Wir haben selber ein kleines Aussenschwimmbad eingerichtet (ca. 40
m3).
Letztes Jahr hielten wir das Wasser sauber, indem wir irgendwelche
handelsüblichen Chlor-produkte einsetzten. Produkte also, wie sie für
die Schwimmbadwasserpflege angeboten werden. Leider gehen diese
Produkte recht ins Geld.
Das billigste Chlorprodukt, das als Publikumsprodukt eingekauft werden
kann ist Javel = Javelwasser = Natriumhypochlorid.
Fragen:
Könnte zur Schwimmbadwasserpflege auch Javelwasser eingesetzt werden?
Gibt es Gründe, die klar gegen Javel sprechen?
Hätte Javel die (fast) gleiche Wirkung wie normale
Schwimmbad-chlorierungs-mittel?
Welche Nachteile wären mit Javel, verglichen mit den offiziellen
chlorhaltigen Wasserpflegemitteln, zu erwarten? zB. Aggressivität
gegenüber Materialien und den Badbenutzern, allergene Wirkung usw.
Wie, wie oft und in welcher Dosierung müsste Javel eingesetz werden?
Herzliche Grüsse
Ernst
Warum setzt ihr nicht auf UV-Lampen die man in Rohleitungen einschieben
kann. (Dickeres Rohr und Lampe Rein (nicht Wasserdichte sondern auf
Druckwasserdichtheit bei Kauf achten ist glaub ich IPv 65, ansonsten
Glasrohr innen rein und dicht verschließen (kein Plexiglas, da es UV-
absorbiert). Bei entsprechender Länge das UV-Bestrahlungs-Rohres kann ein
Abtöten vieler Keime gewährleistet werden. So können die Kosten für
Chlorprodukte gesenkt werden. Wenn sie Teile anfertigen lassen,
beauftragen sie EINE Firme mit den Hinweis hauptsache es passt, ansonsten
kommen unnötig Arbeitszeit in die Berechnung um die Teile auf einige
tausendstel genau zu fertigen obwohl nur Milimeter ausschlaggeben sind.
Glasrohr mit eingeschliffen Stopfen die durch den Druck noch richtig dicht
Verschließen, Gummi hält dem normalerweise nicht stand.
Chlor hat immer eine Allergene Wirkung und die Kosten im Vergleich zur UV-
Anlage sind nicht einmaliger Natur.
Eine Frage an die NG: Warum ist Plaste so empfindlich gegen Licht?
Stefan Engler schrieb:
[...]
>
> Eine Frage an die NG: Warum ist Plaste so empfindlich gegen Licht?
Was soll Plaste sein?
Ciao
CHarly
> Stefan Engler schrieb:
> [...]
> Was soll Plaste sein?
Langkettige organische Polymere im Sprachgebrauch Plastik oder PE, PVC,
PTFE, PS, PMMA, PA, PUR, CR [Polychloropren], Butylkautschuk, SI
[Silikongummi] PF, MF, UP, EP (Zufrieden? Das meinte ich mit Plasik,
eigentlich mehr auf Gummi oder SI, CR, Butylkautschuk bezogen.
Plastische Kunststoffe, die (ebenso wie deie beliebten Elaste) ins
Skopau hergestellt wurden...
--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:hann...@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
>Gibt es Gründe, die klar gegen Javel sprechen?
M.E. nicht wirklich.
>Hätte Javel die (fast) gleiche Wirkung wie normale
>Schwimmbad-chlorierungs-mittel?
AFAIK sind die teueren Chlorierungsmittel in den grossen Schwimmbädern auch
nichts anderes.
>Welche Nachteile wären mit Javel, verglichen mit den offiziellen
>chlorhaltigen Wasserpflegemitteln, zu erwarten? zB. Aggressivität
>gegenüber Materialien und den Badbenutzern, allergene Wirkung usw.
>Wie, wie oft und in welcher Dosierung müsste Javel eingesetz werden?
In der letzten Frage liegt die Crux des ganzen. Bei deinen teueren Mitteln hast
du eine bekannte Konzentration, die dir über die zuzudosierenden Menge
angegeben wird.
Bei Eau de Javelle ist meistens keine Konzentration angegeben, weil das Produkt
aufgrund seiner technischen Qualität eine recht große Schwankungsbreite der
Konzentration aufweisen kann.
Bei zuwenig Zugabe tritt der gewünschte Effekt nicht ein, bei einem zuviel wird
das wasser zu aggressiv, auch gegen den Menschen.
Der Ersatz ist also nur problemlos machbar, wenn du die Konzentrationen kennst.
Gruß
Thilo
"Ernst Rutz" <plati...@gmx.ch> schrieb im Newsbeitrag
news:3d900955.03052...@posting.google.com...
> Eine Frage an die NG: Warum ist Plaste so empfindlich gegen Licht?
ganz einfach: In Polymeren, die durch Polymerisation von Olefinen
hergestelt wurden sind üblicherweise immer irgendwo noch Doppelbindungen
drin (z.B. aus den Kettenabbruchreaktionen). Wenn 1,4-Butadien als Monomer
verwendet wurde (z.B. im SBS-Kautschuk) sind sogar sehr viele
Doppelbindungen vorhanden. Diese Doppelbindungen werden durch UV-Licht
gespalten bzw. so angeregt, daß sie weiter polymerisieren können. Das
führt zu einer Vernetzung der Polymerstränge, was wiederum zu einer
größeren Steifigkeit führt, d.h. das Material wird fester, spröder.
Jan
--
http://www.lomohomes.com/morgengluehen
Lächle! Es bleibt Dir doch nichts anderes übrig.
Javel gibt es unter dem Namen Chlorbleichlauge im Chemiehandel.
Die Konzentration beträgt 12%, Die Gebindegröße sind 60 ltr bzw 72 kg,
wenn man günstig einkaufen will.
Die gängigen Schwimmbadprodukte enthalten im Prinzip nichts anderes, sie
werden lediglich umgelitert und umetikettiert. Bisweilen wird noch ein
Stabilisator zugegeben, mit dem ein zu starkes Ausgasen des Chlores
verhindert werden soll.
Chlorbleichlauge wird oftmals in öffentlichen Bädern eingesetzt.
Alternativ zur Vermeidung von Allergien etc. bietet sich im privaten
Bereich der Einsatz von Wasserstoffperoxid an. Ist zwar wesentlich
teurer, aber vermeidet manche Nachteile.
Grüße
Harald
> Javel gibt es unter dem Namen Chlorbleichlauge im Chemiehandel.
> Die Konzentration beträgt 12%, Die Gebindegröße sind 60 ltr bzw 72 kg,
> wenn man günstig einkaufen will.
Gibts auch im Supermarkt, zwar nur 5%ig, aber in sinnvolleren
Kleingebinden zu 1l.
Gruß Dieter
Das hab ich mir beinah gedacht, danke für diese Info, db
Javelle stelle ich mir als Lösung von Chlor in Natronlauge vor.
Könnte also recht alkalisch sein, somit müsste man genauer
auf den pH achten und rechtzeitig Säure nachgeben, aber das
ist mit den teuren Chlorprodukten ja auch nicht anders.
Gibt es die Chlorsachen nicht auch billiger? Bei Migros
(hier wenigstens, aber anderswo vielleicht im Baumarkt)
gibt es "Javelle-Tabs" mit Na-dichlorisocyanurat.
Allerdings auch schon 3E/165g, ächz... Mir wär allerdings,
als hätte ich im Baumarkt schon stark verbilligte No-Name
Swimmingpoolchemikalien gesehen.
Für den Heimanwender würde ich auch andere Methoden evaluieren:
H2O2, Kupfer, Ozon,...
--
mfg Rolf Bombach
Quarz, mein Gutster, Quarz. Durch Glas geht das UV (185nm) nicht
durch, Plexi wäre übrigens besser als Glas. Zur Entkeimung
kommen nur spezielle Niederdrucklampen in Frage, die normalen
Hg-Lampen produzieren vorallem 254nm, was zu wenig wirksam ist.
...
> Glasrohr mit eingeschliffen Stopfen die durch den Druck noch richtig dicht
> Verschließen, Gummi hält dem normalerweise nicht stand.
Gummi hält schon das Ozon nicht aus.
BTW, die UV-Entkeimung wird zwar für Frischwasser häufig
angewendet, für nichtmehrganzsofrisches Wasser wird aber
die Wirksamkeit angezweifelt, da das UV nicht in Schmutz-
partikelchen reinleuchtet.
--
mfg Rolf Bombach
> Für den Heimanwender würde ich auch andere Methoden evaluieren:
> H2O2, Kupfer, Ozon,...
Irgendwo hab' ich mal von einer etwas anderen Variante gelesen. Da wird
Kochsalz im Schwimmbadwasser gelöst und das Wasser dann durch einen
Elektrolyseur gepumpt. Dort entsteht dann das gewünschte
Natriumhypochlorit.
Rick
Grüße
Harald
Hab ich's mir doch gedacht, dass auch hier wieder einmal ein "simples"
Produkt den Dienst vollumfänglich erfüllen kann. Vielleicht ist ab und
zu die Handhabung nicht immer so einfach, wie bei Spezialprodukten.
Nun aber nochmals doch noch eine neue Frage:
Wäre allenfalls auch noch Ammoniumchlorid eine Substanz, die sich zur
Schwimmbadwasserchlorierung eignen könnte?
(Im Chemieuntericht hab ich wahrscheinlich etwas zu oft zum Fenster
raus geschaut.)
Grüsse
Ernst
>Wäre allenfalls auch noch Ammoniumchlorid eine Substanz, die sich zur
>Schwimmbadwasserchlorierung eignen könnte?
Ammonium ist nicht unbedingt gesundheitsförderlich (werde für Mensch noch für
Umwelt). Also besser keine Ammoniumverbindungen ins Schwimmbadwasser kippen.
Zumal bei Erhöhung des pH dann Ammoniak freiwerden könnte.
Gruß
Thilo
Du redest da von öffentlichen Einrichtungen. Der OP eher vom privatem
Vergnügen, den kontrolliert keiner.
BTW: Vor vielen Jahren auf *Malle* ging abends immer der *Bademeister* mit
seiner großen Karre von Pool zu Pool und kippte so Pi*Daumen bis zu 20 Liter
irgendeiner chlorigen Plämpe in den Pool. Thermometer, ph-Meter, Schnelltest
ect. habe ich nie gesehen.
> Es sei denn n en guter Schluck!!
Kilkeney?
--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
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http://www.cneweb.de/home/chemietechnik/
Das Verfahren hat bald 100 jähriges Jubiläum, gab's
früher als "Bleich-Elektrolyseur" zur Wäschebleiche.
--
mfg Rolf Bombach
> ............... Bei
> vorschriftlich installierten Anlagen treten auch keine Gefahren auf.
Eine reichlich akademische Feststellung. Dem stehen die
zahlreichen Chlorunfälle gegenüber. Die Anlagen dürfen
alle "vorschriftlich installiert" worden sein.
Feuchtigkeit und Chlor hinterlassen da so einige
Spuren. Jedenfalls wird mit der Feuerwehr der Chlor-
unfall beim Schwimmbad beübt.
--
mfg Rolf Bombach