Wir sitzen gerade hier, und überlegen uns,
ob Pfeife nun "gesünder" ist als Zigarette,
und kommen nicht so recht weiter.
Ich persönlich vermute mal, dass die Verbrennungstemperatur
bei der Zigarette höher ist, als bei der Pfeife,
wegen der höheren Feuchtigkeit des Pfeifentabaks
und dem gröberen Schnitt des Rauchgutes.
An einem Infostand in der Uni Heidelberg (Medizintrkt) war zu erfahren,
dass Pfeifentabak alkalischere Verbrennungsprodukte absondert (pH ~8,5),
und somit schon von der Mundschleimhaut absorbiert wird,
während der Zigarettentabak sauer ist (pH ~5,5), und erst in den Aveolen
der Lunge resorbiert wird.
Dagegen habe ich in unserer kleinen Privatdiskussion eingewendet,
dass damit wohl die Nikotinresorption gemeint ist, ich mir beim Tabak
jedoch mehr Gedanken um Stoffe wie Benzo[a]pyren oder andere carcinogene
Substanzen.
Hat jemand sachdienliche Hinweise und Argumente,
die darauf hinweisen können, ob Pfeiferauchen
nun tatsächlich genauso ungesund ist wie Zigrettenrauchen ?
Beste Wünsche, und schönen Abend noch,
Norman Reppingen
Ausserdem raucht man eine Pfeife nicht auf Lunge.
take care
Chris
>Hat jemand sachdienliche Hinweise und Argumente,
>die darauf hinweisen können, ob Pfeiferauchen
>nun tatsächlich genauso ungesund ist wie Zigrettenrauchen ?
Dazu fällt mir nur die muslimische (?) Vorschrift ein, beim
Lesen des Korans nicht die Pfeife zu rauchen. Denn dies ist eine
Ablenkung von der heiligen Tätigkeit des Lesens im Koran und daher
streng verboten.
Wer aber beim Pfeiferauchen den Koran liest, ist ein weiser Mann,
denn so wird die an sich nutzlose Tätigkeit des Pfeiferauchens
doch noch ein Dienst an Gott.
:-)
Gruß
Stefan
Es kommt für die Reaktionskinetik nicht nur auf die Temperatur,
sondern auch die Einwirkzeit an. Außerdem ist das Argument der hohen
Temperatur nur zulässig, wenn man Produkte betrachtet, die entweder
zur Erzeugung eine minimale Temperatur erfordern (NOx?), oder davon
ausgeht, daß eine minimale Temperatur bestimmte Produkte
(chlororganische Verbindungen?) zuverlässig zerstört - der zweite
Fall setzt voraus, daß nach der Temperaturbehandlung keine
nicht-reagierten Ausgangsstoffe mehr quantitativ vorhanden sind.
Beim Rauchen sind die Argumente aber nicht stichhaltig: Es liegt
hauptsächlich eine trockene Destillation vor, da der Rauch beim
Durchgang durch den Tabakkörper abkühlt und mit deutlich unter 100°C
in Mund und Atemwege eintritt. Alle bei niedrigen Temperaturen
stattfindenden Reaktionen wie auch das bloße Verdampfen von
Substanzen finden also ebenfalls statt, unabhängig von der
Höchsttemperatur in der Glut. Dieselbe liefert eigentlich nur
Wärmeenergie aus bereits "ausgekoktem", also abdestilliertem Tabak,
dazu noch CO, um die innere Atmung zu behindern.
Ich bin zwar weder Chemiker noch Mediziner, aber ich denke, daß eine
großer Teil des toxischen Potentials des Rauchens gar nicht auf die
pharmakologisch wirksamen Stoffe Nikotin und Formaldehyd zurückgeht,
sondern auf die chronische Kohlenmonoxydvergiftung. Die cancerogene
Potenz des Teers, der sich bei dem kälteren Pfeifenrauch eher auf
der Mundschleimhaut als in der Lunge, wie beim Zigarettenrauchen,
ablagert, will ich gar nicht bestreiten. Übrigens soll die
cancerogene Wirkung teilweise auch auf die radiotoxische Wirkung des
im Tabak enthaltenen Poloniums zurückzuführen sein, also eine
Verstrahlung mit lokal wirkenden Alphastrahlern.
Frage an die Mediziner:
Könnte man das Problem mit dem Umgang mit Suchtstoffen, also
psychoaktiven Substanzen, nicht einmal versuchen, durch ein
paradoxes Verhalten anzugehen? Ich meine damit, daß man versucht,
Designerdrogen zu schaffen, die zwar die gewünschten psychoaktiven
Wirkungen haben, aber die unerwünschten toxischen Nebenwirkungen
bleibenlasssen. Für Raucher würde ich mir dabei z. B. nicht
Nikotinpflaster oder -kaugummis (die schon eher) vorstellen, sondern
z. B. wirkstoffhaltige Lollis oder Zuckerstangen. Ich kann mir
wirklich nicht vorstellen, daß es Rauchern für ihre
Suchtbefriedigung auf unangenehme Gerüche, Zahnverfärbungen oder
radioaktive Belastungen ankommt, das ist doch nun wirklich nicht
deren Begehr. In einem zweiten Schritt müßte man dann Wirkstoffe
finden, die allmählich eine Aversion gegen die ursprüngliche Sucht
erzeugen (und natürlich mit der Tabaklobby fertigwerden - wohl ein
ähnliches Problem wie die Drogen-Mafia bei
Methadon-Substitutionstherapien o. ä.).
Im übrigen erinnert mich die Diskussion ein bißchen an die Frage, ob
Leberschäden eher von Wein oder Bier hervorgerufen werden. (Eine
Ersatzdroge für Äthanol wird es wohl nicht geben, da die Toxizität
wohl im Gegensatz zum Rauchen vom Wirkstoff selbst ausgeht, obwohl
je nach "Stoff" die Begleitsubstanzen wohl auch nicht so ohne sind.)
Gruß aus Bremen
Ralf
Frag mich bloß nicht, ob es wirklich stimmt, aber ein bekannter sagte
neulich, eine Pfeife stößt die sechsfache Nikotinmenge einer Zigarette
aus....
Bec
> [F'up-to: de.sci.medizin.misc]
>
> In de.sci.medizin.misc Norman Reppingen <eppi...@rumms.uni-mannheim.de> wrote:
>
> > Hat jemand sachdienliche Hinweise und Argumente,
> > die darauf hinweisen können, ob Pfeiferauchen
> > nun tatsächlich genauso ungesund ist wie Zigrettenrauchen ?
>
> Das nicht, aber ich kann mich erinnern, darüber gelesen zu haben,
> daß bei Pfeifenrauchern statistisch gesehen deutlich öfter
> Zungenkrebs auftaucht als bei Zigarettenrauchern. Habe aber die
> Quelle leider nicht mehr parat.
Das habe ich auch gehört (ohne daß ich es mit ein paar Literaturstellen untermauern
könnte). Beim Pfeiferauchen träfe der Rauch immer auf die gleiche Stelle der Zunge,
wogegen er sich beim Zigarettenrauchen gleichmäßiger im Mund verteile. Ergo hätten
Pfeifenraucher weitaus größere Chancen, einmal an Zungenkrebs zu sterben, als
Zigarettenraucher. Ob da was dran ist, weiß ich nicht.
Meine Empfehlung: In jedem Fall gesünder lebt, wer weniger raucht (egal ob Pfeife
oder Zigaretten) und mehr Karotten und Salat ißt!
Gruß, Steffen
Sterben vielleicht nicht, aber erstummen :-(
Macht der Zigarettenraucher aber auch wenn er an Lungenkrebs gestorben ist !
:-(
--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
www.cneweb.de/home/chemietechnik
Süsse Idee :-) Melde ein Gebrauchsmusterschutz an bevor es sonst wer tut. ich
probier es auch mit Sicherheit mal. Denn damit sprichst Du einen nicht
unwesentlichen Aspekt an - die Oralbefriedigung
<blosskeineblödenkommentarejetzt>
Jens
> vor allem riecht Pfeifentabak ekliger
Wenn ekliger = aromatischer, dann stimme ich dem zu.
Aber genau betrachtet riecht für den Nicht-Tabak-Konsumenten beides irgendwie
"störend".
Gruß
Thilo