Ich weiß man soll nicht alles glauben was im Internet steht. Aber stutzig
macht mich der Teil
>So werden viele Heranwachsende sich weiterhin dem Irrglauben hingeben,
>230V sei eine Stromspannung. Dem ist eben nicht so.
auf Wikipedia ist bei solchen Werten immer von Spannungsgrößen die Rede.
Ist da also was dran, und 230V als Spannung zu bezeichnen ist falsch? ich
bin mir eigentlich relativ sicher, dass meine Steckdose 230V hat. Macht es
einen Unterschied ob ich das so sage, oder muss ich sagen, dass der
Spannungsunterschied der beiden Pole der Steckdose 230V ist?
Ich halte da in ein paar Wochen ein Referat in meiner Klasse zu (10.
Klasse), und wüsste das deshalb gerne genau. Danke für eure Hilfe.
mfg Lars
> auf Wikipedia ist bei solchen Werten immer von Spannungsgrößen die Rede.
> Ist da also was dran, und 230V als Spannung zu bezeichnen ist falsch? ich
> bin mir eigentlich relativ sicher, dass meine Steckdose 230V hat. Macht es
> einen Unterschied ob ich das so sage, oder muss ich sagen, dass der
> Spannungsunterschied der beiden Pole der Steckdose 230V ist?
Genau genommen hat men es immer mit Potentialdifferenzen zu tun. Die
Spannung an der Dose beträgt in'mmer 230 V zwischen den Polen.
> Ich halte da in ein paar Wochen ein Referat in meiner Klasse zu (10.
> Klasse), und wüsste das deshalb gerne genau. Danke für eure Hilfe.
Spannungaangeben beziehen sich idR auf ein definiertes Bezugspotential. Beim
Stecker ist das oft die 'Erde', aber auch hier ist Vorsicht angebracht,
Stichwort TN-C usw.
Grüsse
Robert
>
> mfg Lars
--
'Vom Standpunkt eines Beamtenrechtlers aus betrachtet ist der Tod die
schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
Die Seite ist geballter Schwachsinn, bitte einfach ignorieren.
> Ich weiß man soll nicht alles glauben was im Internet steht. Aber stutzig
> macht mich der Teil
>>So werden viele Heranwachsende sich weiterhin dem Irrglauben hingeben,
>>230V sei eine Stromspannung. Dem ist eben nicht so.
> auf Wikipedia ist bei solchen Werten immer von Spannungsgrößen die Rede.
> Ist da also was dran, und 230V als Spannung zu bezeichnen ist falsch? ich
> bin mir eigentlich relativ sicher, dass meine Steckdose 230V hat. Macht es
> einen Unterschied ob ich das so sage, oder muss ich sagen, dass der
> Spannungsunterschied der beiden Pole der Steckdose 230V ist?
> Ich halte da in ein paar Wochen ein Referat in meiner Klasse zu (10.
> Klasse), und wüsste das deshalb gerne genau. Danke für eure Hilfe.
Sowas ähnliches hatte ich hier letztens auch gefragt.
Deshalb dazu folgende Erklärung ohne dein Dokument gelesen zu haben.
230V bezieht sich auf eine Wechselspannung, die bei einem rein Ohmschen Wiederstand
die selbe Leistung bringt wie eine Gleichspannung bei einem rein Ohmschen Widerstand.
Die Spannung in der Steckdose ist ein Sinus. Stell dir den Sinus y=sin(x)*230 bildlich vor
und mal die Fläche zwischen Graf und X-Achse aus. Dann mach das gleiche mit einer
Funktion der Form y=230V.
Du wirst feststellen dass die Fläche unter dem Sinus kleiner ist. Und zwar genau
um den Faktor Wurzel(2).
Rechnest du also die 230V mal die Wurzel(2) so erhälst du 325,27 V. Das ist die Spannung
zwischen Amplitudenspitze der Steckdose und der X-Achse. Da das auch in den negativen
Bereich geht, haste das also zweimal. -> 230V in der Steckdose
bedeuten 650V Spitze-SpitzeSpannung. Die maximale vorhande Spannung an einem festen
Zeitpunkt bleibt aber 325,27V (schau dir den Sinus an).
Ich hoffe das war dem Niveau der 10 Klasse verständlich.
MfG,
Markus
> Ich weiß man soll nicht alles glauben was im Internet steht. Aber stutzig
> macht mich der Teil
>>So werden viele Heranwachsende sich weiterhin dem Irrglauben hingeben,
>>230V sei eine Stromspannung. Dem ist eben nicht so.
> auf Wikipedia ist bei solchen Werten immer von Spannungsgrößen die Rede.
> Ist da also was dran, und 230V als Spannung zu bezeichnen ist falsch? ich
> bin mir eigentlich relativ sicher, dass meine Steckdose 230V hat. Macht es
> einen Unterschied ob ich das so sage, oder muss ich sagen, dass der
> Spannungsunterschied der beiden Pole der Steckdose 230V ist?
> Ich halte da in ein paar Wochen ein Referat in meiner Klasse zu (10.
> Klasse), und wüsste das deshalb gerne genau. Danke für eure Hilfe.
Sowas ähnliches hatte ich hier letztens auch gefragt.
Deshalb dazu folgende Erklärung ohne dein Dokument gelesen zu haben.
230V bezieht sich auf eine Wechselspannung, die bei einem rein Ohmschen Wiederstand
die selbe Leistung bringt wie eine Gleichspannung bei einem rein Ohmschen Widerstand.
Die Spannung in der Steckdose ist ein Sinus. Stell dir den Sinus y=sin(x)*230 bildlich vor
und mal die Fläche zwischen Graf und X-Achse aus. Dann mach das gleiche mit einer
Funktion der Form y=230V.
Du wirst feststellen dass die Fläche unter dem Sinus kleiner ist.
Rechnest du die 230V mal Wurzel(2) so erhälst du 325,27 V. Das ist die Spannung
> Ich hab da ein interessantes Dokument im Internet gefunden, von dem ich
> nicht weiß, was ich davon halten soll:
> http://zynzek.de/Stromspannung/stromspannung.html
vergiss alles was da steht, es ist nur Unsinn.
> Stromspannung
Ich bin Dipl.-Ing für Elektrotechnik und habe diese Wortschöpfung soeben zum
ersten mal gelesen. Der Begriff ist grob irreführend. Entweder haben wir es
mit einer Spannung (Einheit Volt) zu tun, oder mit einem Strom (Einheit
Ampere).
Das Produkt von Strom und Spannung ist eine Leistung (Einheit Watt), und
wenn wir dann noch mit der Zeit multiplizieren haben wir Arbeit (was
gleichbedeutend ist mit Energie.
> Ist da also was dran, und 230V als Spannung zu bezeichnen ist falsch?
230V ist eine Spannung, das ist völlig richtig.
Gruss
Michael
>> Ist da also was dran, und 230V als Spannung zu bezeichnen ist falsch?
> 230V ist eine Spannung, das ist völlig richtig.
Man muss _Wechsel_spannung sagen. Sonst ist es bei einer Steckdose doch falsch.
Zumindest um eine Konstante multipliziert daneben ;-)
Jeder halbwegs intelligente Internet-Benutzer klickt auf < Home >
http://zynzek.de/index.html
und entdeckt, das Herr Zynzek offenkundig obskure Internetseiten
sammelt und eine Menge geklautes als das seinige ausgibt,
so auch diese Seite von einem unbekannten 'Norbert'.
Der glaubt, das sich die Welt nach ihm richtet:
"Deshalb wurde ganz bewußt, und unter meiner ständigen Einflußnahme, der
Begriff der Stromspannung etabliert"
und da sich der Begriff eben NICHT etabliert hat, ist leicht
erkennbar, was fuer ein groskotziger Moechtegern dieser Norbert
ist. Ignorier ihn.
Die anderen von Zynzek gesammelten Seiten sind nicht weniger
obskur und teilweise in 1/100 Sekunde widerlegbar.
Jeder Rechtschreibfehler laesst sich auch mit Google bestaetigt
finden.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Lars Droegemueller <lars.droe...@web.de> wrote:
> auf Wikipedia ist bei solchen Werten immer von Spannungsgrößen die Rede.
> Ist da also was dran, und 230V als Spannung zu bezeichnen ist falsch? ich
> bin mir eigentlich relativ sicher, dass meine Steckdose 230V hat. Macht es
> einen Unterschied ob ich das so sage, oder muss ich sagen, dass der
> Spannungsunterschied der beiden Pole der Steckdose 230V ist?
"Elektrische Spannung", wenn es in einem Kontext auftaucht, in dem ein
einfaches "Spannung" nicht schon eindeutig ist. Das ist wie mit
Schrauben(an)ziehern und -drehern.
Gruß,
Enrik
nun, wenn man(n) denn nach:
http://zynzek.de/index.html geht, erklärt sich manches, vielleicht ist das
ja schon Kunst, oder?
Gruß
max
die Wortschöpfung "Stromspannung" ist Quatsch, haben ja die Vorredner
bereits bestätgt. Spontan fällt mir dazu noch der Blödsinn
kaemha für
km
----
h
ein.
Gruß
Klaus
> Die anderen von Zynzek gesammelten Seiten sind nicht weniger
> obskur und teilweise in 1/100 Sekunde widerlegbar.
die Webseite ist reine Satire, man muss es nur merken ;-))
dies ist die lustigste
http://www.zynzek.de/Spannungsabfall/spannungsabfall.html
> kaemha für
>
> km
> ----
> h
Immerhin besser als "Stundenkilometer" :)
Grüße,
Björn
--
BOFH excuse #242:
Software uses US measurements, but the OS is in metric...
> und entdeckt, das Herr Zynzek offenkundig obskure Internetseiten
> sammelt und eine Menge geklautes als das seinige ausgibt,
Hast du denn dafür Beweise? Ich konnte bisher nur scheinbar eigenes
(Google fand keine andere Quelle) und Inhalte mit Quellenangabe
entdecken.
Grüße,
Björn
--
BOFH excuse #441:
Hash table has woodworm
Na, die Seite http://zynzek.de/Stromspannung/stromspannung.html
ist zwar in das Internet-Angebot von http://zynzek.de/index.html
ohne weiteren Kommentar eingebunden, wurde aber offenkundig von
einem Norbert geschriebemn, obwohl Herr Zynzek Siegfried heisst.
Die Webseiten selbst werden von einem Frank Helbig erstellt, heisst also auch
nicht Norbert.
> Na, die Seite http://zynzek.de/Stromspannung/stromspannung.html
> ist zwar in das Internet-Angebot von http://zynzek.de/index.html
> ohne weiteren Kommentar eingebunden, wurde aber offenkundig von
> einem Norbert geschriebemn, obwohl Herr Zynzek Siegfried heisst.
> Die Webseiten selbst werden von einem Frank Helbig erstellt, heisst also
> auch
> nicht Norbert.
und ist ein echter Chaot, auch im wahren Leben.
Ehemaliger Arbeitskollege von mir
Peter
LOL, gut wenn der OP per Google direkt auf diese Unterseite gefunden
hat. Ein Blick auf die Hauptseite legt klar, das da alles ironisch ist....
bye,kai
Huh?
> Der Begriff ist grob irreführend. Entweder haben wir es
> mit einer Spannung (Einheit Volt) zu tun, oder mit einem Strom (Einheit
> Ampere).
> Das Produkt von Strom und Spannung ist eine Leistung (Einheit Watt), und
Vorsicht: Irreführend ist _Dein_ "Produkt von Strom und Spannung". Der
Begriff "Lufttemperatur" wird auch nicht dadurch "grob irreführend", daß
es im Technikerjargon üblich ist, von "3 Bar Luft im Reifen" zu reden,
und daher "Lufttemperatur" die Einheit Bar*Grad haben müßte... Es gibt
keine elektrische Größe "Strom", daher ist "Stromspannung" technisch
völlig korrekt, wenn die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten mit
Stromfluß angegeben werden soll, und genau so hat sich der Begriff auch
etabliert. Beispiele:
1. Offensichtlich ist "Stromspannung" kürzer als "Netzspannung, die an
der Endverbraucher-Steckdose anliegt" (engl.: mains voltage):
http://www.venezuela.southern-sky-tours.de/info.html
(Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
Wikipedia greift macht es sich etwas zu einfach mit der Forderung:
> Die Bezeichnung Stromspannung, welche gelegentlich in Reiseprospekten und dergleichen zu finden ist, ist technisch falsch und sollte durch die korrekte Bezeichnung elektrische Spannung ersetzt werden.
http://www.albatrosabflug.de/angebote/transocean/laenderinfos.html
"Die Stromspannung an Bord beträgt 220 V" ist kurz und eindeutig:
Das ist genau die Spannung, auf die der Kunde seinen Elektrorasierer
einstellen muß.
Würde man hier "Die elektrische Spannung an Bord beträgt 220 V"
einsetzen, hätte man auf einmal einen juristisch nicht belastbaren Satz,
denn irgendwo im Maschinenraum des Schiffes oder an den Antennen findet
man sicher auch ganz andere elektrische Spannungen.
2. "Stromspannung"="Elektrische Spannung an Stromleitern"
Wenn in einem Unfallgutachten von "Messungen der Stromspannung am
Freileitungsmast" die Rede ist, ist das nun einmal präziser als
"Spannungsmessungen" (das könnten auch Messungen der mechanischen
Statik sein) oder "Messungen der elektrischen Spannung" (das könnten
auch rein elektrostatische Spannungsmessungen sein).
Weit schlimmer ist da schon, was ein großer Fernsehsender uns hier als
technisches "Grundwissen" zumutet:
http://www.quarks.de/dyn/23981.phtml
> Dagegen gibt die Stromspannung an, wie groß der Unterschied der Ladungen zwischen zwei Punkten eines Leiters ist, zum Beispiel zwischen den beiden Polen einer Steckdose.
Gruß
Ulrich
Auf Trafos steht auch oft was in VA.
Und? Ist das die Einheit der 'Stromspannung'? Oder doch was anderes?
Gruß Dieter
Wenn, dann ist es Spannungstrom. Stromspannung müsste ja AV (gesprochen
"af", das dann leicht zu "affe" wird) ;-)
Servus
Chrsistoph Müller
http://www.astrail.de
Nach dem Implikationsgesetz wäre das so.
> Stromspannung wäre AV.
Ist das nun kommutativ mit Spannungstromß
> Daneben gibt es dann noch VAR und AVR.
Das wäre doch dann etwas für http://www.quarks.de/dyn/23981.phtml
Damit ließe sich sicher mindestens eine Sendung gestalten.
Da gäbe es noch "Voltspannung", "Amperestrom", "Leistungswatt" und
watt nicht alles.
Oder ist das nun alles Quark wie man hier sagt ;-)
--
gruß hdw
>Es gibt keine elektrische Größe "Strom"
Was ist es dann, für das die SI-Einheit "A" (Ampere) herhalten muss und
und sich aus Ladung pro Zeiteinheit ergibt? Sowohl im Elektrotechnik-
als auch im Physikstudium wurde das als elektrischer Strom definiert.
>daher ist "Stromspannung" technisch
>völlig korrekt
Wenn man von falschen Voraussetzungen ausgeht (siehe oben), dann sind
die Folgerungen meist auch nicht richtig.
>wenn die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten mit
>Stromfluß angegeben werden soll
Darüber, was Du damit meinen könntest, musste ich lange nachdenken.
Jemand, der von (Elektro-)Technik keine Ahnung hat, hätte es vermutlich
sofort verstanden. Fällt mir immer wieder auf, dass Nichttechniker die
Wischiwaschi-Formulierungen anderer Nichttechniker bezüglich technischer
Sachverhalte - im Gegensatz zu Technikern - meist auf Anhieb verstehen.
Ich gehe mal davon aus (zumindest im Zusammenhang mit Deinen weiteren
Ergüssen), dass Du Dich auf so etwas wie eine belastbare Spannungsquelle
beziehst - im Gegensatz zu elektrostatischen Spannungen. Sicher bin ich
mir allerdings nicht.
>und genau so hat sich der Begriff auch
>etabliert. Beispiele:
>
>1. Offensichtlich ist "Stromspannung" kürzer als "Netzspannung, die an
>der Endverbraucher-Steckdose anliegt" (engl.: mains voltage):
>http://www.venezuela.southern-sky-tours.de/info.html
>(Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
Weil es in einem Reiseprospekt so steht, muss es natürlich richtig sein.
Die Reisefuzzis definieren also jetzt die Bezeichnungen für technische
Belange.
Ist ja auch klar: Alle technischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse
und Neuerungen dienen nur und ausschließlich dazu, dass die Menschen
besser Reisen und Urlaub machen können. Deshalb ist es auch Sache der
Reisebranche, die Namen dafür zu vergeben.
>Wikipedia greift macht es sich etwas zu einfach mit der Forderung:
>> Die Bezeichnung Stromspannung, welche gelegentlich in Reiseprospekten und
>> dergleichen zu finden ist, ist technisch falsch und sollte durch die
>> korrekte Bezeichnung elektrische Spannung ersetzt werden.
Dieser Satz in Wikipedia ist absolut korrekt.
Gib doch mal an, _was_ an dem Satz nicht stimmt!
>http://www.albatrosabflug.de/angebote/transocean/laenderinfos.html
>"Die Stromspannung an Bord beträgt 220 V" ist kurz und eindeutig:
>Das ist genau die Spannung, auf die der Kunde seinen Elektrorasierer
>einstellen muß.
"Die Netzspannung an Bord beträgt 220 V" ist genauso kurz (sogar einen
Buchstaben kürzer :-) und zudem auch noch korrekt.
>Würde man hier "Die elektrische Spannung an Bord beträgt 220 V"
>einsetzen
Ist nicht nötig, da Netzspannung in diesem Zusammenhang eindeutig und
korrekt ist.
>hätte man auf einmal einen juristisch nicht belastbaren Satz,
>denn irgendwo im Maschinenraum des Schiffes oder an den Antennen findet
>man sicher auch ganz andere elektrische Spannungen.
Deine "Stromspannung" ist exakt genauso wenig "juristisch belastbar".
Denn diese "Stromspannung" soll normalerweise genau dasselbe ausdrücken
wie "Spannung" im Bereich der Elektrizitätslehre/Elektrotechnik.
Es werden also auf diesem Schiff im Maschinenraum, an Antennen und
sonstwo auch noch andere "Stromspannungen" als 220V auftreten. Damit ist
Deine "juristische Belastbarkeit" hinfällig.
>2. "Stromspannung"="Elektrische Spannung an Stromleitern"
>Wenn in einem Unfallgutachten von "Messungen der Stromspannung am
>Freileitungsmast" die Rede ist, ist das nun einmal präziser als
>"Spannungsmessungen" (das könnten auch Messungen der mechanischen
>Statik sein) oder "Messungen der elektrischen Spannung" (das könnten
>auch rein elektrostatische Spannungsmessungen sein).
Wodurch unterscheidet sich (von korrekter/falscher Formulierung
abgesehen) "Messungen der Stromspannung am Freileitungsmast" von
"Messungen der elektrischen Spannung am Freileitungsmast"?
Bitte benenne den Unterschied!
Was in beiden Formulierungen fehlt, ist eine Angabe darüber, was
gemessen wurde. Wurde die Spannung des Mastes gegenüber Erdpotenzial
gemessen? Ist jemand auf den Mast geklettert, um von dort aus die
Spannungen zwischen den Leiterseilen zu messen, oder die Spannungen der
Leiterseile gegenüber dem Mast oder gegenüber dem Erdpotenzial?
Technische Zusammenhänge kann man nicht einfach in einen fachlich nicht
definierten Schwurbel-Begriff pressen. Sie lassen sich nun mal nur mit
sauber definierten Begriffen exakt beschreiben. Manchmal sind dazu dann
auch ein paar Worte oder gar einige Säzte mehr notwendig, als
Reisekatalog-Autoren lieb sein mag.
Das trifft auch zu, wenn es "juristisch belastbar" sein soll.
>Weit schlimmer ist da schon, was ein großer Fernsehsender uns hier als
>technisches "Grundwissen" zumutet:
>
>http://www.quarks.de/dyn/23981.phtml
>
>> Dagegen gibt die Stromspannung an, wie groß der Unterschied der Ladungen
>> zwischen zwei Punkten eines Leiters ist, zum Beispiel zwischen den beiden
>> Polen einer Steckdose.
Wenn sie anstatt "Stromspannung" geschrieben hätten "elektrische
Spannung", und in dem von Dir zitieren Satz anstatt "Ladungen" den
Begriff "Potenzial" verwendet hätten, wäre es komplett richtig.
Beide Fehler entstanden offensichtlich durch den Versuch, eine
anschaulichere bzw. eine kürzere Formulierung zu finden.
Die Stromspannung entstand hier offenbar aus dem Versuch, sprachlich
eine Analogie zur Stromstärke zu finden.
Der zweite Fehler beruht vermutlich darauf, dass es dem Autor zu holprig
erschien, von "sich aus unterschiedlicher Ladung ergebendem
Potenzialunterschied" zu schreiben. Das hat er fälschlich zu
"Unterschied der Ladungen" zusammengefasst. Hätte er es zu "Unterschied
der Potenziale" zusammengefasst, wäre es richtig gewesen.
Technische, bzw. allgemein gefasst, naturwissenschaftliche Sachverhalte
folgen nicht dem Sprachgefühl oder dem Glauben von Nichttechnikern oder
Nichtnaturwissenschaftlern.
Die katholische Kirche hat sich auch lange geweigert, anzuerkennen, dass
die Erde eine (nicht perfekte) Kugel ist und um die Sonne kreist.
Grüße,
Günther
Du hast dann sicher eine andere Bezeichnung für dQ/dt zu bieten. Lass
mal hören!
> "Stromspannung"
> (Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
Offensichtlich für Deppen geschrieben, die eigentlich nicht wissen, was
eine elektrische Spannung ist, die aber wissen, dass aus der Steckdose
Strom kommt. Anwälte also.
> Würde man hier "Die elektrische Spannung an Bord beträgt 220 V"
> einsetzen, hätte man auf einmal einen juristisch nicht belastbaren Satz,
Da gehört Netzspannung hin. Wenn Juristen wirklich so unterbelichtet
sind wie du hier darstellst, dann müssen sie eben einen Gutachter
bezahlen, um diesen Satz zu belasten.
> 1. Offensichtlich ist "Stromspannung" kürzer als "Netzspannung, die an
> der Endverbraucher-Steckdose anliegt" (engl.: mains voltage):
> http://www.venezuela.southern-sky-tours.de/info.html
> (Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
>
> Wikipedia greift macht es sich etwas zu einfach mit der Forderung:
> > Die Bezeichnung Stromspannung, welche gelegentlich in Reiseprospekten und dergleichen zu finden ist, ist technisch falsch und sollte durch die korrekte Bezeichnung elektrische Spannung ersetzt werden.
...
Vielleicht wären andere Funkamateure dir dankbar, wenn du dein
Rufzeichen nicht im Header tragen würdest?
Gruß Lars
>> Stromspannung
>
> Ich bin Dipl.-Ing für Elektrotechnik und habe diese Wortschöpfung soeben
> zum ersten mal gelesen.
Ich kenne sie aus pseudowissenschaftlichen Sendungen wie bspw. Galileo.
-10bub auf der nach unten offenen Bublathskala, würde ich sagen.
Gruß
Henning
Die Bezeichnung "Stromspannung", die gelegentlich von Deppen geschrieben
in Reiseprospekten und dergleichen zu finden ist, ist technisch
unrichtig und
sollte durch die korrekte Bezeichnung "elektrische Spannung" ersetzt
werden.
So einfach ist das.
Gruß Jens
> Ich kenne sie aus pseudowissenschaftlichen Sendungen wie bspw. Galileo.
> -10bub auf der nach unten offenen Bublathskala, wĂĽrde ich sagen.
Ich glaube mich zu erinnern, daß das mal halbwegs brauchbar anfing.
Inzwischen kommt nur noch "Boah guck mal, was fürn großes, starkes
Auto".
Gruß Lars
>> Die Spannung in der Steckdose ist ein Sinus.
> Durch reichlichen Gebrauch von sättigenden Induktivitäten,
> Entladungslampen, Gleichrichtern, Phasenwieauchimmerschnitt-
> schaltungen usw. kommt ganz schön -> Klirrfaktor zusammen.
Hm ich kenn jetzt die genaue definition von Klirrfaktor nicht,
aber ein Interessanter test ist ein Spannungsteiler so im
10 MOhm bereich auf die Steckdose platzieren und mit der Soundkarte
des PCs aufzunehmen. Da kann man dann auch über längere Zeit
die genauen Unterschiede sehen wenn man mit einem 50Hz Sinus fittet
und eine X-Y Darstellung damit macht under einfach beide Integrale
beobachtet.
MfG,
Markus
> Hm ich kenn jetzt die genaue definition von Klirrfaktor nicht,
Stichwort Fourieranalyse, Verhältnis des Effektivwerts der Oberwellen zur
Grundwelle.
Gruß
Henning
> Die Spannung in der Steckdose ist ein Sinus. Stell dir den Sinus y=sin(x)*230 bildlich vor
> und mal die Fläche zwischen Graf und X-Achse aus. Dann mach das gleiche mit einer
> Funktion der Form y=230V.
>
> Du wirst feststellen dass die Fläche unter dem Sinus kleiner ist.
>
> Rechnest du die 230V mal Wurzel(2) so erhälst du 325,27 V. Das ist die Spannung
> zwischen Amplitudenspitze der Steckdose und der X-Achse. Da das auch in den negativen
> Bereich geht, haste das also zweimal. -> 230V in der Steckdose
> bedeuten 650V Spitze-SpitzeSpannung. Die maximale vorhande Spannung an einem festen
> Zeitpunkt bleibt aber 325,27V (schau dir den Sinus an).
Super erklärt, kann ich gut nachvollziehen, aber ich hab mal meinen Bruder
gefragt der mehr vom Integrieren versteht als ich (der versteht davon
erstmal überhaupt was) und der sagt, der Faktor ist nicht sqrt(2) sondern
Pi/2, damit die Leistung (= das Integral( gleich groß ist. Kannst du da was
zu sagen? Ich versteh davon ja leider nicht so viel, als dass ich das
selber rechnen könnte...
mfg Lars
> Super erklärt, kann ich gut nachvollziehen, aber ich hab mal meinen Bruder
> gefragt der mehr vom Integrieren versteht als ich (der versteht davon
> erstmal überhaupt was) und der sagt, der Faktor ist nicht sqrt(2) sondern
> Pi/2, damit die Leistung (= das Integral( gleich groß ist. Kannst du da was
> zu sagen? Ich versteh davon ja leider nicht so viel, als dass ich das
> selber rechnen könnte...
Ich könnte dir dazu jetzt was sagen, aber die Wahrscheinlcihkeit dass
sich in meiner Erklärung dann kleine Fehler verstecken ist groß, deshalb
empfehle ich dir http://de.wikipedia.org/wiki/Wechselspannung zu lesen
insbesondere den Abschnitt Effektivwert. Das ist dort recht gut erklärt
finde ich.
MfG,
Markus
Nur so nebenbei,
weiss eigentlich jemand warum es
Spannungsmessung und Strommessung
heißt und nicht
Spannungmessung oder Stromsmessung?
Gruß Andreas
P.S.
Bei Füllstandsmessung ist es angeblich egal ob mit oder ohne s.
Ich hab' sogar mal bei der Duden-Sprachberatung angerufen (1.86EUR/min),
die haben das bestätigt.
> Super erklärt, kann ich gut nachvollziehen, aber ich hab mal meinen Bruder
> gefragt der mehr vom Integrieren versteht als ich (der versteht davon
> erstmal überhaupt was) und der sagt, der Faktor ist nicht sqrt(2) sondern
> Pi/2, damit die Leistung (= das Integral( gleich groß ist. Kannst du da
> was zu sagen? Ich versteh davon ja leider nicht so viel, als dass ich das
> selber rechnen könnte...
Nein, nicht wenn der Sinus das korreke Argument bekommt:
P=1/T * Integral von 0 bis T über U*I dt
mit U=U_scheitel*sin(\omega t) und I = U/R. Daraus ergibt sich
P=1/T * U_scheitel^2/R * Integral von 0 bis T über sin^2(\omega t) dt
=1/T * U_scheitel^2/R * T/2
=U_scheitel^2/(2R)
Setzt man diese Leistung mit der am selben Widerstand durch einen
Gleichstrom I=U_eff/R umgesetzten Leistung gleich, bekommt man
P=U_eff^2/R=U_scheitel^2/(2R)
=> U_eff=U_scheitel/sqrt(2)
q.e.d.
Gruß
Henning
--
henning paul home: http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henni...@gmx.de , ICQ: 111044613
Ich kann doch nichts dafür, daß die wissenschaftliche Definition für
diese Größe in Deutschland "elektrische Stromstärke" ist; ich würde auch
"Strom" vorziehen, so wie es in den englischen Fachbüchern üblich ist,
und wie jeder es in der Technik verwendet: "Strom=3 A".
>
>> "Stromspannung"
>> (Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
>
> Offensichtlich für Deppen geschrieben, die eigentlich nicht wissen, was
> eine elektrische Spannung ist, die aber wissen, dass aus der Steckdose
> Strom kommt. Anwälte also.
Man kann aber doch diesen Deppen nicht vorwerfen, daß sie einen Begriff
okkupiert haben, den die Technik-Fachleute für sich nur
umgangssprachlich gesichert haben..
>
>> Würde man hier "Die elektrische Spannung an Bord beträgt 220 V"
>> einsetzen, hätte man auf einmal einen juristisch nicht belastbaren Satz,
>
> Da gehört Netzspannung hin. Wenn Juristen wirklich so unterbelichtet
> sind wie du hier darstellst, dann müssen sie eben einen Gutachter
> bezahlen, um diesen Satz zu belasten.
Dumm nur, wenn der Gutachter selbst diesen Ausdruck verwendet..
Gruß
Ulrich
Nun, die physikalische Größe ist als "_elektrische Strom/stärke/_"
mit der SI-Basiseinheit "A" definiert.
http://www.ptb.de/de/wegweiser/einheiten/si/
(Im englischen und französischen Sprachraum ist das anders, ich weiß).
"Strom" mit der Einheit "A" ist (vernünftigerweise)
Fach-Umgangssprache, die aber nicht mehr anwendbar ist, wenn der
Kontext (E-Technik) nicht klar festliegt.
Das ist gerade auch der Unterschied zum Umgangssprachen-Wischiwaschi:
"Stundenkilometer" und "Lichtjahre später" kollidieren mit exakter
Fachsprache; "Stromspannung" ist aber grundsätzlich erstmal
widerspruchsfrei anwendbar. Ob Du oder ich persönlich dieses Wort
gerne verwenden würden, ist irrelevant.
>
>> daher ist "Stromspannung" technisch
>> völlig korrekt
>
> Wenn man von falschen Voraussetzungen ausgeht (siehe oben), dann sind
> die Folgerungen meist auch nicht richtig.
Eher doch: aus falschen Voraussetzungen kann man alles folgern.
Da Deine Voraussetzung aber nachweislich falsch war,..
Das Wort "Strom" legt keine physikalische Größe fest (In der Physik gibt
es viele Arten von Strömen").
Ausdrücke wie "hochgespannter Wechselstrom", etc. sind doch durchaus
üblich, grundsätzlich gibt es dann auch eine Substantivverbindung.
>> wenn die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten mit
>> Stromfluß angegeben werden soll
>
> Darüber, was Du damit meinen könntest, musste ich lange nachdenken.
> Jemand, der von (Elektro-)Technik keine Ahnung hat, hätte es vermutlich
> sofort verstanden. Fällt mir immer wieder auf, dass Nichttechniker die
> Wischiwaschi-Formulierungen anderer Nichttechniker bezüglich technischer
> Sachverhalte - im Gegensatz zu Technikern - meist auf Anhieb verstehen.
Problematisch wird's, wenn Techniker ihre eigenen
Wischiwaschi-Formulierungen auf den Rest der Welt übertragen wollen, und
dabei selbst nicht wissen, wie sie denn ihre Basiseinheiten definiert
haben. Elektriker und Statiker können beide von der "zu hohen
Fahrdrahtspannung" reden, trotzdem wird damit _niemand_ wissen, was
genau gemeint ist; offenbar leistet das der Begriff "Stromspannung"
hinreichend knapp und genau, um einem dritten einen ersten Überblick zu
geben.
>> 1. Offensichtlich ist "Stromspannung" kürzer als "Netzspannung, die an
>> der Endverbraucher-Steckdose anliegt" (engl.: mains voltage):
>> http://www.venezuela.southern-sky-tours.de/info.html
>> (Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
>
> Weil es in einem Reiseprospekt so steht, muss es natürlich richtig sein.
> Die Reisefuzzis definieren also jetzt die Bezeichnungen für technische
> Belange.
Umgekehrt: Techniker haben keine Definitionshoheit für Begriffe des
Wirtschaftslebens, die nicht mit technischer Fachsprache
kollidieren. Es ist doch ganz einfach: wenn das Gericht mit dem Satz
"Das Gerät war auf die falsche Stromspannung eingestellt" etwas anfangen
kann, spielt es keine Rolle, ob ein Techniker erstmal über
Leistungswerte, AV, und andere Fragezeichen philosophiert.
Auch mit der Existenz des Begriffs "Strommenge" müssen wir uns abfinden..
> Ist ja auch klar: Alle technischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse
> und Neuerungen dienen nur und ausschließlich dazu, dass die Menschen
> besser Reisen und Urlaub machen können. Deshalb ist es auch Sache der
> Reisebranche, die Namen dafür zu vergeben.
Ja, so ist das Leben; glaubst Du, man hat vor Einführung des Begriffs
"Fahrwegentgelt" eine Physikerkommission einberufen? Echter Widerspruch:
"Fahrweg" hat die Einheit "Meter", und "Entgelt" sollte physikalisch
durch "Arbeit", also "Joule" auszudrücken sein, "Fahrwegentgelt" hat
demnach die Einheit "MeterWattsekunde".
>> Wikipedia greift macht es sich etwas zu einfach mit der Forderung:
>>> Die Bezeichnung Stromspannung, welche gelegentlich in Reiseprospekten und
>>> dergleichen zu finden ist, ist technisch falsch und sollte durch die
>>> korrekte Bezeichnung elektrische Spannung ersetzt werden.
>
> Dieser Satz in Wikipedia ist absolut korrekt.
Nein. Wenn Wikipedia selbst an anderer Stelle vom "Gleichstrom hoher
Spannung" spricht, ist auch "Stromspannung" als sprachliches Konstrukt
prinzipiell möglich.
>
> Gib doch mal an, _was_ an dem Satz nicht stimmt!
Das habe ich bereits geschrieben: Technisch falsch, analog zu den
"Stundenkilometern", kann es nicht sein, weil "Strom" als physikalische
Größe nicht exakt definiert ist, und von "Stromstärkespannung" redet
schließlich niemand.
>
>> http://www.albatrosabflug.de/angebote/transocean/laenderinfos.html
>> "Die Stromspannung an Bord beträgt 220 V" ist kurz und eindeutig:
>> Das ist genau die Spannung, auf die der Kunde seinen Elektrorasierer
>> einstellen muß.
>
> "Die Netzspannung an Bord beträgt 220 V" ist genauso kurz (sogar einen
> Buchstaben kürzer :-) und zudem auch noch korrekt.
Nein, bei größeren Schiffen wird es mehrere Stromnetze mit
unterschiedlichen Spannungen geben. Akzeptiere einfach, daß das
Wirtschaftsleben offenbar etwas mit dem Begriff
"Stromspannung"="Steckdosenspannung für Endverbraucher" anfangen kann.
>> Würde man hier "Die elektrische Spannung an Bord beträgt 220 V"
>> einsetzen
>
> Ist nicht nötig, da Netzspannung in diesem Zusammenhang eindeutig und
> korrekt ist.
Dabei hatte ich nur die Ersetzungsregel aus Wikipedia befolgt.
>> hätte man auf einmal einen juristisch nicht belastbaren Satz,
>> denn irgendwo im Maschinenraum des Schiffes oder an den Antennen findet
>> man sicher auch ganz andere elektrische Spannungen.
>
> Deine "Stromspannung" ist exakt genauso wenig "juristisch belastbar".
> Denn diese "Stromspannung" soll normalerweise genau dasselbe ausdrücken
> wie "Spannung" im Bereich der Elektrizitätslehre/Elektrotechnik.
Nein. Es kommt nicht darauf an, welche gedanklichen Assoziationen sich
bei einem Techniker zuerst einstellen. BTW: Ich habe den Begriff nicht
erfunden, und ich würde ihn normalerweise auch nicht verwenden. Ich habe
nur festgestellt, daß er offenbar für bestimmte Anwendungsfälle
(Vertragstexte, Gerichte) eingeführt ist. Es ist klüger, zu wissen, was
der Sprachgebrauch "da draußen" ist, gegen den man ohnehin wenig
ausrichten wird..
Im Zweifelsfall ist auch die Sprache von Juristen für Techniker bindend:
http://www.reiserecht-aktuell.de/urteil1_03_04.html
> Es werden also auf diesem Schiff im Maschinenraum, an Antennen und
> sonstwo auch noch andere "Stromspannungen" als 220V auftreten. Damit ist
> Deine "juristische Belastbarkeit" hinfällig.
S. o. In diesem Zusammenhang ist der Begriff "Stromspannung in
Venezuela=110 V" offenbar eindeutig definiert. Eigentlich ist es doch
genau umgekehrt: "Netzspannung in Deutschland" könnte für Techniker
bedeuten: 400 V, 20 kV, 110 kV.. Als Techniker kann man doch eigentlich
froh sein, wenn es eine Abgrenzung zur eigenen Fachsprache-
hier: "Stromspannung=230V" statt (mehrdeutig) "Netzspannung" gibt.
> Technische Zusammenhänge kann man nicht einfach in einen fachlich nicht
> definierten Schwurbel-Begriff pressen. Sie lassen sich nun mal nur mit
> sauber definierten Begriffen exakt beschreiben.
Einverstanden; wie war das nochmal mit "Strom" und "Stromstärke"?
> Manchmal sind dazu dann
> auch ein paar Worte oder gar einige Säzte mehr notwendig, als
> Reisekatalog-Autoren lieb sein mag.
> Das trifft auch zu, wenn es "juristisch belastbar" sein soll.
Offenbar entscheiden das die Juristen selbst, unabhängig davon, ob
Technikern beim "Aufleuchten einer Glühbirne infolge Stromspannung"
übel wird..
>> Weit schlimmer ist da schon, was ein großer Fernsehsender uns hier als
>> technisches "Grundwissen" zumutet:
>>
>> http://www.quarks.de/dyn/23981.phtml
>>
>>> Dagegen gibt die Stromspannung an, wie groß der Unterschied der Ladungen
>>> zwischen zwei Punkten eines Leiters ist, zum Beispiel zwischen den beiden
>>> Polen einer Steckdose.
>
> Wenn sie anstatt "Stromspannung" geschrieben hätten "elektrische
> Spannung", und in dem von Dir zitieren Satz anstatt "Ladungen" den
> Begriff "Potenzial" verwendet hätten, wäre es komplett richtig.
Na toll. Hätte, wäre, wenn..
> Beide Fehler entstanden offensichtlich durch den Versuch, eine
> anschaulichere bzw. eine kürzere Formulierung zu finden.
>
> Die Stromspannung entstand hier offenbar aus dem Versuch, sprachlich
> eine Analogie zur Stromstärke zu finden.
> Der zweite Fehler beruht vermutlich darauf, dass es dem Autor zu holprig
> erschien, von "sich aus unterschiedlicher Ladung ergebendem
> Potenzialunterschied" zu schreiben. Das hat er fälschlich zu
> "Unterschied der Ladungen" zusammengefasst. Hätte er es zu "Unterschied
> der Potenziale" zusammengefasst, wäre es richtig gewesen.
Aha, das ist nur ein Formulierungsfehler? In einer Schülerarbeit sollte
dieser Quatsch nur als "schlechte Formulierung" angestrichen werden?
> Technische, bzw. allgemein gefasst, naturwissenschaftliche Sachverhalte
> folgen nicht dem Sprachgefühl oder dem Glauben von Nichttechnikern oder
> Nichtnaturwissenschaftlern.
Moment! Für diese Sendung sind Redakteure mit naturwissenschaftlicher
Ausbildung verantwortlich; da darf so etwas nicht passieren.
> Die katholische Kirche hat sich auch lange geweigert, anzuerkennen, dass
> die Erde eine (nicht perfekte) Kugel ist und um die Sonne kreist.
Ok, aber was hat das jetzt mit der Sendung zu tun?
Gruß
Ulrich
http://de.wikipedia.org/wiki/Fugen-S
Gruß,
Enrik
Ahh, jetzt ja,
Danke!
Gruß Andreas
>>> "Stromspannung"
>>> (Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
>>
>> Offensichtlich für Deppen geschrieben, die eigentlich nicht wissen, was
>> eine elektrische Spannung ist, die aber wissen, dass aus der Steckdose
>> Strom kommt. Anwälte also.
>
>Man kann aber doch diesen Deppen nicht vorwerfen, daß sie einen Begriff
>okkupiert haben, den die Technik-Fachleute für sich nur
>umgangssprachlich gesichert haben..
Nein, den Begriff haben Technik-Fachleute ganz sicher _nicht_ für sich
gesichert. Die wollen mit diesem Begriff nämlich nichts zu tun haben,
weil er Quatsch ist und es ihnen davor graust.
Die Fachleute verwenden, wenn der Kontext klar ist, "Spannung". Wenn der
Kontext erst geschaffen werden muss, dann entsprechend "elektrische
Spannung", Netzspannung", "Wechselspannung", "Gleichspannung",
"Kleinspannung", etc., aber nie nicht "Stromspannung".
Wer sich als Technik-Tölpel outen will, sagt "Stromspannung".
Grüße,
Günther
[Stromspannung]
> Dumm nur, wenn der Gutachter selbst diesen Ausdruck verwendet..
Dumm ja, allerdings für den inkompetenten "Gutachter".
Übrigens, nicht mal der Duden kennt "Stromspannung". Das korrekte Wort
ist schlicht "elektrische Spannung".
Na also.
> Die wollen mit diesem Begriff nämlich nichts zu tun haben,
> weil er Quatsch ist und es ihnen davor graust.
Sicher wäre vieles einfacher, wenn auch in Wissenschaft und Technik
wieder Latein als Fachsprache eingeführt würde.;-)
>
> Die Fachleute verwenden, wenn der Kontext klar ist, "Spannung". Wenn der
> Kontext erst geschaffen werden muss, dann entsprechend "elektrische
> Spannung", Netzspannung", "Wechselspannung", "Gleichspannung",
> "Kleinspannung", etc., aber nie nicht "Stromspannung".
Es ist doch alles ganz einfach:
"Da draußen" wird "Strom" synonym zu "Elektrischer Energie" gebraucht:
"Strommenge"="E.-Energiemenge"
"Strompreis"="Preis für die E.-Energieeinheit"
"Stromverbrauch", "Stromanschluß", "Stromsparen", "Stromschlag",
"Stromzähler", "Stromrechnung"...
Es ist vollkommen logisch, daß man dort auch
"Stromspannung"="Anschlußspannung, mit der die E.-Energie geliefert
wird" sagt. Das alles ist auch noch mit dem von der PTB verordneten
Einheitensystem kompatibel, weil dort nur "Stromstärke" als elektrische
Größe vorkommt.
In allen obigen Fällen hat sich die Bedeutung von "Strom" für die
Nichttechniker nicht geändert, und auch die Techniker nehmen ja offenbar
keinen Anstoß an so zweifelhaften Begriffen wie "Strommenge"
(=Ladungsmenge??), "Stromsparen" (durch Trafo reduzierte Stromstärke??)
oder "Stromverbrauch" (=Verletzung der Ladungserhaltung??),
"Stromrechnung" (Knoten? Maschen? Wechselstromrechnung??).
Erst im Fall der "Strom"-"Spannung" wird's plötzlich politisch
inkorrekt, weil da im E-Technikerhirn automatisch ein Formelparser
angestoßen wird; jetzt auf einmal soll auch dem Nichttechniker verordnet
werden, das vorher völlig konsistente Alltagssprachgebäude zu verlassen.
Jetzt muß man einfach fragen: warum sollte jemand, der mit
Stromverbrauch, Strompreis, etc. gut durchs Leben kommt, plötzlich
"elektrische Spannung" verwenden, auch wenn er gar nicht mit einem
Techniker kommuniziert, "Stromspannung" ganz offiziell im Mietvertrag
steht, und der Begriff im Technikerjargon genausowenig vorkommt wie
"Strommenge"?
> Wer sich als Technik-Tölpel outen will, sagt "Stromspannung".
wer sich als Medizintölpel outen will, imitiert das Ärztelatein.
Gruß
Ulrich
Inkompetenz läßt sich nicht am Gebrauch eines Wortes festmachen.
> Übrigens, nicht mal der Duden kennt "Stromspannung".
Ach ja, nicht mal der Duden. Der kennt auch das Wort "schwerlöslich"
nicht. Sind jetzt alle Chemiker inkompetent, die es wagen,
"schwerlöslich" zu verwenden? Verbieten mir die kompetenten Fachleute in
der Dudenredaktion den Satz "Kochsalz ist schwerlöslicher als Kupfersulfat"?
Muß man ein Wörterbuch ernstnehmen, das so wichtige Wörter aus dem
Arbeitsleben wie den "Zickenalarm" und die in Deutschland häufigen
Frauenberufe der "Saftschubse" und der "Ziegelbrennerin" aufnimmt, aber
den Alltagssprachbegriff "Stromspannung", der rechtsverbndlich in vielen
Verträgen steht, ignoriert?
In anderen Wörterbüchern (3 Stichproben, Auflagejahre 1967-91) ist er
selbstverständlich enthalten.
> Das korrekte Wort
> ist schlicht "elektrische Spannung".
Du solltest Dich für die nächste freiwerdende Papstplanstelle vormerken
lassen.
"Stromspannung" ist sachlich falsch, aber für Laien vmtl. verständlicher als
jeder
andere Begriff.
In der TV-Werbung für elektr. Entkalkungsgeräte wird auch immer der Begriff
"Frequenzimpulse" verwendet - ist auch falsch - führt aber zum gewünschten
Ergebnis....
Sven
Nochmal: Was sachlich falsch ist, entscheidet der jeweilige Kontext,
nicht die -in diesem Fall gar nicht vorhandenen- Mißverständnisse und
erst recht nicht das fehlende sprachliche Abstraktionsvermögen einiger
Fachsprachenanwender.
Willst Du einem ("Strom"gitarren-?)Musiker erklären, daß er den Begriff
"Modulation" "sachlich falsch" anwendet: richtig ist allein, was dazu in
Deinem Nachrichtentechnik-Skript steht?
Der Kontext im Fall "Stromspannung" ist Alltags- und Wirtschaftssprache,
und die folgt konsequent der Regel:
s/Elektrische Energie/Strom/g
"Elektrische Energie, die mit der Spannung 230 V ins Haus geliefert
wird", ist durch den knappen Begriff "Stromspannung im Haus=230V"
sachlich richtig ausgedrückt. Wenn der Normalbürger eine Wäscheleine
kauft, erkundigt er sich auch nach der "Leinenspannung" (gleich wird
sicher wieder jemand auf die theoretisch nicht völlig auszuschließende
Kollisionsgefahr mit "line voltage" hinweisen..).
Diese Alltagssprache ist doch längst in der Fachsprache präsent: Erkläre
mir doch 'mal, was ein "Frequenzzähler", und danach, was ein
"Stromzähler" mißt!
Welcher technische Tölpel hat eigentlich den Wikipedia-Artikel dazu
verfaßt? Kein einziger Hinweis, daß es sich beim üblichen "Stromzähler"
um eine technisch ungenaue sprachliche Vereinfachung handelt, die durch
den korrekten Fachbegriff zu ersetzen sei.. Interessanterweise wird man
sogar vom technisch korrekten Begriff "Elektrizitätszähler" dorthin
weitergeleitet, LOL.
Auch "Stromleistung" (Einheit=WA?), "Stromfrequenz" (Einheit=A/s?),
"Strommenge" ("Menge" hätte danach die Dimension eines magnetischen
Flusses) findest Du in Fachtexten, die von Tölpeln^WIngenieuren verfaßt
wurden.
Und jetzt soll -völlig singulär- das Wort "Stromspannung" zum
Mega-Bublath-Dummbatzen-Unwort erklärt werden, nur weil "Strom" in
Verbindung mit "Spannung" beim Elektriker den Formelreflex auslösen
könnte? Ist es Zufall, daß die PTB "Strom" _nicht_ als Meßgröße
definiert hat, hat man vielleicht den bereits lange vorhandenen
Alltagssprachgebrauch berücksichtigt?
> In der TV-Werbung für elektr. Entkalkungsgeräte wird auch immer der Begriff
> "Frequenzimpulse" verwendet - ist auch falsch - führt aber zum gewünschten
> Ergebnis....
Wer genug Zeit vor der Glotze verbringt, wird nach einiger Zeit auch an
die Existenz von überlichtschnellen Silikontransmittern glauben.;->
Gruß
Ulrich
> Der Kontext im Fall "Stromspannung" ist Alltags- und Wirtschaftssprache,
> und die folgt konsequent der Regel:
> s/Elektrische Energie/Strom/g
Vielleicht können wir uns auf folgenden Satz, der vorraussichtlich in
meinem Referat stehen wird, einigen:
"Die Bezeichnung "Stromspannung" ist fachlich unkorrekt und sollte bei
eindeutigem Zusammenhang durch "Spannung" und sonst durch "elektrische
Spannung" ersetzt werden. Der Begriff "Stromspannung" hat sich in der
Umgangssprache, der Wirtschaft und der Politik durchgesetzt und meint das
gleiche, hat aber in der Physik nichts zu suchen."
Begründung: In keinem echten wissenschaftlichen Werk wird wird von
"Stromspannung" die Rede sein, weil die gesetzlich festgelegte und
physikalisch korrekte Bezeichnung für diese physikalische Größe nunmal
"elektrische Spannung" lautet. Genauso wird kein Arzt sich mit anderen
Ärzten in Laiensprache unterhalten. Hoffe mit der Formulierung können sich
alle anfreunden.
> Und jetzt soll -völlig singulär- das Wort "Stromspannung" zum
> Mega-Bublath-Dummbatzen-Unwort erklärt werden, nur weil "Strom" in
> Verbindung mit "Spannung" beim Elektriker den Formelreflex auslösen
> könnte?
Was ist eigentlich ein Bublath? Wurde hier schon ein paar mal gesagt. Kommt
nach dem was ich rausgefunden hab wohl aus einer recht bekannten
Fernsehshow die ich nicht kenne...
Und eine Meinung hat in der Physik auch nichts zu suchen.
SCNR,
Enrik
> "Die Bezeichnung "Stromspannung" ist fachlich unkorrekt und sollte bei
> eindeutigem Zusammenhang durch "Spannung" und sonst durch "elektrische
> Spannung" ersetzt werden. Der Begriff "Stromspannung" hat sich in der
> Umgangssprache, der Wirtschaft und der Politik durchgesetzt und meint das
> gleiche, hat aber in der Physik nichts zu suchen."
sehr gut.
> Was ist eigentlich ein Bublath? Wurde hier schon ein paar mal gesagt.
> Kommt
> nach dem was ich rausgefunden hab wohl aus einer recht bekannten
> Fernsehshow die ich nicht kenne...
Ich habe keinen Fernseher, aber aus der Zeit vor über 10 Jahren als ich noch
einen hatte weiss ich dass es ein Fernsehfuzzi ist der durch langweilige und
oberflächliche Wissenschafts-Sendungen aufgefallen ist. Macht der das etwa
immer noch?
Gruss
Michael
> Der Begriff "Stromspannung" hat sich in der Umgangssprache durchgesetzt
Gluecklicherweise nicht, es sind nur einige wenige Deppen die ihn verwenden.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Ob der Begriff fachlich unkorrekt ist, hängt allein vom Zusammenhang ab.
Ein Fachgutachten kann ohne weiteres den Begriff "Stromspannung"
enthalten, wenn beispielsweise mehrere Technikgebiete angesprochen sind.
Z. B. könnte im Gutachten für eine Versicherung stehen: "Der Wickelmotor
war auf eine falsche Stromspannung eingestellt". "Spannung" oder sogar
"Netzspannung" könnten hier unpräzise sein, weil im möglicherweise
komplizierten Zusammenhang ganz unterschiedliche physikalische
Spannungsarten aufgetreten sein können (der Motor könnte zur Spannung
eines Netzes in einer Sporthalle dienen).
> und sollte bei
> eindeutigem Zusammenhang durch "Spannung" und sonst durch "elektrische
> Spannung" ersetzt werden. Der Begriff "Stromspannung" hat sich in der
> Umgangssprache, der Wirtschaft und der Politik durchgesetzt und meint das
> gleiche, hat aber in der Physik nichts zu suchen."
Auch das ist so einfach nicht zu sagen.
Ich zitiere 'mal aus einem physikalisch-technischen Handbuch einer
großen Firma aus dem Bereich Kunststofftechnik:
> Der Durchgangswiderstand wird durch die Messung
> des elektrischen Widerstandes einer
> Prüfplatte bestimmt. Er stellt das Verhältnis
> zwischen Stromspannung und Stromstärke dar,
> wobei die Spannung zwischen den Elektroden
> bekannt ist (IEC 93/167).
Möglicherweise wurde hier der Begriff "Stromspannung" gewählt, um eine
schnelle Abgrenzung zu den bei Kunststoffen ebenfalls sehr wichtigen
mechanischen Spannungen zu schaffen (die elektrischen Eigenschaften der
Kunststoffe machen in diesem Handbuch nur einen relativ kleinen Teil aus).
Nach der Theorie einiger Kollegen hier müßte dieses Handbuch ja von
"Reisebürofuzzis" und "technischen Tölpeln" für "Deppen" verfaßt worden
sein..
> Begründung: In keinem echten wissenschaftlichen Werk wird wird von
> "Stromspannung" die Rede sein, weil die gesetzlich festgelegte und
> physikalisch korrekte Bezeichnung für diese physikalische Größe nunmal
> "elektrische Spannung" lautet. Genauso wird kein Arzt sich mit anderen
> Ärzten in Laiensprache unterhalten. Hoffe mit der Formulierung können sich
> alle anfreunden.
S. o. In der Alltagssprache macht man sich im allgemeinen lächerlich,
wenn man einfache Zusammenhänge durch imitierte Fachsprache kompliziert:
Jeder wird sagen: "Ich bekam vom xxx(zensiert) ein Knöllchen, weil ich
bei Rot über die Ampel ging". Wer fachlich (hoffentlich?) korrekt sagt:
"Ich erhielt vom Vollzugsbeamten im Polizeidienst eine Aufforderung zur
Zahlung des Verwarnungsgeldes, weil ich das Rotsignal der
Lichtzeichenanlage nicht beachtet hatte", ist ein Trottel.
Der Elektriker, der nicht weiß, was die Oma mit "der Strom ist weg"
meint, ebenfalls.
"Stromspannung" ist in der Wirtschaftssprache genauso am Platz wie der
"Stromzähler", gegen den ja auch die Elektriker nichts haben:-)
>
>> Und jetzt soll -völlig singulär- das Wort "Stromspannung" zum
>> Mega-Bublath-Dummbatzen-Unwort erklärt werden, nur weil "Strom" in
>> Verbindung mit "Spannung" beim Elektriker den Formelreflex auslösen
>> könnte?
>
> Was ist eigentlich ein Bublath? Wurde hier schon ein paar mal gesagt. Kommt
> nach dem was ich rausgefunden hab wohl aus einer recht bekannten
> Fernsehshow die ich nicht kenne...
Gewissermaßen, was die Gehalt/Aufwand-Relation betrifft, der Kehrwert zu
der guten Lesch-Sendung im BR-TV; es kursieren auch einige Wortspiele
(Bluthbat?)..
Gruß
Ulrich
>> Der Begriff "Stromspannung" hat sich in der Umgangssprache durchgesetzt
> Gluecklicherweise nicht, es sind nur einige wenige Deppen die ihn verwenden.
wo wir gerade dabei sind
http://home.arcor.de/pSCIT/stromueberspannung.png
MfG
,, Markus
Moin!
>Was ist eigentlich ein Bublath?
|1 bub: Leichtes Knurren beim Fachwissenschaftler
<http://groups.google.de/group/de.alt.recovery.scientist/msg/f5855e108d897229>
Gruß,
Michael.
> stromueberspannung
Wie lautet sowas eigentlich im Original.
Selbst Google übersetzt das als "current overvoltage".
Könnte es sein, dass es im original vll doch eher ein
Begriff war der etwas wie "überbeanspruchung" hieß
und dann als überspannung wie z.B. bei einem Bogen
oder eine Geige übersetzt wurde?
Überstrom.
>> Wie lautet sowas eigentlich im Original.
>
>
> Überstrom.
eher Überspannung
Gruss
Peter
Noe. Lies doch einfach mal den Meldungstext. An USB liegen immer
5V, er schatet ab, wenn jemand mehr Strom (als die meist zulaessigen
500mA) haben will. Hintergrundwissen hilft bei der Decodierung von
laienhaft uebersetzem Krempel halt schon.
>> Wie lautet sowas eigentlich im Original.
> Überstrom.
Nein ich meinte das englische original.
Nachtrag:
Michael Koch hat mir noch den folgenden Kommentar per PM geschickt
(warum geht's denn eigentlich nicht ganz einfach nach dem Prinzip: hier
gelesen--hier geantwortet?):
> Nach der Theorie einiger Kollegen hier müßte dieses Handbuch ja von
> "Reisebürofuzzis" und "technischen Tölpeln" für "Deppen" verfaßt worden
> sein..
| Nö, von der Marketing-Abteilung. Die kann man auch zu den Deppen zählen.
Ok, Michael, sicher hast Du recht; bei Euch verfassen solche Texte die
Sekretärinnen der Marketingabteilung, an solchem Trivialkram macht sich
kein Techniker oder Ingenieur die Finger schmutzig:
http://www.solvayadvancedpolymers.com/static/wma/pdf/1/7/6/3/IXEF_tech_man_de.pdf
Aber das war ja nur die Spitze des Eisbergs:
http://www.deutsches-museum.de/bildung/veroeff/img/teslamot.pdf
Auch dort taucht wieder die verräterische "Stromspannung" auf; ok, der
Autor war sicher ein Praktikant aus dem Reisebüro nebenan.
Naja, technische Übersetzungen und Dokumentationen werden manchmal ja
auch von Germanisten und anderem M.A.-Gesocks erstellt, wenigstens an
den naturwissenschaftlichen Fakultäten der großen Universitäten sind wir
dann aber ganz sicher vor dieser Idiotensprache.
Hmm.. Schaun' wir doch 'mal.
RWTH Aaachen (das steht doch immer für Qualität, sollte man meinen)
..
Prof. Beneke
Theoretische Physik (für Physiker): Elektrodynamik
http://tpe.physik.rwth-aachen.de/beneke/edyn05/
Dort dann das Übungsblatt Nr. 6:
> Eine Hochspannungsleitung bestehe aus zwei parallelen Drähten, die sich im Abstand von drei Metern in einer Höhe von 20 Metern uber Grund befinden.
Soweit, so gut, das ist ja sogar 'mal ein praktisches Problem in der th.
Edynamik.., nicht immer diese langweiligen "unendlich langen
Stromröhren.." (schon ein Vierteljahrhundert her, daß ich diesen Schein
gemacht habe)
> Die Leitung liefere eine Leistung von 40 Megawatt bei einer Stromspannung von 10 Kilovolt. Leiten Sie die Beziehung zwischen
> Leistung, Spannung und Strom explizit ab. Zur Vereinfachung soll angenommen werden, dass beide Dr ähte in gleicher Richtung von einem konstanten Strom durchflossen werden.
Ähhh.. STROMSPANNUNG von 10 kV..?? Und das ist ja nur die Fingerübung
für den Einstieg.. Wenn sowas in der Klausur drankommt,
kann $STUDENT wegen Verletzung der Menschenwürde klagen, soviel ist
doch sicher (naja, wenn nicht die Richter selbst auch immer wieder
dieses Wort, aber lassen wir das...), wer will sich denn schon als
Technik-Tölpel outen?
Klar, der Prof. Beneke wird die Übungsblätter wohl kaum selbst
verfaßt haben, aber Michael, Du solltest jetzt 'mal mit Deiner ganzen
Autorität als Diplomingenieur der Elektrotechnik intervenieren, daß
dieser unsägliche Depp Dr. B. von seinem Assistentenposten entfernt
wird; es geht um die Pflege des hohen Gutes der Deutschen Wissenschafts-
und Techniksprache, jawoll!
Gruß
Ulrich
Warst du nciht der Meinung, Stromspannung ist das, was der Kunde an
seinem Rasierer einstellen muss? Scheint mir hier nicht der Fall zu
sein.
Wenn ich mich recht entsinne meinte das englische W2k dazu
"Power Surge on USB hub port" (... und danach war eine
Induktivitaet auf dem Board verdampft ...)
Grüße,
Andre
Nun, ich hatte festgestellt, daß "Stromspannung" offenbar fester
Bestandteil der Alltags- und Wirtschaftssprache ist, und dann ein
praktisches Beispiel gezeigt:
> "Die Stromspannung an Bord beträgt 220 V" ist kurz und eindeutig:
> Das ist genau die Spannung, auf die der Kunde seinen Elektrorasierer
> einstellen muß.
Deiner Meinung nach richtet sich der oben zitierte Text also an den
Durchschnittsbürger ohne technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung?
Ich hatte dann auch noch geschrieben, daß diese Bezeichnung sogar in
einem technischen Text (bis dahin kannte ich ja noch keinen) vertretbar
sein könnte:
> daher ist "Stromspannung" technisch
> völlig korrekt, wenn die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten mit
> Stromfluß angegeben werden soll,
Daraufhin hat Günter Dietrich mich zum technischen Tölpel erklärt, weil
natürlich dieser Satz nur Extremstlaien unterster Stufe verständlich
sein könne.
Nun aber: "Die Situation ist da"..
Jetzt findet sich der Text in einem Aufgabenblatt zur theoretischen
E-Dynamik der RWTH Aachen.
Ich kann da natürlich nicht viel sagen, schließlich hat Günter Dietrich
(und der muß es wissen) seine gewichtige Expertise abgeliefert; sicher
hat er diese auch bereits an den Prof. Beneke weitergeleitet, der es
zumindest zugelassen hat, daß seine Studenten dieser grausamen Folter
ausgesetzt wurden:
> Nein, den Begriff haben Technik-Fachleute ganz sicher _nicht_ für sich
> gesichert. Die wollen mit diesem Begriff nämlich nichts zu tun haben,
> weil er Quatsch ist und es ihnen davor graust.
>
> Die Fachleute verwenden, wenn der Kontext klar ist, "Spannung". Wenn der
> Kontext erst geschaffen werden muss, dann entsprechend "elektrische
> Spannung", Netzspannung", "Wechselspannung", "Gleichspannung",
> "Kleinspannung", etc., aber nie nicht "Stromspannung".
>
> Wer sich als Technik-Tölpel outen will, sagt "Stromspannung".
Was soll man denn jetzt den Durchschnittsbürgern sagen, denen wir das
böse Wort "Stromspannung" (aber bitte nur "Stromspannung", den
"Stromzähler" wollen wir gerne weiter behalten!) austreiben sollen, das
ist schließlich Wikipedischer Imperativ(!)?
Wenn das jetzt noch die Reisefuzzis spitzkriegen - dumm gelaufen, was
meinst Du?
>> "Die Bezeichnung "Stromspannung" ist fachlich unkorrekt
>
> Ob der Begriff fachlich unkorrekt ist, hängt allein vom Zusammenhang ab.
Klar, wenn man sich mit Deppen unterhalten will (oder muß) dann muß
man sein Nie-wo passend einstellen. Ansonsten erinnert mich deine
Argumentation fatal an "eine Million Fliegen kann nicht irren".
> Ich zitiere 'mal aus einem physikalisch-technischen Handbuch einer
> großen Firma aus dem Bereich Kunststofftechnik:
>> Der Durchgangswiderstand wird durch die Messung
>> des elektrischen Widerstandes einer
>> Prüfplatte bestimmt. Er stellt das Verhältnis
>> zwischen Stromspannung und Stromstärke dar,
>> wobei die Spannung zwischen den Elektroden
>> bekannt ist (IEC 93/167).
>
> Möglicherweise wurde hier der Begriff "Stromspannung" gewählt, um eine
> schnelle Abgrenzung zu den bei Kunststoffen ebenfalls sehr wichtigen
> mechanischen Spannungen zu schaffen
Deine Theorie in Ehren, aber wieso ist die Spannung bei den Elektroden
auf einmal so "mißverständlich" angegeben? Schließlich können ja die
Elektroden durchaus unter (mechanischer) Spannung stehen.
Abgesehen davon ist das da oben Gefasel: "Der ... Widerstand wird
durch die Messung des ... Widerstands ... bestimmt". Wie originell!
Und dann noch schnell das Ohmsche Gesetz zitiert.
Kurz, prägnant und korrekt hätte da stehen können: "Der Durchgangs-
widerstand wird durch Messung des Stroms beim Anlegen einer bekannten
Spannung an eine Prüfplatte bestimmt". Damit ist der elektrische
Kontext (Widerstand, Strom, Spannung) zweifelsfrei. Und man weiß, daß
mit einem Konstantspannungsverfahren gearbeitet wird.
> Nach der Theorie einiger Kollegen hier müßte dieses Handbuch ja von
> "Reisebürofuzzis" und "technischen Tölpeln" für "Deppen" verfaßt worden
> sein..
Tatsache: es gibt weit mehr Idioten als man gemeinhin annehmen sollte.
Du bist das beste Beispiel, wenn du solch schludrige Verwendung von
Fachbegriffen auch noch zu rechtfertigen versuchst...
> Jeder wird sagen: "Ich bekam vom xxx(zensiert) ein Knöllchen, weil ich
> bei Rot über die Ampel ging". Wer fachlich (hoffentlich?) korrekt sagt:
> "Ich erhielt vom Vollzugsbeamten im Polizeidienst eine Aufforderung zur
> Zahlung des Verwarnungsgeldes, weil ich das Rotsignal der
> Lichtzeichenanlage nicht beachtet hatte", ist ein Trottel.
> Der Elektriker, der nicht weiß, was die Oma mit "der Strom ist weg"
> meint, ebenfalls.
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
Wenn du mal kurz in den Header dieses Postings schaust, wirst du
feststellen, daß da ein "sci" im Gruppennamen vorkommt. Glaubst du
immer noch, daß hier ein guter Ort ist, um *für* die falsche Verwendung
von Fachbegriffen zu plädieren?
Da du ja anscheinend dafür bist, dein sprachliches Niveau an deine
Umgebung anzupassen, schlage ich vor, du tust das einfach. So langsam
ist das nicht mehr lustig...
XL
>
>>Ich zitiere 'mal aus einem physikalisch-technischen Handbuch einer
>>großen Firma aus dem Bereich Kunststofftechnik:
>>
>>>Der Durchgangswiderstand wird durch die Messung
>>>des elektrischen Widerstandes einer
>>>Prüfplatte bestimmt. Er stellt das Verhältnis
>>>zwischen Stromspannung und Stromstärke dar,
>>>wobei die Spannung zwischen den Elektroden
>>>bekannt ist (IEC 93/167).
>>
>>Möglicherweise wurde hier der Begriff "Stromspannung" gewählt, um eine
>>schnelle Abgrenzung zu den bei Kunststoffen ebenfalls sehr wichtigen
>>mechanischen Spannungen zu schaffen
>
>
> Deine Theorie in Ehren, aber wieso ist die Spannung bei den Elektroden
> auf einmal so "mißverständlich" angegeben? Schließlich können ja die
> Elektroden durchaus unter (mechanischer) Spannung stehen.
Der E-Kontext ist mit dem ersten Gebrauch hergestellt, vielleicht gibt
IEC 93/167 auch noch eine Detail-Meßvorschrift an; frag' doch einfach
die Leute, die den Text geschrieben haben! Für mich reichte es, zu
zeigen, daß offenbar "Reisefuzzis" solche Texte schreiben, oh..,
erstaunlich.., qed.
>
> Abgesehen davon ist das da oben Gefasel: "Der ... Widerstand wird
> durch die Messung des ... Widerstands ... bestimmt". Wie originell!
> Und dann noch schnell das Ohmsche Gesetz zitiert.
Ja, schreib' den Leuten eine E-Mail, viel Spaß.
>
> Kurz, prägnant und korrekt hätte da stehen können: "Der Durchgangs-
> widerstand wird durch Messung des Stroms beim Anlegen einer bekannten
> Spannung an eine Prüfplatte bestimmt". Damit ist der elektrische
> Kontext (Widerstand, Strom, Spannung) zweifelsfrei. Und man weiß, daß
> mit einem Konstantspannungsverfahren gearbeitet wird.
Ja, gute Idee, schreib' das dazu, ich bin einverstanden.
>
>>Nach der Theorie einiger Kollegen hier müßte dieses Handbuch ja von
>>"Reisebürofuzzis" und "technischen Tölpeln" für "Deppen" verfaßt worden
>>sein..
>
>
> Tatsache: es gibt weit mehr Idioten als man gemeinhin annehmen sollte.
Damit hast Du dann auch schon einen Anfangs- oder Schlußsatz.
> Du bist das beste Beispiel, wenn du solch schludrige Verwendung von
> Fachbegriffen auch noch zu rechtfertigen versuchst...
Welchen Fachbegriff meinst Du?
Für mich ist das Wort in der _Alltagssprache_ sachlich passend; er
könnte im engeren Fachkontext tatsächlich manchmal kürzer sein, er ist
aber auch dort nicht "schludrig" oder sogar sachlich falsch, nur
meistens überflüssig.
Nochmal: Wenn im Mietvertrag "Stromspannung" steht, ist dort für
sachliche Klarheit gesorgt, kürzer geht's offenbar kaum, und das haben
die Fachleute für Verträge zu entscheiden, nicht Schlaumeier wie Du, ich
und die anderen "Gralshüter".
Es gibt Parallelen für diese Missionierei von "Fachklugscheißerdeppen"
in die Alltagssprache hinein: Wieder 'mal Wikipedia:
> Da auf der Erde der Betrag der Schwerebeschleunigung g an jedem Ort (fast¹) identisch ist, wird umgangssprachlich die Masse eines Körpers oft fälschlicherweise als sein Gewicht bezeichnet.
"Fälschlicherweise", LOL. Auf dem Wochenmarkt also "Fisch mit einer
Masse von 1,2 Kilogramm" verlangen, weil "Gewicht" ja "Deppensprache"
ist, armer Trottel, der sich an die Empfehlung hält. Und wenn vor
Gericht über falsche Gewichte gestritten wird, muß am Ende noch ein
Geophysiker hinzugezogen werden, der eine Karte mit g-Werten zeigt?
So exakt richtig, wie das "Gewicht" auf dem Wochenmarkt ist, so richtig
ist auch die "Stromspannung" im Wirtschaftsleben. Beim Gewicht ist's
noch etwas komplizierter, weil die Deppen von Wissenschaftlern den
uralten Begriff jetzt auf einmal fachsprachlich aufpolieren wollten;
hätten sie ihren Kram z. B. "Wakalixität"(tm)(Feynman, AFAIR) genannt,
gäbe es doch gar kein Problem.
>>Jeder wird sagen: "Ich bekam vom xxx(zensiert) ein Knöllchen, weil ich
>>bei Rot über die Ampel ging". Wer fachlich (hoffentlich?) korrekt sagt:
>>"Ich erhielt vom Vollzugsbeamten im Polizeidienst eine Aufforderung zur
>>Zahlung des Verwarnungsgeldes, weil ich das Rotsignal der
>>Lichtzeichenanlage nicht beachtet hatte", ist ein Trottel.
>>Der Elektriker, der nicht weiß, was die Oma mit "der Strom ist weg"
>>meint, ebenfalls.
>
> Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
Ja, schon klar. Jetzt erkläre bitte nochmal, was mit den anderen
"Strom-" Begriffen da draußen ist: "Stromzähler", "Stromleistung",
"Strommenge", "Reststrommenge"(Transistoren??), "Stromfrequenz"? Darf
man die jetzt wo in welchem Kontext verwenden, springt da die
Formel-Evaluationsroutine an, ja oder nein, Begründung?
>
> Wenn du mal kurz in den Header dieses Postings schaust, wirst du
> feststellen, daß da ein "sci" im Gruppennamen vorkommt. Glaubst du
> immer noch, daß hier ein guter Ort ist, um *für* die falsche Verwendung
> von Fachbegriffen zu plädieren?
Ja, es wundert mich, über wie wenig sprachliche Abstraktionsfähigkeiten
manche Leute verfügen, obwohl sie offenbar eine Ausbildung im
"sci"-Dunstkreis hatten. "Stromspannung" ist IMHO kein
elektrotechnischer Fachbegriff (auch wenn der Prof. Beneke ja
möglicherweise anderer Ansicht ist, schicke doch einfach Deine E-Mail in
Kopie auch an ihn!).
Wenn es kein elektrotechnischer Fachbegriff ist, wie kann er dann falsch
verwendet werden? Erkläre 'mal! Beispiele für flasche Verwendung:
"Lichtjahre später", "Stundenkilometer".. Aber "Stromspannung"?
"sci" heißt für mich, daß man nicht alles unbesehen glauben soll, denn
sonst gäb's in "sci" auch noch eine Maßeinheit für "Frommheit".
Sehen wir also mal genauer hin:
Michael Koch:
> Ich bin Dipl.-Ing für Elektrotechnik und habe diese Wortschöpfung soeben zum
> ersten mal gelesen. Der Begriff ist grob irreführend. Entweder haben wir es
> mit einer Spannung (Einheit Volt) zu tun, oder mit einem Strom (Einheit
> Ampere).
> Das Produkt von Strom und Spannung ist eine Leistung (Einheit Watt), und
> wenn wir dann noch mit der Zeit multiplizieren haben wir Arbeit (was
> gleichbedeutend ist mit Energie.
Aha, wer "Stromspannung" schreibt, löst also automatisch den
Dimensions-Multiplikationsreflex aus, denn genau so werden ja die
physikalischen Größen benannt. Ja, Moment mal, welche sind das denn?
Aufgabe: Man benenne gebräuchliche physikalische Größen $Name mit
folgenden Eigenschaften:
a) $Name1,$Name2,$Name sind physikalische Größennamen
b) $Name="$Name1$Name2"
c) Definitionsgleichung: $Name = $Name1 * $Name2
Ich finde keine einzige! (Ausnahmen würden die Regel bestätigen)
Naja, doch, es gibt da so etwas wie "Impulsfrequenz".
Alle (..naja, fast alle..) hier kennen auch noch die "Temperaturspannung".
Ok, das Produkt von Impuls und Frequenz ist Masse*Geschwindigkeit/Zeit,
also eine Kraft. hmm..
Temperaturspannung hat dann die Einheit KelvinVolt. aha. aha?
Ähh.. die ganzen Pharisäer hier predigen dem gemeinen Volk etwas vom
Multiplizieren, und dabei halten sie sich selbst nicht dran und benutzen
"technisch falsche" Einheiten.. Und ihr Geheim-Bildungsgesetz für
alle multiplikativ verknüpften Größen lautet ganz einfach: Der zweite
Name regiert die Dimension, der erste ist nur ein beschreibendes
Attribut, und die Namen in der Zusammensetzung werden gar niemals nicht
multipliziert: für "Stromzeit" sagen sie einfach "Ladung".
"Stromspannung" ist dann genauso immer eine Spannung, wie auch die
"Temperaturspannung", ja, wer hätte das gedacht?
Der Herr Diplom-Elektroingenieur kann also gar niemals nicht in
Verständnisnöte kommen, wenn jemand die Plebejer in der Gosse von
"Stromspannung" sprechen..
Zudem hat noch das Gesetz(PTB) für die Meßgröße das Wort "Stromstärke"
reserviert, eben gerade nicht "Strom". Jetzt ganz allein soll also
"Stromspannung" auf einmal "Stromstärke x Spannung" bedeuten.. Dieses
Reklamieren von angeblich tangierten "geschützten" Begriffen erinnert
seltsam an die unsägliche "Markennamen-Ähnlichkeits-Abmahnerei"("T-"&Co.).
>
> Da du ja anscheinend dafür bist, dein sprachliches Niveau an deine
> Umgebung anzupassen, schlage ich vor, du tust das einfach. So langsam
> ist das nicht mehr lustig...
Ja, ich finde es auch nicht mehr soo lustig, was man sich hier von
einzelnen selbsternannten Universal-Sprachpäpsten an zum Teil
ehrabschneiderischem, dummbräsigen Gefasel (auch dann noch, wenn man
längst die geforderten Belege gebracht hat) anhören muß, nur weil man
auf die Defizite der "sci"- und die Existenz einer anderen
(funktionierenden) Sprachlogik da draußen hingewiesen hat..
Gruß
Ulrich
> http://zynzek.de/index.html geht, erklärt sich manches, vielleicht
> ist das ja schon Kunst, oder?
Nö, Humor. Ist wohl manchem Deutschen mittlerweile abhanden
gekommen. ;-) Spätestens beim Link auf DHMO.org sollte es
,klick' machen, oder aber natürlich beim prima Artikel über
die fachgerechte Entsorgung der Spannungsabfälle.
--
Jörg Wunsch
"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
> Also der Fahrradantrieb durch Photonenrückstoss hat schon
> was ;-))
Schöne Parodie auf diese ,,Photonenpumpen''. :)
> und ist ein echter Chaot, auch im wahren Leben.
> Ehemaliger Arbeitskollege von mir
Das ,,Interview'', das ,,Nowaja Semlja'' mit ihm geführt hat, ist auch
gut. Für den des Russischen weniger kundigen Bevölkerungsteil
westlich der Elbe-Werra-Linie: das heißt ,Neue Erde', dürfte (wenn ich
mich recht an den Atlas erinnere) eine Insel im nördlichen Eismeer
sein.
> Ob der Begriff fachlich unkorrekt ist, hängt allein vom Zusammenhang ab.
> Ein Fachgutachten kann ohne weiteres den Begriff "Stromspannung"
> enthalten, wenn beispielsweise mehrere Technikgebiete angesprochen sind.
> Z. B. könnte im Gutachten für eine Versicherung stehen: "Der Wickelmotor
> war auf eine falsche Stromspannung eingestellt". "Spannung" oder sogar
> "Netzspannung" könnten hier unpräzise sein, weil im möglicherweise
> komplizierten Zusammenhang ganz unterschiedliche physikalische
> Spannungsarten aufgetreten sein können (der Motor könnte zur Spannung
> eines Netzes in einer Sporthalle dienen).
Das hab ich versucht in meiner Referatsvorlage so wiederzugeben... Der
Begriff kann gefahrlos verwendet werden, allerdings ist er nunmal
unkorrekt, so wie es unkorrekt ist "Magenknurren" anstelle von
"Borborygmus", "Gewicht" anstelle von "Masse" oder "Stromzähler" anstelle
von "Elektrizitätszähler" zu sagen. Wenn ich mich in den Physikunterricht
stelle, und denen was von 12kg Gewicht erzähle, dann krieg ich aber was zu
hören. An jedem mir vertrauten anderem Ort der Erde würden andere,
vermeintlich korrekte Formulierungen, wie bereits gesagt, eher auf
Gelächter treffen. Und solange ich mich mit meinem Physiklehrer unterhalte,
sage ich "(elektrische) Spannung" zu der gleichnamigen physikalischen
Größe, und nichts anderes.
Am Mon, 17 Apr 2006 22:01:29 +0200 schrieb Ulrich Strate:
>> Die Leitung liefere eine Leistung von 40 Megawatt bei einer Stromspannung von 10 Kilovolt. Leiten Sie die Beziehung zwischen
>> Leistung, Spannung und Strom explizit ab. Zur Vereinfachung soll angenommen werden, dass beide Dr ähte in gleicher Richtung von einem konstanten Strom durchflossen werden.
>
> Ähhh.. STROMSPANNUNG von 10 kV..?? Und das ist ja nur die Fingerübung
> für den Einstieg.. Wenn sowas in der Klausur drankommt,
> kann $STUDENT wegen Verletzung der Menschenwürde klagen, soviel ist
> doch sicher (naja, wenn nicht die Richter selbst auch immer wieder
> dieses Wort, aber lassen wir das...), wer will sich denn schon als
> Technik-Tölpel outen?
> Klar, der Prof. Beneke wird die Übungsblätter wohl kaum selbst
> verfaßt haben, aber Michael, Du solltest jetzt 'mal mit Deiner ganzen
> Autorität als Diplomingenieur der Elektrotechnik intervenieren, daß
> dieser unsägliche Depp Dr. B. von seinem Assistentenposten entfernt
> wird; es geht um die Pflege des hohen Gutes der Deutschen Wissenschafts-
> und Techniksprache, jawoll!
Ich glaub jetz mal dass das ironisch angehaucht ist, und dass du meinst,
dass es eigentlich egal ist - pardon - vom Kontext anhängt was man sagen
sollte. Nochmal zur Erinnerung:
> "Die Bezeichnung "Stromspannung" ist fachlich unkorrekt und sollte bei
> eindeutigem Zusammenhang durch "Spannung" und sonst durch "elektrische
> Spannung" ersetzt werden. Der Begriff "Stromspannung" hat sich in der
> Umgangssprache, der Wirtschaft und der Politik durchgesetzt und meint das
> gleiche, hat aber in der Physik nichts zu suchen."
vielleicht sollte man das Wort "eigentlich" einschieben, damit endlich alle
zufrieden sind. Das erweckt aber imho den Eindruck, dass man das
ungeschtraft vor unserem Lehrer bringen kann, so wie das Gewicht 12kg.
Deshalb würde ich gerne klar und deutlich sagen können: "Nein, es ist
falsch!". Ist das Gewicht und das Magenknurren imho ja auch. Sage ich
trotzdem. Nur eben nicht im jeweiligen Fachbereich.
> "Der Begriff "Stromspannung" hat sich in der
> Umgangssprache, der Wirtschaft und der Politik durchgesetzt und meint das
> gleiche, hat aber in der _Physik_ nichts zu suchen."
mfg Lars
Nein, auch das ist nicht ganz richtig; der Begriff ist niemals
_unkorrekt_, da sich im Gegensatz zu "Gewicht" oder "Stromzähler" auch
im Fachgebiet "Elektrizität" kein Bedeutungsunterschied ergibt, wenn man
"Stromspannung" sagt; in der Fachsprache der Elektriker und Physiker ist
es lediglich wohl fast immer überflüssig, noch die Unterscheidung
"Strom-" davorzusetzen, daher sollte man sie weggelassen. In anderen, z.
T. hochspezialisierten Wissenschafts-Fachsprachen ist der Begriff
dagegen durchaus üblich (siehe unten), und der Alltagssprachgebrauch ist
inzwischen ja ebenfalls geklärt.
> Wenn ich mich in den Physikunterricht
> stelle, und denen was von 12kg Gewicht erzähle, dann krieg ich aber was zu
> hören.
Das ist klar. Es ging mir bei dem Beispiel "Gewicht" nur um die
Wikipedia-Anmaßung, daß "Gewicht" bereits in der Umgangssprache
"fälschlich" gebraucht wird..
Wie schon geschrieben: "hat nichts zu suchen" ist eine dogmatische
Anmaßung, die nur Päpste aussprechen dürfen;-) Ich würde vorschlagen, Du
reißt in Deinem Referat kurz an, in welchen Texten (Wissenschaft,
Technik..) Du die Begriffe vorgefunden hast, dann kannst Du auf solche
Glatteis-Formulierungen wie "hat nichts zu suchen" verzichten.. Der
Begriff ist auch in der Fachsprache zulässig; ob er verwendet wird,
entscheidet der Autor, und keine selbsternannte
Newsgroup-Sprachkontrollkammer. Ein Satz wie "während des Versuchs
wurden die elektrische Stromspannung und -stärke gemessen" hat niemand
zu beanstanden.
Hier sind zum Schluß ein paar Medizin-Beispiele (die meisten aus
Doktorabeiten, Quellen im Netz zu finden), in denen "Stromspannung"
verwendet wird:
Ok, ich weiß, daß das alles "Tölpel" sind, und ich wünsche den klugen
Kollegen hier aber natürlich, daß sie niemals die ärztliche Hilfe dieser
"Deppen"-Doctores in Anspruch nehmen müssen;->
Gruß
Ulrich
http://chirinn.klinikum.uni-muenchen.de/forschung/for_02/2002kanz_elektrounfaelle.pdf
...
Die Initialschneidephase (Verzögerungszeit zwischen dem Einschalten
des HF-Generators und dem eigentlichen Beginn des Schneidevorgangs)
wird so kurz wie möglich gehalten, um ein Absinken der Stromspannung
unter 200V zu vermeiden. Die Folge davon wäre sonst ein Ausbleiben der
Lichtbögen und somit des Schneidens; gleichzeitig käme es zu einer
starken thermischen Schädigung der Polypenbasis durch den hohen
Stromfluss mit der Konsequenz einer eventuellen postoperativen
Perforation [35].
...
Zwischen den beiden Elektroden floss ein sinuswellenförmiger Strom mit
einer Frequenz von 15 KHz und einer Spannung mit der Amplitude von 100
mV. Die Stromspannung wurde während der Messung bei 100 mV konstant
gehalten. Der Widerstand R zwischen den beiden Elektroden wurde
nach der Ohm' schen Formel R = U / I bestimmt, wobei die Spannung U
konstant blieb und die Stromstärke I sich änderte. Der Widerstand
zwischen den beiden Elektroden betrug in 0,9% NaCl-Lösung 100 Ohm , der
bei maximaler Aggregation um ca. 50 Ohm anstieg.
...
Die Probe wurde in eine silikonisierte Küvette pipettiert und bei 37
Grad Celsius mittels eines teflonbeschichteten Magnetrührers mit 400 -
600 U/min gerührt. Der Heizblock (Abb. 1) sorgte für eine
gleichbleibende Temperatur von 37 Grad Celsius. In die Probe tauchten
zwei Platinelektroden, die an dem Küvettendeckel montiert waren.
Zwischen den beiden Elektroden floss ein sinuswellenförmiger Strom mit
einer Frequenz von 15 KHz und einer Spannung mit der Amplitude von 100
mV. Die Stromspannung wurde während der Messung bei 100 mV konstant
gehalten.
...
Beim klassischen Elektroschock wurde ein generalisierter Krampfanfall
ausgelöst. Die Stromspannung zur Auslösung des Anfalles lag dabei in der
Regel zwischen 90 und 120 Volt bei einer Stromzeit von mehr als 0,2
Sekunden. Die anfänglich noch regelmäßig durchgeführte
Widerstandsmessung blieb bald aus. Manchmal wurde in den späteren
Jahren sogar auf die Dokumentation der Stromstärke verzichtet, lediglich
die Zeit wurde angegeben.
...
Der vollständige Stapel wird in einem Plastikeinsatz fixiert und
aufrecht so in die Elektroblot-Kammer gesteckt, dass die Membran-Seite
des Stapels zur Anode, die Gel-Seite zur Kathode gerichtet ist. Der
Transfer der SDS-beladenen Polypeptide findet bei Raumtemperatur
und einer konstanten Stromspannung von 30 Volt über Nacht statt.
...
Die Initialschneidephase (Verzögerungszeit zwischen dem Einschalten
des HF-Generators und dem eigentlichen Beginn des Schneidevorgangs)
wird so kurz wie möglich gehalten, um ein Absinken der Stromspannung
unter 200V zu vermeiden. Die Folge davon wäre sonst ein Ausbleiben der
Lichtbögen und somit des Schneidens; gleichzeitig käme es zu einer
starken thermischen Schädigung der Polypenbasis durch den hohen
Stromfluss mit der Konsequenz einer eventuellen postoperativen
Perforation [35].
> > Auf Trafos steht auch oft was in VA.
>
> Und? Ist das die Einheit der 'Stromspannung'? Oder doch was anderes?
>
>
> Gruß Dieter
Nein. Die Einheit der Stromspannung ist AV.
Ist doch logisch oder?
Gruss
Harald
AV wäre der Kehrwert der Scheinleistung (VA)
Das ist doch logggisch.
--
gruß hdw
Nowaj Semlja mW ehemaliger U-Bootstützpunkt des USSR.
--
gruß hdw
> Nowaj Semlja mW ehemaliger U-Bootstützpunkt des USSR.
Ich weiß zwar nichts von einem U-Bootstützpunkt, aber die Insel wurde
definitiv für Atombombentests missbraucht.
Russischer Wikipedia Artikel:
http://makeashorterlink.com/?E44312AFC
bzw.
http://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9D%D0%BE%D0%B2%D0%B0%D1%8F_%D0%97%D0%B5%D0%BC%D0%BB%D1%8F
Dennis
> Hier sind zum Schluß ein paar Medizin-Beispiele
Falsches wird durch ständiges wiederholen, auch durch 1000faches
wiederholen, nicht richtig.
Du hast Recht. Ich hatte mich geirrt ;-(
--
gruß hdw
Dann erkläre Du doch endlich einmal in exakter technischer Sprache, was
genau an dem Begriff "Stromspannung" "technisch falsch" ist (so sagt es
ja Wikipedia, allerdings ohne Begründung). Zur Erinnerung: Das ist hier
eine "sci"-Gruppe, und Begründungen à la "das widerspricht meinem
technischen Sprachgefühl, also ist es falsch" zählen nicht.
Und nicht vergessen: ich warte auch immer noch auf die Begründung, warum
"Stromzähler" "technisch korrekt" ist.
> Russischer Wikipedia Artikel:
> bzw.
> http://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9D%D0%BE%D0%B2%D0%B0%D1%8F_%D0%97%D0%B5%D0%BC%D0%BB%D1%8F
Oder auf Deutsch ;-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Nowaja_Semlja
> Verbieten mir die kompetenten Fachleute in der Dudenredaktion den Satz
> "Kochsalz ist schwerlöslicher als Kupfersulfat"?
Na sinnvoll waere das, der Satz ist ja ghrauselig.
"schwerer loeslich" kennst du nicht ?
> Dann erkläre Du doch endlich einmal in exakter technischer Sprache,
> was genau an dem Begriff "Stromspannung" "technisch falsch" ist
> [...]
Dass die Spannung auch ohne Strom bereits da ist?
Wenn ich mich übrigens aufraffen würde, einen mit medizinischem
Kauderwelsch durchsetzten Artikel zu schreiben, würde er für einen
Mediziner vermutlich genauso unsinning und lächerlich klingen wie für
unsereins die "Stromspannung" der von dir zitierten Mediziner. Das
schmälert ja nicht deren hoffentlich vorhandenes gutes medizinisches
Wissen.
--
cheers, J"org .-.-. --... ...-- -.. . DL8DTL
http://www.sax.de/~joerg/ NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
> Dann erkläre Du doch endlich einmal in exakter technischer
> Sprache, was genau an dem Begriff "Stromspannung" "technisch
> falsch" ist (so sagt es ja Wikipedia, allerdings ohne Begründung).
IMHO einfach: Der elektrische Strom hat keine Eigenschaft "Spannung"
(gibt es überhaupt einen Strom, der das von sich behaupten kann?),
sie sind vielmehr eigenständige Größen. "Stromspannung", also
die "Spannung des Stromes", ergibt daher keinen Sinn.
> Und nicht vergessen: ich warte auch immer noch auf die Begründung,
> warum "Stromzähler" "technisch korrekt" ist.
IMO residiert das auf der selben Ebene wie "Stromspannung". Deswegen
gibt es auch das Wort "Energie(kosten)zähler".
Grüße,
Björn
--
BOFH excuse #9:
doppler effect
> Viele wirtschaftlich angehauchte Ings gehen ja auch dazu
> über, die Leistungsfähigkeit einer Solaranlage nicht mit
> "im Jahresdurchschnitt 100 W" anzugeben, sondern implizit
> mit 1000 kWh/a.
LOL. Hört sich ja auch nach mehr an.
Da fällt mir ein, hatten die Kraftwerke bei SimCity nicht die
Leistungseinheit "MW/h"? :)
Grüße,
Björn
--
BOFH excuse #166:
/pub/lunch
[Müll, wie immer in diesem Thread]
> > Und nicht vergessen: ich warte auch immer noch auf die Begründung,
> > warum "Stromzähler" "technisch korrekt" ist.
>
> IMO residiert das auf der selben Ebene wie "Stromspannung". Deswegen
> gibt es auch das Wort "Energie(kosten)zähler".
Nein, Kosten zählt der schwarze Kasten im Flur nicht. Die sind außerdem
variabel, je nach Vertrag und Zeitpunkt. Daher tun das nur die digitalen
Geräte, in die man den aktuellen Arbeitspreis einprogrammieren kann. Der
Kasten mißt elektrische Energie in kWh, also Spannung mal Wirkstrom mal
Zeit. Da die Spannung üblicherweise in D als annähernd konstant
angesehen werden kann, bleibt der Wirkstrom als fragliche Größe übrig.
Es würde also ein Wirkstromzähler am Ende zum selben Erbebnis führen.
Daher ist der Begriff "Stromzähler" bezogen auf die Praxis nicht direkt
falsch. Er beschreibt lediglich die interne Arbeitsweise des Gerätes
falsch. Man könnte aber genauso einen Wirkstromzähler bauen und die
Skala entsprechnd beschriften. Nur kann man den Wirkstrom nicht messen,
wenn man die Phasenlage der Spannung nicht kennt.
Gruß Lars
> Die Abgabeleistung der Dampfturbine konnte natürlich
> nicht lapidar mit "200 kW" (oder was es war) angeben
> werden. Nein, man musste noch theatralisch "und das jede
> Woche" nachschieben. "Das reicht zur Versorgung von
> sounsoviel Haushalten" wurde nachgereicht. Bevor man nun
> nahdenken konnte, ob damit "Strom" oder die gesamte
> Energie gemeint war, folgte ein "und zwar drei Monate lang".
"...Das entspricht ungefähr der Größe von acht Fußballfeldern."
Die Maßeinheit "Fußballfeld" sollte in keiner vereinfachten Erklärung
fehlen. SCNR
Dennis
> Oder auf Deutsch ;-)
> http://de.wikipedia.org/wiki/Nowaja_Semlja
Da kann ja jeder kommen :)
Dennis
> Nein, Kosten zählt der schwarze Kasten im Flur nicht.
Dann lass eben die Klammer weg. :)
> Die sind
> außerdem variabel, je nach Vertrag und Zeitpunkt. Daher tun das
> nur die digitalen Geräte, in die man den aktuellen Arbeitspreis
> einprogrammieren kann. Der Kasten mißt elektrische Energie in kWh,
> also Spannung mal Wirkstrom mal Zeit. Da die Spannung
> üblicherweise in D als annähernd konstant angesehen werden kann,
> bleibt der Wirkstrom als fragliche Größe übrig. Es würde also ein
> Wirkstromzähler am Ende zum selben Erbebnis führen. Daher ist der
> Begriff "Stromzähler" bezogen auf die Praxis nicht direkt falsch.
In welcher Einheit zählt er den Strom? A/s?
Grüße,
Björn
--
BOFH excuse #403:
Sysadmin didn't hear pager go off due to loud music from bar-room
speakers.
> Lars Mueller wrote:
> > Wirkstromzähler am Ende zum selben Erbebnis führen. Daher ist der
> > Begriff "Stromzähler" bezogen auf die Praxis nicht direkt falsch.
> In welcher Einheit zählt er den Strom? A/s?
Nun, beim Energiespeicher nimmt man z.B. gerne Amperestunden Ampere mal
Stunde. Zählen heißt ja eben nicht aufteilen. Mein Hintergedanke war
aber ohnehin keine Anzeige in Ampere, sondern gleich die daraus
errechnete Leistung anzuzeigen. Zugegeben aus verschiedenen Gründen
praxisfern und nicht zulässig, aber im Prinzip könnte man sich die
Spannungsmessung sparen, da diese mit 230V+- etwas Toleranz bei
Wechselstrom fest vorgegeben ist und als konstant angenommen werden
kann. Etwas konstantes, bekanntes muß man nicht messen.
10 Amperestunden (Wirkstrom) * 230V * eine Stunde Dauer würden dann
angezeigt als 2,3kWh.
Nochmal: Mir ist klar, daß das technisch unsinnig wäre und so auch keine
Zulassung bekäme. Ich wollte nur deutlich machen, daß der Begriff
Stromzähler weniger unsinnig ist, da es beim Energieverbrauch im
230V-Netz wegen der vorgegebenen Spannung nur auf Wirkstrom und Dauer
des Stromflusses ankommt. Wenn ich eben 10A eine Stunde lang verbraucht
habe, dann muß ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit 2,3 kWh bezahlen.
Ich muß nicht erst die Spannung kontrollieren.
Gruß Lars
Doch: Strom entspricht Fluss von irgendwas Materiellem ...
Feldtheoretisch. Mit differenzierbaren Mannigfaltigkeiten und
Integralkurven verschiedener Differentialgleichungssysteme kann man
das sogar brauchbar verallgemeinern (allgemeiner gehts derzeit mWn
sogar gar nicht). Also geht das. Umgangssprachlich ist "Strom" = Donau
= el. Fluss von Ladungen = Strömung (=Fluss) von Gasen ("Luftstrom"
beispielsweise)... Der Kontext macht die Musik.
> Das ist gerade auch der Unterschied zum
> Umgangssprachen-Wischiwaschi:
> "Stundenkilometer"
Es gibt sogar Stunden pro Kilometer ... verwenden Schnecken zur
Wegangabe... und zur Abschätzung der ETA am Salatbeet. (Anm.: Ich kann
_nicht_ hören was Schnecken plaudern ...)
> und "Lichtjahre später"
Weg der Uhzeigerspitze beim Umlauf? Wäre sogar denkbar
*zufaulzumrechnenbin*.
> kollidieren mit exakter
> Fachsprache;
Das sehr wohl.
> "Stromspannung" ist aber grundsätzlich erstmal
> widerspruchsfrei anwendbar.
Nein. Nicht allgemein auf alles, was an Spannung in der Elektrodynamik
auftreten kann... da gibts sogar den Effekt, dass es Spannungen gibt,
wenn die Ladungen sich nicht bewegen! Da schaust du jetzt aber ;-)
>>> daher ist "Stromspannung" technisch
>>> völlig korrekt
>>
>> Wenn man von falschen Voraussetzungen ausgeht (siehe oben), dann
>> sind die Folgerungen meist auch nicht richtig.
>
> Eher doch: aus falschen Voraussetzungen kann man alles folgern.
Ex falso quod libet!
> Da Deine Voraussetzung aber nachweislich falsch war,..
Non sequitur!
> Das Wort "Strom" legt keine physikalische Größe fest (In der Physik
> gibt
> es viele Arten von Strömen").
Das Wort Strom legt einen materiellen oder besser stofflichen Fluss
fest. Es gibt eine Flussdynamik aus der viele Sätze der
Strömungsdynamik folgen (in Abhängigkeit der Eigenschaften des
strömenden Stoffs)
> Ausdrücke wie "hochgespannter Wechselstrom", etc. sind doch durchaus
> üblich, grundsätzlich gibt es dann auch eine Substantivverbindung.
Das stimmt. Aber alle, die in der Energietechnik arbeiten
vernachlässigen gern... für die sind 12V keine ausreichende Spannung
(höchstens Schwankungen) um Ströme in einer Schaltung zu treiben,
außer es fehlt ein obligates k ... vor dem V.
Es gibt Anwendungen mit 1A Kriechstrom... (Resultat einer sexuellen
BEziehung zwischen einer Schnecke und elektrischem Strom ... also
müsste der sehr langsam fließen ;-)
>>> wenn die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten mit
>>> Stromfluß angegeben werden soll
>>
>> Darüber, was Du damit meinen könntest, musste ich lange nachdenken.
>> Jemand, der von (Elektro-)Technik keine Ahnung hat, hätte es
>> vermutlich sofort verstanden. Fällt mir immer wieder auf, dass
>> Nichttechniker die
>> Wischiwaschi-Formulierungen anderer Nichttechniker bezüglich
>> technischer Sachverhalte - im Gegensatz zu Technikern - meist auf
>> Anhieb verstehen.
>
> Problematisch wird's, wenn Techniker ihre eigenen
> Wischiwaschi-Formulierungen auf den Rest der Welt übertragen wollen,
> und
> dabei selbst nicht wissen, wie sie denn ihre Basiseinheiten
> definiert
> haben.
Das tun nur die mit Halbwissen. Die, die wissen, tolerieren. Manche
versuchen den Zustand zu verbessern, manche leben nach dem Motto: "I
live to obscure my profession" und führen neue Bezeichnungen ein ...
Letztens habe ich von "linealen" Systemen (auch "linealen, linearen"
Systemen) gelesen... ist gut durchdacht und eigentlich nicht so
abwegig.
> Elektriker und Statiker können beide von der "zu hohen
> Fahrdrahtspannung" reden, trotzdem wird damit _niemand_ wissen, was
> genau gemeint ist; offenbar leistet das der Begriff "Stromspannung"
> hinreichend knapp und genau, um einem dritten einen ersten Überblick
> zu
> geben.
Es reicht, wenn der Beobachter (erster oder zweiter Art ist hier egal)
Kenntnis über die Profession der beiden hat, um auf die richtige
Fährte zu kommen. Der Begriff der Spannung ist überladen und damit
nicht mehr ohne Kontext zu interpretieren. Aber: Stromspannung ist nur
ein Teilaspekt. Man könnte auch eine el. "Feldspannung" einführen und
damit die in einem Leiterstück induzierte Spannung identifizieren...
>>> 1. Offensichtlich ist "Stromspannung" kürzer als "Netzspannung,
>>> die an
>>> der Endverbraucher-Steckdose anliegt" (engl.: mains voltage):
>>> http://www.venezuela.southern-sky-tours.de/info.html
>>> (Der Begriff wird in vielen Vertragstexten so verwendet)
>>
>> Weil es in einem Reiseprospekt so steht, muss es natürlich richtig
>> sein. Die Reisefuzzis definieren also jetzt die Bezeichnungen für
>> technische Belange.
>
> Umgekehrt: Techniker haben keine Definitionshoheit für Begriffe des
> Wirtschaftslebens, die nicht mit technischer Fachsprache
> kollidieren.
Das wird durch Sachverständige in Gutachten im Schadensfall geklärt,
wenn irgendein Terminus missgedeutet wurde.
> Es ist doch ganz einfach: wenn das Gericht mit dem Satz
> "Das Gerät war auf die falsche Stromspannung eingestellt" etwas
> anfangen
> kann, spielt es keine Rolle, ob ein Techniker erstmal über
> Leistungswerte, AV, und andere Fragezeichen philosophiert.
Sehe ich nicht so. Man kann jederzeit eine Definition dieses Begriffs
verlangen. Möglicherweise war ja der Schalter zur Umschaltung zwischen
den möglichen zulässigen elektrischen Betriebsspannungen von 110V und
230V o.g. Geräts nicht entsprechend der tatsächlich vorherrschenden
Netzspannung geschaltet, was zur Folge hatte, dass o.g. Gerät beim
sachgemäßen Verbinden des Netzanschlusskabels mit dem
Stromversorgungsnetz unter Funkenschlag, Knall und starker
Rauchentwicklung seiner ursprünglichen Verwendbarkeit i.S. der
zuständigen Gebrauchsanweisung abtrünnig wurde.
> Auch mit der Existenz des Begriffs "Strommenge" müssen wir uns
> abfinden..
=Ladung (As) ... üblicherweise, =Energie (kWh) wäre auch denkbar ...
Abfinden muss man sich nicht. Prinzipiell nicht. Mit nichts.
>> Ist ja auch klar: Alle technischen und wissenschaftlichen
>> Erkenntnisse und Neuerungen dienen nur und ausschließlich dazu,
>> dass die Menschen besser Reisen und Urlaub machen können. Deshalb
>> ist es auch Sache der Reisebranche, die Namen dafür zu vergeben.
>
> Ja, so ist das Leben; glaubst Du, man hat vor Einführung des
> Begriffs
> "Fahrwegentgelt" eine Physikerkommission einberufen? Echter
> Widerspruch:
> "Fahrweg" hat die Einheit "Meter", und "Entgelt" sollte physikalisch
> durch "Arbeit", also "Joule" auszudrücken sein, "Fahrwegentgelt" hat
> demnach die Einheit "MeterWattsekunde".
In diesem Fall trifft semantisch richtigerweise Wattsekunden/Meter zu
...
allerdings in folgender Reihenfolge:
Geldeinheit/Meter * Wattsekunden/Geldeinheit .... also die Arbeit die
du für eine Geldeinheit leisten musst.
>>> Wikipedia greift macht es sich etwas zu einfach mit der Forderung:
>>>> Die Bezeichnung Stromspannung, welche gelegentlich in
>>>> Reiseprospekten und dergleichen zu finden ist, ist technisch
>>>> falsch und sollte durch die korrekte Bezeichnung elektrische
>>>> Spannung ersetzt werden.
>>
>> Dieser Satz in Wikipedia ist absolut korrekt.
>
> Nein. Wenn Wikipedia selbst an anderer Stelle vom "Gleichstrom hoher
> Spannung" spricht, ist auch "Stromspannung" als sprachliches
> Konstrukt
> prinzipiell möglich.
Wikipedia "spricht" nicht. Es ist ein Sammelsurium nützlicher
Tatsachen. Mehr nicht. Manche Artikel sind exzellent und treffen
absolut den aktuellen Stand der Forschung. Andere (von Amateuren
[nicht zwingend _Amateur_funker, nur um das klarzustellen...] mit
selbstbewusstem Halbwissen) verfasste Artikel lassen an
terminologischer Präzision sehr zu wünschen über.
Wenn dich die Inkonsequenz stört und du nicht abstrahieren kannst,
dann steht es dir frei, Kohärenz herzustellen. Dazu ist ein
Wiki-System ja da. ;-)
>> Gib doch mal an, _was_ an dem Satz nicht stimmt!
>
> Das habe ich bereits geschrieben: Technisch falsch, analog zu den
> "Stundenkilometern", kann es nicht sein, weil "Strom" als
> physikalische
> Größe nicht exakt definiert ist, und von "Stromstärkespannung" redet
> schließlich niemand.
"Gibt es alles nicht, also ist alles gleich falsch oder richtig." ??
Diese Logik ist mir neu.
>>> http://www.albatrosabflug.de/angebote/transocean/laenderinfos.html
>>> "Die Stromspannung an Bord beträgt 220 V" ist kurz und eindeutig:
>>> Das ist genau die Spannung, auf die der Kunde seinen
>>> Elektrorasierer
>>> einstellen muß.
>>
>> "Die Netzspannung an Bord beträgt 220 V" ist genauso kurz (sogar
>> einen Buchstaben kürzer :-) und zudem auch noch korrekt.
>
> Nein, bei größeren Schiffen wird es mehrere Stromnetze mit
> unterschiedlichen Spannungen geben. Akzeptiere einfach, daß das
> Wirtschaftsleben offenbar etwas mit dem Begriff
> "Stromspannung"="Steckdosenspannung für Endverbraucher" anfangen
> kann.
"Die in den Kabinen, über die für den Anschluss von
Endverbrauchergeräten vorgesehenen Steckdosen, zugängliche elektrische
Spannung beträgt 220V (Effektivwert, 50Hz Sinus, Klirrfaktor<5%)."
besser so?
>>> Würde man hier "Die elektrische Spannung an Bord beträgt 220 V"
>>> einsetzen
>>
>> Ist nicht nötig, da Netzspannung in diesem Zusammenhang eindeutig
>> und korrekt ist.
>
> Dabei hatte ich nur die Ersetzungsregel aus Wikipedia befolgt.
Im Zusammenhang ist viel korrekt, was ohne Zusammenhang schlicht fehl
am Platz ist. Krokodil.
>>> hätte man auf einmal einen juristisch nicht belastbaren Satz,
>>> denn irgendwo im Maschinenraum des Schiffes oder an den Antennen
>>> findet
>>> man sicher auch ganz andere elektrische Spannungen.
>>
>> Deine "Stromspannung" ist exakt genauso wenig "juristisch
>> belastbar". Denn diese "Stromspannung" soll normalerweise genau
>> dasselbe ausdrücken wie "Spannung" im Bereich der
>> Elektrizitätslehre/Elektrotechnik.
>
> Nein. Es kommt nicht darauf an, welche gedanklichen Assoziationen
> sich
> bei einem Techniker zuerst einstellen. BTW: Ich habe den Begriff
> nicht
> erfunden, und ich würde ihn normalerweise auch nicht verwenden. Ich
> habe
> nur festgestellt, daß er offenbar für bestimmte Anwendungsfälle
> (Vertragstexte, Gerichte) eingeführt ist. Es ist klüger, zu wissen,
> was
> der Sprachgebrauch "da draußen" ist, gegen den man ohnehin wenig
> ausrichten wird..
Als Gutachter sehr wohl. Man kommt selten aber doch in den Genuss...
des Honorars. Der Rest ist Knochenarbeit, manchmal aber auch nur ein
Blick ... also alles halb so wild.
> Im Zweifelsfall ist auch die Sprache von Juristen für Techniker
> bindend:
> http://www.reiserecht-aktuell.de/urteil1_03_04.html
"der beim Anfassen eines Strom führenden Halteseils ausgelöst wurde"
ist IMO korrekt... das "el." ergibt sich aus dem Zusammenhang. Auch
das im Sachverhalt angegebene Wort "Starkstrom" ist hier durchaus im
Kontext eines Todesfalls zulässig.
Jedenfalls besser als "ein-Satz-Amtsdeutsch", wie es in Patenten
üblich war...
>> Es werden also auf diesem Schiff im Maschinenraum, an Antennen und
>> sonstwo auch noch andere "Stromspannungen" als 220V auftreten.
>> Damit ist Deine "juristische Belastbarkeit" hinfällig.
>
> S. o. In diesem Zusammenhang ist der Begriff "Stromspannung in
> Venezuela=110 V" offenbar eindeutig definiert.
Siehe oben.
> Eigentlich ist es doch
> genau umgekehrt: "Netzspannung in Deutschland" könnte für Techniker
> bedeuten: 400 V, 20 kV, 110 kV..
Deshalb "elektrische Niederspannungsnetzstrangspannung". Ausreichend
präzise?
> Als Techniker kann man doch eigentlich
> froh sein, wenn es eine Abgrenzung zur eigenen Fachsprache-
> hier: "Stromspannung=230V" statt (mehrdeutig) "Netzspannung" gibt.
"Netzsspannung=230V" ist auch exakt abgegrenzt vom Fischereiwesen...
Durch die Einheit.
>> Technische Zusammenhänge kann man nicht einfach in einen fachlich
>> nicht definierten Schwurbel-Begriff pressen. Sie lassen sich nun
>> mal nur mit sauber definierten Begriffen exakt beschreiben.
>
> Einverstanden; wie war das nochmal mit "Strom" und "Stromstärke"?
Strom = Definiert s.o.
Stromstärke = Zahlenwertmäßige Bewertung der fließenden Materie pro
Zeiteinheit.
Strom = Physik
Stromstärke = Maß
Definition akzeptiert?
>> Manchmal sind dazu dann auch ein paar Worte oder gar einige Säzte
>> mehr notwendig, als Reisekatalog-Autoren lieb sein mag.
>> Das trifft auch zu, wenn es "juristisch belastbar" sein soll.
>
> Offenbar entscheiden das die Juristen selbst, unabhängig davon, ob
> Technikern beim "Aufleuchten einer Glühbirne infolge Stromspannung"
> übel wird..
Nicht, wenn sie mich fragen :-p ... Da klopf ich gern auf verschiedene
Finger. Auch juristische.
>>> Weit schlimmer ist da schon, was ein großer Fernsehsender uns hier
>>> als
>>> technisches "Grundwissen" zumutet:
>>>
>>> http://www.quarks.de/dyn/23981.phtml
>>>
>>>> Dagegen gibt die Stromspannung an, wie groß der Unterschied der
>>>> Ladungen zwischen zwei Punkten eines Leiters ist, zum Beispiel
>>>> zwischen den beiden Polen einer Steckdose.
>>
>> Wenn sie anstatt "Stromspannung" geschrieben hätten "elektrische
>> Spannung", und in dem von Dir zitieren Satz anstatt "Ladungen" den
>> Begriff "Potenzial" verwendet hätten, wäre es komplett richtig.
>
> Na toll. Hätte, wäre, wenn..
Hätti, wari, wäri. Ein berühmter Dreisatz im österreichischen.
>> Beide Fehler entstanden offensichtlich durch den Versuch, eine
>> anschaulichere bzw. eine kürzere Formulierung zu finden.
>
>>
>> Die Stromspannung entstand hier offenbar aus dem Versuch,
>> sprachlich eine Analogie zur Stromstärke zu finden.
>> Der zweite Fehler beruht vermutlich darauf, dass es dem Autor zu
>> holprig erschien, von "sich aus unterschiedlicher Ladung ergebendem
>> Potenzialunterschied" zu schreiben. Das hat er fälschlich zu
>> "Unterschied der Ladungen" zusammengefasst. Hätte er es zu
>> "Unterschied der Potenziale" zusammengefasst, wäre es richtig
>> gewesen.
>
> Aha, das ist nur ein Formulierungsfehler? In einer Schülerarbeit
> sollte
> dieser Quatsch nur als "schlechte Formulierung" angestrichen werden?
Es ist nicht ganz korrekt:
Besser wäre: Differenz aufgrund unterschiedlicher räumlicher
Ladungsverteilung entstehender Potentiale an zwei Punkten.
>> Technische, bzw. allgemein gefasst, naturwissenschaftliche
>> Sachverhalte folgen nicht dem Sprachgefühl oder dem Glauben von
>> Nichttechnikern oder Nichtnaturwissenschaftlern.
>
> Moment! Für diese Sendung sind Redakteure mit
> naturwissenschaftlicher
> Ausbildung verantwortlich; da darf so etwas nicht passieren.
Sollte. Dürfen tut man alles. (Manches wird nachher eben bestraft...
hier allerdings -leider- nicht)
> Gruß
> Ulrich
lg
Johannes A. Frittum
--
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(c) 2006 Johannes A. Frittum
Aber nur im Amerikanischen :-) mhO nomiS groeG lässt grüßen...
scnr
Johannes A. Frittum
Bin ich eigentlich der einzige, der sich die Größe eines Fußballfeldes nicht
vorstellen kann und für den diese Vergleiche damit _gar nichts_ taugen?
Gruß
Henning(nur 1x im Leben bei einem Fußballspiel gewesen)
>> AV wäre der Kehrwert der Scheinleistung (VA)
>> Das ist doch logggisch.
>
> Aber nur im Amerikanischen :-) mhO nomiS groeG lässt grüßen...
Wie war das mit dem "imref potential"?
Gruß
Henning
Xi? mit dem Imref-Gradienten d(partiell)Xi/dx? Stimmt...
mhO ist eine nette Alltags-Erfindung IMHO (was wäre dann OHMI? die
nicht so bescheidene Meinung? eine kleine Großmutter (sic!)? eine
kleinerer Widerstandseinheit? hm... dann ist "IMHO" gar ISiemens ;-)
lg
Johannes
Nun gut, das eindimensionale Äquivalent lautet dann ja immer:
"Die Höhe des neuen Fernsehturms entspricht fast 1000
übereinandergestapelten Bierkästen.." Bei Raummaßen taucht dagegen Bier
eher selten auf, da sind's häufig Schwimmbäder..
Die Aussage: "..die Leistung reicht aus, um 5000 Haushalte ein Jahr mit
Strom zu versorgen.." ist hingegen für jeden ganz klar zu verstehen: das
ist die Lebensdauer der Anlage, danach kommt wieder eine Preiserhöhung.
Gruß
Ulrich