Heiko,

> Es geht um einen Chebyshev-I-Tiefpass, der natürlich am besten so
> funktionieren soll, wie er geplant war... (näheres in der Antwort auf
> Ulrichs Beitrag). Abstimmen möchte ich da eigentlich auch nichts bei
> siebter Ordnung.

darf man auch noch wissen, wozu man solch genaue Tiefpässe 7. Ordnung
braucht, die man denn auch noch mit Induktivitäten realisieren möchte? (was
man ja wirklich nicht will)

Marte


Joerg

unread,
Mar 22, 2005, 3:06:50 PM3/22/05
to
Hallo Marte,

>>Ganz schön "ungewohnt", wenn man zum ersten Mal etwas analoges macht...
>>Sonst gibt es ja immer nur 0 und 1 :)
>

> genau den Eindruck hatte ich bisher bekommen...

Nun ja, der Pfiff in der analogen Schaltungstechnik ist, alles so zu
entwerfen, dass sich die Chose selbst abgleicht. Stichwort Servo.
Ausgemessene Bauelemente oder gar Trimmer sind in der industriellen
Serienproduktion absolut verpoent.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 3:12:02 PM3/22/05
to
Martin schrieb:

Hallo!

> Sicher, es macht ja auch was aus, ob du alle Windungen knapp
> nebeneinander hast, oder gleichmässig um den Kern verteilt. Je höher
> die Ordnung des Filters (auch die Anzahl der Bauteile) ist, umso
> geringer wirken sich in der Praxis auch die Streuungen einzelner
> Bauteile aus.

Das ist doch schon einmal interessant.
Ich werde meine Schaltung dann mal in PSpice etwas durchnudeln ;)

> Wird es ein Serienprodukt, weswegen du den Abgleich scheust?

Es könnte vielleicht mal eines werden (aber sehr unwahrscheinlich).

Danke!

MfG, Heiko.

Michael Rübig

unread,
Mar 22, 2005, 9:41:32 AM3/22/05
to
Hi,

> Wenn ich da jetzt den Draht "durch stecke", dann habe ich 1,6nH?
> Ich brauche die Induktivität so genau wie möglich, deshalb ja auch meine
> Berechnung mit dem Umfang.

Für was brauchst Du denn so eine genaue Induktivität?

Michael

Martin

unread,
Mar 22, 2005, 4:12:55 PM3/22/05
to
Am Tue, 22 Mar 2005 21:12:02 +0100 schrieb Heiko Weinbrenner
<nospa...@ish.de>:

> Martin schrieb:
>
> Hallo!
>
>> Sicher, es macht ja auch was aus, ob du alle Windungen knapp
>> nebeneinander hast, oder gleichmässig um den Kern verteilt. Je höher
>> die Ordnung des Filters (auch die Anzahl der Bauteile) ist, umso
>> geringer wirken sich in der Praxis auch die Streuungen einzelner
>> Bauteile aus.
>
> Das ist doch schon einmal interessant.
> Ich werde meine Schaltung dann mal in PSpice etwas durchnudeln ;)

Das hilft. Hat mir ein (Ex-)Kollege auch mal eindrucksvoll gezeigt. 5
poliges Bandpaßfilter zw. Limiter und digitalem FM-Demodulator bei
1..2MHz. Mußte abgleichfrei und über großen Temp-Bereich sein -
selbstverständlich mit standard SMD 5%-Cs und 5..10%-Ls. Mit der
Simulation, wo er alle Parameter variierte, konnte er zeigen, daß die
Durchlaß/Sperrgrenzen eingehalten werden. Einige dB Welligkeit waren hier
aber kein Problem.


>
>> Wird es ein Serienprodukt, weswegen du den Abgleich scheust?
>
> Es könnte vielleicht mal eines werden (aber sehr unwahrscheinlich).
>

Dann könntest du erstmal mit abgeglichenen/selektierten Bauteilen arbeiten
und dies erst vor einer ev. Serienproduktion anpassen, wenn der Rest geht
und der Auftrag in Sichtweite ist.

--
Martin

Axel Schwenke

unread,
Mar 22, 2005, 10:14:16 AM3/22/05
to
Heiko Weinbrenner <nospa...@ish.de> wrote:
> Joerg schrieb:

>
>> Alte Faustregel: Jedesmal wenn der Draht durchs Loch geht, ist das eine
>> Windung. Auch wenn der Draht erstmal weiter bis Palermo verlaeuft.
>
> Irgendwie will ich das nicht glauben ;)

So kenne ich das auch.

> Also als Beispiel habe ich einen Ringkern T20-10 (AL=1,6nH/(N^2)).

> Wenn ich da jetzt den Draht "durch stecke", dann habe ich 1,6nH?
> Ich brauche die Induktivität so genau wie möglich, deshalb ja auch meine
> Berechnung mit dem Umfang.

Wenn du es genauer brauchst, nimm einen Kern mit weniger A_L.
Oder was abgleichbares (Schalenkern z.B.)


XL

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 11:09:26 AM3/22/05
to
Axel Schwenke schrieb:

Hallo!

> Wenn du es genauer brauchst, nimm einen Kern mit weniger A_L.
> Oder was abgleichbares (Schalenkern z.B.)

Abgleichbar möchte ich vermeiden.
Mit den Kernen mache ich wie gesagt mal "Tabellen".

Danke!

MfG, Heiko.

Martin

unread,
Mar 22, 2005, 1:43:13 PM3/22/05
to
Am Tue, 22 Mar 2005 12:37:42 +0100 schrieb Heiko Weinbrenner
<nospa...@ish.de>:

> Wolfgang Horejsi schrieb:

Sicher, es macht ja auch was aus, ob du alle Windungen knapp nebeneinander
hast, oder gleichmässig um den Kern verteilt. Je höher die Ordnung des
Filters (auch die Anzahl der Bauteile) ist, umso geringer wirken sich in

der Praxis auch die Streuungen einzelner Bauteile aus. Wird es ein

Serienprodukt, weswegen du den Abgleich scheust?

--
Martin

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 10:59:04 AM3/22/05
to
Ulrich Strate schrieb:

Hallo!

> Ich tippe 'mal auf "Tiefpaßfilter, das einem DDS nachgeschaltet werden
> soll"..;-)

Och... ;)

> Aber daß es dort auf 0,278 Windungen ankommen soll, möchte ich ebenfalls
> bezweifeln. Geeignete Meßgeräte (vor allem die zum Durchmessen der
> fertiggestellten Schaltung) sind da immer besser als Kataloge mit
> Al-Werten..

Soll halt so genau wie möglich werden (es geht um einen Chebyshev I-
Tiefpass, da möchte ich natürlich eine sehr kleine Welligkeit im
Durchlassbereich und eine große Dämpfung im Sperrbereich haben).

So viel macht es dann wirklich nicht aus, aber ich will es so gut wie
möglich "durchplant" haben. Nicht, dass ich mir eine Platine ätzen lasse
und dann feststelle, dass ich einen anderen Kern benötige und dann auf
der Platine "rumpfuschen" muss, weil die Bohrlöcher nicht mehr passen.

Danke!

MfG, Heiko.

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 12:18:22 PM3/22/05
to
Marte Schwarz schrieb:

Hallo!

> darf man auch noch wissen, wozu man solch genaue Tiefpässe 7. Ordnung
> braucht, die man denn auch noch mit Induktivitäten realisieren möchte? (was
> man ja wirklich nicht will)

Wie "bemerkt"- ein Tiefpassfilter, welches als Anti-Aliasing- Filter dient.

Wie führt man denn ein Tiefpassfilter ohne Induktivitäten aus, dessen
Sperrdämpfung bei 90MHz einsetzt (sollte 40dB sein) und Frequenzen bis
65MHz ohne nenneswerten Verlust (maximal 1dB) durchlässt?

MfG, Heiko.

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 22, 2005, 3:57:22 AM3/22/05
to
Joerg schrieb:

Hallo!

> Alte Faustregel: Jedesmal wenn der Draht durchs Loch geht, ist das eine
> Windung. Auch wenn der Draht erstmal weiter bis Palermo verlaeuft.

Irgendwie will ich das nicht glauben ;)

Also als Beispiel habe ich einen Ringkern T20-10 (AL=1,6nH/(N^2)).


Wenn ich da jetzt den Draht "durch stecke", dann habe ich 1,6nH?
Ich brauche die Induktivität so genau wie möglich, deshalb ja auch meine
Berechnung mit dem Umfang.

MfG, Heiko.

Ulrich Strate

unread,
Mar 22, 2005, 10:17:53 AM3/22/05
to

Ich tippe 'mal auf "Tiefpaßfilter, das einem DDS nachgeschaltet werden
soll"..;-)


Aber daß es dort auf 0,278 Windungen ankommen soll, möchte ich ebenfalls
bezweifeln. Geeignete Meßgeräte (vor allem die zum Durchmessen der
fertiggestellten Schaltung) sind da immer besser als Kataloge mit
Al-Werten..

Gruß
Ulrich

Marte Schwarz

unread,
Mar 22, 2005, 12:14:15 PM3/22/05
to
Hallo Heiko,

>> Aber daß es dort auf 0,278 Windungen ankommen soll,

Windungen werden mit ganzen Zahlen gezählt, und die erste hat man auch
automatisch, wenn man durch Loch ist. Jeder LEM-Stromsensor funktioniert nur
deswegen.

> Soll halt so genau wie möglich werden (es geht um einen Chebyshev I-
> Tiefpass, da möchte ich natürlich eine sehr kleine Welligkeit im
> Durchlassbereich und eine große Dämpfung im Sperrbereich haben).

Oh weh, klingt nach HiFi-Fetisch.

> So viel macht es dann wirklich nicht aus, aber ich will es so gut wie
> möglich "durchplant" haben.

Da stellt sich die Frage, was man unter "durchplant" und "gut" versteht.
IMHO ist nur dann eine Schaltung gut durchplant, wenn sie mit bezahlbaren
Toleranzen immer noch sinnvolle Grenzwerte einhält. Eine bedingt geeignete
Möglichkeit hierfür ist die Variation der Parameter in Spice oder die
Einführung von entsprechenden Sicherheitsreserven. Auf alle Fälle aber
zunächst einmal in der gründlichen Verifizierung der Sezifikation.
"Möglichst gut" geht mit "beliebig (un-)endlichem" Aufwand.

Marte


Stephan Heidrich

unread,
Mar 22, 2005, 10:06:44 AM3/22/05
to
> Am 22.03.05, schrieb Heiko Weinbrenner:

>
> Ich brauche die Induktivität so genau wie möglich, deshalb
> ja auch meine Berechnung mit dem Umfang.

Dann mußt Du die Induktivität der fertig gewickelten
Ringkernspule sowieso ausmessen, weil die AL-Werte gleicher
Ringkerne deutlich voneinander abweichen können!


Gruß,
Stephan

Marte Schwarz

unread,
Mar 22, 2005, 12:04:36 PM3/22/05
to
Hallo Heiko,

> Ganz schön "ungewohnt", wenn man zum ersten Mal etwas analoges macht...
> Sonst gibt es ja immer nur 0 und 1 :)

genau den Eindruck hatte ich bisher bekommen...

Marte


Marte Schwarz

unread,
Mar 23, 2005, 4:55:46 AM3/23/05
to
Hallo Heiko,

> Wie führt man denn ein Tiefpassfilter ohne Induktivitäten aus, dessen
> Sperrdämpfung bei 90MHz einsetzt (sollte 40dB sein) und Frequenzen bis
> 65MHz ohne nenneswerten Verlust (maximal 1dB) durchlässt?

am besten gar nicht. Da ist dann schon der prinzipielle Aufbau faul. Ein
solches Filter wirst Du nur sehr sehr teuer und nur für einen kleinen
Temperaturbereich realisieren können, weil Dir die Toleranzen und
Temperatur- und Alterungsdriften der Bauteile Dein Filter ständig verbiegen
werden. Kerne würde ich da prinzipiell vermeiden wollen. Mit den
kondensatoren könnte das mit teuren Spezialtypen klappen, und die
Induktivitäten kannst Du durch auseinanderziehen der Spulen ggfs hintrimmen,
danach aber schnell und gut fixieren und hoffen, dass das Übersprechen der
Induktivitäten untereinander Dein Filter nicht killt.
Wenn überhaupt, dann ist das eine Aufgabe für einen ganz ausgefuchsten
analogelektroniker und kein Anfängerstück, dessen solltest Du Dir klar sein.
Dass das auf der ersten Platine klappt wage ich zu bezweifeln.

Marte


Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 23, 2005, 5:28:33 AM3/23/05
to
Marte Schwarz schrieb:

Hallo!

> Kerne würde ich da prinzipiell vermeiden wollen.

Naja, bei kommerziellen Filtern in diesen Bereichen werden SMD-
Induktivitäten und SMD- Kondensatoren benutzt.
Bei meinen Forderungen ist ja auch bewusst noch ein
"Sicherheitsspielraum" enthalten.

> [...] und hoffen, dass das Übersprechen der

> Induktivitäten untereinander Dein Filter nicht killt.

Das Problem hätte man dann bei Ringkernen ja nicht oder doch?

> Wenn überhaupt, dann ist das eine Aufgabe für einen ganz ausgefuchsten
> analogelektroniker und kein Anfängerstück, dessen solltest Du Dir klar sein.
> Dass das auf der ersten Platine klappt wage ich zu bezweifeln.

Es soll halt funktionieren- Testplatinen kann ich ja, bis es
funktioniert, selber ätzen.

Danke!

MfG, Heiko.

Marte Schwarz

unread,
Mar 23, 2005, 6:30:43 AM3/23/05
to
Hi Heiko,

> Naja, bei kommerziellen Filtern in diesen Bereichen werden SMD-
> Induktivitäten und SMD- Kondensatoren benutzt.

bist Du Dir sicher, dass es so was kommerziell schon fertig gibt? Dann kauf
Dir das lieber als Modul ein.

> Bei meinen Forderungen ist ja auch bewusst noch ein "Sicherheitsspielraum"
> enthalten.

Das ist IMHO der falsche Ansatz.

>> [...] und hoffen, dass das Übersprechen der Induktivitäten untereinander
>> Dein Filter nicht killt.
> Das Problem hätte man dann bei Ringkernen ja nicht oder doch?

richtig.

> Es soll halt funktionieren- Testplatinen kann ich ja, bis es funktioniert,
> selber ätzen.

Sag bitte Bescheid, wenn das Teil läuft. Das will ich mir dann gerne
ansehen. So fähige Ings, die so etwas als Einsteigerproblem lösen, sind
gesuchte Leute...

Marte


Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 23, 2005, 8:07:57 AM3/23/05
to
Franz Glaser schrieb:

Hallo!

> Ich habe (so gut ich konnte) den zerfieselten thread durchgelesen und
> trotzdem nicht herausgefunden, in welchem Frequenzbereich, wenixtens
> in Zehnerpotenzen, dat Dingens eingesetzt werden soll.

Tiefpass, Durchlassbereich bis 65MHz, Sperrdämpfung bei 90MHz ca. 40dB.
Eine Welligkeit von bis zu 1dB wäre noch tolerabel.

> Ringkern halte ich ehrlich gesagt für die ungenaueste vorstellbare
> Eisenform ohne irgendwem weh tun zu wollen.

Ich bin jetzt auf fertige Induktivitäten umgesprungen.

> Wahrscheinlich steh ich grad auf meiner Leitung: Tschebyscheff-Filter
> hab ich spulenlos gebaut,

Als hintereinander geschaltete RC- Glieder?
Wie war denn dann die Durchlassdämpfung?

MfG, Heiko.

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 23, 2005, 7:33:28 AM3/23/05
to
Marte Schwarz schrieb:


> bist Du Dir sicher, dass es so was kommerziell schon fertig gibt? Dann kauf
> Dir das lieber als Modul ein.

Das gibt es ja nur "als insgesamt"- ich brauche nur den Tiefpass.
Ich werde aber wohl jetzt auch auf "Fertiginduktivitäten" umsteigen ;)

> Das ist IMHO der falsche Ansatz.

Wie macht man es denn richtig?
Ich habe jetzt einen Filter mit ziemlich "scharfen" Forderungen
erstellt, in der Hoffnung, dass es dann in der Realität nicht zu sehr
"aus dem Ruder läuft".

> Sag bitte Bescheid, wenn das Teil läuft. Das will ich mir dann gerne
> ansehen.

Du machst einen ja Mut ;)

Danke!

MfG, Heiko.

Franz Glaser

unread,
Mar 23, 2005, 8:04:25 AM3/23/05
to
Marte Schwarz wrote:

Das ist auch nicht grad die feine Art :-&

Ich habe (so gut ich konnte) den zerfieselten thread durchgelesen und
trotzdem nicht herausgefunden, in welchem Frequenzbereich, wenixtens
in Zehnerpotenzen, dat Dingens eingesetzt werden soll.

Ringkern halte ich ehrlich gesagt für die ungenaueste vorstellbare
Eisenform ohne irgendwem weh tun zu wollen. Es sei denn, das Eisen
besteht zu ~30% aus Keramik. Dann haz aber kaum mehr ein Mü, das den
Namen wert ist und streuen tuz auch rundherum. Wehe wenn ein DC drauf
kommt, dann jagt's das Eisen in die Sättigung, daß es nur so eine
hysterische Therese wird!

Wahrscheinlich steh ich grad auf meiner Leitung: Tschebyscheff-Filter

hab ich spulenlos gebaut, Cauer-Filter hab ich mit Spulen gebaut und
die waren meist spar-transformatorisch gewickelt zwecks Anpassung an
die geforderte Impedanz bei gegebenem Kapazitätsfenster.
Aber das ist alles schon 30+ Jahre her und deswegen will ich da nicht
klugscheißerln.

MfG
--
"5 Köpfe denken in 1 h produktiver als 1 Kopf in 5 h".
Das sagen die 4 Köpfe mehrheitlich, die sich nach der
1-h-Besprechung mit dem 5-h-Einzeldenker selber auch
für Produktive halten.

horst-d.winzler

unread,
Mar 23, 2005, 8:25:51 AM3/23/05
to
Franz Glaser schrieb:

>>Sag bitte Bescheid, wenn das Teil läuft. Das will ich mir dann gerne
>>ansehen. So fähige Ings, die so etwas als Einsteigerproblem lösen, sind
>>gesuchte Leute...
>
>
> Das ist auch nicht grad die feine Art :-&
>
> Ich habe (so gut ich konnte) den zerfieselten thread durchgelesen und
> trotzdem nicht herausgefunden, in welchem Frequenzbereich, wenixtens
> in Zehnerpotenzen, dat Dingens eingesetzt werden soll.

Gut, ich gestatte mir, dir katholischen Protestanten - oder wars
umgekehrt - auf die "Sprünge" zu helfen.

Es geht um einen DDS AD9851. Er wird mit 180MHz getaktet. Somit
liegt die obere Frequenzgrenze bei 180MHz : 3 = 60MHz. Es geht
aber auch bis 70MHz. Die Ausgangsamplitude folgt einer sinx/x
Kurve. Um eine Amplitudenregelung wird man nicht herumkommen. Für
das Ausgangsfilter eignen sich SMD Bauteile vorzüglich.
--
gruss horst-dieter

horst-d.winzler

unread,
Mar 23, 2005, 8:31:40 AM3/23/05
to
Heiko Weinbrenner schrieb:

> Als hintereinander geschaltete RC- Glieder?
> Wie war denn dann die Durchlassdämpfung?
>
> MfG, Heiko.

Heiko, bei dieser Frequenz waren wir bei LC Filter.
Mir scheint, das dein Rechenprogramm schlicht zu genau ist. Du
benötigst einen Rechenschieber. Dieses, eigentlich museale
Rechengerät hat einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Es
schützt die damit Rechnenden vor völlig überzogenen Ansichten
über Genauigkeit der Bauteile ;-)
Es wurde auch schon geschrieben, Ringkerne und Tk. Zwei
Gegensätze begegnen sich.

--
gruss horst-dieter

Norbert Hahn

unread,
Mar 23, 2005, 8:40:28 AM3/23/05
to
Heiko Weinbrenner <nospa...@ish.de> wrote:

>Ganz schön "ungewohnt", wenn man zum ersten Mal etwas analoges macht...
>Sonst gibt es ja immer nur 0 und 1 :)

Hm, in der digitalen Welt gibt es doch auch true, false und maybe

SCNR
Norbert

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 23, 2005, 8:50:24 AM3/23/05
to
horst-d.winzler schrieb:

Hallo!

> Es geht um einen DDS AD9851. Er wird mit 180MHz getaktet. Somit liegt
> die obere Frequenzgrenze bei 180MHz : 3 = 60MHz. Es geht aber auch bis
> 70MHz.

Kommt halt darauf an, wie gut man das Tiefpassfilter hinbekommt...
65MHz brauche ich aber unbedingt.

> Die Ausgangsamplitude folgt einer sinx/x Kurve. Um eine
> Amplitudenregelung wird man nicht herumkommen.

Na, hoffentlich doch.
Ich habe am Ende einen "Spielraum" von ca. 3,5dB.
Der AD9851 soll laut AD bei 65MHz einen "Schwund" von 1,95dB haben
(könnte man mit der si- Funktion bestimmt auch nachrechnen, aber ich
vertraue dann direkt mal dem java- applet ;) )- dann bleibt mir für das
Filter ein "Spielraum" von 1,55dB, da wäre dann aber der Übertrager noch
nicht drin...

> Für das Ausgangsfilter
> eignen sich SMD Bauteile vorzüglich.

Das hört sich doch sehr gut an.
Wenn Bernd Kaa das bei 580MHz gemacht hat, dann sollte das doch hier
auch gehen...

Danke!

MfG, Heiko.

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 23, 2005, 8:52:44 AM3/23/05
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horst-d.winzler schrieb:

Hallo!

> Heiko, bei dieser Frequenz waren wir bei LC Filter.

Wollte ich doch meinen...

> Mir scheint, das dein Rechenprogramm schlicht zu genau ist. Du benötigst
> einen Rechenschieber. Dieses, eigentlich museale Rechengerät hat einen
> nicht zu unterschätzenden Vorteil. Es schützt die damit Rechnenden vor
> völlig überzogenen Ansichten über Genauigkeit der Bauteile ;-)

:)

Ok, ich werde die Werte jetzt auch nicht mehr zu ernst nehmen.
Schon garnicht nach ein paar Spice spielereien ;)

> Es wurde auch schon geschrieben, Ringkerne und Tk. Zwei Gegensätze
> begegnen sich.

Ja, ich mach das jetzt mit SMD- Induktivitäten.

Aber nebenbei: wofür eignen sich dann Ringkerne?
Nur Transformatoren und Drosseln?

MfG, Heiko.

horst-d.winzler

unread,
Mar 23, 2005, 9:04:08 AM3/23/05
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Heiko Weinbrenner schrieb:

> Aber nebenbei: wofür eignen sich dann Ringkerne?
> Nur Transformatoren und Drosseln?
>
> MfG, Heiko.
>

Ihr großer Vorteil liegt im sehr geringen Streufeld. Und damit
auch in ihrer hohen Güte bei geringerer Größe.
In der analogen Fernmeldezeit wären die vielen, dort eingesetzten
Induktivitäten ohne Ringkern garnicht zu verwirklichen gewesen.

--
gruss horst-dieter

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 23, 2005, 9:21:39 AM3/23/05
to
horst-d.winzler schrieb:

Hallo!

> Ihr großer Vorteil liegt im sehr geringen Streufeld. Und damit auch in
> ihrer hohen Güte bei geringerer Größe.
> In der analogen Fernmeldezeit wären die vielen, dort eingesetzten
> Induktivitäten ohne Ringkern garnicht zu verwirklichen gewesen.

Die wurden dann aber selektiert und waren deshalb sehr teuer (oder eher:
noch teurer)?

Danke!

MfG, Heiko.

Uwe Hercksen

unread,
Mar 23, 2005, 9:24:41 AM3/23/05
to

Heiko Weinbrenner schrieb:


>
> Aber nebenbei: wofür eignen sich dann Ringkerne?
> Nur Transformatoren und Drosseln?

Hallo,

da Du es doch so mit dem Digitalen hast: für Kernspeicher! ;-)
Sie müssen dazu allerdings permanent magnetisierbar sein.

Bye

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Martin Laabs

unread,
Mar 23, 2005, 9:55:25 AM3/23/05
to
Heiko Weinbrenner <nospa...@ish.de> wrote:
> horst-d.winzler schrieb:

Hallo,

irgendwie ist der Thread extrem unuebersichtlich. Wer will was und weis
es nun woher?

>> Es geht um einen DDS AD9851. Er wird mit 180MHz getaktet. Somit liegt
>> die obere Frequenzgrenze bei 180MHz : 3 = 60MHz. Es geht aber auch bis
>> 70MHz.

Warum weis Horst was Heiko machen will? Das stand doch bis jetzt in keinem
Artikel von Heiko.
Ich wüsste ja gerne mal was Heiko genau mit seinem DDS anstellen möchte.
Oder hat der Newsserver wieder wichtige Artikel gecancelt?

> Kommt halt darauf an, wie gut man das Tiefpassfilter hinbekommt...
> 65MHz brauche ich aber unbedingt.

Was spricht denn eigentlich dagegen einen DDS mit einer höheren
Samplingfrequenz zu benutzen?

Tschüss
Martin L.

Heiko Weinbrenner

unread,
Mar 23, 2005, 10:12:26 AM3/23/05
to
Martin Laabs schrieb:

Hallo!

> irgendwie ist der Thread extrem unuebersichtlich. Wer will was und weis
> es nun woher?

:)

> Warum weis Horst was Heiko machen will?

Horst verfolgt mich ;)
Nein, ich habe hier schon öfter Fragen gestellt und Horst hat dann
kombiniert...

> Das stand doch bis jetzt in keinem
> Artikel von Heiko.

Naja, es geht hier ja auch nur um den Tiefpass.

> Ich wüsste ja gerne mal was Heiko genau mit seinem DDS anstellen möchte.
> Oder hat der Newsserver wieder wichtige Artikel gecancelt?

Sehr wahrscheinlich nicht...

> Was spricht denn eigentlich dagegen einen DDS mit einer höheren
> Samplingfrequenz zu benutzen?

Das "Package" der anderen ICs.
Obwohl ich nun eine lustige Möglichkeit kennengelernt habe mit "exposed
Pads" umzugehen.

MfG, Heiko.

Joerg

unread,
Mar 23, 2005, 4:55:11 PM3/23/05
to
Hallo Norbert,

> Hm, in der digitalen Welt gibt es doch auch true, false und maybe

ROFL!

Es gibt noch weitere:

... Sometimes.
... Usually.
... Don't know why it works so don't touch it.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com

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