Am 03.07.2012 18:09, schrieb Joerg:
> Hartmut Kraus wrote:
>> Am 03.07.2012 01:43, schrieb Joerg:
>>>>>> Was heißt hier "billiger" - kennst du einen IC, mit dem man
>>>>>> dieses "Grab" ersetzen könnte?
>>>>> Z.B. das mit dem ich bereits in den 70ern Netzteile baute: uA723.
>>>> Das glaube ich dir, wenn du mir eine Schaltung damit zeigst, die
>>>> genau das liefert wie so ein "Grab", aber mit max. ein paar
>>>> Widerständen / Potis / Transis um den IC drumrum. <:-)
>>> Ich mache Dir jetzt nicht kostenlos ein Schaltungsdesign.
>> Ich denke, das gibt's bei dir seit den 70ern? Wirst du doch noch
>> irgendwo finden. Aber brauchst du gar nicht zu suchen - gibt's
>> mittlerweile auch im Netz zu Hauf. Aber für ähnliche Anforderungen
>> ähnliche "Gräber" - logisch.
> Noe, kein Grab. Meinen Link hast Du nicht gesehen?
Nein, bitte nochmal. Aber bitte einen auf ein Netzteil mit den Daten,
wie "wir" es brauchen. <:-)
> Habe ich. [Die elektor - Schaltung] ist einfach nur Krampf, totale
> Sauerei auf dem Netz und 1990 definitiv nicht mehr zeitgemaess.
Naja gut, Herr Krempelsauer hat mir auch mal erläutert, wie das abläuft,
bis ein Artikel in ihrer Zeitschrift draus wird, den der Autor auch
honoriert kriegt:
Der Ablauf bei uns ist arbeitsteilig und wird auf der Elektor-Homepage
unter "Hinweise für Autoren" ausführlich beschrieben. Im wesentlichen
gibt es 4 Phasen:
1. Vorbereitung
Ihr Projektangebot wird an das Elektor-Labor weitergeleitet, das für die
technische Eingangsbeurteilung sorgt. Der zuständige Entwickler stellt
dann das Projekt auf der jeweils nächsten Redaktionskonferenz zur
Entscheidung über die Veröffentlichung vor. Die
Elektor-Redaktionskonferenz ist das redaktionelle Leit- und
Entscheidungsgremium. In der Redaktionskonferenz vertreten sind neben
dem internationalen Chefredakteur Wisse Hettinga die fünf
Elektor-Ausgaben D, NL, F, UK und E sowie das Elektor-Labor. Dieses
Gremium tagt in der Regel alle 2 Wochen. Über den Entscheid erhalten Sie
Nachricht. So bald der Beitrag definitiv geplant ist
(Monat/Umfang/Extras), erhalten Sie eine "Autorenvereinbarung" mit
Honorarangebot.
2. Entwicklung
Der Ihrem Projekt zugeteilte Entwickler im Elektor-Labor in Limbricht/NL
arbeitet mit Ihnen so lange zusammen, bis das Projekt von ihm zur
Veröffentlichung frei gegeben wird. Abschluss dieser Phase ist der
"Multitest": Nach dem Funktionstest des Labor-Musteraufbaus erfolgt der
Abgleich von Platinenunterlagen, Stückliste und Schaltplan auf 100 %ige
Übereinstimmung mit Kontrolle durch einen 2. Entwickler im Elektor-Labor).
3. Redaktion
Das Elektor-Labor gibt nach Abschluss der Entwicklungsphase alle
Unterlagen zur redaktionellen Bearbeitung an die Redaktion weiter. Die
Redaktion erstellt auf Basis dieser Unterlagen und des vom Autor
gelieferten Materials den Artikeltext im Word-Format und eine
Arbeitsmappe mit den Illustrationen inklusive Fotoaufträge.
Der Text geht dann an den Autor und an den Entwickler im Elektor-Labor
zur Korrektur. Die Bild-Mappe geht in die Grafik-Abteilung zur
Bearbeitung (Reinzeichnungen und Fotos anfertigen) und dann wieder zur
Korrektur an den Entwickler im Elektor-Labor und an die Redaktion (und
nur auf besonderen Wunsch auch an den Autor).
4. DTP
Ein DTP-Redakteur erhält die fertigen Unterlagen (Text, Zeichnungen,
Fotos) in elektronischer Form und erstellt den Artikel (Umbruch) mit
InDesign von Adobe. Die fertigen Seiten werden auf Color-Laserjet
gedruckt und gehen zur Korrektur an den Entwickler im Elektor-Labor und
an die Redaktion (und nur auf ausdrücklichen Wunsch auch an den Autor -
per Post, Fax oder PDF).
Auf Wunsch des Autors nehmen wir E-Mail-Adresse, Homepage und evtl. auch
andere Hinweise zum Projekt und zur Person des Autors in den Artikel auf.
-------------------
So weit, so gut. <:-) Und wie bemerktest du: Mache ihrer Schaltungen
haben sogar funktioniert? Wenn ich dazu was bemerken dürfte: Ein Autor
(nicht von elektor, irgendeiner in der DDR) hat sich mal sämtliche
nachgebauten "nicht gehenden" Schaltungen schicken lassen. Ursachen in
der Reihenfolge der Häufigkeit: Schaltungsfehler, falsche oder defekte
Bauelemente, kalte Lötstellen. (Nicht persönlich nehmen.) <:-)
> Oder um es mal arrogant zu formulieren, das haben wir konkret bei
> einem Netzteil der Kilowattklasse 1986 besser gemacht, ohne Sauerei
> auf dem Netz.
Die Arroganz steht dir zu, wenn du mir mal sagst, wie. (Muss nicht die
Schaltung in allen Einzelheiten sein, aber das Prinzip. Wohlgemerkt: Mit
vertretbarer Verlustleistung bei maximalem Strom und Spannung von 0 ...
max.)
>> Das Problem für meine Lösung "geschalteter Glerichrichter": Eine
>> analytische Funktion "Stromflusswinkel vs. Spannung über dem Regler"
>> wirst du kaum finden, weil je nach eingestellter Ausgangsspannung,
>> entnommenem Strom etc. einige voneinander abhängige Größen
>> einfließen. Das "missing link", das das elegant umgeht (und die an
>> dieser Stelle sonst nötigen regelungstechnischen Berechnungen <: ) ):
>> Kern des "Reglers über dem Regler" ist ein als Integrator
>> geschalteter OV, der verringert / vergrößert halt entsprechend der
>> Abweichung der Spannung über dem Regler den Stromflusswinkel "so
>> lange", bis die Spannung über dem Regler wieder dem Sollwert entspricht.
> Klar, und das bei einer Audioanlage? Wo es dann ueberall mit 100Hz
> plus satt Oberwellen rattert?
Wer redet denn von Audioanlage - reiner Laborbetrieb, für
Versuchsschaltungen und zum Testen (die Spannung unter voller Last eben
von 0 auf Nennwert hochdrehen können, und wenn die versorgte Schaltung
noch 'ne Macke hat, merkt man das, indem die Strombegrenzung greift. Die
man natürlich erst mal auf ganz niedrig eingestellt hat) ...
Außerdem. Was soll da rattern - Phasenanschitt habe ich schon in
diversen Dimmern hier (Beleuchtung, Bohrmaschine u.ä.) - da rattert mit
ein bisschen LC - Entstörung definitv nichts - auch der Oszi, den ich
misstrauscherweise mal angeklemmt habe, sieht definitv nix von
Oberwellen (und der geht immerhin bis 10MHz).
Geschaltetes kann wohl auch viel besser "rattern", aber vom hörbaren
Prasseln über Pfeifen bis so vielleicht in den UHF - Bereich, wasweißich
...
>> ... Im "Idealfall" müsste der also unendlich schnell ein <:-) - in
>> einem realen Schaltungsaufbau mit "Laufzeiten", unvermeidlichen (und
>> je nach Verdahtung / Platinenlayout recht variablen <:-) )
>> "parasitären" Kapazitäten etc. also in einer endlichen Zeit. Wie
>> schnell nun - naja, einerseits muss das Ganze im Extremfall Sprünge
>> von Leerlauf bis Vollast und zurück wegstecken, andererseits darf's
>> unter keinen Umständen ins Schwingen geraten.
>> Das hat man seit Jahrzehnten im Griff, aber nicht mit
>> Primitivmethoden wie Phasenanschnitt.
Jaja, schon gut.
>> Naja, in Regelungstechnik hab ich wie gesagt mal 'reingerochen - ich
>> weiß nur, dass die theoretische Berechnung für mich soetwa an der
>> Grenze zwischen Wissenschaft und Wahnsinn wäre. Das ist also
>> schneller mit (bewusstem umd zielgerichtetem) Experimentieren
>> ermittelt. Nein, allein mit Spice - Simulationen kriegst du das nicht
>> hin <:-) - die erforderliche Regelzeitkonstante ist wie gesagt stark
>> abhängig vom realen Schaltungsaufbau, aber gegen mögliche
>> Schwingungen bedämpft man üblicherweise einfach den ganzen Regelkreis
>> mit einem kleinen C am Ausgang. Wie groß der sein muss, musst du aber
>> auch erst mal 'rauskriegen. <:-) Da hab' ich schon öfters erst mal
>> meinen Augen nicht getraut, als zum ersten Mal der Oszi dranhing: Je
>> nach Aufbau von 0,047 ... 1µF schon alles gebraucht, um die
>> Schwingungen wegzukriegen. Probiert natürlich, nicht berechnet. Sehe
>> ich irgendwas falsch? Ahem, ja, und ich habe das mit SPICE
>> hingekriegt. Zuletzt vor zwei Wochen
Ah ja, wirklich alles, was durch Verdrahtung, Platinenlayout etc. erst
zustande kommt? Nicht böse sein: Das glaube ich wieder mal, wenn ich's
gesehen habe. Meine Erfahrung (übrigens falsch: Nicht 0,047 ... 1µF,
sondern 0 Komma gar keiner bis 1µF hat's schon gebracht). Im Extremfall
ein und dieselbe Schaltung - als "freitragendes Drahtverhau" oder
komplett auf einer Platine - ob du's glaubst oder nicht, die können ganz
verschiedene Frequenzen haben, auf denen sie mit Vorliebe schwingen.
Oder auch gar nicht. Und das simulierst du komplett mit Spice?
Ich hab's auch bei NF - Verstärkern schon öfters erlebt - hast du die
Schaltung von meinem "Lumi-Grab" noch? Wie sensibel da die Masseführung
war, speziell in der Bass - Endstufe, glaubst du gar nicht. Zwei
Leiterzüge eimal vor, einmal hinter einem C-Beinchen zusammengeführt -
in einem Fall fing das Ding prächtig an zu schwingen, im anderen Fall
keine Probleme (bis heute). <:-) Von Masseschleifen reden wir nicht -
die legt man einfach nicht. <:-)
> Im uebrigen darf man das in einem Produkt was in den Vertrieb geht eh
> nicht mehr machen, Stichwort PFC.
> Du wirst es muessen, da Gesetz. Auch bei Euch.
Bleib mal ganz cool, das kriegen wir dann auch noch in die Reihe.
Nochmal: Das wird was für den Eigenbedarf - wenn was 'rauskommt., was
mit weniger Aufwand besser oder genauso gut ist wie das "Marktübliche",
sich also irgendwie "verkaufen" lässt, um so besser.
Nein, wirklich nicht. Die "typische" Applikation liefert max. 1A mit 24
V - phhhhh. Über die Stabilisierung reden wir nicht, die ist eh unter
aller Kanone - ist ja auch geschaltet 10mal schwieriger hinzukriegen als
analog. (Wenn ich mir z.B. meinen PC so angucke - was das Netzteil dem
so zumutet - das Board braucht ja nochmal Schaltregler, um da brauchbare
Spannungen draus zu machen. Das juckt ja noch keinen, funktioniert ja
alles, aber die Lüfter habe ich mir zwischen +12V und -5V geklemmt und
einen linearen Regler dazwischen - man startet ein Programm, das die CPU
mal ein bisschen fordert (bei voller Auslastung zieht die schonmal etwas
über 100W - aber immer noch ein Bruchteil dessen, was das Netzteil max.
hergibt) - schon geht die Spannung und damit die Lüfterdrehzahl in die
Knie, das Gejaule war ja nicht zum Aushalten. <:-)
Aber zurück zu dem Wunderwerk: Und für sowas dieser Trafo mit der
notwendigen Beschaltung - sorry, ich wage zu bezweifeln, dass das alles
weniger Aufwand ist als ein primitves Netzteilchen mit Trafo,
Brückengleichrichter, Ladeelko, linearer Regler - fertig ist der Lack.
Und ohne Schaltfequenzen im kHz - Bereich mit senkrechten Flanken und
dementsprechenden wüsten Oberwellen, derer man nur (möglichst
HF-dichtem) Blech drumrum Herr wird - was meintest du da mit
Audioanlage? Bei einem meiner füheren Boards (mit Soundkarte) hat die
"Digitaltechnik" den Analogausgang mit einem herrlichen Prasseln
verseucht, und das war nicht nur bei absoluter Stille zu hören ...
Und was soll ich mit 24V / 1A im Laborbetrieb (für sowas stehen hier
inzwischen genügend kleine Kästchen 'rum, 5V, 12V, 15V, 18V, so in der
Preislage), ich brauche nur noch ein "richtiges" Kraftwerk mit den Daten
s.o. (ok, Konstantstromquelle muss nicht sein, aber alles andere.)