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Methanol --> Wasserstoff (Brennstoffzelle)

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Stephan Gerlach

unread,
Jan 27, 2022, 7:42:44 PM1/27/22
to
In einem Fernsehbeitrag wurde neulich eine neuartige(?)
Antriebstechnologie vorgestellt, die hauptsächlich auf der Verwendung
von Methanol basiert.

Offenbar wird Methanol in einen Tank im Auto eingefüllt. Weiterhin
befinden sich im Auto eine Wasserstoff-Brennstoffzelle und ein
Elektromotor. Das Methanol wird "irgendwie"(?) in Wasserstoff
umgewandelt. Der Wasserstoff wird mittels Brennstoffzelle dazu genutzt,
um den Elektromotor anzutreiben.

Mir geht es um den Teil mit der Umwandlung(?) von Methanol in Wasserstoff.
Welche chemische Reaktion liegt dem vermutlich zugrunde?

Eine "herkömmliche" Verbrennung des Methanols kann es IMHO nicht sein;
da würden ja vermutlich H2O und CO2 entstehen.

Vermutung1: Da wird irgendein Katalysator benutzt, so daß das Methanol
unter Wasserstoff-Abspaltung(?) zu Wasserstoff und irgendeinem anderen
Stoff reagiert (Methanal??).
Wobei die Frage wäre, wo dann "hinterher" das Methanal landet.

Vermutung2: Es reagiert ein zweiter Stoff, der nicht erwähnt wurde(?),
mit dem Methanol, zu Wasserstoff und zu irgendeinem anderen weiteren
Stoff (der ebenfalls nicht erwähnt wurde).


--
> Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)

Bodo Mysliwietz

unread,
Jan 27, 2022, 7:58:52 PM1/27/22
to
Am 28.01.2022 um 00:58 schrieb Stephan Gerlach:
> In einem Fernsehbeitrag wurde neulich eine neuartige(?)
> Antriebstechnologie vorgestellt, die hauptsächlich auf der Verwendung
> von Methanol basiert.
>
> Offenbar wird Methanol in einen Tank im Auto eingefüllt. Weiterhin
> befinden sich im Auto eine Wasserstoff-Brennstoffzelle und ein
> Elektromotor. Das Methanol wird "irgendwie"(?) in Wasserstoff
> umgewandelt. Der Wasserstoff wird mittels Brennstoffzelle dazu genutzt,
> um den Elektromotor anzutreiben.
>
> Mir geht es um den Teil mit der Umwandlung(?) von Methanol in Wasserstoff.
> Welche chemische Reaktion liegt dem vermutlich zugrunde?
>
> Eine "herkömmliche" Verbrennung des Methanols kann es IMHO nicht sein;
> da würden ja vermutlich H2O und CO2 entstehen.

Es gibt versch. Verfahren. Da Du "Auto" ansprichst hast Du vermutlich
was über PEMS-Brenstoffzellen gesehen:

Z.B. Seite 21:
https://www.psi.ch/sites/default/files/import/cpe/DissCPEEN/Diss_KGeissler.pdf


> Vermutung1: Da wird irgendein Katalysator benutzt,

:-) sowas von


> so daß das Methanol
> unter Wasserstoff-Abspaltung(?) zu Wasserstoff und irgendeinem anderen
> Stoff reagiert (Methanal??).
> Wobei die Frage wäre, wo dann "hinterher" das Methanal landet.
>
> Vermutung2: Es reagiert ein zweiter Stoff, der nicht erwähnt wurde(?),
> mit dem Methanol, zu Wasserstoff und zu irgendeinem anderen weiteren
> Stoff (der ebenfalls nicht erwähnt wurde).

Es gibt versch. Verfahren wie selektive (partielle) Oxidation und/oder
Reforming, siehe mal:
https://www.fvee.de/fileadmin/publikationen/Themenhefte/th1999/th1999_02_08.pdf


--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
http://www.labortechniker.de/

Stephan Gerlach

unread,
Feb 20, 2022, 1:44:00 PM2/20/22
to
Bodo Mysliwietz schrieb:
> Am 28.01.2022 um 00:58 schrieb Stephan Gerlach:
>> In einem Fernsehbeitrag wurde neulich eine neuartige(?)
>> Antriebstechnologie vorgestellt, die hauptsächlich auf der Verwendung
>> von Methanol basiert.
>>
>> Offenbar wird Methanol in einen Tank im Auto eingefüllt. Weiterhin
>> befinden sich im Auto eine Wasserstoff-Brennstoffzelle und ein
>> Elektromotor. Das Methanol wird "irgendwie"(?) in Wasserstoff
>> umgewandelt. Der Wasserstoff wird mittels Brennstoffzelle dazu
>> genutzt, um den Elektromotor anzutreiben.
>>
>> Mir geht es um den Teil mit der Umwandlung(?) von Methanol in
>> Wasserstoff.
>> Welche chemische Reaktion liegt dem vermutlich zugrunde?
>>
>> Eine "herkömmliche" Verbrennung des Methanols kann es IMHO nicht sein;
>> da würden ja vermutlich H2O und CO2 entstehen.
>
> Es gibt versch. Verfahren. Da Du "Auto" ansprichst hast Du vermutlich
> was über PEMS-Brenstoffzellen gesehen:
>
> Z.B. Seite 21:
> https://www.psi.ch/sites/default/files/import/cpe/DissCPEEN/Diss_KGeissler.pdf

156 Seiten, das liest man nicht mal so nebenbei in 5 Minuten... :-)

Auf Seite 21 findet sich:
"... Allen Verfahren ist gemein, daß sie katalytisch bei Temperaturen um
250°C durchgeführt werden können..."

Wobei die Frage erwächst, wie diese Temperatur erreicht wird. Das ist
kälter als bei normalen Verbrennern, aber ist auch nicht gerade übliche
Umgebungstemperatur.
Auch um diese Temperatur zu erreichen, dürfte "irgendwie" Energiezufuhr
nötig sein?!

In der Folge finden sich verschiedene Reaktionsgleichungen, z.B.:

CH3OOH --> CO + H2

Hier stellt sich für mich das prinzipielle Frage, was mit dem
Kohlenmonooxid passiert.

Es folgen einige weitere möglicher chemischer Reaktionen, bei denen
allerdings immer auch CO2 freigesetzt wird, z.B.:

CH3OH + H2O --> CO2 + 3 H2

Hier stellt sich aus Laiensicht(?) die Frage, was mit dem CO2 passiert.
Ziel derartiger Antriebe ist es doch u.a. gerade, den CO2-Ausstoß zu
verringern?!

Zugegebenermaßen habe ich allerdings nicht die gesamten 156 Seiten
gelesen, wo möglicherweise auch solche Fragen beantwortet werden.

>> Vermutung1: Da wird irgendein Katalysator benutzt,
>
> :-) sowas von
>
>
>> so daß das Methanol
>> unter Wasserstoff-Abspaltung(?) zu Wasserstoff und irgendeinem anderen
>> Stoff reagiert (Methanal??).
>> Wobei die Frage wäre, wo dann "hinterher" das Methanal landet.
>>
>> Vermutung2: Es reagiert ein zweiter Stoff, der nicht erwähnt wurde(?),
>> mit dem Methanol, zu Wasserstoff und zu irgendeinem anderen weiteren
>> Stoff (der ebenfalls nicht erwähnt wurde).
>
> Es gibt versch. Verfahren wie selektive (partielle) Oxidation und/oder
> Reforming, siehe mal:
> https://www.fvee.de/fileadmin/publikationen/Themenhefte/th1999/th1999_02_08.pdf

Das sind jetzt nur 8 Seiten und ist daher eher mal "zwischendurch"
lesbar. Auf den ersten Blick sind dort ebenfalls Reaktionsgleichungen
aufgeführt, bei denen als Reaktionsprodukte neben H2 zusätzlich CO oder
CO2 entstehen.

Martin Kobil

unread,
Jun 28, 2022, 5:42:14 AM6/28/22
to
Stephan Gerlach schrieb am Sonntag, 20. Februar 2022 um 19:44:00 UTC+1:
> Bodo Mysliwietz schrieb:
> > Am 28.01.2022 um 00:58 schrieb Stephan Gerlach:
> >> In einem Fernsehbeitrag wurde neulich eine neuartige(?)
> >> Antriebstechnologie vorgestellt, die hauptsächlich auf der Verwendung
> >> von Methanol basiert.

Roland Gumpert schafft es immer mal wieder mit seinem Auto mit
Methanol-Brennstoffzelle in die Medien. Journalisten mit Studium
der Germanistik können das auch in Schöne Worte packen.
https://www.youtube.com/watch?v=G3iKJ4IMick

Die Wasserstoff und Kohlenwasserstoff Autos scheitern letztlich
alle an einem miesen Wirkungsgrad, hier von der Generierung des
regenerativen Methanols bis zum Auto. Die Fahrzeuge mit Methanol-
Brennstoffzelle düften dabei zwischen Wasserstoff-Brennstoffzellen-
Autos und E-Fuels Verbrennerautos liegen.

Deshalb findet man im obigen Video auch keine konkrete Angabe zum
Gesamtwirkungsgrad, sondern haut einen niedrigen Phantasiepreis zu
regenerativ erzeugtem Methanol raus.


> Es folgen einige weitere möglicher chemischer Reaktionen, bei denen
> allerdings immer auch CO2 freigesetzt wird, z.B.:
>
> CH3OH + H2O --> CO2 + 3 H2
>
> Hier stellt sich aus Laiensicht(?) die Frage, was mit dem CO2 passiert.
> Ziel derartiger Antriebe ist es doch u.a. gerade, den CO2-Ausstoß zu
> verringern?!

Ziel ist es nicht unbedingt den CO2 Ausstoß zu verringern, sondern der
Ausstoß muss nur CO2 neutral sein. D.h. das zum Beispiel aus der Luft
gewonnene CO2 für die Generierung des Methanols muss zeitnah zum
Verbrauch erfolgt sein.

Deshalb sind auch durch Photosynthese gewonnene Bio-Kraftstoffe, Biogas,
Holz, ... CO2 neutral.

Genauso wie synthetisch gewonnene Kraftstoffe oder Gase, die über
regenerativ erzeugtem Strom (PV, Wind, Wasser, ...) über Elektrolyse
und verbunden mit aus der Luft geholtem Kohlenstoff.
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